Ein besonderer Höhepunkt der bisherigen Reise fand ganz ohne unsere geliebten Räder statt. Diese verblieben in Quito in der Garage eines Freundes.
Unsere Töchter Anna Lisa und Laura kamen uns besuchen.
Zusammen flogen wir zum vulkanischen Inselarchipel Galapagos, der etwa 1.000 km westlich des Festlandes im Pazifik liegt und eine ganz eigene Tierwelt beherbergt, die Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspirierte.
Die Galapagosinseln sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen beidseits des Äquators etwa 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste.
Die einzigartige Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Sie werden durch den Nationalpark der Galapagosinseln geschützt. Etwa 97 % der Fläche der Galapagosinseln und 99 % der sie umgebenden Gewässer stehen unter strengem Naturschutz. Die landwirtschaftliche und fischereiliche Nutzung sowie das Betreten der Inseln und das Befahren der Gewässer sind streng reglementiert und werden durch die Nationalparkverwaltung kontrolliert.
Wir hatten lange und kontrovers diskutiert, ob wir die Inseln besuchen sollen- oder nicht.
Für Isabel waren sie zu touristisch und zu teuer. Seit ich ein Kind war verfolgte ich Berichte und Reportagen über diese Inseln und wollte unbedingt dorthin.
Die Preise der unterschiedlichen Reiseveranstalter schockten aber selbst mich. Für vier Personen praktisch unbezahlbar... Im Internet fanden sich dann aber auch Berichte von Leuten, die ihre Tour selbst organisierten. Für einen Bruchteil des Preises der uns angebotenen Touren. Flüge von Quito auf die Inseln konnten wir für etwa 250 Euro buchen. Die Mädels hatten sie bereits von Deutschland aus gebucht. Der Preis nach Galapagos- mit Stopp in Quito- war nur unwesentlich teurer als nur nach Quito.
Es halten sich Gerüchte man dürfe nur mit gebuchter Tour die Inseln besuchen.
Bei uns reichte aber eine Buchung über Booking.com für die erste Nacht. Was zudem nicht kontrolliert wurde. Dann sind, quasi als Eintrittsticket für den Nationalpark Galapagos, 100$ zu zahlen. Und schon geht es los.
Karte Galapagos Inseln Die Inselgruppe besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren bis winzigen Inseln, darunter die weit nordwestlich liegenden Inseln Darwin und Wolf. Nur auf drei Inseln dürfen Touristen übernachten: Santa Cruz, San Cristóbal, und Isabela.
Dort wohnen etwa 25.000 Menschen. Puerto Ayora auf Santa Cruz ist mit Abstand der größte Ort, gefolgt von Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristóbal und Puerto Villamil auf Isabela. Wir besuchen diese drei Inseln und Orte.
Zwei Flughäfen werden vom Festland aus angeflogen. Wir landen auf San Cristobal. Der Rückflug erfolgt von Santa Cruz.
Wir sind in der Regenzeit angekommen. Das heißt, überwiegend blauer Himmel, sehr heiß und ab und an heftige Regenfälle, besonders nachmittags . Wir landen am Nachmittag.
Und machen uns gleich auf eine Tour über die Insel.
Die Pfade über die Insel stehen nach solch einem Schauer erst einmal unter Wasser.
Dies ist übrigens der Ort, wo Darwin das erste Mal den Fuß auf diese Inseln setzte. Dort wurde ihm ein Denkmal errichtet.
Wir sind auf San Cristóbal gelandet und wohnen in der Hauptstadt der Inselgruppe Puerto Vaquerizo. Eine gemütliche Kleinstadt mit wahrscheinlich deutlich mehr tierischen als menschlichen Bewohnern.
Den Tieren gehört die Stadt, der Strand und auch die Ruhebänke.
Die Galapagos Inseln gelten als sehr teures Reiseziel.
Die meisten Besucher erkunden die Inseln auf einer Kreuzfahrt oder auf einer organisierten Tour.
Man kann sie aber wirklich durchaus auch auf eigene Faust bereisen.
Und so viel Geld sparen.
Es gibt eine Auswahl sehr teurer Hotels, aber durchaus auch günstige Hotels und Guesthouses.
Durch die langen Transportwege sind alle Lebensmittel deutlich teurer als auf dem Festland. Und ganz besonders die Restaurants. Wir buchen gerne Apartements und kochen selbst.
Teurer als Europa sind die Galapagos Inseln insgesamt nicht.
Frühstück mit Darwinfinken.
Am nächsten Tag machten wir eine Tour mit dem Taxi über die Insel. Der Taxifahrer war zugleich unser Guide.
Kosten 60 USD für vier Personen und den ganzen Tag.
Hier sind wir in einer Nachzucht- und Aufzuchtstation für die bedrohten Arten an Riesenschildkröten. Jede größere Insel hat seine eigene Art dieser riesigen Schildkröten.
Etwas teurer war dann schon der nächste Tag.
Eine Runde per Boot rund um die Insel. Mit etlichen Schnorchel Einlagen und Landgängen.
Wir sahen viele Haie, Rochen, Robben, Leguane, Wasserschildkröten, Pelikane usw.
Die Tiere kennen keine Scheu. Auf Schildern werden die Gäste aufgefordert einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu den Tieren zu wahren.
Die Tiere aber wollen mit diesen armen und fürchterlich ungeschickten Schwimmern spielen.
Die Robben zeigen uns wie es geht. Die Pinguine- übrigens die einzigen weltweit, die es auch nördlich des Äquators gibt- geben auch gerne ein Lehrstunde. Die riesigen Wasserschildkröten dagegen lassen sich gerne am Hals kraulen. Haie und Rochen beachten uns dagegen gar nicht.
Wir dachten, wir hätten an diesem Tag enormes Glück gehabt.
Später sahen wir. Es war eigentlich alles normal.
Hier warten in 10 Meter Tiefe etwa 20 Hammerhaie auf uns.
Hier brütet eine Kolonie Fregattvögel.
Und hier hat in der letzten Nacht eine Meeresschildkröte ihre Eier abgelegt.
Schwimmen mit Galapagos Seelöwen.
Ein Blaufußtölpel, der Wappenvogel. Und auch unser Liebling.
Von Insel zu Insel gelangt man per Schnellboot. Das dauert meist zwei bis drei Stunden und kostet etwa 20 Dollar. Bei Seegang können diese Überfahrten allerdings schon sehr heftig sein...
Die zweite Insel war dann gleich noch ruhiger. Isabella. Nicht nur wegen des Namens unser aller Lieblingsinsel. Übrigens die größte der Insen des Archipels.
Und hier erinnerten wir uns daran, dass wir doch eigentlich auf einer Radreise sind.
Jetzt halt auf Leihrädern.
Karte Isabela Und auf Isabela gibt es sogar fast 50 Kilometer Straße und Feldwege.
Die Galapagos Meerechse ist eine endemische, nur im Archipel vorkommende Leguanart. Sie ist auf fast allen Inseln zu finden, meist an Felsküsten, aber auch an Sandstränden mit schwarzen Lavagesteinsbrocken und in Mangroven. Die Galapagos Meerechse ist die einzige heute lebende Art von Echsen, die ihre Nahrung- hauptsächlich Algen- ausschließlich im Meer findet.
Das Zentrum der Inselhauptstadt.
Wir buchen uns eine Reiseführerin und Biologin für eine Tour zum Vulkan Sierra Negra.
Er ist 1.150 Meter hoch und besitzt mit einem Kraterdurchmesser von 11 Kilometern eine der größten Caldera der Welt.
Der Vulkan ist immer noch aktiv. Größere Eruptionen fanden 1911, 1948, 1953, 1954, 1957, 1963, 1979 und 2005 statt.
Gerne wären wir länger auf Isabella geblieben.
Aber wir hatten vorgebucht und noch drei Nächte Santa Cruz,
Die Insel ist die touristischste und "hektischste" der drei Inseln und die Inselhauptstadt Puerto Ayora mit ihren 25.000 Einwohnern viele Restaurants, Bars, Kneipen, Geschäfte und sogar zwei Discos. Nach den Tagen der Ruhe sind wir erst einmal geschockt.
Aber endlich gibt es auch mal wieder Geldautomaten, die mitunter sogar auch Geld ausspuckten.
Nach der Ruhe und den Naturerlebnissen fühlten wir uns erst einmal ein wenig unwohl.
Eine weitere Bootsfahrt...
Am kleinen Fischmarkt gefiel es uns dann aber doch ganz gut...
Und beim letzten Schnorchelausflug waren wir mit der Insel endgültig versöhnt.
Am letzten Spot sahen wir beim Schnorcheln 38 Haie, 5 Rochen, 12 Schildkröten, viele Pelikane und Leguane, Robben und Meerechsen zuhauf.
Und von den anderen tropischen Fischen will ich gar nicht mehr reden.
Der Rückflug von der Santa Cruz vorgelagerten Insel Baltra