Moment mal, der Veloträumer schrieb 'ohne den Segen des Besitzers', darunter verstehe ich, einen Campingplatz zu benutzen, der offiziell geschlossen ist, also sprich Tor zu, Sanitäranlagen abgeschlossen, Rezeption verrammelt. Das ist doch etwas völlig anderes als eine momentan nicht besetzte Rezeption. Wenn sogar noch ein entsprechender Zettel dahängt, dann ist das eindeutig nicht 'ohne den Segen des Besitzers'.
Ich kenne allerdings auch das Gegenteil: Campingplätze, an denen ein großes Schild steht, dass man das Gelände auf jeden Fall erst nach erfolgter Registrierung betreten darf, bei denen aber obwohl sie geöffnet sind gerade keiner da ist...
Nein, ich meine keine geschlossenen Campings, sondern geöffnete Campings, aber Rezeption nicht besetzt - was sonst auch? (Ob der Zutritt sodann erlaubt ist oder nicht, interessiert mich weitgehend nicht. Als Radnomade kann ich mein Leben mir nicht unnötig kompliziert machen - für solche Spitzfindigkeiten habe ich dann keinen Kopf. Anrufen kann ich auch nicht (das gibts manchmal auch) - dafür habe ich keine Mobilstrippe.) Was anderes wäre ja widersinnig - kommt es beim Campingplatz doch auf auf ein paar Essentials wie Duschen und Klos an. Ohne kann ich auch Wildcampen. Natürlich würde ich auch auf verlassenen, geschlossenen Campings mein Zelt wild aufstellen, wenn sich das anböte. Ich glaube, das kam aber vielleicht 1-2mal vor - vielleicht sogar noch nie. Ich entsinne mich einmal, da war ein Camping in den Vogesen noch geschlossen, leider unzugänglich die Wiese - bin dann in eine Art offenen Schrebergarten (Privatgelände!) gegangen. Empörung bitte!
Eher häufiger war ich als einziger Gast auf geöffneten Campings - das gabs schon zigmal, dieses Jahr auch wieder. In Hotels und Restaurants auch übrigens. Ohne mich würde das Sommergeschäft in den Alpen ganz bergab gehen. Kärnten ist schon pleite, weil sie mir oft nichts verkaufen wollten. Damit du doch noch was zum Aufregen hast: Ich habe auch schon an geschlossenen Terrassenräumen von Gaststätten entweder meine Matte augebreitet oder meinen Proviant an leeren Tischen verspeist. - Welche Schande! - Noch was: Auf letzter Reise habe ich sogar auf Geheiß des Gastwirtes (vorher dort gegessen) auf dem Boden des Wintergartenrestaurants geschlafen. Stell dir vor, du müsstest da am nächsten Tag über meiner Schweißlache mit Schlafsackflöhen Rehfilet und Germknödel in dich hineinschieben - widerlich, nicht wahr? - Solltest du mal lieber ein Glas mehr bestellen!