Zitat
Es handelte sich immerhin um eine Fahrkarte zu einem französischen Fährhafen und eine Fährüberfahrt nach Irland. Das war garantiert zu Zeiten als es noch kein Internet gab noch weit komplizierter als heute.
Nein, an sich nicht. Die Eisenbahnunternehmen vertraten sich lange und recht gut funktionierend gegenseitig. Vor der Einführung der rechnergestützten Platzreservierung musste und konnte man gerade Bett- und Liegeplätze bei der jeweils zuständigen Platzreservierungsstelle per Post bestellen. Problematisch waren immer wieder die Rückfahrten, für die das theoretisch auch funktionieren sollte. Doch da blieb es, abgesehen von einigen klassischen Urlaubsverbindungen, meist beim Sollen und man musste die Heimfuhre nach Ankunft am Ziel organisieren. Es klappte meistens, doch zumindest ich empfand das als Stress. Die Einführung der rechnergestützten Platzreservierung, die der eine oder andere noch als EPA oder EPLA (je nach Herkunft) kennt, war in den Achtzigern ein Riesenschritt in die richtige Richtung. Leider endete das gerade auf den Balkanstrecken mit den Jugoslawienkriegen in den Neunzigern. Nach 2000 guckten dann die Eisenbahnverkehrsunternehmen nur noch nach innen und die SJ, SNCF, Renfe und FS verabschiedeten sich nahezu zeitgleich aus dem gemeinsamen Tarif TCV. Erst dadurch gab es kaum mehr durchgehende Fahrkarten.
Noch in den Achtzigern konnte man bis nach China durchlösen. Damals musste man sowas nur dürfen (und als beziehungsloser Muschkote hatte ich für solche Sachen keine Chance). Bis Marrakech beispielsweise gelang mir das 1993 dagegen nicht. Dafür funktionierten die FIP-Freifahrten richtig gut, abgesehen von den ärgerlichen Zuschlägen vor allem in Spanien.

Was nahezu vergessen ist, im Binnenverkehr galten Einzelfahrten vier Tage und Rückfahrten einen Monat. Im internationalen Verkehr galten die Fahrkarten in der Regel zwei Monate, Rückfahrten im SMPS-Tarif sogar vier. Zugbindung gab es nicht, die wurde von den Vögeln, die von Fluggesellschaften kamen, mitgebracht. Es war völlig problemlos, beispielsweise die Hinfahrt in den Urlaub in einem Rutsch abzuwickeln und sich dann heimwärts Zeit zu lassen, ohne die Fahrkarten stückeln zu müssen und die Degression einzubüßen.