[/zitat][b] Unser Eisenbahnsystem wurde über Jahrzehnte nicht ausreichend finanziert.[/zitat]

Das gilt aber für jeden. Für die Bundeswehr, das Gesundheits- und Bildungssystem, den Straßen- und Brückenbau, für die öffentlichen Badeanstalten, besonders das Banken- und Versicherungswesen und ganz besonders für mich!

Wenn ich als Bahnvorstand etwas zu den Zuständen sagen sollte, würde mir das auch einfallen. Man kann manche Läden aber einfach mit Geld vollstopfen und es wird trotzdem nix, weil man eben unterfinanziert bleibt.... Ein feines Beispiel hierfür wäre die Bundeswehr. Auch bei der Bahn fallen mir ein paar Projekte ein, die wenig von einer "Trimmung auf Effizienz" spüren lassen. Ein paar Beispiele zur Strecke Köln - Düsseldorf werden ja auch im Beitrag angesprochen. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir uns an beschmiertes/beschädigtes Material gewöhnt haben, sticht ja eigentlich auch ins Auge, gemeinsam mit der Hilflosigkeit, wie darauf reagiert wird. Gelbe Klebezettel auf dem "Kunstwerk", das Graffitti Kunst ist, das hier aber eine Straftat... Wenn man das mit Effizienz verwechselt, ist jeder Euro in den Laden allerdings vergeudet.

Wir sprechen hier ja als Kunden der Bahn. Was der Kunde will, ist eigentlich logisch. Nischt kosten darfs und funktionieren muss es. Je besser, desto besser. Wenn der Kunde für die Leistung nur also naja... einen Bruchteil der Kosten entrichtet, muss den Rest jemand anders aufbringen. Der will dann dafür auch mitreden. Das kann er entweder nicht oder er will es nicht. Und wenn das noch dazu einer ist, der die Bahn garnicht haben will, weil er Auto fährt bzw. vom Autofahrer/der Autoindustrie lebt, dann erklärt sich doch einiges?

Ich seh durchaus, dass seit einiger Zeit ein paar Euro in die Bahn gesteckt werden und sich ein paar Dinge verbessern. Zu einer Alternative fürn Autofahrer wird sie dadurch nicht. Die Gründe dafür hat sie nicht allein verbockt. Wesentlich hierfür ist im Besonderen schon die Art der Finanzierung des Autos. Der Anteil fixer Kosten ist hier gewaltig, während selbst der vierfache Spritpreis seit 2020 nur relativ geringe Auswirkungen auf die Gesamtkosten der Autofahrerei hat. Das wird in unseren Kreisen gern damit verwechselt, dass das Autofahren zu billig wäre und das ist falsch. Verglichen mit den Kosten der Autofahrerei ist die Bahn ausgesprochen günstig. Sie weiß zwar selber nicht genau, was ihre Leistung wert ist, aber jeder aufgerufene Preis ist deutlich günstiger, als Autofahren. Nun steckt die arme Bahn in dem Dilemma, dass sie mit den Mengen an gegenwärtigen Autofahrern heillos überfordert bleibt. Für den Autofahrer wird die Bahn zur echten Alternative erst dann, wenn sie so zuverlässig funktioniert, dass er sich vom Auto endgültig trennen kann. Ich sage ausdrücklich "kann" und nicht "will". Einen solchen Zustand zu erleben wird für mich sehr schwer. Ich hab mehr als die Hälfte meines Lebens rum. Den Autofahrer spricht "Deutschlands schnellster Klimaschützer" schlichtweg zu wenig an, um ihn zusätzlich zum Auto bezahlen zu wollen, wenn er ihn selten oder nicht benutzt. Das erklärte Ziel, den Autofahrer runter von seinem Auto auf verfügbare Alternativen zu verteilen, wird ja beinahe mit Gewalt verfehlt.

meint der Peter