Ganz unerwartet ist es nicht, wenn sich ehemalige Bahnchefs über den Bund auslassen. Das lenkt vorzüglich von eigenen Versäumnissen ab. Wenn wir bis heute keine dem Fahrgastaufkommen angemessen ausgestattete und pünktliche Bahn haben, dann weil wir sie nicht haben wollen. Ich meine - ums Verrecken nicht. Ob die Bahn staatlich oder privat ruiniert wird, ist m.E. zweitens. Sie mit Geld vollzustopfen, um sie billig zu kriegen, ist wohl kaum besser, als sie kaputtzusparen, um sie an der Börse reich aussehen zu lassen.

Es wurde im Artikel auf Länder verwiesen, die es besser machen. Dazu werden die Mittel angeführt, die die Schweiz fürs Bähnli ausgibt. Das Bähnli lebt aber nicht nur von den hohen Subventionen, sondern auch von der Wertschätzung der Bevölkerung. Hier wird die Bahn nicht wertgeschätzt. Es wird randaliert, die Züge werden beschmiert, das Publikum ist besonders bei Fußballevents, höflich ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig. Wenn man sie als Bürger benutzt, der solche Ambitionen nicht hat, ist man recht schnell satt. Wenn sie dafür billig ist, tröstet mich das wenig, weil die Bahn leider keinen Cent billiger geworden ist, wenn es der Staat bezahlt. Dass sie besser wird, schließt sie bislang selbst aus.

Ich nutz die Bahn immer noch im Nahverkehr und gerade eben wieder mal im Fernverkehr. Sie taugt nicht, für den Preis, den sie aufruft. Und sie ruft ihn weiter auf, auch wenn sie für uns billig wird. Das wird so nischt.

meint der Peter