In Antwort auf: rohloff

Natürlich wäre eine Daumenhebelansteurung oder spezielle Rennradgriffe oder eine elektrische Scvhaltung schön.
Wenn wir so etwas in den Markt bringen, muss es dann aber auch unserer Qualität entsprechen.
Dies haben wir selbst ,trotz vieler Versuche bislang nicht geschafft.


Na komm, Barbara! Wer so ein Getriebe hinkriegt, der scheitert doch nicht an sowas! Die Formel 1 hast du oben selbst erwähnt und genau so, nämlich mit einer Schaltwippe würde ich das angehen. Irgendwo am Rahmen, Vorbau oder Lenker sitzt euer vorhandener Drehgriffmechanismus mit den beide Schaltzügen nach hinten, an jedem Lenkerende sitzt ein kleiner Daumenschalthebel ohne jede Rastung und mit einem einzelnen Bowdenzug zu diesem Drehgriffmechanismus und verdreht den über eine Ratsche in seiner jeweiligen Zugrichtung. Rechts schaltet man hoch, links schaltet man runter. Die Züge und Hebel werden durch Federn wieder in ihre Ausgangslage zurückgeholt. Beim Ziehen entsperren sie die Ratsche in der jeweilige Drehrichtung.
Ich halte das für eine Fingerübung für jeden halbwegs erfahrenen Konstrukteur. Als special Gag lagerst du das ganze Ding in der Mitte auf einem Ahead-Spacer, versteckst die Züge zu den Lenkerenden unterm Lenker und den Ratschenmechanismus unterm Vorbau. Schon ist das Ganze auch optisch bestmöglich aufgeräumt.

Um im MTB-Bereich stärker Fuß zu fassen, müßtet ihr mal den Markt und die gegenwärtigen Entwicklungen beobachten, daraus die richtigen Schlüsse ziehen ... und dann ein komplettes Fahrrad bringen. Dazu könnte man sich ja mit einem anderen Hersteller zusammentun. Bei den Racern werdet ihr immer am Gewichtsargument scheitern, aber guck dir mal an, was bei den übrigen gerade los ist. Die packeln grad 11 Ritzel hinten nebeneinander und opfern Getriebespreizung, um vorne mit einem Kettenblatt auszukommen. Die ganzen Nachteile der Kettenschaltung, wie empfindliches, abreißgefährdetes Schaltwerk, blödsinnige Speichenwinkel am Hinterrad, die nun gesamte Getriebemasse ungefedert an der Hinterachse und das schlabbernde, untere Kettentrumm bleiben dabei erhalten - und die Fanboys rufen Jehova und schieben vierstellige Beträge über den Tresen für diese neueste Segnung der Technik.
Nimm doch dein Getriebe und packe es nach vorne, übers Tretlager. Von dort führt 'ne Kette hoch und erledigt die übliche Übersetzung, sodaß eine sekundäre Kette zum Hinterrad möglichst mit 1:1 oder gar darunter läuft. Dadurch leidet zwar etwas der Wirkungsgrad, aber das Getriebe kann ordentlich sausen und hat mit dem Drehmoment keinen Kummer, kann infolge dessen vielleicht sogar etwas abspecken. Durch die hohe Lage des Abtriebs wandert der Schwingendrehpunkt nach oben, was einen günstigen Anstellwinkel und eine gute, nach hinten gerichtete Raderhebungskurve ergibt. Das Zugtrumm läuft immer in einem halbwegs konstanten Winkel zur Schwinge, und wenn man deren Drehpunkt geschickt wählt, wippt da nix beim Pedalieren. Ein simpler Eingelenker genügt, genau wie bei einem Moto-Cross-Motorrad. Am Leertrum benötigt man evtl. eine Gleitschiene oder eine Führung, aber vorne angebracht, wird die Hinterachse dabei so leicht, wie nur irgend möglich und das Hinterrad taugt auch wieder was. Die Federung spricht super an und kann hochfrequenten Anregungen folgen, wie z.B. bei Wurzelteppichen. Der Schwerpunkt und die Massen liegen zentral, weswegen das Rad auch in der Luft gut zu kontrollieren ist.

Ich denke, daß das durchaus Potential hätte, wenn man's vernünftig erklärt und einigermaßen appetitlich gestaltet. Bei euch würde Entwicklungsaufwand anfallen, um die zwei Ritzel mit den Kettenlinien und der Schaltansteuerung unter einen Hut zu bringen. Der Freilauf könnte entfallen.

Deine Kritik am Forum teile ich - und zwar vollumfänglich, insbesondere was die desaströse Außenwirkung anbelangt. Es gibt hier durchaus ein paar Leute mit "Licht am Fahrrad" und es gibt sogar welche, die einigermaßen kultiviert und verständlich ihre Position darlegen können und mit denen man sich gerne intensiver austauschen würde. Sie gehen jedoch im allgemeinen Grundrauschen unter. Lust am Radeln generiert man besser anderswo.

Gruß,

Clemens