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#1518748 - 08.01.23 16:50 Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike
carl3000
Mitglied
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Beiträge: 75
Hallo,

ich möchte hier ein paar Erfahrungen teilen, die ich bei dem Umbauprojekt gesammelt habe, um einerseits anderen Leuten zu helfen, die vielleicht ähliches vorhaben. Und um den Personen, die mich in anderen Threads mit Hinweisen und Inputs unterstützt haben das Ergebnis zu zeigen.

Der Ursprüngliche Thread in dem viele Fragen zu dem Projekt detaillreich diskutiert wurden ist hier zu finden.

Zusammenfassung: Ich werde kurz nochmal umreißen was die Anforderungen sind. Dann werde ich ein bisschen erzählen wie der Ablauf war. Anschließend werde ich auf ein paar kritische Punkte bzw. Komponenten eingehen. Zum Schluss werde ich eine Übersicht mit ein paar Lessons Learnt erstellen. Bilder vom ursprünglichen Fahrrad und vom fertigen Fahrrad sind weiter unten zu finden.
Kurzes Fazit: Ich würde es nochmal machen, aber bei der Auswahl des Rahmens besser aufpassen.


Zum Projekt:

Ziel: Gravel / Reiserad mit Rennradlenker.


Anforderungen:
  • Dropbars mit STI's
  • Möglichst günstig
  • Felgenbremsen (einfacher wartbar und weniger Überhitzung bei längeren Abfahrten + kaum Erfahrung mit Scheibenbremsen)
  • Gepäckträger montierbar
  • Ausreichender Radstand (Fersen sollen nicht an Packtaschen kommen, Fusspitzen sollen Vorderrad nicht so stören)
  • Passende Oberrohrlänge für Umbau auf Dropbars (wenn zu lang -> Sitzposition zu gestreckt)
  • Rahmen ausreichend für Systemgewicht von ca. 120 kg (20 kg Fahrrad + 70 kg Fahrender + 30 kg Gepäck)
  • Einsatzgebiet: kleinere Reisen über die Alpen und in Europa; Graveln im Wlad und auf Schotter
  • Platz für mindestens 30 mm Reifen
  • Starrgabel
  • Berggängige Übersetzung (Kurbel ca. 22-34-46; Kasette ca. 11-34)


Gesagt getan. Ich habe mich zunächst im Internet umgeschaut und mir angeguckt, was es da so zu kaufen gibt. Dabei habe ich 2 Probleme für mich gesehen, bei den Rädern die ich gefunden hatte:
A) Die Räder sind alle recht Teuer. Passende gehen so bei 1.500 € los. Gern auch 1.800 € und mehr
B) Die Ausstattung hat mir nicht so zugesagt. Insbesondere Die Übersetzung. Meistens maximal 26er als kleinstes Kettenblatt.

Insbesondere die Übersetzung war für mich wichtig, da ich Knieprobleme habe und entsprechende lieber kleine Gänge und eine hohe TF fahre. Hatte mit dem Ritzelrechner schon ein wenig herumgespielt und war mir eig sicher, dass ich ein 22er KB will. Insbesondere wenn die Packtaschen mal voll sind.
Daher hat sich dann die Idee manifestiert, ein altes Trekkingrad zu nehmen und dieses zu einem Gravelbike umzubauen. Da kann ich ich dann die Komponenten frei wählen und mir eine passende Übersetzung dran basteln. Außerdem, so der Plan, komme ich so recht günstig weg mit ca. 500 €. Siehe dazu die Überschlagsrechnung im ursprünglichen Thread.


Ablauf:
Rahmensuche:
Ich habe mich dann also auf die Suche gemacht nach einem passenden Stahlrahmen. Habe dann einen von Koga Miyata gefunden mit dem ich recht zufrieden war. Das Rad hat 150 € gekostet. Modell: Terra Liner.

Zu große Bilder in Link umgewandelt (Maximalbreite: 1024 Pixel): HINWEISE AN DIE BEITRAGSSCHREIBER (Treffpunkt)

Bild

Die Ausstattung war 9-Fach, was ich auch sehr gut fand, da hierbei die Kompatibilität mit MTB Schaltwerken und Kasetten gegeben ist. Auch die Anforderungen schienen umsetzbar.


Inspektion:
Ich habe das Rad anschließend komplett auseinander genommen und mir die Komponenten angeschaut. Dabei hat sich herausgestellt, dass das Steuersatzlager durch war und ersetzt werden musste. Ansonsten war der Rahmen in einem ganz guten Zustand.

Die Naben sowie die Felgen waren durch. Das war zu erwarten. Die Kasette schaute noch sehr gut aus, die Kettenblätter waren i.O..
Das Schaltwerk war ziemlich verdreckt, hat aber noch funktioniert. Der Umwerfer sah noch gut aus.
Vorbau und Lenker sind auch in gutem Zustand, sollen aber getauscht werden. Die Schalt-Bremsgriffe waren fast neu und wurden wegen des Tausches direkt auf ebay verkauft. Die Bremsen waren noch ok.






Plan:
Nach der Inspektion habe ich mir einen Plan gemacht, was ich alles an dem Fahrrad machen möchte. Vor allem habe ich mir angeschaut wie ich Rennrad Komponenten mit MTB Teilen kombinieren kann. Darauf gehe ich am Ende nochmal genauer ein.

In dem Rahmen habe ich mir auch eine Excel-Liste erstellt mit Teilen und Komponenten, die ich mir noch kaufen möchte bzw. die noch gebraucht wurden. Die Liste wurde ständig überarbeitet. Daher kann es gut sein, dass in der Liste noch ein zwei Sachen fehlen, die ich gerade nicht auf dem Schirm hatte.

Dabei hat sich recht schnell gezeigt, dass das ganze n bisschen teuerer wird als gedacht. Insbes. die Lackierung hat ganz schön reingehauen. Ist aber auch echt schön geworden.


Umbau:
Zunächst musste der Rahmen lackiert werden. Anschließende habe ich habe dann nach und nach angefangen Teile zu bestellen, die neuen Laufräder einzuspeichen, mich über bestimmte Komponenten zu informieren und die passenden auszuwählen.
Was hierbei am längsten gedauert hat war:
A) Sich klar zu werden: Was möchte ich für Komponenten haben und wie passen die am Ende zusammen
B) Ich habe keinen genauen Plan ausgearbeitet. Daher war es für mich manchmal nicht ganz ersichtlich was nun als nächstes dran war und ich habe viel einfach drauf los gemacht, was nicht immer effektiv war.
C) Aufgrund von Punkt B) waren dann manchmal nicht alle Teile schon vorhanden oder geliefert, die ich für den nächsten Schritt brauchte.
D) Ich war relativ viel krank in dieser Zeit.

Ich habe am Ende ca. 3 Monate gebraucht bis das Rad fertig war. Wenn alle Teile da gewesen wären und ich mir mehr Zeit genommen hätte wäre es auch deutlich schneller gegangen. Ich würde aber trotzdem lieber zu viel als zu wenig Zeit einplanen. Irgendwas kommt immer dazwischen.


Kritische Punkte bzw. kritische Komponenten:
Folgende Punkt haben mir viel Kopfzerbrechen bereitet:

Pasende Rahmengröße:
Habe dazu recht viel recherschiert im Vorfeld. Problem bei solchen Umbau-Aktionen ist meistens, dass Trekkingräder für Flat-Bars konzipiert wurden. Wenn mensch da nun n Dropbar ranmacht sind die Griffe weiter weg und mensch sitzt gestreckter. Augen auf bei der Rahmenwahl!!!
Ich habe einen Rahmen genommen bei dem ich dachte "könnte noch 2cm kleiner / kürzer sein, aber wird schon passen." Ende vom Lied: Es passt nicht so ganz und ich fühle mich nicht richtig wohl. Dazu später noch mehr.

Kettenblätter / Kurbel:
Mit einer RR-Schaltung kann ohne Umlenkung eigentlich nur ein RR Umwerfer bedient werden. Auch bei 9-Fach. Es gibt zwar immer mal wieder einzelne Berichte wo das funktioniert hat. Die sind aber eher anekdotisch und selten. Ich wollte aber umbedingt eine MTB Kurbel benutzen, um ein kleines 22er Kettenblatt nutzen zu können.

Ich habe mir dann am Ende eine Umlenkrolle von J-Tek geholt. Die funktioniert Top! 10/10. Ist zwar n bisschen teuer (35 €), tut aber was sie soll. Es gibt auch keine günstigeren Alternativen, soweit ich weiß. Beim Kauf darauf achten, dass die richtige Umlenkrolle bestellt wird. Es gibt verschiedene Rollen für verschiedene Kombinationen.
Mein Sora Schalthebel kann das 3-Fach MTB Kettenblatt problemlos schalten.

Reifenbreite / verfügbarer Platz:
Ich war mir lange nicht sicher wie viel Platz ich im Rahmen mit montierten Schutzblechen habe, da ich auch keine Reifen zum ausprobieren zur Verfügung hatte. Außerdem bauen die Reifen auch unterschiedlich und sind nur bedingt vergleichbar.
Ich habe dann auf gut Glück Gravelking in der Breite 40 bestellt. Die Reifen haben ausreichend Platz, auch mit Schutzblechen. War aber eher Glück als Verstand. Ich wusste aber auch nicht wirklich wie ich es anders machen sollte.

Schaltwerk:
Eher unkritisch, wills aber trz kurz erwähnen. 9-Fach MTB-Schaltwerke lassen sich super mit 9-Fach RR Schalthebeln schalten. Funktioniert auch bei mir Problemlos.

Bremsen:
Ältere STI's, die "nur" SLR bremsen haben funktionieren eigentlich nicht gut mit normal langen V-Brakes. Die die ich benutze haben eine Schenkellänge von 110 mm. Die neueren STI's, also auch die Sora's, welche ich benutze, haben Super-SLR Bremsen. Zu der Kompatibilität mit V-Brakes gibt es geteilte Meinungen. Meine Erfahrung mit 110 mm Vbrakes und Super-SLR:
Kann mensch machen, ich werde mir aber demnächst welche mit 100 mm oder noch kleinere holen, weil die Bremsbeläge wirklich sehr nah an der Felge gefahren werden müssen.
Bremskraft ist gut bis sehr gut. Einstellen ist mega nervig und fummelig.


Fertiges Bike:
Bild



Lessons Learnt:

Rahmengeometrie - Trekkingrahmen sind Trekkingrahmen und werden durch nen Umbau nicht zum Gravelbike:
Ich fühle mich auf dem Rad nicht zu 100 % wohl, weil das Oberrohr mir zu lang ist. Davor wurde ich in einigen Foren gewarnt und ich hatte gedacht, dass der Rahmen "schon passen wird". Aber ich bräuchte eigentlich einen mit einem 2 - 4 cm kürzeren Oberrohr. Eben eher eine RR Geometrie. Außerdem sind die Winkel auch anders.
Ich hatte damals einfach nicht mehr so Lust zu suchen und wollte anfangen. Außerdem fand ich die restlichen Komponenten am Rad gut. Das sollte aber nicht die Grundlage für ne Entscheidung sein!!

Der Rahmen ist die Basis und 2 cm können da schon viel ausmachen. Also bitte geht keine Kompromisse ein, wenn ihr euch einen entsprechenden Rahmen sucht. Sonst macht ihr die ganze Arbeit für ein Rad, auf dem ihr euch am Ende nicht 100 % wohl fühlt.

P.s.: Kürzeren Vorbau anbauen is auch nix, weil das Lenkverhalten daurch indirekter wird. Meiner ist recht kurz und ich finde es schon Grenzwertig.

Rahmengeometrie 2:
Die Kurze Steuerrohrlänge habe ich n bisschen Unterschätzt. Dadurch, dass der Adapter von Gewinde auf Ahead sich auch nicht wirklich weit aus dem Stuerrohr herausziehen lässt, ist der Lenker immer recht weit unten. Das ist neben der gestreckten Position ebenfalls ein wenig unangenehm. Zum heizen gerade noch so ok. Zum Touren machen zu tief.

Günstig? LOL
Es war am ende deutlich, deutlich teurer als gedacht. Ich habe in der Excel Liste nicht alle Kosten, aber ich glaube ich bin am Ende bei 1.100 € - 1.200 € rausgekommen.

Kleinteile - das sind die Dinge an denen es hängt und die vergessen werden
An nen Lenker denkt mensch bei nem Umbau und wahrscheinlich auch an Schaltgriffe. Wo ich aber oft ne Pause machen und erstmal etwas bestellen musste, waren Kleinteile, bspw. Schaltzugeinsteller.
Ist nicht schlimm, aber kostet Zeit.

Wenn in Fahrradforen steht: "Es geht nicht" oder "Es geht sehr wahrscheinlich nicht" dann ist es meistens auch so
Ich habe oft gedacht, dass ich für manche Probleme noch irgendwie n anderen Weg finde. Bspw. das der Rahmen "schon irgendwie passen wird", dass n kürzerer Vorbau n zu langes Oberrohr nicht ausgleichen kann, weils Lenkverhalten dann schlecht wird, dass auch Super-SLR Bremsen mit V-Brakes nur mäßg funktionieren.
Ich habe gelernt, dass es wichtig ist zu akzeptieren, wenn etwas mal nicht so geht wie mensch sich das vorgestellt hat.

Ich habe unfassbar viel gelernt
Ich habe echt deutlich mehr gelernt als ich am Anfang gedacht hätte.

Es ist n größeres Projekt als angenommen
Ich dachte ursprünglich, dass das n schnelles Ding wird. Aufgrund von einigen unerwarteten Hindernissen und Sachen, die ich erst noch Recherschieren musste hat sichs dann deutlich länger gezogen, als gedacht.


Fazit:

Würde ich es nochmal machen? Ja. Es hat Spaß gemacht und das Fahrrad ist wirklich sehr auf meine Wünsche angepasst. Dass der Rahmen nicht so gut passt ist wirklich ärgerlich. Ich werde jetzt entweder den Rahmen kürzen und ein neues Steuerrohr ranschweißen lassen (wenn das üerhaupt geht, habe ich noch nicht genauer recherschiert), oder einen anderen Rahmen besorgen und die Teile an den neuen Rahmne bauen.

Aber ich muss auch sagen, dass das Fahrrad an sich wirklich viel Spaß macht. Und das Gefühl ein Fahrrad zu fahren, das mensch "selber" gebaut hat, ist toll. Ich habe damit sowohl 2 Wochenendtouren gemacht, als auch regelmäßig im Wald Tagestouren. Es ist nicht so wendig wie ein reines Gravelbike und nicht so ein Panzer wie ein richtiges Reiserad. Für mich jedoch ein super Kompromiss.
Bis auf die Rahmengröße bin ich sehr zufrieden mit dem Rad.



Ich hoffe ich konnte hier ein bisschen interessanten Input geben zu meinem Projekt. Wenn ihr fragen habt, dann gern her damit, ich versuche die dann zu beantworten. Kann bei mir aber uU auch mal 1-2 Wochen dauern. Habt bitte Nachsicht.
Wenn ihr andere Ideen oder Anmerkungen habt auch immer her damit bitte.

Ansonsten Vielen Dank fürs lesen und viele Grüße
Carl

Geändert von Keine Ahnung (08.01.23 17:22)
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#1518763 - 08.01.23 17:43 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
tomrad
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 846
Interessanter, sehr informativer Bericht. Vielen Dank dafür!

Mein Gedächtnis ist schlecht und ich möchte jetzt nicht suchen. Aber ich glaube da war was mit Riefen an der Gabel. Vielleicht hat sich das auch als unproblematisch herausgestellt. Offensichtlich wurde die alte Gabel verwendet.

Zu Geometrie 2 (zu niedriges Steuerrohr): ich würde es mit einer Aheaderhöhung (z.B. von Satori) probieren. Habe ich vor einem Jahr auch an einem alten Koga mit Alurahmen mit einzölliger Stahlgabel von 1999 gemacht. Das Rad hatte als ursprüngliche Ausstattung schon einen Gewindesteuersatz mit Aheadadapter inkl. Erweiterungshülse und Aheadvorbau. Jetzt steckt bei mir die Aheaderhöhung (extra lange Aheadsteuersatzeinstellschraube mangels Steuersatzkralle weggelassen) auf dem Aheadadapter mit Erweiterungshülse und darauf wiederum ein Aeadsteuersatz. Zu meiner Überraschung wackelt da nichts und es hat sich nichts verdreht. Ich glaube, dass durch die Erhöhung des Lenkers auch der Eindruck des zu gestreckten Sitzens entgegen gewirkt wird.
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.

Geändert von tomrad (08.01.23 17:53)
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#1518764 - 08.01.23 17:52 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: tomrad]
carl3000
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 75
Hallo,

das mit der Gabel hattest du richtig in Erinnerung. Die habe ich trotz der kleinen Riefen weiter verwendet. Nach dem Lackieren waren die Riefen nicht mehr zu sehen.

Vielen Dank für den Hinwei mit der Aheaderhöhung schmunzel
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#1518765 - 08.01.23 17:57 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
tomrad
Mitglied
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 846
Umso besser. Ich finde die alten einzölligen Stahlgabeln von Koga sehr komfortabel. Kaputt ist mir noch keine gegangen.
Liebe Grüße Tom
Sämtliche Rechtschreibfehler würden durch Autokorrektur verursacht.
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#1518768 - 08.01.23 18:14 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
BeBor
Mitglied
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Beiträge: 7.797
In Antwort auf: carl3000
Ich werde jetzt entweder den Rahmen kürzen und ein neues Steuerrohr ranschweißen lassen (wenn das üerhaupt geht, habe ich noch nicht genauer recherschiert), oder einen anderen Rahmen besorgen und die Teile an den neuen Rahmne bauen.

Variante 2 dürfte praktikabler und preiswerter sein.

Bernd
Mit Fahrrädern? So mit selber treten? Wo ist denn da der Sinn? (Heinz Erhardt im Film “Immer diese Radler”)
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#1518769 - 08.01.23 18:18 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: tomrad]
carl3000
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 75
Mir ist gerade noch eingefallen: Eine Erhöhung würde es schon ien wenig komfortabler machen, aber es sind dann immer noch die 2-4 cm Oberrohr zu viel.

Wird whsl auf n neuen Rahmen hinauslaufen.
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#1518770 - 08.01.23 18:18 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: BeBor]
carl3000
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 75
Danke!
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#1518773 - 08.01.23 18:25 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
amati111
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 476
Zitat:
Lessons Learnt:

Rahmengeometrie - Trekkingrahmen sind Trekkingrahmen und werden durch nen Umbau nicht zum Gravelbike:
Ich fühle mich auf dem Rad nicht zu 100 % wohl, weil das Oberrohr mir zu lang ist. Davor wurde ich in einigen Foren gewarnt und ich hatte gedacht, dass der Rahmen ..."

An der Stelle ich kann mich nur selber zitieren was ich dir vor mehr als ein Jahr dir geschrieben:
Zitat:

Hallo

ich kann dir von Umbau nur abraten es ist verlorene Zeit und Geld.
Einzige was du hier lernen kannst dass Tracking /MTB Rahmen mit RR Lenker schlecht oder gar nicht passen.
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#1518778 - 08.01.23 20:00 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
martinbp
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.262
Hallo, Carl,

Zu kurzer Rahmen: Das war auch bei mir das Hauptproblem, bei zwei Rädern konnte ich das mit einem 40 mm langen Vorbau ausgleichen, bei einem dritten mit Gewindesteuersatz hatte ich einen einstellbaren Vorbau, der fast senkrecht nach oben stand. Dass sich dadurch das Lenkverhalten ungünstig verändert hat, konnte ich nicht feststellen, aber vielleicht bin ich nicht sensibel genug.

Bremsen: war bei mir nicht das Problem, ich hatte die Möglichkeit an zwei Rädern BB7 Road
Scheibenbremsen anzubauen, am dritten waren sowieso nur Rennradbremsen möglich. Nachdem Nordisch viel über seine Sorgen mit der BB7 geschrieben hatte, und deshalb versucht hat, das mit Mini-V Bremsen zu umgehen, habe ich es auch ausprobiert.
Aber man muss schon eine gut zentrierte Felge haben und die Bremsklötze sehr nahe an der Felgenflanke positionieren. Am unangenehmsten fand ich, dass für einen Reifenwechsel oder bei einer Panne es nicht ausreichte, den Bowdenzug auszuhängen (das Aushängen war auch gar nicht möglich), ich musste immer das Bremsseil lockerschrauben- bei den STI sind ja keine Einstellschrauben am Bremsgriff (Gut, ich hätte separate Zugeinsteller verwenden können). Aber ich komme mit der BB7 gut gut zurecht.

Schaltung hinten: Auch ich fahre 9-fach mit Sora (mit den Wäscheleinen) Schaltung hinten unproblematisch, auch eine 11-42-er Kassette funktioniert. Dazu habe ich eine SChaltwerksverlängerung von KCNC eingebaut, und die Kette etwas verlängert. Am Berg ist es für mich nicht egal, ob 36 oder 42 Zähne hinten möglich sind.

Schaltung vorn: Das ist der neuralgische Punkt. Der Sora-Umwerfer schafft zwar vom Schwenkbereich auch eine MTB-Kurbel, aber da er auf RR-Kurbeln ausgerichtet ist, bin ich mit einer 44-32-22 Kurbel nicht glücklich geworden (anderer Winkel und weniger Parallelität zum Kettenblatt).
Mit 48-36-22 ging es schon besser, aber manchmal rutschte bei Runterschalten die Kette gleich auf das 22-er oder ließ sich gar nicht auf das 22-er schalten. Ich brauchte immer viel Fingerspitzengefühl für diese Schaltvorgänge. Komischerweise klappte das bei dem einen Rad relativ gut, bei dem anderen dagegen fast gar nicht. Wenn man die Höhe der Befestigung des Umwerfers oder die Ausrichtung parallel zu den Kettenblättern nur minimal verändert, funktioniert es ganz anders.

Und natürlich musste ich das Tretlager so wählen, dass die maximale Auslenkung des Umwerfers das große Kettenblatt noch erreicht, aber bei der minimalen Auslenkung das kleine Blatt nicht am Rahmen schleift. Mit einem 118 mm langen Vierkanttretlager konnte ich beide Kriterien erfüllen.
Schlussendlich habe ich dann an dem einen Rad auf das große Kettenblatt verzichtet, fahre nur noch eine 38-22-er Kurbel, da kann ich ein wenig übersteuern und es geht alles einfacher. (Wobei an diesen Rad normalerweise der Schaltzug von ober kommt, aber die 3x9-fach-Rennradumwefer (soviel ich weiß) immer von unten gezogen werden. Hier musste ich mich auch mit einer Bastellösung zufrieden geben, was eine erhöhten Widerstand für den Bowdenzug bedeutet.
Vielleicht wäre ein Sideswing-Umwerfer geeignet, das werde ich irgendwann einmal ausprobieren.

Insofern würde mich sehr interessieren, was für eine Umlenkrolle du für den Umwerfer nutzt, damit du einen MTB-Umwerfer benutzen kannst. Könnetest du vielleicht bei Gelegenheit mal ein detaillierteres Bild von Umwerfer und Umgebung hier zeigen?

VG z.Zt. aus Leipzig
Martin
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#1518779 - 08.01.23 20:03 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
BaB
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 10.288
In Antwort auf: carl3000
Mir ist gerade noch eingefallen: Eine Erhöhung würde es schon ien wenig komfortabler machen, aber es sind dann immer noch die 2-4 cm Oberrohr zu viel.
Danke für deinen ausführlichen Bericht! schmunzel
Ich fahre selber mehrere Trekkingräder mit Rennradlenker (und 130mm Vorbau) und würde diese "Verbindung" nicht pauschal verurteilen wollen.
Wenn du - wie oben von Tom vorgeschlagen - den Vorbau erhöhst, wandert der Lenker auch etwas weiter nach hinten (Das Steuerrohr hat ja nicht einen 90° Winkel). Einen anderen Lenker, der etwas nach hinten gebogen ist, könnte auch etwas bringen.

In Antwort auf: carl3000
Wird whsl auf n neuen Rahmen hinauslaufen.
Das würde ich erst mal sein lassen. Ein neues Rad ist auch meistens etwas Eingewöhnungszeit. Wenn ich im Sommer mein Reiserad für eine mehrwöchige Tour aus dem Keller hole, frage ich mich die ersten Stunden auch, warum ich das damals so gebaut habe, denn ich sitze und fahre doch anders als auf meinen anderen Rädern. Am Ende der Tour weiß ich aber sicher: Genau so sollte es sein!

Geändert von BaB (08.01.23 20:04)
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#1518780 - 08.01.23 20:05 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: martinbp]
BaB
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abwesend abwesend
Beiträge: 10.288
In Antwort auf: martinbp
Hallo, Carl,

Zu kurzer Rahmen: Das war auch bei mir das Hauptproblem, bei zwei Rädern konnte ich das mit einem 40 mm langen Vorbau ausgleichen, bei einem dritten mit Gewindesteuersatz hatte ich einen einstellbaren Vorbau, der fast senkrecht nach oben stand. Dass sich dadurch das Lenkverhalten ungünstig verändert hat, konnte ich nicht feststellen, aber vielleicht bin ich nicht sensibel genug.
Das sehe ich ähnlich. Andere Reifen können da schon mehr ausmachen.
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#1518789 - 08.01.23 20:55 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
Mr. Pither
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Beiträge: 1.826
Hallo Carl,

Deinen Umbau finde ich optisch sehr stimmig, wobei zum British Racing Green und den braunen Reifen noch besser ein brauner Sattel und braunes Lenkerband passen würden. ;-)
Ich glaube auch nicht, dass der Rahmen wirklich zu groß für Dich ist, wenn ich mir anschaue wie weit der Sattel draußen ist. Der Rahmen scheint aber ein ziemlich flaches Sitz- und auch Steuerrohr zu haben, daher das indirekte Lenkverhalten.
Wenn Du nicht sehr lange Oberschenkel hast, kannst Du den Sattel bestimmt noch 1-2cm nach vorne verschieben. Und als Vorbau würde ich, wenn das eine 1"-Gabel ist, einen langen Schaftvorbau (z. B. so einen ) und einen kürzeren Lenker (weniger Reach, wie man heute sagt) nehmen. Auf die Weise könntest Du die Sitzposition noch etwas Richtung "Gravel" optimieren, aber von der Geometrie her scheint der Rahmen halt ein Geradeausläufer und kein Kurvenräuber zu sein, was aber beim Fahren mit Gepäck nicht das Schlechteste ist.
Einen Umbau des Rahmens würde ich mir aus dem Kopf schlagen, ich glaube nicht, dass Du jemanden findest, der Dir das macht (zu einem akzeptablen Preis).

Gruß Florian
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#1518792 - 08.01.23 20:59 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
tomrad
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Beiträge: 846
In Antwort auf: carl3000
Mir ist gerade noch eingefallen: Eine Erhöhung würde es schon ien wenig komfortabler machen, aber es sind dann immer noch die 2-4 cm Oberrohr zu viel.

Wird whsl auf n neuen Rahmen hinauslaufen.


Also, wie es schon Bernd BaB geschrieben hat. Vielleicht würde ein nach hinten gezogener Lenker noch was bringen. Ich sehe da manchmal so stylische Monstergraveller mit nach hinten ausladenden Lenkern, aber ich kenne mich da nicht aus.

Was ich aber noch zu Bedenken geben möchte.
Koga Miyata kenne ich seit 1985. Damals hatte mein Bruder mir armen Studenten seinen Koga Miyata Randonneur Roadrunner von etwa 1980 vermacht. Die Modelle wechselten. Mein neuester Randonneur ist von 2004. Das letzte Modell mit Rennlenker hat Koga 1991 verbaut. Danach mit Trekkinglenkern. Was aber wesentlich ist: Die gemäßigte Rahmengeometrie blieb immer gleich (bei 630 mm Rahmengröße 590 mm Oberrohrlänge). Auch dein Terraliner von etwa 2000 hat noch die gemäßigte Geometrie von anno Dunnemal (also der Zeit, als Koga noch Rennlenker statt Flatbar verbaut hat).

Falls du wirklich einen neuen Rahmen suchst, solltest du herausfinden, ob die modernen Rahmen wirklich gemäßigter sind.

(Nebenbei: ich brauche es wegen HWS gemäßigt, also bin schon lange weg von Rennlenkern.)

Geändert von tomrad (08.01.23 21:02)
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#1518863 - 09.01.23 14:29 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: tomrad]
carl3000
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Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 75
Danke für den Input!
Die Frage, ob diese flache Geometrie für mich so passt habe ich mir auch schon gestellt.

Wenn ich mir n anderen Rahmen suche würde ich auf jeden Fall auf eine andere Geometrie achten. Evt. sogar Stahl-MTB Rahmen (bissl steilere Winkel). Wobei hier wieder das Problem mit dem niedrigen Lenker, aufgrud des kurzen Steuerrohrs besteht.
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#1518864 - 09.01.23 14:36 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: Mr. Pither]
carl3000
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Themenersteller
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Beiträge: 75
Hallo,

aufgrund von deiner und @BaB's Antworthabe ich wieder n bisschen Hoffnung, das Rad mit Anpassungen doch noch passend zukriegen.

Bezüglich Sattel:
Ich schaue mal, ob ich vielleicht ne Sattelstütze ohne Versatz finde. Das macht ja dann auch noch was aus.

Bezüglich Vorbau:
Ich wollte eigentlich einen Schaftvorbau nehmen. Leider haben moderne Lenker ein anderes Klemmmaß. Für Schaftvorbauten ist die Lenkerauswahl sehr sehr gering und auch sehr teuer.

Bezüglich Lenker:
Das ist eigentlich schon ein Lenker mit sehr wenig Reach. Ich würde wenn dann wahrscheinlich eher einen kürzeren Vorbau ranbastelen. Läuft ja am Ende aufs selbe hinaus.

Bezüglich Umbau Rahmen:
Ich bin in ner Fahrradselbsthilfewerkstatt tätig und da schweißen sich n paar Leute regelmäßig Tallbikes zusammen. Zumindest ein bisschen Expertise ist bez. Schweißen vorhanden. Muss ich mal mit denen schnacken, ob die denken, dass das was werden kann

Umbau wäre natürlich ein Not-Schritt und evt. dann lieber einen anderen Rahmen mit etwas steilerer Geometrie.
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#1518866 - 09.01.23 14:39 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: BaB]
carl3000
Mitglied
Themenersteller
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Beiträge: 75
Ich habe, wie eben beriets erwähnt, durch eure Kommentare ein wenig Hoffnung gefasst.

Bezüglich EIngewöhnung:
Ich bin diese Saison schon ein bisschen damit gefahren und würde sagen, dass ich das einfahren schon hinter mir habe. Der Grund, weshalb ich glaube, dass es zu gestreckt ist, ist: Beim fahren habe ich permanent das Bedürfnis mit den Händen nach hinten zu rutschen und den Lenker weiter hinten anzufassen anstatt in den Griffen zu bleiben. Daher bin ich mir schon recht sicher, das da irgenwas nicht so ganz passt...

Ich werde mal ein paar Sachen ausprobieren schmunzel
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#1518867 - 09.01.23 14:44 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: martinbp]
carl3000
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Themenersteller
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Beiträge: 75
Also der Umwerfer schaltet sich gut. Mit nem MTB Schalthebel wäre es aber wahrscheinlich besser. FÜr mich reicht es mit der Umlenkrolle aus. Kann da aber nicht für alle sprechen.

Folgende Umlenkrolle habe ich benutzt: Jtek Engineering Shiftmate 7 aktuell nicht lieferbar, aber vielleicht gibts den ja noch woanders zu kaufen.

Bei fragen zu der Umlenkrolle stehe ich gern zur Verfügung.

Bilder kann ich von der Rolle und dem Kurbel-Umwerfer Setup gerade keine machen. Erst Ende Januar. Ich versuche dran zu denken. Erinner mich aber gern nochmal.
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#1518875 - 09.01.23 17:03 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
derSammy
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Hallo Carl,

an der richtigen Positionierung des Sattels gibt es eigentlich nix zu rütteln, das ergibt sich aus der korrekten Sattelhöhe und dem Knielot. Mag sein, dass der aktuelle Versatz "falsch" ist, aber in jedem Fall ist das kein sonderlich adäquater Stellparameter. Das muss halt passen.

Ob das Rad dann dennoch zu kurz ist, muss man sehen. Kannst gern mal die beiden Artikel von Juliane Neuss zur Sitzgeometrie in der Fahrradzukunft (Artikel 1, Artikel 2, Artikel 3 to come) dazu lesen. Das "Gefühl" eines zu langen Rades hat man nicht selten auch dann, wenn der 90°-Winkel zwischen Oberkörper und Arme nicht stimmt. Dann verfällt man in eine "Buckelschonhaltung", wo einem der Lenker viel zu kurz vor kommt, das Gegenteil ist aber richtig, das Rad müsste länger sein. Aber so ganz ohne Bild lässt sich natürlich nicht sagen, wie es bei dir konkret aussieht.

Vor einem kürzeren Vorbau hätte ich hingegen keine Angst. Insbesondere ältere Räder sollten meist eine recht gutmütig stabilisierende Lenkgeometrie haben, das klappt auch mit einem kurzen Vorbau gut und fahrstabil. Ja, die Auswahl an Schaftvorbauten ist begrenzt. Nimm doch im Zweifelsfall einen Vorbauadapter auf Ahead, das verschafft dir sehr viel Umbauflexibilität.

Ich würde einen kürzeren Vorbau ebenso nicht gänzlich verwerfen.
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#1518883 - 09.01.23 18:25 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
martinbp
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Hallo, Carl,
danke für deine Nachricht und den Link. Ich wusste dass es Umlenkrollen gibt, um eine V-Bremse mit Rennradbremshebeln betätigen zu können, aber dass es auch Umwerfer-Umlenkrollen gibt, das war mir neu.
Ich werde mal sehen, ob ich irgendwo so etwas bekomme- eigentlich ist auch für mich bike-components die erste Adresse, wo ich Fahrradteile suche.
Und das mit dem Bild hat Zeit, ich werde auch erst im Februar wieder zu Hause sein und mich weiter mit meinen Umwerfern beschäftigen können. Aber auch anhand des Links kann ich mir schon ungefähr vorstellen, wie das aussieht.

VG z.Zt. aus Leipzig
Martin
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#1518884 - 09.01.23 18:46 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: martinbp]
carl3000
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Vielleicht noch als kleine Randinfo: Ich habe die Ulenkrolle am Rahmen, dort wo die Baudenzüge, kurz hinterm Steuerrohr, in die Aufnahme vom Unterrohr hineinführen, befestigt. Bild folgt dann noch.
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#1518887 - 09.01.23 18:51 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: derSammy]
carl3000
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Vielen Dank für die Links! Werde ich mir bei Gelegenheit mal durchlesen.

Wenn ich wieder zu Hause bin kann ich mal noch ein beseres Bild vom Rad und auch von mir auf dem Rad machen. Dann wahrscheinlich aber eher in einem extra Thread.

Bezüglich Vorbau:
Aktuell ist ein Ahead Adapter verbaut. Evt. flippe ich einfach mal den aktuellen Vorbau, dann kommt der Lenker weiter ran und auch Höher. Sieht bissl zensiert aus, aber wenns funzt...

Ansonsten werde ich entweder nach nem Ahead Adapter mir längerem Ausziehweg schauen, oder nach ner Aheaderhöhung, wie von tomrad beschrieben. Und dann mit entsprechend kürzerem Vorbau.
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#1518962 - 10.01.23 14:18 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: derSammy]
carl3000
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Ich habe mir beide Artikel durchgelesen. War sehr interessant und gab viele Punkte, die ich mal bei meinen Rädern anschauen werd.


Stammt das hier auch aus den Artikeln? Konnte ich da nicht finden. Hast du evt. noch nen anderen Artikel, der was zu diesem Winkel zwischen Oberkörper und Armen und zur Lenkerposition erzählt? Die neue Fahrradzukunft mit Teil 3 des Beitrags erscheint ja wahrscheinlich erst im Sommer.
In Antwort auf: derSammy
Hallo Carl,
Das "Gefühl" eines zu langen Rades hat man nicht selten auch dann, wenn der 90°-Winkel zwischen Oberkörper und Arme nicht stimmt. Dann verfällt man in eine "Buckelschonhaltung", wo einem der Lenker viel zu kurz vor kommt, das Gegenteil ist aber richtig, das Rad müsste länger sein. Aber so ganz ohne Bild lässt sich natürlich nicht sagen, wie es bei dir konkret aussieht.
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#1518978 - 10.01.23 16:51 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
BaB
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Ich finde Sammys Vorschlag mal ein Bild von dir auf dem Fahrrad einzustellen sehr gut. Am besten gleich mehrere z.B. mit den Tretarmen auf horizontaler Ebene und dazu dann auch den zur Kamera gerichteten Tretarm unten und auch mit verschiedenen Griffpositionen. Den Kopf brauchen wir nicht auf den Bildern. zwinker
Die Sitzposition ist zumindest bei mir auch "trainingsabhängig". Wenn ich viel Radfahre und entsprechend trainiert bin, sitze ich lieber vorne etwas tiefer und gestreckter.
Die Geschichte mit dem Knielot würde ich nicht überbewerten (ich glaube Iassu hatte vor Jahren mal was dazu geschrieben), eine Sattelstütze ohne Versatz ist eine gute Idee, vielleicht habt ihr ja so was (evtl. leihweise) in der SHW über.
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#1519016 - 11.01.23 08:23 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: BaB]
carl3000
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Finde ich auch ne gute Idee. Sobald ich wieder zu Hause bin, werd ich mal Bilder oder Videos machen und dann könt ihr euch das mal anschauen.
Wahrscheinlich wird das aber leider nichts vor Mitte Februar.

Grüße
Carl
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#1519027 - 11.01.23 10:46 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: carl3000]
derSammy
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Also die "Schonhaltung" mit dem Rundrücken ist schon bebildert, z.B. Bild 1 in Teil 1 und Bild 17 in Teil 2. Aber keine Ahnung, ob das bei dir konkret so ist.
Und den Teil 3 kennt wirklich nur die Autorin, so da überhaupt schon was zu Papier gebracht ist. lach Aber wie zu Beginn der Serie angekündigt, sollte es darin auch um die Lenkerpositionierung gehen.

Aus dem Knielot muss man keine Raketenwissenschaft machen. Es gibt ja auch Liegeräder oder Sesselräder, wo das dann selbstredend überhaupt nicht passt. Aber die Idee dahinter ist ja einfach: Der Körperschwerpunkt sollte sich beim Treten über dem Pedal befinden, dann ist die Kraftentwicklung am besten.
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#1520453 - 30.01.23 21:50 Re: Bericht: Umbau altes Trekkingrad zu Gravel-Bike [Re: derSammy]
carl3000
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Hallo,

ich habe die Bilder von meiner Sitzposition mal in einem neuen Thread hochgeladen. Eventuell fallen euch da ja ein paar Sachen auf...

Grüße
Carl
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