Kürzlich stand ich in Mannheim auf einem Bahnsteig, auf dem laut Anzeige zwei Züge zeitgleich und der dritte eine Minute später halten sollte. So etwas ist dann 10 Minuten zu sehen. Drei Züge gleichzeitig. Übereinander? Mmmmh. Als erfahrener Bahnnutzer steht man schon an der Treppe bereit zum Kurzstreckensprint. Der kam dann auch. Wo die zwei anderen Züge halten wusste die Bahn erst, als sie einfuhren. Gleisroulette heisst ein der Fachsprache.
Weitere Anekdote: Einmal wollte ich von Stuttgart nach Mannheim, laut Plan 44 Minuten im ICE. Kurz nach Abfahrt hieß es: Hält nicht in Mannheim. Hätte man auch schon 10 Minuten früher als Bahnsteigdurchsage mitteilen können, dann hätte ich einen anderen Zug gewählt. Aber für so etwas müsste die Bahn gut organisiert sein. Der ICE hielt aber in Heidelberg. Unsere Tür ging nicht auf. Wir dachten, dass dauert halt ein bissl. Dann sehe ich, dass die andere Tür im Waggon offen ist. Sprint dorthin. Kurz davor schließt sie, der Zug fährt weiter. Nächster Halt FFM Flughafen! Laut Schaffner hatte unsere Tür gar keinen Defekt, d.h. Bahn funktioniert, wir doof. In FFM Flughafen war ich so schlau zu gucken, ob die Züge zurück womöglich auch nicht in MA halten, obwohl sie es laut Plan eigentlich tun sollten. Nicht schon wieder nach Heidelberg oder bei kaputter Tür zurück nach Stuttgart... Und richtig: Taten sie nicht. Also sicherheitshalber zur Auskunft. Lange Schlange. Die freundliche Dame schickt mich zum Hauptbahnhof. S-Bahn dorthin. Abfahrender Zug hat natürlich Verspätung, die auf dem Weg nach MA größer wird. Also alles normal.
Aus 45 Minuten wurden so gut 4,5 Stunden.
Besonders ärgerlich: Die Auskunft FFM Flughafen hätte mir einen Zug ab FFM Flughafen empfehlen können, nach Plan hätte der nur 10 Minuten länger als die Verbindung ab Hauptbahnhof gebraucht. Aber ich hätte mir die Fahrt mit der S-Bahn sparen können.
Gewerblich: Autor und Lastenrad-Spedition, -verkauf, -verleih