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#1509437 - 11.09.22 08:37
Wien - Nizza
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Themenersteller
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Unterwegs in Österreich
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Dauer: | 1 Monat, 6 Tage |
Zeitraum: | 6.8.2022 bis 10.9.2022 |
Entfernung: | 0 Kilometer |
Bereiste Länder: | Frankreich Italien Kroatien Monaco Österreich Slowenien
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Wien – Triest – Parenzana – Nizza Am 6. August setzte ich mich auf mein Rad, um in den Süden zu fahren. Mein Plan war, mir die Parenzana anzuschauen und danach die Adria nach Westen weiterzufahren. Ich nahm das TERN TOUR, mit dem ich bei meiner Tour an den Atlantik gefahren bin. Das Rad hat sich als pistentauglich erwiesen. Gepäck musste ich auf alle Fälle einsparen! 2018 war ich mit 52,7 kg Gesamtgewicht unterwegs! Diesmal schaffte ich es immerhin auf 43,5 kg Gesamtgewicht. Trotzdem noch viel! 6. August 2022 / Wien - Semmering: Die heutige Strecke war eine spontane Planänderung. Statt über den Wechsel beschloss ich kurzerhand, über den Semmering in den Süden zu fahren. Die Strecke war ich schon mehrere Male gefahren, in beide Richtungen. Zuletzt bei meiner Österreichrundfahrt im August/September 2021. Ich kannte schon jede Ecke. Um 7 Uhr 25 fuhr ich los. Meine Wetter-APP sagte starke Bewölkung und Gewitter voraus. Die starke Bewölkung bei angenehmen Temperaturen stimmte, Gewitter blieben aus. Ich suchte den kürzesten Weg zum Thermenradweg. Ab Laxenburg fuhr ich den Wiener Neustädter Kanal entlang nach Wiener Neustadt. Nach Wiener Neustadt führte mich der Radweg die Leitha entlang und ab Haderswörth folgte ich der Schwarza bis Gloggnitz. Diese Strecke ist einfach idyllisch! Beim Ortsbeginn von Schottwien zweigt die Adlitzgrabenstraße ab. Ich mag diese Strecke. Sie ist anspruchsvoller als die Semmeringpassstraße, man macht auch mehr Höhenmeter. Dafür ist man fast allein unterwegs und kann eine tolle Landschaft bewundern. Allerdings bin ich diese Strecke noch nie mit 43,5 kg Gesamtgewicht gefahren. Bist du g’scheit, das Gewicht hängt sich an! Ich glaub, in Graz speck ich ein bissl ab (nicht mich, sondern das Gepäck) …. Den Ort Semmering erreichte ich um 17 Uhr, am Hotel Panhans vorbei geht es die Hochstraße hinunter zur Passhöhe. Mein vorgebuchtes Hotel lag mitten im Ort direkt an meiner Route. Gesamtstrecke 109,46 km Zeit in Bewegung 7 h 28' Gesamtzeit 10 h 23' Temperatur in der Früh angenehm kühl bei 18 °C, im Laufe des Tages bis 26 °C. Den ganzen Tag stark bewölkt, kein Regen, kein Gewitter, kein Wind. Summe aller Steigungen: 845 m 7. August 2022 / Semmering – Graz: WLAN gab es in meinem Hotel zwar nicht, Kreditkarte und Bankomatkarte war ebenfalls unbekannt. Dafür war der Vermieter sehr entgegenkommend und organisierte für mich Frühstück um 7 Uhr statt um 8 Uhr. Ich bekam ein reichhaltiges Frühstück und war wieder versöhnt :-) Um 7 Uhr 48 fuhr ich los. Stark bewölkt, 12 °C. Uiiii, ich musste die Jacke auspacken. Bald wurde es wärmer, die Wolken blieben aber hartnäckig. Ich fuhr gleich bergab auf der Semmeringbundesstraße. Eigentlich hätte ich den Semmering-Radweg R46 nehmen wollen. Der Semmering-Radweg verläuft allerdings ab der Passhöhe Semmering größtenteils auf oder neben der Semmeringbundesstraße und ist daher wenig spannend. Nach 13 km erreichte ich Mürzzuschlag. In Mürzzuschlag verließ ich die Semmeringbundesstraße und fuhr auf dem Mürztalradweg R5 weiter. Der Mürztalradweg beginnt in Mürzsteg und führt über Neuberg an der Mürz und Mürzzuschlag weiter entlang der Mürz bis Bruck an der Mur. Baustellenbedingt musste ich kurzzeitig auf die Bundesstraße (bzw. den Radweg neben der Bundesstraße) ausweichen. Aber sonst ist das ein richtig netter Radweg und super ausgeschildert. Die Wolken wurden auf einmal richtig schwarz. Und ..... ähm, das ist nicht wahr. Oder??? Es begann zu tröpfeln! Eine Viertelstunde lang schaute ich die Wolken gaaaanz böse an. Und das wirkte. Es hörte auf zu regnen. In Bruck fuhr ich rechts - links - rechts - links - rechts (oder so ähnlich) zum Ufer der Mur, um nun dem Murradweg zu folgen. Der Murradweg verläuft vom Lungau durch das Murtal bis in die Südsteiermark und weiter nach Slowenien und Kroatien. Einige Abschnitte des Murradweges kannte ich bereits. Den Abschnitt bis Graz bin ich schon mehrere Male gefahren. Mittagessen gab es in Pernegg bei einem Radltreff. Gesamtstrecke 127,93 km Zeit in Bewegung 6 h 29' Gesamtzeit 8 h 51' Temperatur in der Früh 12 °C, tagsüber bis zu 24 °C. Anfangs stark bewölkt, um die Mittagszeit sonnig aufgrund meines bösen Blicks, am Nachmittag wieder bewölkt, bis auf ein paar kleine Regentropfen kein Regen. Summe aller Steigungen: 423 m 8. August 2022 bis 12. August 2022 / PAUSE in Graz: (Family) Ich arbeitete ein bissl an der Gewichtsreduktion. Bei Duschgel und Shampoo reduzierte ich gleich drastisch, NeoCitran Brausepulver reduzierte ich auf 2 Sackerln (ich werd eh nicht krank) und bei Salben und Cremen nahm ich eine Mengenverkleinerung vor. Kartenmaterial? Ich hab ein Navi und mein Handy ... also weg damit. Immerhin kam ich auf minus 3 kg und hatte ein Gesamtgewicht von 40,5 kg statt 43,5 kg. Ich stellte fest, dass man mit dem Handy tatsächlich telefonieren kann! Echt wahr! Erstaunlich! Ich fand über booking.com und über google keine Quartiere für die Parenzana nächste Woche und begann herumzutelefonieren. Die Etappen bis Triest ließ ich offen. Das wird sich finden. Hauptsache die Parenzana war unter Dach und Fach. :-) Ansonsten machte ich Relaxing und Familienausflüge in Graz. 13. August 2022 / Graz – Maribor: Meine Wetter-APP meldete mir schon seit Tagen 100% Regen für heute mit Wetterbesserung erst am Abend. Umprogrammieren? Eine andere Wetter-APP suchen? Ignorieren? Pfeif drauf .... In der Nacht hatte es geschüttet, in der Früh ging der Regenschauer in Tröpfeln über bei einer Temperatur von 14 Grad. M. kam um 9 Uhr vom Dienst heim, sodass ich um 9 Uhr 18 losstarten konnte. Einmal links, einmal rechts, noch einmal links und noch einmal rechts. Und ich war auf dem Murradweg Richtung Süden. Das Tröpfeln hörte auf, die starke Bewölkung blieb. Für mich war dieser Teil des Murradweges unbekanntes Terrain. Teilweise fuhr ich unmittelbar neben der Mur, teilweise wiederum sah ich die Mur gar nicht, kreuzte immer wieder Bäche oder Nebenflüsschen der Mur und fuhr durch Auenlandschaften oder auch durch kleine Ortschaften durch. Ab Neudorf ob Wildon blieb ich schließlich am Ufer der Mur und konnte immer wieder einen Blick auf die Mur aus der Nähe werfen. Richtig schön und abwechslungsreich! Ab Gralla, knapp 20 km vor Spielfeld, begann es leider wieder zu tröpfeln, und aus dem Tröpfeln wurde bald ein penetranter Regen. Allein war ich trotzdem nicht auf dem Radweg. Auf der Strecke traf ich ähnlich wie auf dem Donauradweg immer wieder Radfahrer, teilweise genauso bepackelt wie ich. Bei einer Radwegbrücke kam ich mit einem Radfahrer ins Gespräch. Er begann, mir seine Lebensgeschichte zu erzählen. Im Detail. In Straß in Steiermark überquerte ich die Mur und erreichte Spielfeld, noch immer mit der Lebensgeschichte im Schlepptau. Ich fand mich auf einem Radweg unmittelbar neben der Fahrbahn der Bundesstraße 67 wieder. Aus war's mit der Idylle. Da der Radfahrer mit seiner Lebensgeschichte noch immer nicht durch war, lud er mich kurz vor der Grenze auf einen Kaffee ein. Kurz nach Spielfeld passierte ich die Grenze nach Slowenien. Aaaah in Slowenien heißt der EuroVelo 9 nun Radroute 1 und ist ebenfalls ausgeschildert - neben der Bundesstraße 437. Örks .... Der Regen hielt bis Maribor an. Die Stadtgrenze von Maribor erreichte ich um 13:59 Uhr. Auf dem Weg zum Hotel gönnte ich mir bei einer Tankstelle noch ein trockenes Weckerl, da mein Mittagessen ausfiel, und erreichte mein vorgebuchtes Hotel im Zentrum um 14 Uhr 44. Die Heizung konnte ich erfolgreich ausschalten! Sie war auf 29 Grad eingestellt ... Ich spazierte am Abend ein bissl durch die Innenstadt und fand ein uriges Beisl für mein Abendessen. Sehr gut und sehr preiswert. Gesamtstrecke 69,97 km Zeit in Bewegung 3 h 56' Gesamtzeit 5 h 24' Temperatur in der Früh 14 °C, tagsüber bis zu 22 °C. Den ganzen Tag über stark bewölkt, teilweise Tröpfeln, teilweise Regen. Summe aller Steigungen: 148 m 14. August 2022 / Maribor – Celje: Der Regen war am Abend schon vorbei. In der Früh schien die Sonne bei blauem Himmel. Und auch der Wetterbericht meldete Sonne pur für den ganzen Tag. Perfekt. Das Frühstück war eher dürftig, der Kaffee durchsichtig. Ich war mir zuerst gar nicht sicher, ob Tee oder Kaffee in der Kanne war. Bei angenehmen 17 °C fuhr ich los und verließ rasch die Stadt. Anfangs fuhr ich (wieder) auf dem Radweg neben der Bundesstraße. Aber bald war ich eigentlich mehr auf der Straße als auf Radwegen unterwegs. Somit konnte ich auch die Infrastruktur der Straßen nutzen - Tankstelle zum Kauf eines etwas "g'scheiteren" Kaffees, eines Müsliriegels, sanitäre Einrichtungen - und fuhr immer wieder durch kleine Ortschaften. Die Bundesstraße 430 war die Devise :-) Es dauerte nicht lang und es begann hügelig zu werden. Ich muss ja ÜBEN für die noch bevorstehenden Anstiege. Und in der Ebene kann man nicht üben. Also auffi auf den ersten Berg. Ob bergauf oder bergab, angeschrieben waren 10 %, 12 %, 14 %, 15 %, 18 %. Die 18 % bezweifle ich. Mein Navi zeigte mir maximal 15 % an. Die Anstiege waren allerdings nie lang, immer nur kurz und knackig. Der "Berg des Tages" hatte einen Anstieg von 150 Höhenmetern und führte zu einem netten Lokal, das sich mir buchstäblich in den Weg legte. Und was sich in den Weg legt, sollte man beachten. Richtig? Nachdem der offizielle EuroVelo 9 immer nur auf der Straße oder neben der Straße verlief, beschloss ich kurzerhand, ein ganzes Eck abzuschneiden, so dass ich meine Gesamtstrecke auf 63,38 km (statt 91 km) verkürzte. Nachdem die morgige Etappe wieder um die 100 km sein wird, war mir der Abschneider ganz recht. Ab der Mittagspause ging's somit nur noch bergab bis Celje. Ähm.... Moment. STOPPPPP! Was ist das denn? Mir hat einmal ein Radfahrer, den ich auf einer Fähre traf, gesagt: "mit dem Rad ist man schnell genug, um voranzukommen, und langsam genug, um sich etwas anzusehen." Und genau so ist es! Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, sieht man während der Fahrt die Landschaft, Flüsse, Bäche, Wiesen, Felder, Wälder, man sieht Ortschaften, ländliche Wohnhäuser, bröckelnde Hausfassaden, winzige Gassln, Kapellen, Kirchen und sogar Eidechsen am Wegesrand. Der letzte Abschnitt bis Celje war noch einmal richtig schön. Viel Wald, ab und zu eine Ortschaft. Und dazu das perfekte Wetter. Celje erreichte ich um 13 Uhr 37, das vorgebuchte Hotel an der Savinja um 13 Uhr 58. Nachdem meine Haare trocken waren, machte ich mich auf die Pirsch und erkundete die Stadt :-) Abendessen war ich in einem der Lokale in der Fußgängerzone. Nicht billig, aber seeeeeeehr gut! Was das wohl ist …. Gesamtstrecke 63,38 km Zeit in Bewegung 3 h 50' Gesamtzeit 5 h 47' Temperatur in der Früh 17 °C, tagsüber bis zu 28 °C. Den ganzen Tag über Sonne pur bei angenehmen Temperaturen. Summe aller Steigungen: 488 m 15. August 2022 / Celje – Ljubljana: Kaiserwetter. Wie sagt man so schön? Wenn Engel reisen. Kaiserlich war auch mein Frühstück. Heute hat wirklich nichts gefehlt. Mir fällt zumindest nichts ein. Brot in verschiedenen Varianten, Weckerl von dunkel bis hell, verschiedene Käsesorten, Mozzarella, Wurstsorten, Schinkensorten, Lachs, Rohkost, eingelegte Paprika, Eier hart oder weich gekocht und als Eierspeis, Marmelade, Obst, Obstsalat, Müsliecke, Joghurt in allen Varianten, Mehlspeisen, Topfencreme und ich weiß nicht was noch alles. Sogar der Kaffee war passabel. Und der Orangensaft frisch gepresst. Was will man mehr. Gesättigt und gestärkt fuhr ich bei angenehmen 17 °C los. Meine Route war gleich ums Eck, und ich konnte auf dem gewohnten Radweg neben der Straße die Stadt verlassen. Und schon war ich auf einem wirklich schönen Radweg! Keine Straße mehr, kein Pseudo-Radwegstreifen neben der Hauptstraße, sondern ein richtiger Radweg entlang der Savinja. Entweder fuhr ich direkt am Wasser entlang, oder der Radweg führte mich durch einen Waldabschnitt und durch Wiesen. Bis Globoko (fast 20 km) konnte ich auf diesem Radweg fahren und genoss die Landschaft. Wirklich toll! Die Natur und ihre Wunder ... Nur in Lasko schickte mich der Radweg kurz durch den Ort. Leider war auf dem Platz, wo sonst ein Markt sein sollte, gähnende Leere. Schade. In Rimske Toplice verließ ich die Savinja und fuhr über den Berg des Tages. Ich wählte die Alternativroute über die Landesstraße 221, die so gut wie nicht befahren war, anstelle des steileren und höheren Anstiegs über den offiziellen EuroVelo 9 durch den Wald. Ich hatte nur 220 Höhenmeter. Nix Aufregendes. Vor allem ging es nur moderat bergauf. Von nun an ging's bergab :-) Bis zum Ufer der Save! Ich erreichte die Save in Podkraj und überquerte sie gleich. Für's erste musste ich die Save auf der Bundesstraße 108 entlangfahren. Das war weniger spannend. Kein Fahrradstreifen, ich musste auf der Straße fahren, die doch relativ stark befahren war. 17,5 km musste ich auf der B 108 bleiben, bevor ich in Sava die Seite wechseln konnte und mich der EuroVelo 9 wieder auf verkehrsarme Straßen schickte. Dieser Abschnitt war wieder richtig schön. Wälder, Wiesen, Weiden, Dörfer. Und immer wieder Blick auf die Save. Richtig schön! Meine Mittagspause gönnte ich mir in Litija in einem Café an einer Brücke über die Save. Ham and Eggs mit viel Fett, dazu Weißbrot. Zum Abschluss sehr guten Kaffee. Kurz nach Litjia ging der brüchige Asphalt in eine frisch geteerte Straße über. Ich staunte! Wenn es denn nur beim Asphaltieren geblieben wäre ... Ich bin diese Etappe und auch die morgige bereits im letzten Jahr im Herbst gefahren. Allerdings bei Regen, so dass ich meine Tour abgebrochen habe. Auf diesem Abschnitt war letztes Jahr eine riesengroße Baustelle, ich musste mein Rad über die Schotterhalde und Schutthaufen schieben und heben. Das ist nun das vollendete Werk: Ich finde es ja in Städten gut, dass Fahrradwege, Fußwege, Zebrastreifen mit roten und weißen Markierungen und Symbolen gekennzeichnet werden. Aber mitten im Wald? Das haut den ganzen Blick in die Natur z'sam. Muss das sein? Um 15 Uhr 10 erreichte ich die Stadtgrenze von Ljubljana. Bis ich beim Hotel war, fuhr ich aber zuerst noch auf Radwegen die Ljubljanica entlang und durch Parkanlagen der Stadt. Richtig idyllisch! Um 16 Uhr 20 erreichte ich mein vorgebuchtes Hotel, wobei ich das Gebäude zuerst 3 Mal umkreiste, weil ich mir nicht sicher war, ob DAS mein Hotel war? Da stand Fitness Center, Sauna, Gymnastik Center ... brauch ich das jetzt? Bis ich bei meiner vierten Runde ganz klein die Zeile "Sport Hotel Ljubljana" entdeckte. JAAAA! Das ist wirklich mein Hotel. Fitness lass ich aus, die Snack Bar im Haus werde ich allerdings aufsuchen. Bis auf die B 108 war die heutige Etappe richtig schön! Landschaftlich schön, abwechslungsreich und gut zu fahren. Anspruchsvoll war sie auch. Gesamtstrecke 97,37 km Zeit in Bewegung 6 h 10' Gesamtzeit 8 h 32' Temperatur in der Früh 17 °C, tagsüber bis zu 29 °C. Den ganzen Tag über sonnig mit meist angenehmen Temperaturen, da ich meistens im Schatten fahren konnte. Summe aller Steigungen: 739 m to be continued ...
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Auch der längste Weg beginnt mit dem ersten Schritt (oder dem ersten Tritt in die Pedale) | |
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#1509438 - 11.09.22 08:44
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Unterwegs in Österreich
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16. August 2022 / Ljubljana – Postojna: Ich nutze mehrere Methoden zur Navigation: 1. Navi, auf dem ich meine Strecken speichere 2. Handy 3. Wegweiser (Kartenmaterial liegt in Graz) 4. Zettel JA! Zettel. Da ich gerne dazu neige, im Kreis zu fahren (mein Orientierungssinn ist nicht sehr ausgeprägt), hatte ich gestern Abend noch die Umgebung vom Hotel erkundet und mir alles notiert, um aus Ljubljana rauszufinden und auf meiner gespeicherten Strecke weiterzufahren. Hat alles wunderbar funktioniert, bis ich bei der Abzweigung zur "Crna vas" (meiner Route) stand. BAUSTELLE! GESPERRT! Somit trat Variante 5 in Kraft: Umleitung. Und die hat mich auf die Pist' geführt. Wie konnte es anders sein. Aber alles der Reihe nach. Mein Blick auf die Wetter APP zeigte mir Regen in Ljubljana. Kann doch nicht sein? Ich ging auf den Balkon. Regen. Ähm... Ich wechselte die Wetter APP. Wieder Regen. Egal. Zuerst kommt das Frühstück. Dann schauma weiter. Das Frühstück war heute leider sehr spartanisch und eher einfallslos. Nur der Kaffee war gut. Aber ich wurde immerhin satt. Auch viel wert. Da es nach dem Frühstück noch immer leicht nieselte, machte ich mich regendicht und fuhr los. 16 °C, starke Bewölkung (eh klar, wenn es regnet). Aber die Wetter APP sagte, dass der Regen um 11 Uhr aufhören soll. Bis dahin wartete ich natürlich nicht. Wie durch ein Wunder war der Regen nach einer halben Stunde vorbei, und ich konnte meine Regensachen wegpacken. Wie schon oben erwähnt, stand ich gleich nach dem Verlassen von Ljubljana vor der Baustelle und musste über eine Rumpelpiste weiterfahren. 10 km Umweg. Super! Und das auf Sand und Schotter. Aber ab Podkraj war ich wieder auf meiner Route und auf gutem Asphalt unterwegs. In Jezero, nach ca. 22 km Fahrt, kündigte sich der Berg des Tages an. Ich fuhr am Fuße eines bewaldeten Hügels entlang, bevor der Anstieg begann. Auffi auf den Berg war die Devise. Der Anstieg auf eine Höhe von 910 m war allerdings halb so wild. Zweimal war er von einem kurzen Flachstück unterbrochen, der maximale Steigungsgrad betrug 13 %, und die hatte es immer nur kurzzeitig. Ein paar Aufs und Abs waren nach dem Erreichen der 910 m ebenfalls dabei. Landschaftlich war die Strecke sehr schön. Beim Bergabfahren suchte ich lange nach einer Möglichkeit, um Mittag zu essen. Die kleinen Dörfer haben zwar immer eine Kirche, aber ein Gasthaus findet man selten. Meine Hoffnung richtete sich auf Cerknica. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. Bevor ich jedoch Cerknica erreichte, stand ich schon wieder vor einer Barrikade. In Slowenien scheint die Bauwut ausgebrochen zu sein. Ich fragte einen Bauarbeiter, ob ich trotzdem weiterfahren könnte (fragen kann man ja). Er meinte - rechts vorbei, Berg rauf, Wald, Schotter, dann Kreuz, dann links, dann wieder Schotter, dann Cerknica. Ich versuchte mir alles gut einzuprägen und fuhr los. Wieder auf die Pist'. Steil bergauf, rumpeldibumpel, meine Packtaschen machten einen Köpfler. Ich montierte sie wieder und rumpelte weiter. Aaaaah Kreuz! Ich bog links ab, rumpelte durch diese hohle Gasse (Piste) bergab und landete tatsächlich in Cerknica. JUHUU! Geschafft! Die Packtaschen musste ich noch einmal fixieren, die rechte hing nur noch an einem Haken. In Cerknica fand ich leider auch kein Gasthaus, aber ich fand ein Café. Zu essen gab's nix, dafür aber Wasser und Kaffee. 2 Käsebrote kaufte ich mir im Greißler nebenan. Auch gut. Nach der Käsebrot-Wasser-Kaffee-Mittagspause in Cerknica schickte mich der EuroVelo 9 wieder auf die Piste. Ich fuhr in einen Wald, oder eigentlich in ein Naturschutzgebiet, auf teils grob schottrigem Weg mit Löchern, Furchen, bergauf und bergab. Erstaunlicherweise nannte sich diese Piste Straße Nr. 914! Straßen mit einer gelben Nummerierung hatten bisher etwas anders ausgesehen. Das Naturschutzgebiet, durch das ich fuhr, nannte sich Rakov Skocjan. Nach etwa 10 km Piste ging die Nr. 914 wieder in eine Asphaltstraße namens Nr. 914 über. 150 Höhenmeter fehlten mir noch. Die konnte ich auf Asphalt fahren, bevor ich in Postojna war. Die Stadtgrenze erreichte ich um 14 Uhr 39. Bevor ich jedoch in der Stadt war, bog ich ab in Richtung Burg Predjama. Ein zweites Mal ließ ich sie mir nicht entgehen! Der kürzeste Weg führte mich gleich wieder auf die Piste. Eh klar. Na ja, ich war es schon gewöhnt. 5 km rumpelte ich dahin. This is the way to the castle .... Ähm wos???? Mein Navi zeigte mir ständig an: "fährt auf Straße". HA HA HA! Mein Navi schielt anscheinend! Genau HIER beschloss ich, den Radweg Nr 2 zu verlassen und auf der Straße (auf der echten) weiterzufahren. Die war steil genug, teilweise bis zu 13 %, aber eben asphaltiert. Auf Schotter kann man mit einem Mountainbike fahren, OHNE Gepäck. Aber ich fuhr ja mit verschärften Bedingungen. Die Piste war ebenfalls bis zu 13 % steil, bergauf genauso wie bergab. Logisch, dass man zu einer Burg bergauf fährt. Burgen sind immer auf einer Anhöhe erbaut worden und nicht im Tal. Die Burg war absolut sehenswert! Ein Highlight meiner Tour. Die Burg Predjama ist eine Höhlenburg und wird auch Höhlenburg Luegg genannt. Archäologische Ausgrabungen erbrachten den Nachweis, dass diese Höhle zur Altsteinzeit bewohnt war. Im 12. Jahrhundert wurde in die unzugängliche Felswand eine Burg gebaut. Der Wohntrakt der alten Burg lag an der Stelle der jetzigen Anlage. Als Versteck diente das Loch, das nur über einen Felsgrat an einem 60 Meter tiefen Abgrund erreichbar ist und von dem ein Geheimgang nach 38 Meter auf dem Berggipfel endete. Meine Freundin erzählte mir, dass man vor einigen Jahren bei einer Führung durch diesen Geheimgang gehen konnte. In der Burg und in Teilen der Höhle befindet sich heute ein Museum. Ich war mit Vollgepäck oben, außerdem hat die Zeit für eine Besichtigung nicht mehr gereicht. Vielleicht hätte ich doch noch eine zweite Übernachtung in Postojna einplanen sollen. Beeindruckend und sehenswert war die Burg auf alle Fälle auch von außen. Ich setzte mich wieder aufs Rad und trat den Weg zurück nach Postojna an. Hätte ich gewusst, dass ich doch sooooo steil bergauf fahren muss und dass ich auch auf Pistenabschnitte komme, hätte ich vorher im Hotel eingecheckt und wäre ohne Gepäck raufgefahren. Beim nächsten Mal dann. :-) Das vorgebuchte Hotel erreichte ich um 16 Uhr 58. Und kaum war ich in der Halle, begann es zu schütten. Ich hatte eine Reitschule von einem Zimmer. Mein Fahrrad stand zwischen Bett und Fenster IM Zimmer! Auch gut. Mein Abendessen in Postojna war weniger erfüllend. Ich "kehrte" in einer Döner-Bude "ein". Pappteller, Becher für mein Mineralwasser. Ich fand tatsächlich nichts Besseres. Viele Lokale hatten geschlossen, manche nur Essen zum Mitnehmen und manche waren nicht wirklich einladend. Das hätte ich echt nicht erwartet. Gesamtstrecke 83,73 km Zeit in Bewegung 6 h 24' Gesamtzeit 9 h 01' Temperatur in der Früh 17 °C, tagsüber bis zu 26 °C. In der Früh starke Bewölkung und leichtes Nieseln, im Laufe des Tages zunehmend sonnig. Summe aller Steigungen: 1.216 m 17. August 2022 / Postojna – Triest: In der Früh schaute ich aus dem Fenster und sah tatsächlich Nebel! Eine dicke Nebelsuppe. Die Frühtemperatur lag bei 19 °C. Das Frühstück war mäßig, aber ich hab schon schlechter gegessen. Immerhin wurde ich satt. Ich fuhr um 8 Uhr 07 los. Der Nebel hatte sich ein wenig gehoben, Nebelschwaden hingen aber noch immer am Horizont. Vom Hotel aus gleich nach links zur Bundesstraße 409. Und da blieb ich bis Divaca, um auf die 205 zu wechseln. Einen Radweg neben der Hauptstraße hatte ich nur bis zur Stadtgrenze von Postojna. Danach war es vorbei mit Radwegen. Bin ich froh, dass ich heute diesen Berg nicht rauffahren musste! Zuerst fuhr ich ein wenig auf und ab, bevor es endgültig in die Niederungen ging. Ich radelte durch Wälder genauso wie durch Dörfer. Landschaftlich richtig schön. Kurz vor der slowenisch-italienischen Grenze sah ich ein Schild, das zum Gestüt von Lipica führte. Meine heutige Etappe war kurz, so dass ich Zeit genug hatte, um dem Gestüt einen Besuch abzustatten und die Pferde zu bewundern. Leider zeigten sie sich nicht aus der Nähe. Schade! Für eine Wienerin war das Gestüt Lipica natürlich ganz besonders interessant. Die Geschichte des Gestüts ist eng mit denen der Lipizzaner verbunden und reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Das Gestüt wurde um 1580 von Erzherzog Karl gegründet. Die Zucht der Pferde war ursprünglich eine Kreuzung andalusischer Hengste mit einheimischen Stuten. Für Dressurzwecke wurden die Pferde nach Wien gebracht und vor allem in der Spanischen Hofreitschule beim kaiserlichen Hof vorgeführt. Ich merkte, dass ich mich der italienischen Grenze näherte. Die Sprache änderte sich. Manche Schilder wurden zweisprachig. Und da war sie auch schon: Das Meer entdeckte ich auch bald. Triest ist von Hügeln umgeben. Kein Wunder, Triest liegt zwischen der Adriaküste und dem Karst an der Grenze zu Slowenien. Beim Blick aufs Meer war ich noch auf 267 m Höhe. Aber danach ging es rasant bergab, bis ich mitten in der Stadt war. Mein Navi führte mich zum Hotel, das ich bereits um 12 Uhr 21 erreichte. Ich konnte auch gleich einchecken. Nach dem Einchecken im Hotel und einer notwendigen Dusche peilte ich den Kai an, um das Meer aus der Nähe zu sehen :-) Ich spazierte den Kai entlang ... ... bis zum Bahnhof Campo Marzio, dem ehemaligen Staatsbahnhof von Triest. Hier ist seit 1984 das Eisenbahnmuseum untergebracht. Im Speziellen interessierten mich die Ausstellungsstücke bzw. Erinnerungsstücke der Bahnlinie Parenzana. Im Außenbereich sind auf einigen der ehemals 24 Gleisen Lokomotiven, Waggons und Straßenbahnen ausgestellt. Leider ist das Museum wegen größerer Renovierungsarbeiten noch immer geschlossen. Schade! Anschließend fand ich am Canal Grande ein kleines Lokal mit Tischen im Freien und gönnte mir einen Meeresfrüchtesalat mit Brot. Das Eis danach blieb natürlich auch nicht aus. Gesamtstrecke 54,33 km Zeit in Bewegung 3 h 02' Gesamtzeit 4 h 13' Temperatur in der Früh 19 °C, tagsüber bis zu 30 °C. In der Früh Nebel, der sich bald lichtete und strahlendem Sonnenschein Platz machte. Jetzt (21 Uhr 30) ist es noch immer dampfig, schwül und warm. Summe aller Steigungen: 328 m 18. August 2022 / PAUSE in Triest: Zuerst schlief ich laaaaaange, danach frühstückte ich noch läääääääänger und gemütlich. Die Wäsche hatte ich gestern am Abend noch gewaschen. In der Zwischenzeit war alles trocken. Somit konnte ich nach dem Frühstück gleich losstapfen. Ich spazierte durch die Stadt, den Kai entlang, noch einmal zum alten Bahnhof Campo Marzio. Anschließend ging ich in die andere Richtung und landete im alten Hafen "Porto Vecchio". Der Hafen Triest ist der größte Seehafen der oberen Adria. Unterteilt ist er in 5 Freihafenzonen. Das Gebiet des Alten Hafens ist von großer städtebaulicher Bedeutung für Triest und bietet der Stadt angeblich die Möglichkeit einer kulturellen und kommerziellen Wiedernutzung im maritimen Geist der Stadt. SO die Theorie. Das ganze Areal machte eher einen verfallenen und desolaten Eindruck auf mich. Und .... eigentlich ist das alles Sperrzone. Aber hinter irgendwelchen Gleisen zwischen zwei verfallenen Gebäuden und neben einer Tafel mit der Aufschrift "FlixBus" (ich sah gar keinen FixBus?) stand ein Gittertor offen und ich ging hinein. Ich ging das ganze Areal entlang bzw. durch, bis es nicht mehr weiterging und ich umkehren musste. Kaum hatte ich eine Kehrtwendung gemacht, kam mir schon ein Security Fahrzeug entgegen. Wie sind Sie da reingekommen? Über welche Mauer? Oder Zaun? Wo genau? Hier ist alles gesperrt, gefährliche Zone! Sie können hier gar nicht hineingehen! Ich musste dem zeigen, bei welchem offenen Tor ich reingegangen bin. Dort putzte er dann die Aufsichtsbeamtin zusammen, weil sie mich durchgehen hatte lassen. Jessasnaaaaa, hatte ich ein Drama ausgelöst. Fotos konnte ich natürlich keine mehr machen. Dabei hätte ich gerne die Schiffe, die dort am alten Kai lagen, fotografiert! Um die Mittagszeit tauchten Wolken auf, die sich bald verdichteten und zu einem heftigen Gewitter führten. Ich hoffte, dass ich morgen regenfrei bleibe! Der Wetterbericht meldete auch für morgen Vormittag Gewitter. Aber meine Regensachen sind immer griffbereit. 19. bis 21. August 2022 / Parenzana: Siehe Bericht im Forum: Parenzana August 2022 (Reiseberichte)22. August 2022 / Poreč – Triest: Mein Privatzimmer bot ja kein Frühstück an. Ich hatte mich aber gestern Abend noch auf googlemaps schlau gemacht, wo ich mir in der Früh ein Frühstück organisieren konnte. Die Wahl fiel schließlich auf einen Bäcker, bei dem ich auch einen Kaffee bekam. Der Tag war gerettet! Um 6 Uhr 58 fuhr ich los. Das ist kein Tippfehler! Aber ich war ja noch frühstücken. Ofenwarmes weißes Weckerl mit Topfenfülle, anschließend einen noch warmen Krapfen. Naturjoghurt, eine Banane, Mineralwasser und - wie oben schon erwähnt - Kaffeeeeeeee. Bis ich gefrühstückt hatte, war es 7 Uhr 45. Und ich fuhr los bzw. weiter. Auf dem direkten Weg auf die D75. Anfangs konnte ich auf einem Radweg neben der Fahrbahn fahren, auch in den folgenden größeren Orten bot sich mir ein Radweg neben der Straße an. Aber sonst fuhr ich direkt auf der Hauptverkehrsstraße, die zu früher Stunde noch relativ leer war. Aber bald war ich mit vielen Autos, Wohnwagen und LKWs auf der Küstenstraße unterwegs. Vorbei war es mit der Idylle der letzten 3 Tage. Teilweise konnte ich aufs Meer schauen, da die D75 entlang der Küste verläuft. Aber eigentlich musste ich mehr auf die Straße schauen und das Meer links liegen lassen. Wenn ich das Meer bewundern wollte, musste ich mir eine Wiese neben der Straße suchen oder einen Feldweg, der abzweigte. Einen Vorteil hat das Fahren auf der Straße schon: die Infrastruktur samt Kaffee Nummer 2 und Mineralwasser Nummer 3. Das ist aber auch der einzige Vorteil. In Križine verließ ich kurz die D75, um das Meer ganz aus der Nähe zu sehen. Bei meiner Rückkehr auf die D75 hatte ich jedoch endgültig genug vom immer dichter werdenden Verkehr auf der Küstenstraße und machte in Umag einen Schwenk nach rechts in Richtung Valica. Hier beschloss ich nämlich kurzerhand, auf der Parenzana weiterzufahren! Ja, wirklich! Ursprünglich hatte ich vor, ab Portoroz auf der Parenzana zu fahren, aber angesichts der vielen Autos und LKWs disponierte ich um und nahm sogar noch einmal 3 km kroatische Piste in Kauf, bevor ich auf der gesamten slowenischen und auf der gesamten italienischen Parenzana radelte. Auf Asphalt war ich flott unterwegs, somit konnte ich die Strecke bis Triest an einem Tag machen. Mittagspause machte ich in Izola am Meer und musste feststellen, dass ich keine Kuna mehr brauchte. In Slowenien nimmt man keine Kuna. Na super, und jetzt hatte ich 800 Kuna übrig, die ich nicht mehr brauchte. Zahlen konnte ich Gott sei Dank mit der Karte. Den Stadtrand von Triest erreichte ich ungefähr um 15 Uhr, mein Hotel um 16 Uhr. Meine erste Frage an der Rezeption war abgesehen von der WLAN-Frage die Frage nach einem Handy-Shop. Ich kaufte mir nämlich eine prepaid-Karte für 150 GB, da meine Vertragsdaten am Ende waren und ich erst am 1. September wieder mein neues Kontingent hatte. Da mein Handy Dual-SIM hat, kann ich mit einer zweiten SIM-Karte bequem Daten kaufen, ohne meine eigene Nummer aufgeben zu müssen. Ein chinesischer Shop (wie konnte es anders sein?) ums Eck bot so etwas an. Beim Bankomaten war ich auch gleich bei der Gelegenheit, da ich auch in Italien mit Kuna nicht weit kam. Somit war ich gerüstet für die Weiterfahrt. Gesamtstrecke 91,33 km Zeit in Bewegung 6 h 07' Gesamtzeit 9 h 03 Temperatur in der Früh 17 °C, tagsüber bis zu 29 °C. Sonne pur den ganzen Tag. Summe aller Steigungen: 769 m 23. August 2022 / Triest – Cervignano del Friuli: In der Nacht hatte es geregnet, in der Früh hingen dunkle Wolken am Himmel bei 19 °C. Mein Frühstück war etwas seltsam. Es gab Buffet, das man nicht antasten durfte. Die Angestellte portionierte alles, was man sich aussuchen wollte, auf einen Teller. Mit Maske! Dafür tapste sie alles ohne Handschuhe an. Sehr sinnig! Beim Beobachten änderte ich meine Auswahl: kein angetapster Käse, kein Schinken, dafür lieber Butterportionen und Marmelade. Kaffee war gut, Orangensaft grausig. Na ja. Um 8 Uhr 02 fuhr ich los. Das mit den Einbahnen und Gehsteigen in Triest hatte ich vor ein paar Tagen schon geübt. Das Spiel wiederholte sich. Dabei dachte ich, das Hotel ist so einfach platziert. Vor dem Eingang die Hauptstraße, die zur Küstenstraße führt. Grundsätzlich stimmte das auch. Ich musste vom Hotel aus nach links. Also ist der einfachste Weg der Zebrastreifen, den man schiebend überquert, um auf der richtigen Straßenseite starten zu können. Ich fuhr los, die Straße teilte sich. Ich musste mich links halten, also bewegte ich mich auf die 3. Spur von rechts hinüber, um auf den linken Ast zu fahren. Ähm ... Einbahn. Ähm ... wirklich Einbahn! Mir kommen Autos entgegen! Das war SO nicht ausgemacht! Ich quetschte mich an den rechten Gehsteig, gestikulierte den entgegenkommenden Autofahrern freundlich zu, dem Busfahrer ebenfalls. Das wird nix, ich hab keinen Platz mehr. Auffi auf den Gehsteig! UFFFF ... Der ist aber auch nicht ideal, aber rechts vom Gehsteig kann man auch fahren. Schon wieder Einbahn! Das gibt's doch nicht! Hab ich die Einbahnen alle für mich abonniert! Nochmal nach rechts, quer über die Sperrfläche, 30 m fuhr ich einfach gegen die Einbahn, und ich war auf der richtigen Straße. Die richtige Straße hatte immerhin eine Busspur! GERETTET! Apropos Hauptstraße vor dem Hotel. Es war letzte Nacht dermaßen laut, dass ich mit geschlossenen Fenstern schlafen musste. Und da hörte ich noch genug Straßenlärm von draußen. Die ganze Nacht hindurch! Die richtige Straße in Triest war die SS14 bzw. SR14. Und das ist nicht nur die Küstenstraße in Triest, sondern ich war auch nach der Ortsendetafel auf der SS/SR14. Ganz durchblickte ich die Bezeichnungen noch nicht. 14 hieß sie die ganze Zeit, aber manchmal SS14 und manchmal SR14. SR hätte ich als Strada Regionale interpretiert, SS als Strada Statale oder so. Ungefähr 7 km nach Triest besuchte ich das Schloss Miramare (ital. Castello di Miramare). Das Schloss wurde zwischen 1856 und 1860 für Erzherzog Ferdinand Maximilian von Österreich, den Bruder von Kaiser Franz Joseph I., und seine Frau Charlotte von Belgien erbaut. Architekt und Bauleiter war Carl Junker. Seit 1955 ist das Schloss als staatliches Museum für Besucher geöffnet. Ich drehte einige Schleifen durch den Park und außen um das Schloss. Drinnen war ich nicht. Das Schloss war das einzige Highlight der heutigen Etappe. Nach meiner Außenbesichtigung fuhr ich wieder auf der SR/SS14 weiter. Mir kamen sogar gelegentlich Radfahrer entgegen, auch voll bepackte! Und auch ich wurde von Radfahrern überholt. Anscheinend gibt es in der Region keine Radwege, so dass man auf der Straße fahren muss. Da meine Etappe heute sehr kurz war, erreichte ich mein Etappenziel - Cervignano del Friuli - bereits um halb 12 und konnte nach dem Einchecken im Ort Mittagessen gehen. Der Ort ist überschaubar und bietet keine wirklichen Attraktionen. Meine Unterkunft war ein Restaurant mit Zimmern. Gesamtstrecke 49,36 km Zeit in Bewegung 2 h 47' Gesamtzeit 3 h39 Temperatur in der Früh 19 °C, tagsüber bis zu 29 °C Den ganzen Tag wolkig, erst bei meiner Ankunft in Cervignano lichteten sich die Wolken, und der Himmel wurde blau. Summe aller Steigungen: 152 m   to be continued ...
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#1509439 - 11.09.22 08:49
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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24. August 2022 / Cervignano del Friuli – Venedig: In der Nacht hatte es schon wieder geregnet, in der Früh war alles wieder verschwunden, und der Wetterbericht sagte Sonne voraus. Die Prognosen hielten auch. Frühstück hätte es erst um 8 Uhr 30 gegeben. Da ich nicht so lange warten wollte, versprach mir der Vermieter am Abend ein Frühstück herzurichten. Ich sah dann in der Früh die Bescherung: 2 Stück Zwieback ohne nix, 0,2 l Orangensaft, 1 (EINE!) Kapsel für den Kaffeeautomaten, eine kleine Kiwi, eine kleine Nektarine und eine winzige Marille. Ende. Öhm... Wasser holte ich mir von der Wasserleitung. Um 7 Uhr 47 fuhr ich mit knurrendem Magen los. Das Thermometer zeigte 19 °C an. Einmal um den Häuserblock, und ich war wieder auf der SS14, die anfangs noch recht überschaubar war. In einer Tankstelle holte ich mir mein zweites Frühstück: richtigen Kaffee und ein Croissant sowie einen halben Liter Mineralwasser. Um die Mittagszeit gönnte ich mir in San Donà die Piave in einem Imbiss einen Toast und 1 1/2 Liter Mineralwasser. Das Wasser floss bei mir heute literweise. Es wurde nämlich immer wärmer, und Schatten gab's überhaupt keinen auf der Staatsstraße. I foah in der Hitz' auf der Strada del Sole. Die Fiaß dan ma weh auf die Clickie-Pedale. Des Göd homs ma g'steßn (eigentlich hab ich es verprasst) und jetzt steh i sche do. Und hob kane Lire (nur Kuna) und kane Papiere (nur kräftige Rechnungen) Auf der Strada del Sole namens SS14. Während ich so "Strada del Sole" dahinträllerte, verdichtete sich allmählich die Lage auf der Strada. Ein Auto nach dem anderen, ein LKW nach dem anderen, alle flitzten 5 cm an mir vorbei. Aus der Strada del Sole wurde eine Strada del Inferno. Die letzten 20 km bis Mestre waren die reinste Hölle. Echt schlimm! Am Ortsende von Mestre atmete ich auf, als ich den Radweg neben der Straße auf dem Damm ("Ponte della Libertà"), der die Altstadt Venedigs mit dem Festland verbindet, nehmen konnte. Endlich Ruhe! Herrlich! Bei der Ortstafel von Venedig war ich um 15 Uhr 25. Was sich danach abspielte, ist eigentlich filmreif. Mir war bei der Hotelbuchung erklärt worden, dass ich vom Damm aus rechts runter zum Hafen fahren soll, um ein Schiff zu nehmen, das rundumadum zum Markusplatz fährt. Von da aus bin ich gleich im Hotel. Ich passierte einen geschlossenen Schranken (der Aufsichtswart erklärte mir "No Problem!") und fuhr weiter Richtung Hafen. Da stand ein Schiff, aber die verweigerten mir den Zutritt mit dem Fahrrad! Gibt's denn so was? Ich befragte googlemaps. Ah da gibt es eine weitere Schiffsanlegestelle auf dem Piazza Accademia. Die nehm ich. Kanal 1 ließ sich ganz leicht überqueren. Kanal 2 hatte Treppen. Na, geht doch. Das Stück kann ich raufrumpeln und wieder runterrumpeln. Kanal 3 hatte wieder Treppen. Ich übte mich im Raufrumpeln und im Runterrumpeln. Dann ein Stück den Kanal entlang. Ähm, ich muss auf die andere Seite. Die nächste Brücke hatte schon wieder Treppen. Rumpel - rumpel - rumpel. Anstrengend war immer das Raufrumpeln. Äh... ich musste schon wieder die Seite wechseln. Nächste Brücke mit Treppen. Aber jetzt hatte ich es geschafft! Ich stand vor dem Canale Grande, und vor mir lag die Schiffsanlegestelle auf dem Piazza Accademia. Ich kaufte mir ein Ticket und wartete. Das Schiff legte an, ich schob mein Rad. Sagt mir der doch glatt, ich darf nicht mit dem Rad einsteigen? - Ich muss da rüber und dann zum Piazza San Marco. - You go by foot. - Nix da, ich will mit dem Schiff fahren. - No, not with the bicycle. You walk. Und weg war das Schiff. Super! Ich befragte wieder googlemaps, ich befragte mein Navi. Wenn ich Fahrrad eingab, sagten mir beide Schifffahrt bis Markusplatz. Wenn ich "zu Fuß" eingab, wurden mir Wege ohne Schiff angezeigt. Hm... ich schieb ja eh schon die ganze Zeit. Das Hotel ist noch 2 km entfernt. 1,5 km hatte ich schon hinter mir. Die 2 km schaff ich jetzt auch noch. Das Problem war nur, ich musste über die Ponte dell'Accademia. Und die hatte mehr als nur 5 Stufen. Ich schaute zur Brücke, ich schaute zu meinem Rad. Ich schaute noch einmal zur Brücke. Na gut. Gepäck weg und hinaufgetragen. Rad hinaufgetragen. Gepäck wieder montiert. Oben war ich! Und der Blick auf den Canale Grande war umwerfend! Und weiter ging es. Ich rumpelte wieder runter auf die andere Seite des Canale Grande und schob weiter. Das war nicht meine einzige Brücke auf dem Weg zum Markusplatz. Und jede Brücke hatte Treppen. Das Drama nahm seinen Lauf. Rumpel - rumpel - rumpel - rumpel. Dazwischen quetschte ich mich samt meinem Rad durch enge Gassen. Piazza San Marco! Ich hatte es geschafft! Ich wollte mein Handy zücken und den Markusplatz fotografieren .... auf einmal standen 3 Carabinieri neben mir. Fahrrad geht nicht. Das darf gar nicht in Venedig sein. - Ich bin auf dem Weg zum Hotel. - Geht trotzdem nicht. Fahrrad kann am Bahnhof oder im Hafen beim Damm bleiben, aber nicht in der Stadt. - Mich hat das Schiff nicht mitgenommen. Ich muss zum Hotel. Das ist nicht mehr weit. - Ihren Pass bitte. - Kram, kram kram. Ah da ist er. - Wir müssen Ihre Daten aufnehmen, kommen Sie mit auf das Polizeirevier. ÖRKS ... Meinen Pass hatten sie schon in der Hand, daraufhin sagte ich zu dem einen Carabinieri: "Aber ein Foto vom Markusplatz darf ich noch machen?" Bevor ich verhaftet bin. Das letzte Foto vor der Verhaftung: Leicht schief und verwackelt angesichts der Verhaftungsdramatik. Ich folgte schiebend den Schritten der 3 Carabinieri. Zum Polizeirevier musste ich noch über 3 Stufen. Die 3 Carabinieri trugen mein Rad über die Stufen! Dann mussten sie mir noch die Flügeltüren aufhalten. Und drin war ich. Im Verlies oder so. Fragen über Fragen, ein Anruf im Hotel zur Bestätigung, dass ich wirklich auf dem Weg zum Hotel war, meine Wohnadresse, wie lange ich in Venedig bleibe und und und. Was die alles wissen wollten! Der eine Carabinieri verfasste ein Protokoll - mit 4 Durchschlägen! Ich musste das Protokoll unterschreiben. Den grünen Durchschlag bekam ich in die Hand gedrückt. Er erklärte mir, was er an Kommentaren verfasst hatte, wie ich am besten mit dem Rad (übermorgen) zum Schiffsanlegeplatz Nähe Markusplatz komme und dass ich dort das Protokoll noch einmal vorweisen soll. Am Ende erließ er mir die Strafe in Höhe von 100 Euro für Fahrradschieben in Venedig. Und ich konnte gehen. Tatsächlich! Ich bin nun amtsbekannt und habe eine Sondergenehmigung für Fahrradschieben vom Markusplatz zum Hotel um die Ecke. Gültig für den 24. August. Kaum war ich nach der Ent-Haftung wieder am Markusplatz, machte ich schnell noch ein Foto und querte den Platz. Schiebend. Auf einmal sprang mir schon wieder ein Uniformierter entgegen. Irgendein Aufseher. Ich sagte gleich: ich bin schon verhaftet worden. ZWEIMAL geht nicht, und zeigte ihm das grüne Protokoll. Der Weiße links im Bild war das. Um 17 Ur 17 erreichte ich tatsächlich mein Hotel! Das Erste, was ich mir nach dem Einchecken und "Ankommen" gönnte, war ein Eis. Zur Nervenberuhigung. Das zweite war ein sehr delikates (und sehr teures) Abendessen. Und ich ging spazieren (OHNE RAD!). Danach kam Ausschlagpflege. Ich hatte gesprenkelte Wadln. Hatte mich etwas gebissen? Oder hatte ich eine Sonnenallergie oder einen Hitzeausschlag? Oder eine Carabinieri-Allergie? Vermutlich letzteres. Blaue Flecken hatte ich auch von der Schieberei. Nun stand PAUSE in Venedig auf dem Programm! Gesamtstrecke 113,71 km Zeit in Bewegung 5 h 53' Gesamtzeit 9 h 28' Temperatur in der Früh 19 °C, tagsüber bis zu 32 °C Sonne pur den ganzen Tag Summe aller Steigungen: 126 m   25. August 2022 / PAUSE in Venedig: Impressionen einer außergewöhnlichen Stadt:   26. August 2022 / Venedig – Crespino: Gestern Abend war ich schon nervös. Heute früh noch mehr. Ist schon komisch. Da freut man sich tagelang auf Venedig. Und dann bibbert man, wie man ohne Komplikationen wieder rauskommt. Meinen Wecker hatte ich auf 6 Uhr gestellt. Die Wäsche, die ich gestern gewaschen hatte, musste ich noch einpacken. Um 3/4 7 war ich bereit, stellte mein Rad in den Hof und bepackte es. Um Punkt 7 schob ich los. Mit knurrendem Magen, das Frühstück ließ ich aus. Das Thermometer zeigte 20 °C an. Der Wetterbericht sagte 33 °C voraus. Einmal durch die hohle - nein durch die enge - Gasse nach rechts, dann noch einmal durch die noch engere Gasse nach rechts. Und ich war auf der Uferpromenade von San Marco. Über 3 Brücken musste ich schieben, bis ich die Schiffsanlegestelle A erreicht hatte. Allerdings waren die Stufen jeweils am Rand mit Platten ausgelegt, sodass das Schieben rauf und wieder runter kein Problem bereitete. Um 7 Uhr 05 war ich bei meinem Gate, kaufte mir mein Ticket und wartete gespannt auf mein Schiff - Linie 14. JUHUUUU! Ich durfte einsteigen! Ein Felsbrock fiel mir vom Herzen. Ich war drin. Der erste Schritt hatte geklappt. Linie 14 brachte mich nach Lido. Der Lido di Venezia ist der mittlere, Venedig vorgelagerte Teil einer Nehrung, die von Chioggia bis Jesolo reicht. Sozusagen der Hausstrand der Venezianer, aber auch der Touristen mit luxuriösen Hotels. In Lido stieg ich aus und fuhr zur Fähre rüber. Fähre Nr. 17 war noch nicht da. Ich musste eine Dreiviertelstunde warten. In der Zwischenzeit kaufte ich mir mein Ticket und eine Flasche Mineralwasser. Die Fähre Nr. 17 parkte sich ein. Ich wusste erst gar nicht, wohin mich die Fähre bringen wird. Ich wusste nur, ich musste die Nr. 17 nehmen, sonst komm ich nicht nach Mestre. Und los ging's. Ähm... Wir fuhren nach Venedig. Am Markusplatz vorbei, am Dogenpalast vorbei. Ich fuhr mit zwei Schiffen mehr als zwei Stunden lang inklusive Wartezeiten vom Markusplatz um Venedig herum auf die andere Seite (Luftlinie 2,5 km), um im Hafen von Venedig - Tronchetto - wieder auszusteigen. Von da aus fuhr ich den Radweg neben der Straße auf dem Damm ("Ponte della Libertà") nach Mestre. Das war eine Fahrt mit der Kirche ums Kreuz. Aber Hauptsache es klappte! Aus Mestre raus konnte ich Gott sei Dank eine weniger stark befahrene Straße nehmen, bis ich in Malcontenta, einem Vorort von Mestre, auf der SS 309 Richtung Südwesten weiterfuhr. Hier gönnte ich mir endlich mein Frühstück, bevor ich mich wieder auf die Strada del Inferno mischte. Je weiter ich mich von Mestre entfernte, desto schwächer wurde das Verkehrsaufkommen. Ich fand auch ab und zu ein kleines Rastplatzerl. Fast schon idyllisch! Fast .... Die letzten 20 km bis zu meinem Etappenziel Crespino war es vorbei mit dem Inferno, ich fuhr auf abgelegenen Straßen und erreichte schließlich den Po! Der Poradweg ist zumindest hier kein richtiger Radweg, sondern eine Straße (eine sehr ruhige Straße). Aber vielleicht ändert sich das ja noch. Ganz stressfrei erreichte ich um 15 Uhr 30 mein Quartier, einen Bauernhof, der Zimmer anbietet. Der Ortskern von Crespino war nicht weit entfernt. Ich machte mich auch gleich auf den Weg. Und ich glaub, ich landete in einem Haubenlokal. TOLLES Essen mit mehreren Gängen. Und der Preis war gar nicht gehoben. So gut und dabei preiswert hatte ich in Venedig bei weitem nicht gegessen. Gesamtstrecke 95,36 km Zeit in Bewegung 5 h 01' Gesamtzeit 8 h 32' Temperatur in der Früh 20 °C, tagsüber bis zu 33 °C Sonne pur den ganzen Tag Summe aller Steigungen: 136 m   to be continued ...
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#1509440 - 11.09.22 08:52
Re: Wien - Nizza
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27. August 2022 / Crespino – San Benedetto Po: Hach wie schön. Es gibt Fahrradetappen ohne Strada Infernale :-) Mein Frühstück war etwas spartanisch, was mich bei einem Bauernhof sehr wunderte. Ich bekam zwei Scheiben Zwieback, dazu Butter. Vertrockneter Kuchen hell undefinierbar lag ebenfalls auf dem Buffettisch. Orangensaft (immerhin!) und Mineralwasser konnte ich mir auch nehmen. Und der Kaffee war wieder sehr gut! Ja, das können sie in Italien. Bei 21 °C fuhr ich los. Der Wetterbericht sagte 34 °C voraus. Ufffff ... es wurde immer heißer. Mein Bauernhof lag an der SP 33, somit musste ich zuerst ein kleines Stück auf der Regionalstraße fahren, bevor ich wieder am Po war. Und ab Guarda Veneta war der Dammweg neben dem Po sogar ein echter Radweg! Kein einziges Auto, nur asphaltierter Radweg mit ein paar Radfahrern, die mit oder ohne Gepäck den Po entlangfuhren. Herrlich! Sogar eine Rennradfahrergruppe kam mir entgegen. So schnell konnte ich gar nicht mein Handy zücken, um sie aus der Nähe zu fotografieren! Ich hatte bei meiner heutigen Etappe immer wieder einen schönen Blick auf den Po. Die Landschaft war richtig schön. Viel Sonne, aber das war ich schon seit Tagen so gewöhnt. Mein Ausschlag (vermutlich Sonnenallergie) war nach einer Tagesetappe immer besonders ausgeprägt, über Nacht blasste er ein wenig ab. Aber irgendwann wird er sich auch wieder beruhigen, vermutete ich. Es gibt ärgeres. Ausgeschildert ist der Radweg super! Ich befand mich hier auf dem EuroVelo 8, der von Griechenland nach Cádiz führt. Ja, nach Cádiz! Mein Großprojekt. Der Poradweg ist Teil davon. Ab und zu hatte ich Blick auf eine Ortschaft, die nahe am Po bzw. nahe am Poradweg lag. Zufahrtswege oder Zufahrtsstraßen ermöglichten es immer wieder, den Poradweg zu verlassen, um durch den Ort zu fahren. So einen Abzweig in eine Ortschaft machte ich um die Mittagszeit, als mein Magen immer deutlicher knurrte. Felonica hieß der Ort der Wahl, da er laut googlemaps einen Imbiss hatte. Der Imbiss bestand aus einem Toast, mehr gab's nicht. Aber 1 1/2 Liter Mineralwasser und zum Abschluss einen Espresso gab es sehr wohl. Nicht ganz satt, dafür in Sachen Flüssigkeit gut abgefüllt fuhr ich weiter. Oh je ... schwarze Wolken zogen auf. Der Wind wurde immer stärker. Ich fuhr direkt auf die Gewitterfront zu. Ein Ausweichen war unvermeidbar. In der Nähe von Carbonarola begann es zu tröpfeln, und innerhalb von einer halben Minute war ich mitten im Wolkenbruch. Eine Baumgruppe spendete mir ein bissl Schutz. Was soll's ... I'm singin' in the rain just singin' in the rain what a glorious feeling I'm happy again. I'm laughing at clouds ... Eigentlich fällt mir bei einem Gewitter auch oder vor allem immer die Pastorale von Beethoven ein. Das Grollen in der Ferne, der beginnende Sturm, das immer näher kommende Gewitter, Sturm und Blitz und Donner und Wolkenbruch, am Ende das Abebben und Abziehen des Gewitters und die fröhliche Natur danach mit Vogelgezwitscher. Ich glaub, es gibt oder gab keinen Komponisten, der ein Gewitter so mit Musik ausgedrücken konnte wie Beethoven mit der Pastorale. Der Wolkenbruch dauerte nicht lange. Nach einer Viertelstunde tröpfelte es nur noch leicht. Und ich fuhr weiter. Ich bin ja nicht aus Zucker. Und nass war ich eh schon, weil ich nicht rechtzeitig die Regensachen herausgeholt hatte. Also fuhr ich bei leichtem Tröpfeln weiter. Das Tröpfeln hörte auch bald ganz auf. Die Wolken lockerten sich auf. Es wurde wieder heller. Ein Blick zurück zeigte mir, dass die Gewitterfront nun hinter mir war. Öhm ... was ist das denn? Wie soll ein normalgroßer Mensch da durchfahren können? Ist das ein Scherz? Aaaah, da gibt es eine Umfahrung! Ich muss doch nicht mein Rad zerlegen und durchrobben. Mein Quartier erreichte ich um 16 Uhr 30. Diesmal hatte ich ein Bed and Breakfast in San Benedetto Po gefunden, ein paar Kilometer südlich von Mantova. Nebenan bellte der Hund recht penetrant. Oh je. Ob der auch aufhört, bevor ich schlafen gehe? Das Abendessen in einem kleinen Restaurant im Ort war gut. Meinen Mineralwasserkonsum konnte ich auch heute wieder auf insgesamt 5 Liter anheben. Zu später Stunde hörte auch der Hund auf zu bellen. Gott sei Dank! Gesamtstrecke 117,02 km Zeit in Bewegung 6 h 27' Gesamtzeit 8 h 51' Temperatur in der Früh 21 °C, tagsüber bis zu 27 °C Am Vormittag Sonne, um die Mittagszeit zogen Wolken auf und führten zu einem Gewitter mit heftigem Wolkenbruch, danach weiterhin bewölkt und angenehm kühl. Summe aller Steigungen: 151 m   28. August 2022 / San Benedetto Po – Cremona: Weiter auf dem Poradweg, wobei ich heute teilweise abseits vom Po unterwegs war und ihn gar nicht sah. Aber ich folgte immer den Radwegschildern. Teilweise gab es zwei Alternativen: rechtes Ufer oder linkes Ufer. Und ich musste den Radweg auch heute wieder meistens mit Autos teilen. Alle 45 Minuten sah ich ein Auto, wenn nicht noch seltener. Also kein Thema. Mein Frühstück war wieder einmal gewöhnungsbedürftig. Zwieback (ganz toll!), zwei (!!!!) 22 Gramm-Scheiben Brot und ein Croissant. Kein Gemüse, keine Rohkost, kein Obst, kein Käse, keine Wurst, kein Schinken, keine Eier. Da wird man nicht satt, wenn man auf Radtour ist. Immerhin bekam ich großzügigerweise 1 Liter Mineralwasser und einen guten Kaffee. Na ja ... Bei 19 °C fuhr ich los. Der Wetterbericht sagte 31 °C voraus. Gestern hatte das Gewitter die Temperatur so schön runtergekühlt. Das war heute leider nicht so. Mein Quartier lag nahe an der SP 53, die mich wieder zurück zum Po führte. 10 % runter, 10 % wieder bergauf, damit ich mich nicht an das Flachland gewöhne :-) So eine Art von Brücke hatte ich heute zweimal. Interessante Bauweise. Sie schwimmt auf Holzfässern bzw. eigentlich auf kleinen Holzbooten, ist an beiden Seiten befestigt. Und die Fahrbahn besteht aus Holzbrettern. Auch heute kamen mir wieder Rennradfahrergruppen entgegen. Die waren immer so schnell vorbei. Die Einzelfahrer dagegen sprachen mich an und wollten wissen, wohin ich fahre. Ich kam mit einigen ins Gespräch. Alle auf Italienisch. Dabei kann ich das gar nicht. Ich versuch es aber! Alleine schon beim Bestellen in einem Lokal ist es von Vorteil, wenn man ein paar Worte kann. In den Quartieren können die meisten Englisch (außer gestern der Vermieter des Bed & Breakfast; der konnte nur Italienisch), aber beim Einkaufen oder beim Bestellen ist Englisch anscheinend nicht wirklich Standard. In Gussola entdeckte ich auf meinem Navi ein Bestecksymbol und verließ den Poradweg, um dem Besteck zu folgen. Ich fand eine Tankstelle mit einem Imbiss daneben. Aber nicht nur das, ich fand einen richtig schönen Oldtimer! Sogar noch mit alten Kennzeichen! Aber fahrbereit. Ich sah ihn wenig später wegfahren. Für mich gab es einen Hamburger mit viel Mineralwasser und zum Abschluss einen Kaffee. Satt wurde ich nicht. Mein Magen hatte schon nach dem Frühstück geknurrt, nach dem Mittagessen knurrte er weiter. Die Etappe war durch die teilweise abseits vom Po geführte Route abwechslungsreich. Ich fuhr nicht nur am Wasser, sondern auch durch Ortschaften, was ich auch ganz nett fand. Nur die Sonne war heute wirklich intensiv. Kein Schatten weit und breit. Nur pralle Sonne bei um die 30 Grad. Die letzten Kilometer schickte mich die Route noch auf eine Piste. Und schließlich führten mich die Schilder "Strada del Gusto" mitten in die Stadt Cremona. Apropos Gusto - Zeit wurde es für ein Abendessen! Nachdem ich heute in einer Stadt und nicht in einer winzigen Ortschaft übernachtete, musste ich mich - abgesehen vom Abendessen - auf die Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit machen. Trotz Sonntag! Meine Sonnencreme war weg. Ich vermutete, dass ich sie entweder beim Umkippen des Fahrrades (das passierte mir einmal bei einem Stopp) oder beim Rumpeln verloren hatte. Ich hatte sie in der Lenkertasche auf der Seite außen. Und da war sie jetzt nicht mehr. Mein Quartier erreichte ich um 15 Uhr 45. Ich gönnte mir wieder einmal den Luxus eines Hotels (und hoffte auf ein besseres Frühstück morgen :-) Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!). Nachdem meine Haare trocken waren, marschierte ich los. Abendessen war gut, meinen Mineralwasserkonsum konnte ich wieder auf insgesamt 5 Liter anheben. Einkaufen klappte leider nicht. Tutto chiuso. Also doch erst morgen (Montag). Gesamtstrecke 104,31 km Zeit in Bewegung 5 h 46' Gesamtzeit 7 h 43' Temperatur in der Früh 19 °C, tagsüber bis zu 31 °C Sonne pur den ganzen Tag Summe aller Steigungen: 131 m Impressionen aus Cremona:   29. August 2022 / Cremona – Pavia: JUHUUUUU! Ich bekam ein passables Frühstück! Zwei verschiedene Sorten Weckerl, Schinken, Käse, hart gekochte Eier, Müsli, Obstsalat, ein großer Korb frisches Obst (!!!!) und zwei verschiedene Sorten Joghurt. Und Kaffee ohne Ende. Der Tag war gerettet! Bei 20 °C fuhr ich los. Der Wetterbericht sagte wieder 33 °C voraus. Die erreichte es auch. Diesmal musste ich erst aus der Innenstadt herausfinden, bevor ich wieder am Poradweg bzw. an der Poradroute war. Heute improvisierte ich immer wieder. In anderen Worten ich hielt mich nicht immer an die Poradroute, sondern fuhr gelegentlich auch auf einer SP-Straße, weil die Poradroute einige Male in Piste überging und ich nicht auf Schotter oder Sand fahren wollte. Die Straßenabschnitte selbst waren wenig spannend. Aber es war wenigstens nicht viel los auf den Straßen. So ein Pfad beispielsweise gehört nicht zu meinen Lieblings-Poradweg-Abschnitten. Mit Navi und Handy-googlemaps konnte ich mir immer leicht behelfen, wenn mir die ausgeschilderten Radwege nicht gefielen. Und so fuhr ich durch meine Abweichrouten immer wieder durch kleine Dörfer. Und in den kleinen Dörfern hatte ich ab und zu sogar 1 oder 2 m Schatten! Den hatte ich auf der Straße oder auf dem Radweg nicht. Auch meine Mittagspause machte ich in einem Dorf in einem Café am Wegesrand. Ich sah eine Ortschaft vor mir, schaute aufs Navi: Orio Litta. Auf meinem Display sah ich zwei oder dreimal Pizza. OOOOOH SUPER! Heute bekomm ich Pizza zu Mittag. Leider hatte ich mich verlesen. Da stand mehrmals Piazza sowieso und nicht Pizza .... Trotzdem fand ich ein Café und bekam meine halbe Pizza sowie 1 1/2 Liter Mineralwasser, zum Abschluss Espresso doppio. Mein Magen knurrte nicht mehr! Ich fand auch unterwegs eine Apotheke, in der ich Sonnencreme kaufen konnte! SEHR wichtig! Außerdem kaufte ich noch ein Fenistil forte Gel für meinen Ausschlag. Und in einem Supermarkt in Pavia kaufte ich mir Orangensaft und 2 Bananen für morgen, bevor ich zu meinem Hotel fuhr. Die Etappe war ähnlich wie gestern durch meine Ausweichvarianten abseits vom Po recht abwechslungsreich. Nur die Sonne war heute wieder penetrant intensiv bei einer Temperatur von bis zu 33 Grad. Morgen soll es noch einmal so heiß werden, danach ist Abkühlung angesagt. Allerdings auch erhöhte Gewitterwahrscheinlichkeit. Mein Quartier - diesmal ein Wellness and Spa Hotel - erreichte ich um 16 Uhr 12. Abendessen leider erst ab 19 Uhr 30. Na super. Auf dem Kühlschrank klebte ein Aufkleber mit Preisen für Mars, Schokoriegel, Orangensaft, Mineralwasser, Likör, Bier. Hmpffff... außer stilles Mineralwasser war nix im Kühlschrank. Das war eine Fehlinformation! Ich musste mein Abendessenszeit absitzen. Dafür bekam ich ein sehr gutes, gehobenes, entsprechend teures Abendessen. Noch einmal 1 1/2 Liter Mineralwasser dazu. Somit war ich wieder bei 5 Liter Mineralwasser gesamt. Gesamtstrecke 101,52 km Zeit in Bewegung 5 h 37' Gesamtzeit 8 h 32' Temperatur in der Früh 20 °C, tagsüber bis zu 33 °C Sonne pur den ganzen Tag Summe aller Steigungen: 131 m 30. August 2022 / Pavia – Casale Monferrato: Das Frühstück war auch heute gut und reichlich. Ich war die erste, die beim Frühstück saß. Ich vermute auch die einzige im Hotel. Gestern waren abgesehen von mir um die 15 Radfahrer im gleichen Hotel. Bei 20 °C fuhr ich los. Der Wetterbericht sagte Gewitter für den frühen Nachmittag bei Temperaturen bis zu 33 °C voraus. Außi aus der Stadt, über die historische alte Brücke über den Ticino und Richtung Süden. Pavia liegt nördlich vom Po. Da die Stadt aber historisch interessant ist, führt der Poradweg weg vom Po durch die Stadt und danach wieder zurück. 10 km fuhr ich südwärts, bis ich wieder den Po erreicht hatte. Und dann ging es auf .... ähm .... SCHOTTER weiter. Na super. Rumpeldibumpel. Nach weiteren 5 km hatte ich genug von der Rumplerei und verließ die Piste wieder, um in Richtung Nordwesten eine SP-Straße zu suchen. Ich fand zwar zuerst eine SS-Straße, diese war allerdings gar nicht so schlimm und nur wenig befahren. Gott sei Dank! Die SS-Straßen haben zwar den Nachteil, dass man nicht durch Ortschaften fährt und die Streckenführung meistens öd ist, dafür kommt man aber immer wieder an Tankstellen vorbei, in denen man sich Kaffee, Wasser, Orangensaft oder (wenn man Glück hat) ein Croissant kaufen kann. Shops wie bei uns haben die Tankstellen hier allerdings nicht. Meine Banane des Tages stammte vom gestrigen Hotel-Frühstücksbuffet. Ich fand aber bald eine SP-Straße. Bzw. fand ich heute sogar mehrere SP-Straßen. Ich hielt mich auch heute nicht immer an die Poradroute, sondern fuhr gelegentlich auch auf einer SP-Straße, weil die Poradroute einige Male in Piste überging und ich nicht auf Schotter oder Sand fahren wollte. Auf diese Weise dürfte ich sogar den Kontinent gewechselt haben .... Ich fuhr heute durch viele kleine Ortschaften und Dörfer an meinen verschiedenen SP-Straßen. Und das fand ich sehr nett. Auffallend war, dass viele Cafés oder Restaurants geschlossen hatten. Das war nicht nur heute in kleineren Ortschaften so, das war mir auch schon in den letzten Tagen aufgefallen. Im Laufe des Vormittags zogen - wie angekündigt - immer mehr Wolken auf. Und als ich ein Café in Frascarolo fand, begann es zu tröpfeln. Das nenn ich gutes Timing! Während ich mein üppiges Mittagsmahl verspeiste, schüttete es. Am Nebentisch sammelte sich langsam eine Gruppe Männer höheren Alters und begann angeregt zu diskutieren. Die Zahl schwankte zwischen 5 und 9. Ich verstand natürlich gar nichts. Mich wunderte aber, dass es nicht italienisch klang. Ich glaub, ich muss mich schlau machen, welche Sprache in der Lombardei gesprochen wird. Ein Dialekt oder eine ganz andere Sprache? Leider ist es sehr schwer, Menschen zu fotografieren, ohne dabei aufzufallen. Ein Foto ist mir unbemerkt gelungen. Als der Regen abgeklungen hatte, fuhr ich weiter. Und bald schon zeigte der Himmel wieder blaue Abschnitte. Der Regen brachte auch Abkühlung mit sich. Bis zur Mittagspause hatte es noch 33 Grad, nach dem Regen waren es nur noch 22 Grad. Gut so! Kurz nach meiner Mittagspause in Frascarolo fuhr ich noch einmal kurz auf eine SS-Straße. Einerseits wegen meiner heutigen Übernachtung auf der anderen Seite des Po (die SS 494 führt auf einer Brücke über den Po), andererseits wegen eines weiteren Pistenabschnitts des Poradweges. Die Piste, die man unten rechts neben der Straße sieht, kreuzte die Straße. An diesem Punkt verließ ich die Piste spontan, um auf der Straße weiterzufahren. Ich verließ die Lombardei und war nun in der Provinz Alessandria unterwegs. Nach der Brücke konnte ich aber auf einer SP-Straße weiterfahren, die kaum befahren war. Kurz vor meinem Etappenziel Casale Monferrato kam ich noch an einer Burg vorbei: Castello di Pomaro. Mein Quartier - diesmal ein Bed & Breakfast, das etwas in die Jahre gekommen ist - erreichte ich um 15 Uhr. Klimaanlage gab es keine, nur einen rhythmisch ratternden Quirl, der die warme Luft verquirlte. Da ich vorhin meine Haare geföhnt hatte, verquirlte der Quirl die auf 32 Grad angestiegene Raumtemperatur. Hoffentlich kühlt es in der Nacht ab! Bei dem Rattern kann man nicht schlafen. Und Alternative wäre nur noch, dass ich kaltes Wasser in der Badewanne einlasse und in der Badewanne schlafe. Klopapier gab es hier auch keines. Aber in der Nähe sah ich vorhin einen Supermarkt! Gesamtstrecke 85,85 km Zeit in Bewegung 4 h 45' Gesamtzeit 7 h 01' Temperatur in der Früh 20 °C, tagsüber bis zu 33 °C Sonne am Vormittag, Wolken und Regen um die Mittagszeit, am Nachmittag bewölkt und keine Sonne mehr. Summe aller Steigungen: 145 m 31. August 2022 / Casale Monferrato – Carmagnola: Es geht noch dürftiger als dürftig. Ich bekam heute wieder Zwieback mit nix zu essen, dazu ein paar vertrocknete Kekse. ABER dann brachte die Vermieterin auf einmal ein Croissant. Immerhin. Für einen zweiten Fingerhut Kaffee musste ich ein Bittgesuch einreichen. Anscheinend ist es nicht üblich, dass man mehr als zwei Schluck Kaffee in der Früh trinkt? Auch Wasser war knapp. Ich bekam nur ein kleines Glas Wasser. Nachschub lieferte mir die Wasserleitung, wobei ich mir nie sicher bin, ob Wasser von der Wasserleitung immer Trinkwasser ist? Bei uns ist das selbstverständlich, aber das ist nicht in allen Ländern so. Geschmeckt hat es überhaupt nicht. Ich bin von Wien ein wenig verwöhnt mit der Trinkwasserqualität. Nachdem mein Frühstück knapp bemessen war, konnte ich auch früh starten. Gerüstet mit Klopapier und Müsliriegel - beides kaufte ich gestern Abend beim Supermarkt ein - saß ich um 7 Uhr 36 bereits auf meinem Rad. Die Temperatur lag bei 18 °C. SEHR angenehm! Überhaupt war es heute nicht heiß. Zeitweise war es dicht bewölkt, dann zeigte der Himmel wieder blaue Flecken und ein wenig Sonnenschein. Zum Radfahren perfekt. Die Höchsttemperatur lag heute bei 29 °C, und die hatte es nur um die Mittagszeit. Ich fuhr den kürzesten Weg zum Po, bog einmal links ab, um das linke Ufer (in Fließrichtung) entlangzufahren. Und ... nicht schon wieder! PISTE die nächste. 4 km rumpelte ich auf Schotter, bevor ich wieder das Handtuch warf. Einmal Feldweg nach rechts, um einen Bauernhof herum, noch ein Feldweg nach rechts, noch einmal Feldweg nach links. Und ich erreichte die SP 31. Sie war vorerst nicht stark befahren, und ich konnte durch kleinere Ortschaften und Dörfer fahren. Und eine Tankstelle bot mir ein zweites Frühstück. In Chivasso schob ich mein Rad durch die Innenstadt mitten durch einen Markt / Flohmarkt oder auch Stadtfest? Diese Abschnitte fand ich richtig nett. Je näher ich Turin kam, desto verkehrsreicher wurde die SP-Straße. Bei einem Kreisverkehr landete ich auf der Autobahn A4. Öhm ... Das war ein Zubringer zur Autobahn und gleichzeitig meine SP-Straße. Also fuhr ich einfach weiter. Jetzt war ich schon SR-Straßen, SP-Straßen und SS-Straßen gefahren. Die A4 vervollständigte mein Repertoire. Auch gut. Nach 2 km verließ ich sie wieder und fuhr auf der SP 220 weiter. In Settimo Torinese, einem Vorort von Turin, wollte ich wieder auf meine SP11 auffahren. Diesmal durfte ich aber nicht. Fahrradfahren verboten! Das war das erste Mal, dass ich so ein Schild sah. Ich hielt mich dran und fuhr auf ganz normalen Straßen weiter. Bei einem Café am Straßenrand kaufte ich mir noch ein mittägliches Sandwich, bevor ich nach Turin hineinfuhr. Hier steuerte ich wieder den Po an und blieb am Poradweg. Der ist in Turin zwar größtenteils auch ein Sandweg und kein asphaltierter Radweg. Aber er ist wenigstens nicht geschottert. Und der Blick immer wieder auf den Po und auf die Landschaft entlang des Flusses war sehr schön! Für eine Besichtigung von Turin reichte die Zeit nicht. Aber das hatte ich ja von Anfang an nicht vor. Eine Besichtigung hol ich nächstes Jahr nach. Apropos Schotter, Sand und Co.: Man nehme Sonnencreme (damit man nicht gleich wieder eine Sonnenallergie bekommt), rumpelt ein bissl auf Sand-/Schotterradwegen. Und schon ist man paniert. Fertig ist das Schnitzel! Ich war heute ziemlich paniert unterwegs. Den Poradweg muss ich noch einmal überarbeiten. Es gibt ja Kartenmaterial dazu. Das liegt aber in Graz. Und so fahr ich auf meiner gespeicherten Route (Variante A) oder eben nicht, wenn mir die Pisten zu mühsam werden. Ich muss mir nach der Tour mein Kartenmaterial noch einmal anschauen, ob die Alternativen brauchbarer wären oder wie die Beschreibungen und Tipps dazu sind. Aber jetzt war ich einstweilen fertig mit dem Poradweg. Ich fuhr ihn heute noch bis zum Stadtrand von Turin und verließ ihn dann, um auf der SR20 in südlicher Richtung weiterzufahren. Dabei fuhr ich teilweise in der Nähe des Po und überquerte ihn sogar einmal. Mein Etappenziel Carmagnola erreichte ich um 16 Uhr 15. Mein Quartier - diesmal wieder ein besseres Hotel - erreichte ich um 16 Uhr 24. Der Ort Carmagnola liegt ungefähr 25 km südlich von Turin (Stadtgrenze). Dadurch verkürze ich meine nächste Etappe entsprechend. Mir stand nämlich noch eine Hürde bevor. Aber zuerst machte ich einmal PAUSE in Carmagnola. Mein Rad blieb in der Garage! Gesamtstrecke 107,52 km Zeit in Bewegung 6 h 03' Gesamtzeit 8 h 46' Temperatur in der Früh 18 °C, tagsüber bis zu 29 °C Sonne am Vormittag, teilweise bewölkt ab Mittag Summe aller Steigungen: 262 m 1. September 2022 / PAUSE in Carmagnola: Laaaaaange schlafen und ausgiebig frühstücken stand als allererstes auf dem Programm. Und das Frühstück war diesmal wirklich gut! Weckerl, Butter, Käse, Schinken, Wurst, Eier, Müsliecke, frisches Obst, Orangensaft, Wasser. Alles da. Auch Wäschewaschen war wieder notwendig. Die Wäsche hängte ich verteilt über Badezimmer und Zimmer zum Trocknen auf. In der Nacht hatte es geschüttet, in der Früh regnete es noch immer. Aber im Laufe des Vormittags hörte es auf zu regnen. Und am Nachmittag setzte ich mich in den Zug, um nach Turin zu fahren. Viel konnte ich mir nicht anschauen. Ich drehte nur eine kleine Runde zu Fuß durch die Stadt. to be continued ...
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#1509442 - 11.09.22 08:57
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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2. September 2022 / Carmagnola – Panice Soprana: Und somit absoluter Szenenwechsel. Es geht in die BERGE! Mein Frühstück war wieder gut und ich konnte gestärkt losfahren. Der Wetterbericht sagte Gewitter und Regen voraus. Aber was interessiert mich der Wetterbericht. Der stimmt eh oft nicht. In der Nacht hatte es geschüttet, in der Früh war es stark bewölkt. Die Temperatur lag bei 17 °C. Die Temperatur stimmte, die hab ich selbst abgemessen. Als ich losfuhr, konnte ich sogar ein paar blaue Flecken am Himmel erkennen. Na bitte ... Mein Quartier lag direkt an der SS20. Und das war auch meine Straße des Tages. Ich fuhr los auf der SS20 und blieb den ganzen Tag auf ihr. Ein Relikt aus alter Zeit? Ob diese Kilometerangaben stimmen, werde ich morgen sehen. Heute konnte ich die Angaben nicht wirklich nachvollziehen. Distanz ab hier bis zum Beginn des Royatals? Das wäre bis zum südlichen Tunnelportal? Interessant war dieses verfallene Haus mitsamt der Tafel allemal. Bis Cuneo merkte ich kaum etwas von einem Anstieg. Ich gewann ganz langsam an Höhe bei einem Steigungsgrad von 1 %. Die Wolken waren mal dunkelschwarz und zogen nach links wieder ab, dann hatte ich wieder hellere Wolken vor mir, dann eine neue dunkelschwarze Wolkenwand auf meiner rechten Seite. Ich hoffte auf eine Fahrt OHNE Regen und OHNE Gewitter. Wie heißt es so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt! Kurz vor Vernante war mein Hunger schon so groß, dass ich nicht mehr die noch fehlenden Kilometer bis Vernante abwarten wollte, um zu Mittag zu essen. Wie gerufen sah ich auf meiner linken Seite ein Schokolade Outlet Center. Ob man da wohl essen kann? Ich machte einen Einkehrschwung und fragte nach. Es gab Schokolade, Schokolade mit Schokolade, dazu Schokolade, aaaaah aber auch Crêpe mit Schokolade und auch Schokoladeeis. Passt. Ich bestellte mir Crêpe, Eis und Kaffee, dazu einen Liter Mineralwasser. Mein Hunger war gestillt. Nach meiner Pause begann es zu tröpfeln. Da wieder tiefschwarze Wolken über mir hingen, machte ich mich regendicht. Mir kam das aber so vor wie mit dem Regenschirm. Wenn man einen Regenschirm einsteckt, regnet es nicht. Es regnet nur, wenn man ihn nicht einsteckt. So hörte das Tröpfeln wieder auf und ich konnte meine Regensachen wieder wegpacken. Ich mag das eh nicht. Mit Regenhose fahren ist Horror pur. Regenjacke geht, die ist leicht und stört nicht. In Vernante fiel mir auf, dass ich immer mehr Berge um mich herum sah, auch wenn sie teilweise in Wolken gehüllt waren. Die Landschaft veränderte sich. Und nun ging es endlich los. Kaum war ich aus Limone Piemonte draußen, fuhr ich die ersten Kehren des Tages :-) Tornante 1 bis 8 reihten sich aneinander. Die Kehren waren so knapp hintereinander, dass man Höhe gewann, ohne sich viel anzustrengen. Der Steigungsgrad lag bei maximal 8 %. Ich mag gerne Anstiege mit vielen Kehren. Die Kehren motivieren viel mehr als die langen Graden. Außerdem sind die langen Geraden oft steiler als Abschnitte mit vielen Kehren. Ja, meine Alpenüberquerung kündigte sich an. Bei der Abzweigung nach Limonetto beginnt die alte Passstraße zum Colle di Tenda, die anfangs parallel zur SS20 verläuft und bereits recht deutlich ansteigt. Ab hier ist die SS20 gesperrt, hier hat man auf der SS20 nur noch 1,6 km bis zum Tende-Tunnel, der seit einigen Jahren eine große Baustelle ist. Seit 2014 wird an einer zweiten Tunnelröhre gearbeitet. Fertigstellung war für 2020 geplant. Allerdings wurden alle Arbeiten durch Unwetter und Erdrutsche im Oktober 2020 zunichte gemacht. Schwere Unwetter mit starken Wassermassen hinterließen am 2./3. Oktober 2020 am Ligurischen Grenzkamm und in den Französischen Seealpen schwere Schäden. Die Unwetter zogen eine Spur der Verwüstung, die Straße wurde mehrfach unterbrochen, Straßenzüge und Brücken wurden weggerissen. Auch die Tunnelbaustelle für die zweite Röhre war schwer betroffen. Die südliche Einfahrt in den Tunnel sowie die Zufahrt zum Tunnel brachen komplett weg. Das Royatal wurde bis Ventimiglia von riesigen Schlamm- und Geröllmengen durchzogen. Seither besteht bzw. bestand eine Aneinanderreihung von vielen Baustellen mit teilweise Blockabfertigung südlich des Colle di Tenda bis weit ins Royatal, um die Straßen wiederherzustellen und die Schäden zu beseitigen. Nach meinen aktuellen Informationen (Anfrage bei der Behörde, die für die Wartung der Ligurischen Grenzkammstraße verantwortlich ist und die Maut kassiert) ist seit Juli 2022 ein problemloses und ungehindertes Fahren mit dem Fahrrad auf der Südrampe des Colle di Tenda möglich und auch die Behinderungen im Royatal sind nicht mehr in dem Ausmaß wie noch vor einigen Monaten. Ich lass mich morgen überraschen! Ich schaute mir zuerst noch die Tunnel-Baustelle (an der Nordseite bei Panice Soprana) an, bevor ich mein Quartier direkt an der alten Passstraße aufsuchte. Der letzte Abschnitt bis zu meinem Quartier war dann doch etwas steiler mit einem Steigungsgrad von bis zu 10 %. Mir fehlten ja noch ein paar Höhenmeter. Meine Unterkunft ist ein Bed & Breakfast und gleichzeitig ein Restaurant direkt in Panice Soprana, einem Skiort an der alten Passstraße zum Colle di Tenda. Ich erreichte sie um 16 Uhr 08. Gesamtstrecke 92,43 km Zeit in Bewegung 6 h 05' Gesamtzeit 8 h 28' Temperatur in der Früh 17 °C, tagsüber bis zu 26 °C Starke Bewölkung den ganzen Tag, zu Mittag tröpfelte es ein bissl, hörte aber wieder auf. Summe aller Steigungen: 1.189 m   to be continued ...
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#1509444 - 11.09.22 09:01
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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3. September 2022 / Panice Soprana – Colle di Tenda – Ventimiglia: WAHNSINN! Kann ich da nur sagen. Ein absolutes Highlight! Am Vorabend hatte ich noch 4 verschiedene Wetter APPs nach der Wetterlage befragt. Alle zeigten einheitlich Gewitter, Regen bis Starkregen für den ganzen Tag für die Region des Colle di Tenda an. Super! So was brauch ich genau gar nicht. Aber die Wetterprognosen hatten schon einige Male unrecht, somit ignorierte ich sie einfach auch diesmal wieder. In der Früh schaute ich aus dem Fenster. Ah ja? Blauer Himmel. Das Thermometer auf meinem Navi zeigte 12 °C an. Perfekt! Mein Frühstück war mager. Ein Fingerhut voll Kaffee, eine (!!!) Scheibe Brot und ein Croissant. Mineralwasser nahm ich mir aus dem Kühlschrank an der Bar. Einigermaßen satt fuhr ich los. Mein Quartier war direkt an der alten Passstraße, also ging es gleich bergauf. Auffi auf den Berg. Die Ligurischen Alpen warteten auf mich. Die ersten Meter musste ich erst meinen Rhythmus finden. Aber bald kam ich richtig in Fahrt. Anfangs war ich immer wieder im Wald unterwegs, hatte aber auch einige offene Bereiche, in denen ich auf Panice Soprana runterschauen konnte. Der Ort wurde immer kleiner und lag immer tiefer unter mir. Der Himmel war kitschig blau, die Sonne schien. Bei diesem verfallenen Haus wollte ich kurz absteigen, um es zu fotografieren. Ein Blick auf meine Höhe am Navi sagte mir aber: nein, da geht noch mehr, bevor du absteigst! Also fotografierte ich es beim Fahren. Kehre für Kehre kletterte ich höher. Das Bergpanorama wurde immer imposanter, je höher ich kletterte. Mal hatte ich 8 bis 9 % Steigungsgrad, dann wiederum nur 5 bis 7 %. Die Kehren waren immer besonders angenehm, da sie flacher als die Geraden waren. Aber auch die Geraden hatten teilweise nur einen moderaten Steigungsgrad. Ich war vermutlich die einzige Radfahrerin unterwegs. Außer mir sah ich nur ein paar Autos, die ebenfalls hinauffuhren. Darunter ein Carabinieri-Auto. Ich befürchtete schon, dass sie mich abstoppen würden. Aber sie grüßten nur freundlich. UFFF.... Glück gehabt. Ich und die Carabinieri! Ein Thema für sich! Beim Chalet Le Marmotte teilte sich die Straße und ich dachte zuerst, da ist schon die Passhöhe? Ich schaute auf meine Höhe am Navi. Ähm ... nein, mir fehlen noch Höhenmeter. Das kann's noch nicht sein. Der linke Ast kann nur die Ligurische Grenzkammstraße sein, während der rechte Ast auf den Tende raufgeht. Eine langgezogene Grade, eine Kurve nach rechts und noch einmal eine langgezogene Grade. Steigungsgrad 14 %. Ich musste mich doch noch ein bissl anstrengen für meinen Pass! Bei einer alten Ruine am Wegesrand kreuzte eine Kuh meinen Weg. Und am Ende der langen Geraden war ich schließlich oben! Oben auf dem Colle di Tenda auf 1870 m Höhe! Ich suchte zuerst die Passtafel und fand sie nicht gleich auf Anhieb. Ein Italiener, der an der Tafel stand, erklärte mir, ich solle doch die gesamte Ligurische Grenzkammstraße fahren. Die Ligurische Grenzkammstraße wäre ganz sicher eine eigene Tour wert. Sie würde mich sehr interessieren. Allerdings mit weniger Gepäck. Auf Schotter bergauf wie bergab ist eine derartige Tour mit so viel Gepäck nicht wirklich machbar. Ich muss ehrlich sagen, ich war überwältigt, als ich da oben auf dem Colle di Tenda stand! Die Auffahrt war schon ein Erlebnis. Und der Blick von oben erst recht. Ein absolutes Highlight! Der Pass ist ein Juwel. Und die Gegend sowie das Panorama oben ein Traum. Das Erste, was ich anpeilte, waren die beiden Forts in der Nähe, Fort Central und Fort Colle Alto. Ich ließ mein Rad samt Gepäck stehen und stapfte hinauf. Blick auf das Fort Marguerie: Von hier aus hatte ich auch einen guten Blick auf die Südrampe der Passstraße mit ihren vielen Kehren! Wie man allerdings die Kehren aus dieser Perspektive sehen kann, ist mir ein Rätsel. Dieses Foto stammt aus dem Internet: https://blogger.googleusercontent.com/im...0um%2018.48.pngBitte keine fremden Bilder in das Forum kopieren. Auch dann nicht, wenn es wahrscheinlich keine rechtlichen Probleme geben sollte. Mehr dazu unter Bitte keine fremden Texte/Bilder kopieren (Forum)Vermutlich stammt es aus der Vogelperspektive. Meine Fotos zeigten nie alle Kehren auf einmal. Nach meiner Besichtigungsrunde kehrte ich wieder zu meinem Rad zurück und fuhr die Südrampe hinunter. Sie ist nur zum Teil asphaltiert, ab Kehre 31 bis Kehre 46 (ich hätte insgesamt 47 Kehren gezählt) - ungefähr 400 Höhenmeter und 4 km - ist die Passstraße geschottert. Für den KFZ-Verkehr wurde die Südrampe vor kurzem freigegeben. Allerdings gibt es eine Ampelregelung. Und das ist auch gut so. So wie ich den Text auf dem Schild verstanden habe, dürfen ohnehin nur Einheimische, Personen, die dort beruflich zu tun haben, und Touristen, die mindestens einmal in der Gegend eine Übernachtung gebucht haben, die Südrampe runterfahren. Ob das wirklich so kontrolliert wird, weiß ich nicht. Was für eine Abfahrt! Was für ein Erlebnis! Nach Kehre Nr. 31 ging der Schotter in Asphalt über. Teilweise war der Belag ganz frisch asphaltiert, teilweise wiederum alt und brüchig. Warum man nur abschnittweise neu asphaltiert hat, ist mir ein Rätsel. Aber ich muss nicht alles verstehen. Bei den letzten Kehren konnte ich bereits die Baustelle des südlichen Tunnelportals sehen. Es wird kräftig gebaut! Wie lange noch, steht wohl in den Sternen. Meine Vermieterin in Panice Soprana meinte gestern, das dauert sicher noch bis 2025. Kaum war ich an der Tunnelbaustelle vorbei, passierte ich die französische Grenze und fuhr die Roya entlang. Man sieht an allen Ecken und Enden die Verwüstungen der Unwetter vor 2 Jahren. Es ist teilweise unvorstellbar, mit welcher Gewalt die Wassermassen und die Geröllmassen gewütet haben müssen. Die ersten paar hundert Meter sahen völlig neu gebaut aus. Aber dann passierte ich eine Baustelle nach der anderen, eine Ampelregelung nach der anderen. Im oberen Royatal fuhr ich zweimal über rohe Baustellenbereiche. Und die Spuren der Zerstörungen reichten weit ins Royatal hinunter. Da kaum Autos unterwegs waren (im obersten Abschnitt kam mir kein einziges Auto entgegen), kam ich trotzdem zügig voran. Erkennbar war aber auch, dass schon viel gemacht wurde. Neue Straßenabschnitte, neue Brücken, Behelfsbrücken. Das muss man auch dazu sagen. Und je weiter ich im Royatal hinunterfuhr, desto größer wurden die Abstände zwischen den Baustellen. Ich fuhr auch nicht NUR durch Baustellen, sondern auch durch viele Ortschaften und Dörfer. Die Landschaft im Royatal ist richtig schön. Man fährt die Roya wie durch eine Schlucht entlang, die links und rechts von bewaldeten Felswänden gesäumt ist. Eine sehr schöne Landschaft! Und kaum hatte ich die französische Grenze überschritten, war ich auch schon wieder in Italien. Örks .... Tunnel mit einer Länge von 2,34 km. Das ist schon ein bissl viel mit dem Rad. Ahh... Fahrradfahren verboten. Das auch noch. Eh klar. Ich machte eine Kehrtwendung und sah eine Umfahrungsstraße durch Airole, die wieder zurück auf die SS20 nach dem Tunnelausgang führte. Glaubte ich zumindest. Nach 1,5 km war die Straße gesperrt wegen einer Baustelle. Ging nicht. Ich studierte googlemaps, ich studierte mein Navi. Da war sonst nichts. Keine weitere Umfahrungsstraße. Links Felswand, rechts Felswand, in der Mitte die Roya und neben ihr die SS20 mit dem Tunnel. Also fuhr ich doch wieder rauf auf die Staatsstraße, Augen zu und rein in den Tunnel. Wohl war mir nicht dabei, in den Tunnel hineinzufahren. Anfangs ging's. Es war nicht viel los auf der Straße bzw. im Tunnel, und die wenigen Autos, die mich überholten, konnten problemlos an mir vorbeifahren. Dann sah ich einen Wohnwagen im Rückspiegel. Er blieb hinter mir. Zu wenig Platz, um mich zu überholen. Zwei weitere Autos hinter dem Wohnwagen wurden ungeduldig, blendeten ihn an und hupten. Einer der beiden Ungeduldigen ließ seinen Motor aufheulen, fuhr auf die Gegenfahrbahn und überholte mit quietschenden Reifen. Dabei hupte er mich an. Jo eh .... Kurz danach sah ich eine Ausweiche auf der rechten Seite und machte dem Wohnwagen und den nachfolgenden Autos Platz. Anschließend fuhr ich wieder zurück auf die rechte Fahrbahn. Ein weiteres Auto hinter mir hupte mich an und überholte mich nicht. Ich trat in die Pedale. Aber mehr als 35 km/h schaffte ich trotzdem nicht. Anblenden, hupen, jessas ..... Als der Tunnel endlich zu Ende war, war ich am Ende meiner Nerven. Ich schaute mir den Abschnitt am Abend noch einmal an. Da war keine Möglichkeit! Außer umzukehren. Wenn die einzige Umfahrungsstraße gesperrt ist, hätte ich nur noch die Roya entlang schwimmen können. Um 15 Uhr 45 hatte ich Blick aufs Meer! Ich hatte das Meer in Ventimiglia erreicht! Hier mündet auch die Roya ins Mittelmeer. Und um 15 Uhr 55 erreichte ich mein vorgebuchtes Hotel. Diese Etappe war ein absolutes Highlight! Alpenüberquerung über einen richtig tollen Pass, Royatal und Wiedererreichen des Mittelmeers. Und das bei Kaiserwetter. Gesamtstrecke 71,71 km Zeit in Bewegung 4 h 25' Gesamtzeit 7 h 34' Temperatur in der Früh 12 °C, tagsüber bis zu 29 °C ... Sonne mit ein paar kleinen Wölkchen, blauer Himmel Summe aller Steigungen: 587 m to be continued ...
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Geändert von Uli (12.09.22 15:58) Änderungsgrund: Bild in Link umgewandelt |
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#1509445 - 11.09.22 09:04
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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4. September 2022 / Ventimiglia – Monaco – Nizza: Gemütlich und traumhaft schön. :-) Das Thermometer auf meinem Navi zeigte in der Früh 21 °C an, der Wetterbericht prognostizierte Sonne bei bis zu 30 °C. Damit war ich voll und ganz einverstanden. Mein Frühstück war passabel. Kaffee nachbestellen funktionierte, und auch sonst war die Auswahl nicht so schlecht. Allmählich werde ich bescheiden in meinen Ansprüchen. Mein Quartier war nahe am Kai und somit nahe an meiner Route. Einmal nach rechts, Meer anpeilen, und schon fuhr ich .... bergauf. Ja, meine Etappe begann mit einem Anstieg. Die Küste ist nicht flach! Ich blieb auch nicht in Italien, sondern fuhr bald über die Grenze nach Frankreich. Diesmal mit Grenzkontrolle. Bei mir kontrollierten sie allerdings nichts. Geprüft wurden eher Autos und Wohnwagen, einige mussten ihren Kofferraum aufmachen, damit das Gepäck inspiziert werden konnte. Bald reihte sich eine schöne Stadt an die andere, ein Strand an den anderen, ein Jachthafen an den anderen. Die Côte d'Azur kündigte sich an. Menton war gleich die erste Stadt an der Côte d'Azur, die mich begeisterte. Auch Roquebrune-Cap-Martin ist eine richtig schöne Stadt direkt am Meer mit bewaldeter Steilküste. Ich hatte immer wieder einen traumhaften Blick aufs Meer, natürlich auch auf die Jachten, Blick auf die Felsküsten. Und bald hatte ich auch Blick auf Monaco ... ... und passierte fast unbemerkt die Grenze nach Monaco. Ich gönnte mir einen monegassisch teuren Kaffee und verließ Monaco wieder. Tunnels blieben mir auch bei meiner heutigen Etappe nicht erspart, wobei meine Tunnels diesmal ganz regulär und erlaubt waren. Durch einen der Tunnels verließ ich Monaco. In Cap-d'Ail waren es gleich zwei Tunnels hintereinander. Und ein weiterer Tunnel in Èze hatte sogar eine Fahrradspur am Rand. Aber richtig beeindruckt war ich immer wieder von der Küstenlandschaft. Nizza erreichte ich um 12 Uhr 41. Bevor ich im vorgebuchten Hotel eincheckte, gönnte ich mir noch ein Mittagessen in einem kleinen Lokal an der Uferpromenade. Mein Hotelzimmer verlängerte ich um weitere zwei Tage, da ich nun noch Zeit habe, bevor ich mich auf den Heimweg mache. Ich habe ein Bahnticket Mailand-Wien für den 9.9. Diesen Puffer hatte ich mir sicherheitshalber gesetzt. Nun konnte ich den Puffer nutzen, um mir Nizza, Menton und Monaco anzuschauen, bevor ich mich in den Zug setze. Diese Etappe war nun der Abschluss meiner Tour. Meer, Küste, Kaiserwetter. Ein würdiger Abschluss :-) Gesamtstrecke 44,81 km Zeit in Bewegung 3 h 08' Gesamtzeit 6 h 23' Temperatur in der Früh 21 °C, tagsüber bis zu 30 °C Sonne pur den ganzen Tag Summe aller Steigungen: 530 m   5. bis 7. September 2022 / PAUSE in Nizza: Impressionen aus Nizza: to be continued ...
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#1509446 - 11.09.22 09:06
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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7. bis 9. September 2022 / Rückfahrt mit dem Zug Teil 1 - Nizza bis Mailand + PAUSE in Mailand: Bahnfahrten mit dem Rad sind immer mit Stress verbunden. Ich hatte ein Zugticket Mailand-Wien für den 9. September am Abend. Somit musste ich zuerst einmal nach Mailand fahren. Mein Zugticket für Nizza-Mailand kaufte ich online, ich brauchte allerdings einen Papierausdruck für den Streckenabschnitt Ventimiglia-Mailand. Also fuhr ich schon 1 1/2 Stunden vor Abfahrt meines Zuges zum Bahnhof. Ich suchte mir den nächsten Ticketautomaten und versuchte mein Glück. Nix. Geht nicht. Ich brauchte einen Schalter. Also zog ich eine Nummer und wartete und wartete und wartete .... Endlich kam ich dran und bekam meinen Ausdruck innerhalb von 10 Sekunden. Warum nicht gleich? Ich stand nun mit meinen beiden Tickets und starrte wie gebannt auf die Anzeige. Mein Zug war zwar schon angekündigt, aber das Gleis war noch nicht bekannt. Nur noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Noch immer kein Gleis. Aaah jetzt. Gleis D! Ich wollte mit meinem QR Code durch die Sperre. Geht nicht. Das darf doch nicht wahr sein! Knopfdruck für die Hilfe - es meldete sich eine italienische Stimme. Ich kann doch kein Italienisch. Aber auf Englisch konnte ich mich dann doch verständlich machen und hielt mein Ticket in die Kamera neben dem Knopf. Die Schleuse ging auf. Noch 15 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Raus auf den Bahnsteig, rüber zum Aufzug (immerhin gibt es einen in Nizza!), rauf mit dem Aufzug, entlang der Brücke bis zum richtigen Aufzug. Runter zum richtigen Gleis. Geschafft! 2 Minuten bis zur Abfahrt meines Zuges. Der Zug war noch immer nicht da. Endlich trudelte der Zug ein. Ich hatte eine Minute, um mit Fahrrad und Packtaschen einzusteigen. Natürlich stand ich am falschen Waggon, hob mein Rad hinein, musste aber noch einmal aussteigen, um mein Gepäck zu holen. Eine Dame war so nett und hielt die Tür auf, damit der Zug nicht ohne mich abfährt. Ich rannte den Bahnsteig entlang zurück zu meinem Gepäck, packte 31 kg Gepäck und rannte zu meinem Waggon. Kaum war ich bei der Tür drin, fuhr der Zug. STRESS LASS NACH! Mein Rad stellte ich in den Gang, der zum unteren Stockwerk führte. Der Zug hatte zwei Stockwerke. Kein Mensch kam an meinem Rad vorbei. Aber den Zugbegleiter störte das nicht. Auch gut. :-) Eine Stunde hockte ich neben meinem Rad, bis ich in Ventimiglia aussteigen musste. Diesmal hatte ich 39 Minuten Zeit bis zu meinem Anschlusszug. Ventimiglia hat keine Aufzüge! Ich wusste zwar bald meinen richtigen Bahnsteig, musste aber alles zuerst über Treppen hinunter schleppen, dann den Gang entlang bis ans Ende schleppen und anschließend die Treppen wieder rauf zu meinem Bahnsteig schleppen. Schnaufffff.... Der Zug rollte ein. Der Zugbegleiter wies mich gleich an: Bicicletta Waggon 3. Meine Sitzplatzreservierung hatte ich allerdings in Waggon 7. Ich ließ mein Gepäck stehen und schob mein Rad zum Waggon Nr. 3. Diesmal war ich angenehm überrascht, dass es einen eigenen Fahrradbereich mit Aufhängevorrichtungen für Fahrräder gab. Mein Rad war das einzige im Zug. Ich hatte freie Platzwahl! Und ich musste mein Rad nicht zerlegen! Super! Ich hängte mein Fahrrad ein, rannte wieder raus zum Gepäck, schnappte 31 kg Gepäck und stieg in den Waggon Nr 7 ein. Und schon fuhr der Zug! Irgendwann bekomm ich noch einen Herzkasper, wenn ich samt Fahrrad mit einem Zug fahre! Das Einsteigen und das Umsteigen ist jedes Mal ein Stress. Ich bin in Mailand gut angekommen, mein Hotel fand ich auf Anhieb und verbrachte nun 2 Tage in Mailand, bevor ich am 9. September in den nächsten Zug einsteige! Meine Zugfahrt Nizza-Ventimiglia-Mailand: Impressionen aus Mailand:   9./10. September 2022 / Rückfahrt mit dem Zug Teil 2 - Mailand bis Wien mit dem Nachtzug: Es ist unglaublich! Ich checkte um 9 Uhr im Hotel aus und fuhr frühstücken. Anschließend drehte ich noch eine ausgedehnte Runde mit dem Rad durch die Stadt. 2 Stunden vor Abfahrt meines Zuges war ich schon in Bahnhofsnähe und vertrödelte die Zeit. Gerüstet mit Mineralwasser schleppte ich schließlich mein Rad und mein Gepäck über die Treppen (auch im Bahnhof Milano Lambrate gibt es keine Aufzüge) zum Gleis 7. Das richtige Gleis konnte ich im Fahrplan eruieren. Garantie darauf hatte ich allerdings keine. 11 Minuten vor Abfahrt des Zuges stand auch mein Gleis 7 auf der Anzeigetafel im Bahnhof. Es blieb also dabei. Ich konnte mein Rad zerlegen. Der Nightjet hat keine Fahrradabstellplätze, ich hatte aber ein ganzes Abteil für mich allein reserviert, um mein Fahrrad ins Abteil nehmen zu können. Der Zug fuhr etwas verspätet ein. Und dann ging es los. Wo war mein Waggon? ch rannte 6-mal den ganzen Zug hin und her. Samt Gepäck und gefaltetem Fahrrad. Ein Jugendlicher erbarmte sich meiner und trug ab der vierten Runde mein Rad. Hin und her. Der Wachtel vorne schickte mich nach hinten. Der Wachtel hinten schickte mich nach vorne. Der Zug fuhr geteilt. Ein Teil nach München, ein Teil nach Wien. Und von den beiden Zugbegleitern wusste keiner, welcher Teil wo abgekoppelt wird und wo ich für Wien einsteigen musste. Gibt's denn so etwas? Dabei stand die Waggonnummer auf meinem Ticket. Waggonnummer 416 folgte auf Waggonnummer 180. Das muss man erst einmal wissen. Die beiden Zugbegleiter wussten das anscheinend nicht. Leicht aufgelöst saß ich nach meinen Extrarunden in meinem Abteil samt Fahrrad und Gepäck! Mama mia! Aufgrund der Verspätung in Mailand kam der Zug natürlich auch verspätet in Wien an. Um 11 Uhr 33 rollte er in Wien Hauptbahnhof ein. Ich musste nur noch aussteigen, mein Rad wieder zusammenbauen und beladen, um nach Hause zu fahren. Vorher kaufte ich mir am Hauptbahnhof ein "richtiges", g'scheites Frühstück. Gaby
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#1509461 - 11.09.22 11:28
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Danke für den ausführlichen Bericht! Sehr vieles kenne ich aus eigener Er-Fahrung. Eine schöne Tour hast du gemacht!
Aber mal ganz ehrlich: von der Problematik Venedig/Fahrrad hattest du noch nie etwas gehört? Wie uninformiert kann man sein. Schon befremdlich, wie ich finde. Aber umso erstaunlicher, wie weit du gekommen bist, bis sie dich erwischt haben.
Und wie unbeirrt du an dieser Idee festgehalten hast, wo das Brückentreppengewürge einem ja schon bei der ersten Brücke den Spaß komplett verderben kann und wo man ja auch niemandem begegnet, der es einem gleich tut. Nachdem sie ja auch ganz bewußt die neue Brücke am Bahnhof mit Treppen angelegt haben dürfte klar sein: sie wollen dort nichts außer Fußgänger. Daß da die armen Schweine ihre Transportkarren rüber bringen müssen, nimmt man in Kauf, Sklavenarbeit gab es schließlich schon immer.
Schön, daß du der Stadt dann doch noch viel Positives abgewinnen konntest.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1509468 - 11.09.22 13:09
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Hallo Gaby,
vielen Dank für den umfangreichen Bericht einer beeindruckenden Solo-Radreise. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Bilder mit einem Mobiltelefon aufgenommen, dafür finde ich sie überraschend gut gelungen. Der Text ist oktopus-typisch unterhaltsam geschrieben und verdient ebenfalls ein dickes Lob. Führst du denn täglich Aufzeichnungen oder ein Reisetagebuch, dass du dich für den Bericht an so viele Details erinnern kannst?
Besten Dank nochmals, Hans
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#1509474 - 11.09.22 15:54
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Gaby, ganz lieben Dank für den schönen Bericht in dem ich so viel wiedererkannt habe. Ich bin die diversen Strecken zwar in anderer Kombination gefahren, aber sie sind mir auf jeden Fall in schöner Erinnerung geblieben. Es ist schön, in Reiseberichten Neues zu sehen, aber ich freue mich auch immer wieder, wenn ich denke, "Da warst Du auch schon!". In Venedig wäre ich letztes Jahr auch auf meiner geplanten Tour von Verona nach Bremen gelandet, aber vielleicht 20 km davor ist mir der Rahmen gebrochen. Ich habe die Strecke bis Mestre (wo ich übernachten wollte und von wo ich (ohne Fahrrad) einen Ausflug nach Venedig machen wollte) mit der Bahn zurückgelegt und bin dann am nächsten Tag mit dem Zug nach Bremen gefahren - der Besuch von Venedig (ich war schon einige Male dort) fiel aus. Schade Immerhin konnte ich ja jetzt Deine Bilder sehen
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Gruß, Arnulf
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#1509479 - 11.09.22 17:30
Re: Wien - Nizza
[Re: iassu]
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Ich hatte Kontakt mit dem Hotel, das ich vorgebucht hatte. Die haben mir gesagt, das ist überhaupt kein Problem. Bis Venedig (Tronchetto) geht ohnehin der Radweg, und von dort gibt es ein Schiff bis San Marco. Das Rad kann im Hotel untergebracht werden. Ich frag mich schon, warum es einen Radweg bis Venedig gibt? Und mir sind auch Radfahrer auf dem Damm aus Venedig entgegengekommen. Bei den Brücken dann nicht mehr :-)
Die Stadt ist trotzdem beeindruckend. Und erstaunlich sauber. Hätte ich nicht erwartet. Ich war zuletzt im Alter von 12 in Venedig :-)
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#1509480 - 11.09.22 17:32
Re: Wien - Nizza
[Re: Hansflo]
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Hallo Gaby,
vielen Dank für den umfangreichen Bericht einer beeindruckenden Solo-Radreise. Wenn ich es richtig verstanden habe, sind die Bilder mit einem Mobiltelefon aufgenommen, dafür finde ich sie überraschend gut gelungen. Der Text ist oktopus-typisch unterhaltsam geschrieben und verdient ebenfalls ein dickes Lob. Führst du denn täglich Aufzeichnungen oder ein Reisetagebuch, dass du dich für den Bericht an so viele Details erinnern kannst?
Besten Dank nochmals, Hans Ja, ich fotografiere mit dem Handy. Danke für dein Lob :-) Ich schreibe Blog während der Tour. Täglich oder zumindest jeden zweiten Tag. Wenn ich nicht mitschreiben würde, wüsste ich die Details nachher nicht mehr.
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#1509481 - 11.09.22 17:38
Re: Wien - Nizza
[Re: Keine Ahnung]
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Gaby, ganz lieben Dank für den schönen Bericht in dem ich so viel wiedererkannt habe. Ich bin die diversen Strecken zwar in anderer Kombination gefahren, aber sie sind mir auf jeden Fall in schöner Erinnerung geblieben. Es ist schön, in Reiseberichten Neues zu sehen, aber ich freue mich auch immer wieder, wenn ich denke, "Da warst Du auch schon!". In Venedig wäre ich letztes Jahr auch auf meiner geplanten Tour von Verona nach Bremen gelandet, aber vielleicht 20 km davor ist mir der Rahmen gebrochen. Ich habe die Strecke bis Mestre (wo ich übernachten wollte und von wo ich (ohne Fahrrad) einen Ausflug nach Venedig machen wollte) mit der Bahn zurückgelegt und bin dann am nächsten Tag mit dem Zug nach Bremen gefahren - der Besuch von Venedig (ich war schon einige Male dort) fiel aus. Schade Immerhin konnte ich ja jetzt Deine Bilder sehen Danke für deinen Kommentar! Ohne Fahrrad - beim nächsten Mal ganz gewiss :-) Man lernt nie aus. Und wenn ich jetzt meine Tour Revue passieren lasse, war nicht nur Venedig selbst, sondern auch die Fahrt auf der SS14 im letzten Abschnitt bis Mestre alles andere als lustig. Da wäre es vermutlich angenehmer gewesen, nach Jesolo zu fahren, dann den Lido die Jesolo bis ans Ende, um dort zu übernachten. Der Rest geht ohne Rad mit Schiff.
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#1509483 - 11.09.22 17:55
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Die Auskunft vom Hotel ist grober Unfug. Vom Tronchetto kann man, wie du weißt, bis zum Lido mit der Autofähre fahren. Venedig ab alles hinter Piazzale Roma bzw Bahnhof ist für Fahrräder tabu, es gibt auch Schilder, die das anzeigen. Aber wie gesagt: ich finde es irgendwie auch klasse, daß du da trotzdem durchgekommen bist.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1509485 - 11.09.22 18:01
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Ich kann nicht beurteilen, wie meine letzten 20 km Richtung Venedig geworden wären, aber bis zum Rahmenbruch war meine Wegwahl wirklich gut. HIER die geplante Route. Bis Mestre bin ich ja gekommen und zuhause angekommen habe ich einen Tag investiert, um mein Crossbike in ein Reiserad umzurüsten und bin dann in umgekehrter Richtung den Weg gefahren, allerdings dann mit Endpunkt Passau, wo meine Schwester wohnt. Ich plane meine Touren vorher immer sehr sorgfältig und fahre dem Track dann mit dem Garmin nach. Dabei versuche ich größere Straßen zu vermeiden. Das führt mich auch immer wieder auf "eher naturbelassene" Wege, aber genau die mag ich eigentlich sehr. Wie schon geschrieben, wäre ich nach Venedig von Mestre aus mit öffentlichen Verkehrsmitteln gefahren oder ich wäre mit dem Fahrrad (siehe geplante Route) bis zu einem Parkplatz geradelt, um dort das Fahrrad abzustellen. Das habe ich schon einmal gemacht - es hat gut geklappt. Gewisse Orte kann man mit dem Fahrrad nicht besichtigen. Dubrovnik wäre auch so ein Ort.
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Gruß, Arnulf
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#1509497 - 11.09.22 20:16
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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... war nicht nur Venedig selbst, sondern auch die Fahrt auf der SS14 im letzten Abschnitt bis Mestre alles andere als lustig. Da wäre es vermutlich angenehmer gewesen, nach Jesolo zu fahren, dann den Lido die Jesolo bis ans Ende, um dort zu übernachten. So hätte ich es auch gemacht bzw. habe ich es vor mehreren Jahren einmal gemacht. Von Osten kommend durch Jesolo bis zur Punta Sabbioni und dann mit der Fähre auf den Lido von Venedig und dort ein Hotel nehmen. Dort lässt man das Rad für die Venezianischen Besichtigungstage stehen und nimmt danach am südlichen Ende des Lido die Fähre nach Pellestrina und dann weiter nach Chioggia. So spart man sich Mestre gleich auch bei der Weiterfahrt Richtung Westen. Aber darüber müssen wir angesichts deiner absolvierten Radreise und Abenteuer posthum nicht weiter nachdenken. Hans
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#1509563 - 12.09.22 13:49
Re: Wien - Nizza
[Re: iassu]
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Jetzt - im Nachhinein - weiß ich es auch, dass von Tronchetto die Autofähre geht. Ja, das Hotel hat mich grob falsch informiert. Und Schilder hab ich keine gesehen. Wirklich nicht.
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#1509564 - 12.09.22 13:53
Re: Wien - Nizza
[Re: Keine Ahnung]
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Ich mach meine Routenplanung auch so mit garmin und fahr dann den Track nach. Deine geplante Route ging nicht über die SS 14. Die SS 14 ist grundsätzlich noch nicht verkehrt. Ab Triest war sie harmlos. Aber die letzten 20 km bis Mestre waren sie extrem verkehrsreich. Größere Straßen zu vermeiden, ist sicher sinnvoll. Mach ich meistens auch. Aber nicht immer.
Parkplatz für das Fahrrad abseits vom Hotel war mir zu unsicher.
Ich bin jetzt schlauer, was Venedig betrifft :-) Danke auch für den Hinweis, dass es bei Dubrovnik auch nicht möglich wäre, mit dem Fahrrad reinzufahren!
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#1509569 - 12.09.22 15:42
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Ich hänge mich mal an Lob und Dank für den Bericht an.
Das Thema Essen nimmt zu meinem Gefallen einen wichtigen Teil deiner Erlebnisse ein. Dazu ein paar Fragen:
Ab Ende August schreibst du nicht mehr viel zu kulinarischen Erlebnissen - Absicht? War dir nicht bekannt, wie ein in Italien übliches Frühstück aussieht? Du schreibst häufig von Hunger und nur selten, dass du in Supermärkten einkaufst und wenn, dann kaufst du nur wenig. Täuscht das oder warum deckst du dich dort nicht mehr mit Fressalien ein?
Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
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#1509570 - 12.09.22 16:12
Re: Wien - Nizza
[Re: Uli]
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War dir nicht bekannt, wie ein in Italien übliches Frühstück aussieht?
Naja, dass man dort üblicherweise eher sparsam frühstückt ist ja durchaus nochmal etwas anderes als 'Zwieback mit nix'. Das würde mich glaube ich auch ein bisschen stören, ist mir aber definitiv noch nie passiert. Aber selbst wenn es passieren würde, würde ich halt in der nächsten Bar ein zweites Frühstück einnehmen (was auch wir durchaus ab und zu gemacht haben). Dass es dort morgens nur Süßes gibt, stimmt zumindest nicht flächendeckend. Zur Route: einen Großteil davon sind wir auch schon gefahren, einiges kommt mir sehr bekannt vor. Leider hat es in Triest wie aus Kübeln geschüttet und in der Ecke um Postojna wars unangenehm neblich und kühl. Und mein Mann hatte sich das Knie verdreht und konnte zwar schmerzfrei Rad fahren, aber praktisch nicht zu Fuß gehen, so dass einige Besichtigungen ausfielen und die abendlichen Stadtbummel wenn sie überhaupt stattfanden, möglichst auf direktem Weg in ein Gasthaus führten.
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Geändert von Martina (12.09.22 16:15) |
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#1509575 - 12.09.22 17:32
Re: Wien - Nizza
[Re: Martina]
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Hallo zusammen! War dir nicht bekannt, wie ein in Italien übliches Frühstück aussieht?
Naja, dass man dort üblicherweise eher sparsam frühstückt ist ja durchaus nochmal etwas anderes als 'Zwieback mit nix'. Das würde mich glaube ich auch ein bisschen stören, ist mir aber definitiv noch nie passiert. Aber selbst wenn es passieren würde, würde ich halt in der nächsten Bar ein zweites Frühstück einnehmen. Frühstücken in Italien ist eigentlich recht einfach: In der nächsten Bar anhalten und "Vorrei due cornetti con crema e una chocolata calda" sagen. Wenige Minuten und ca. 5 EUR später ist der Zucker- und Kalorienspeicher dann erstmal bis auf Weiteres gefüllt. Damit kommt man schon etliche Kilometer weit. Im übrigen ist eine heiße Schokolade in Italien nicht einfach eine braune wässrige Brühe sondern hat die Konsistenz von Schokoladenpudding. So dass der Löffel aufrecht drin stehen bleibt. Gruß LUTZ
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Geändert von lutz_ (12.09.22 17:35) |
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#1509579 - 12.09.22 17:55
Re: Wien - Nizza
[Re: lutz_]
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Frühstücken in Italien ist eigentlich recht einfach: In der nächsten Bar anhalten und "Vorrei due cornetti con crema e una chocolata calda" sagen. Wenige Minuten und ca. 5 EUR später ist der Zucker- und Kalorienspeicher dann erstmal bis auf Weiteres gefüllt. Damit kommt man schon etliche Kilometer weit. Im übrigen ist eine heiße Schokolade in Italien nicht einfach eine braune wässrige Brühe sondern hat die Konsistenz von Schokoladenpudding. So dass der Löffel aufrecht drin stehen bleibt. Weiß ich doch alles. Hilft aber denen, die morgens gerne salzig essen nicht wirklich weiter. Wobei ich mich zu meiner eigenen Überraschung im letzten Italienurlaub ganz gut mit Cornetti und Cappuccino arrangiert habe. Den Bars, die morgens schon herzhafte belegte Brötchen angeboten haben, war ich trotzdem dankbar. Das Cornetto kann man ja immer noch danach essen.
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#1509580 - 12.09.22 18:10
Re: Wien - Nizza
[Re: Martina]
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Hilft aber denen, die morgens gerne salzig essen nicht wirklich weiter. Eine Option gibt es vielleicht noch: in einem Hotel frühstücken. Nicht immer kostet das 45€/Nase. Sehr häufig ist es aber so reichhaltig, wie das keine Bar liefern kann, incl frisch zubereiteten Eierspeisen mit Speck udgl - wenn man Glück hat. Fragen und kurz besichtigen hilft weiter.
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...in diesem Sinne. Andreas |
Geändert von iassu (12.09.22 18:11) |
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#1509591 - 12.09.22 21:00
Re: Wien - Nizza
[Re: Uli]
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Ich hänge mich mal an Lob und Dank für den Bericht an.
Das Thema Essen nimmt zu meinem Gefallen einen wichtigen Teil deiner Erlebnisse ein. Dazu ein paar Fragen:
Ab Ende August schreibst du nicht mehr viel zu kulinarischen Erlebnissen - Absicht? War dir nicht bekannt, wie ein in Italien übliches Frühstück aussieht? Du schreibst häufig von Hunger und nur selten, dass du in Supermärkten einkaufst und wenn, dann kaufst du nur wenig. Täuscht das oder warum deckst du dich dort nicht mehr mit Fressalien ein?
Gruß Uli Martina hat es schon erwähnt: Zwieback mit nix ist schon mal was anderes als ein italienisches Frühstück. Aber ich war schon oft in Italien und hab schon sehr gut gefrühstückt. Zuletzt war ich dieses Jahr im Juli in den Dolomiten. Da war alles dabei: von italienisch üblichem Frühstück mit Croissant bis hin zu reichhaltigem Buffet, wie man es bei uns bekommt. Es ist mir bei dieser Radtour einfach aufgefallen, wie spartanisch das Frühstück oft war. Das Essen ist nicht der wichtigste Teil einer Radtour, aber es gehört auch dazu. Ab Ende August - das ist eher Zufall und nicht Absicht. Ich decke mich generell ungern mit vielen Fressalien im Supermarkt ein. Wenn ich die Chance auf Essen in einem Imbiss oder Café oder Gasthaus unterwegs hab, ist mir das lieber. Supermarkt kommt dann, wenn ich unterwegs gar nichts finde. Im Supermarkt kaufe ich Obst und Schokoriegel für unterwegs ein sowie natürlich auch Getränke (Mineralwasser still und Orangensaft). LG Gaby
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#1509592 - 12.09.22 21:02
Re: Wien - Nizza
[Re: Martina]
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Oh je, das tut mir leid, dass ihr Pech hattet. Wetter, Verletzung, gleich mehrfach Pech. Ich hoffe, deinem Mann geht es wieder gut und das Knie ist verheilt?
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#1509593 - 12.09.22 21:04
Re: Wien - Nizza
[Re: lutz_]
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An Cornetti con crema hab ich nach einiger Zeit Geschmack gefunden! Ist nicht mein Ding, süß zu frühstücken, aber die Schmecken gut! Heiße Schokolade hab ich nicht probiert.
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#1509594 - 12.09.22 21:04
Re: Wien - Nizza
[Re: Martina]
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EBEN! Das Süße danach :-)
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#1509595 - 12.09.22 21:06
Re: Wien - Nizza
[Re: iassu]
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Hilft aber denen, die morgens gerne salzig essen nicht wirklich weiter. Eine Option gibt es vielleicht noch: in einem Hotel frühstücken. Nicht immer kostet das 45€/Nase. Sehr häufig ist es aber so reichhaltig, wie das keine Bar liefern kann, incl frisch zubereiteten Eierspeisen mit Speck udgl - wenn man Glück hat. Fragen und kurz besichtigen hilft weiter. Ich hatte meistens Frühstück im Hotel. Und das war oft mager. Reichhaltiges Buffet hatte ich selten, und wenn, dann nur in den teuren Hotels (Beispiel Nizza, aber das ist nunmal ein teures Pflaster, damit rechnet man).
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#1509598 - 12.09.22 21:46
Re: Wien - Nizza
[Re: oktopus]
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Das stimmt schon. Es kann dort auch im Hotel sehr dürftig sein. Aber manchmal ist es doch "kontinental".
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