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#1464253 - 29.03.21 19:43 Ecuador
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Dauer:1 Monat, 5 Tage
Zeitraum:6.2.2019 bis 12.3.2019
Entfernung:1350 Kilometer
Bereiste Länder:
Externe URL:http://velo-traumreise.de





Werden wir allmählich unglaubwürdig, wenn wir immer nur von tollen Erlebnissen und neuen Traumländern berichten?
Woran mag es wohl liegen, dass wir unsere Zeit so sehr genießen?
Wir sind ohne Sorgen unterwegs. Sind an keinen Zeitplan gebunden. Lesen einen Reiseführer, oder auch zwei.
Fragen andere Reisende und erst recht die Bewohner der besuchten Länder und werden so zu den schönsten Stellen der jeweiligen Länder geführt.
Wir sind frei im Kopf und können auf die Menschen zugehen, ihnen zuhören und freuen uns, wenn unsere Fortschritte im Spanischen dazu führen, dass wir uns einigermaßen gut unterhalten können. Unser Spanisch ist dabei allerdings noch weit vo unserem seit Jahren erprobten Englisch entfernt. Aber die allermeisten Südamerikaner freuen sich mit Ausländern zu kommunizieren und sind auch beim fünften Versuch noch geduldig.

Ganz einfach war aber auch der Start ins neue Land Ecuador nicht.
Wir hatten Kolumbien und die Kolumbianer lieben gelernt.
Da kam schon Wehmut auf, dieses Land zu verlassen.




Die kolumbianischen Beamten bei der Ausreise wollten uns den Abschied erschweren, normalerweise ist man nach zwei Minuten ausgestempelt, hier dauerte es 90 Minuten.





Landkarte
(Sorry, Google Maps Karten sind nicht sehr übersichtlich in der Region. Fahrrad kennen sie ncht. Daher das Fußgängersymbol. Und beim roten Pfeil liegt Quito- die Hauptstadt)

Bild wg. des Risikos eines Urheberrechtverstoßes in Link umgewandelt. Zur Erläuterung siehe hier.








Um so leichter war die Einreise nach Ecuador - zwei Minuten.
Und eine gute bis sehr gute Straße mit wenig Verkehr.

Ecuador ist ein bei uns daheim nicht sonderlich bekanntes Reiseziel. Das Land ist ein wenig kleiner als Deutschland und besitzt mehr als 200 aktive Vulkane und noch viel mehr schlafende.
Der höchste ist mit 6310m der Chimborazo. Daneben gibt es etliche 5.000er und kaum zählbare 4.000er.
Dabei ist die Andenkette in Ecuador schmal. Vielleicht 150km breit. Östlich davon das schwül- heiße Amazonien, westlich die dampfend heiße Pazifikküste.
Und eine Flugstunde westlich der Pazifikküste das Galapagos Archipel-

Die erste Stadt hinter der Grenze ist Tulcan.
Hier werden wir anders behandelt als in den Wochen zuvor in Kolumbien-
Kein Mensch lächelt.
Wir finden kein Cafe, dafür nur schreckliches Restaurant.
Dazu agressive Autofahrer.
Einer fährt rückwärts aus seiner Ausfahrt, kollidiert mit einem Radler, dieser stürzt. Der Autofahrer hält es nicht für nötig sich darum zu kümmern und fährt weiter.
Was machen wir hier?
Können wir wieder zurück in unser geliebtes Kolumbien????

Hinter dem Ort biegen wir ab von der Hauptstraße in die erste kleinere Straße die wir finden. Es ist eine Straße dritter Ordnung. Das ist klein. Jeden Tag sollen hier zwei Busse fahren. Sagt der Reiseführer. Er ist allerdings von 2016.
Wunderschöne Landschaft. Kein Verkehr. Geht doch.













An unserem Salewa Zelt sind zwei Stangen gebrochen.
Es sieht traurig aus. Wir sind es auch.













So reisen wir gerne, wir müssen oft schieben, aber wir sind allein in atemberaubenden Landschaften.
















Den ganzen Tag sehen wir nur ein Fahrzeug.
Der Truckdriver steigt aus und grüßt uns per Handschlag.
Er fährt die Strecke regelmäßig. Wir sind die ersten Radfahrer, die er sieht.
Busse fahren schon seit Jahren keine mehr.







Wir sind begeistert von der Landschaft, den eigenartigen Pflanzen, die wir nicht kennen.




























Wir sind hier im Páramo.
Der Páramo ist eine Vegetationsform der baumlosen, alpinen Hochlandsteppen feuchttropisch-äquatorialer Gebirge. Die Bezeichnung stammt aus den Anden Südamerikas. Der Paramo reicht in Höhen von 3.500 - 5.000m von Kolumbien über Ecuador bis nach Peru.













Was sind das für eigenartige Pflanzen, die wir nie zuvor gesehen haben.






















Man klärt uns auf.
Dies sind Frailejones, sogenannte Mönchsgewächse, die es auf der gesamten Welt fast nur noch hier im südamerikanischen Paramo gibt. Dafür hier zum Glück auf fast unübersehbar großen Flächen. Wir sind überwältigt. Diese Art hier sind die größten dieser Mönchsgewächse. Sie werden mehr als 4m hoch. Das Wachstum beträgt 1cm pro Jahr. Es sind wichtige Wasserspeicher.
Apropos Wasser.....








Irgendwann fängt es an zu regnen. Auf fast4.000 Meter Höhe kann das kalt werden.
Es wird sehr kalt!
Und dazu noch heftiger Wind.
Wir retten uns- halb erfroren am Äquator- in eine Nationalpark-Hütte.








Gut wenn man einen Reiseführer mitführt. Hier soll es alles geben.
Speis, Trank, Unterkunft.
Gleich ist es geschafft. Wir freuen uns auf Wärme und Unterkunft.
Die Hütte wird aber leider gerade renoviert.
Freudig erzählt man uns, dass die Anlage in einer Woche eröffnet wird.
Heute gibt's nix!
Sie meinen es ernst.
Nicht einmal heißes Wasser für einen Tee.
Unsere enttäuschten Gesichter kann man sich vorstellen.



















Also rollen wir noch 1.000m runter.
Es hört auf zu regnen. Es wird warm.
Es gibt Unterkünfte, Restaurants und Geschäfte.
Alles wieder gut!








Wir bewegen uns meist in Höhen zwischen 1.500 und 3.800 Metern. Das bedeutet viele Steigungen, aber auch ewig lange Abfahrten.
In den niedrigen Lagen schwitzen wir tagsüber sehr an den Steigungen. In den hohen Lagen frieren wir abends und holen die Daunenjacken aus dem Gepäck.
Ecuador macht es den Radlern leicht. Es gibt viele kleine Straßen mit wenig Verkehr und trotzdem Teerdecke.
Und man hat praktisch immer die Möglichkeit, die Räder im Bus zu transportieren, oder sich ein Camioneta zu nehmen. Das sind Pickups oder Kleinlaster, die als Taxis für Passagiere mit Gepäck fungieren.































Die Hotels sind nicht mehr ganz so günstig wie in Kolumbien, aber trotzdem noch erschwinglich, bei oft hohem Standard.
Ein besonders schönes ist einem Thermalbad in den Bergen angeschlossen.



























In der Nähe - nur15km und 650 Höhenmeter entfernt - gibt es einmal im Jahr ein großes Fest.
Mit hunderten von Pferden, Musik, Speis und Trank.
Da radeln wir natürlich hin. Und sind die einzigen ausländischen Gäste.















































Die Fortsetzung folgt demnächst.





.





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Geändert von Uli (30.03.21 06:34)
Änderungsgrund: Bild in Link umgewandelt
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#1464255 - 29.03.21 20:24 Re: Ecuador [Re: uwee]
Sklodowska226
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 164
Das liest sich erstmal interessant!

Aber es ist nur das zweite Bild (mit der Tafel 'Rumichaca') und das Bild #3 und #4 zu sehen.
Anstelle aller anderen Bilder ist jeweils nur ein ausgegrautes 'Einfahrt verboten' Logo zu sehen.
Viele Grüße!
Nicolas
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#1464271 - 29.03.21 23:32 Re: Ecuador [Re: Sklodowska226]
iassu
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 25.085
Ich kann sie alle sehen außer dem nach dem Hotelzimmer.
...in diesem Sinne. Andreas
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#1464283 - 30.03.21 06:22 Re: Ecuador [Re: iassu]
wetterfest
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 56
Ich kann sie auch alle sehen, eine tolle Tour... Klasse!
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#1464397 - 31.03.21 13:27 Re: Ecuador [Re: wetterfest]
cyclerps
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.210
Alle zu sehen (bis auf eins). Beleidigung entfernt
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!

Geändert von Juergen (01.04.21 06:13)
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Off-topic #1464406 - 31.03.21 15:30 Re: Ecuador [Re: iassu]
Sklodowska226
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 164
In Antwort auf: iassu
Ich kann sie alle sehen außer dem nach dem Hotelzimmer.

Ja, jetzt ist es auch bei mir so!
Viele Grüße!
Nicolas
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#1464443 - 01.04.21 05:48 Re: Ecuador [Re: uwee]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.009
Großartige Landschaften, tolle Bilder, vielen Dank fürs Mitnehmen auf die abenteuerliche Reise.

Wie in etwa sind denn die Tagesetappen (Kilometer, Höhenmeter) in diesem anspruchsvollen Gelände und den schwierigen Straßen?

Hans
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#1464480 - 01.04.21 12:35 Re: Ecuador [Re: Hansflo]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Hallo Hans,
eigentlich verfügt Ecuador über ein hervorragendes Straßennetz. Auch mit mehrspurigen Schnellstraßen. Diese verfügen dann auch meist über einen breiten Randstreifen.
Eigentlich muss man also auf keinen Naturstraßen fahren.
Aber auch hier gilt die alte Weisheit: "Je schlechter die Straßen, desto spektakulärer die Landschaften."
Wir waren hauptsächlich in den Gebirgsregionen unterwegs. Und da gibt es lange und auch heftige Steigungen.
Wenn wir mit vollem Gepäck unterwegs waren kamen wir meist auf 1.000- 1.500 Höhenmeter am Tag. Bei Tagestouren mit wenig Gepäck auch mehr. An Kilometern waren es meist zwischen 40 und 70 Kilometern.
Wie bei unseren meisten Touren kam ein Wochenschnitt (incl. Ruhetagen) von 350-400 Kilometern zusammen.
Ziemlich flach ist Amazonien. Dafür gibt es dort kaum Straßen...
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#1464484 - 01.04.21 16:19 Re: Ecuador [Re: uwee]
natash
Moderator Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 7.797
Merci für den - wie immer- farbenfrohen und wohltuend unaufgeregten Bericht, der ohne selbstdarstellende Effektheischerei auskommt. Das ist mittlerweile selten und deshalb (für mich) besonders wertvoll.
Ich kann mich so immer gut in die Gegend hineinempfinden durch die ihr kommt, auch wenn ich selbst vermutlich nie die Möglichkeit haben werde eine solche Reise zu machen, finde ich das prima.
Ich kann sozusagen mitreisen, ein wenig zumindest.
Gruß
Nat
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#1464501 - 01.04.21 19:53 Re: Ecuador [Re: uwee]
Hansflo
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 4.009
Vielen Dank, Uwe, für die ausführliche Antwort.

Die Korrelation zwischen Qualität der Straßen und der Landschaft ist sicher richtig und offensichtlich lohnt sich der Energie-Einsatz.

Ich harre gespannt der Fortsetzungen.

Hans
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#1464735 - 03.04.21 15:26 Re: Ecuador [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386






Die Steigungen bleiben uns erhalten.
Es fahren hier auf den Straßen zwischen den kleinen Orten El Angel und Cotacachi nur wenige Fahrzeuge und diese wenigen auch noch sehr vernünftig.
In Lagen unter 2.000m Höhe wird es aber unangenehm heiß.
Es sind keine 100 Kilometer Luftlinie zum Äquator. (Wie nicht schwer zu erraten ist kommt der Name des Landes Ecuador von eben diesem Äquator).
Und jetzt im Februar steht die Sonne hier mittags praktisch im Zenit.







So sieht dagegen die Nationalstraße 35 aus. Wir finden aber fast immer kleinere Straßen.











Die Verpflegung ist gut. Die Leute sind ruhig, zurückhaltend, aber durchaus interessiert und freundlich zu uns. Hier ist der Anteil der Indigenen sehr hoch.








































































Wir erreichen den netten Ort Cotacachi. Er liegt auf 2.500m Höhe zwischen dem gleichnamigen Vulkan Cotacachi (4.935m) und dem Vulkan Imbabura (4.621m). Die Spitzen der beiden Berge sieht man nur selten. Sie verstecken sich meist in den Wolken.


































Und hier gab es die wohl beste Pizza von ganz Südamerika.
Oder sogar von ganz Amerika!
Wir werden Freunde.














Am fast 5.000m hohen Vulkan Cotacachi liegt auf einer Höhe von 3.100 m im Naturschutzgebiet Cotacachi - Cayapas die Laguna Cuicocha mit ihren zwei Inseln. Ein heiliger Ort für die indigenen Ureinwohner. Eine relativ anspruchsvolle Wanderung führt auf gut ausgebautem Weg um sie herum.














Cuicocha wird übersetzt mit Meerschweinchensee. Der See entstand vor etwa 3.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch. Er hat einen Durchmesser von drei Kilometern und ist bis zu 200m tief.
Für die indigenen Kichwa ist er noch immer ein heiliger Ort.
In früheren Zeiten musste ein junger Mann, der heiraten wollte, durch den See schwimmen. Auf der Insel wartete seine Angebetete.
Das Wasser ist die meiste Zeit des Jahres eiskalt.
Nicht jeder erreichte das Ziel.
Und so wurden einige der jungen Frauen noch vor der Hochzeit zur Witwe,


























Ein nettes an ein Alpenvereinshaus erinnerndes Hostal liegt am Kraterrand mit phantastischem Blick über den See.
Gute Küche. Aber leider spartanische, kalte und nicht ganz saubere Zimmern.



































Am nächsten Tag dann ein besonderes Highlight.
Die Fahrt von der Lagune erst einmal rauf bis auf eine Höhe von 3.500 Meter und dann eine Abfahrt von 2.000 Höhenmetern runter in das Valle de Intag. Durch die verschiedenen Klimazonen und Landschaften. Hochgebirge, Nebelwald, gemäßigte Zone bis in tropische Gefilde. So dermaßen überfüttert von Eindrücken wollten wir fast schon 10 km vor dem Hauptort des Tales, Apuela, die Fahrt beenden. Fuhren dann aber zum Glück doch weiter. Dafür dann aber - Asche auf unsere Häupter - die 2.000 Höhenmeter retour mit dem Bus. Fahrradmitnahme kein Problem.
Die Bevölkerung dieses Tales hat sich- bisher- gemeinsam gegen große Bergewerksgesellschaften durchgesetzt und die Ökologie über die ökonomischen Versprechungen gesetzt. Man hoffte, dass es sich mit ökologischer Landwirtschaft und Tourismus leben lässt.
An dem Tag sind wir allerdings die einzigen Touristen...
Es sollen hier die größten Kupfervorkommen weltweit liegen. Der Preis für Kupfer ist hoch. Das Land Ecuador in einer schweren Wirtschaftskrise...
Pech für diese grandiosen und teilweise noch unberührten Urwälder.


















Kaffeepause am Straßenrand.

















































Im Nebelwald






























Die letzten Kilometer bis nach Quito nutzten wir den Bus. Die Straßen waren uns dann doch zu groß und der Verkehr zu heftig.







Die Bilder wurden während dieser Fahrt aus dem Bus geschossen.
Es war der einzige Tag, an dem die Gipfel der Vulkane nicht von Wolken verhangen waren. Dies hier ist der 5.790 m hohe Vulkan Cayambe, der exakt auf dem Äquator liegt und den höchsten Punkt dieser 40.000km langen Linie rund um unseren Globus bildet.
Bis vor wenigen Jahren war der Gipfel vergletschert. Nun liegt dort nur noch in der kalten Jahreszeit Schnee.
Dann aber der einzige Schnee, der auf dem Äquator liegt...













Wir erreichen Quito, die Hauptstadt des Landes. Sie gefällt uns auf Anhieb ausgesprochen gut. Übrigens ist die Altstadt das erste UNESCO Weltkulturerbe überhaupt.
Quito liegt eingezwängt in einem langen Talkessel, umgeben von hohen Vulkanen.
Die Stadt liegt in einer Höhe zwischen 2.500 und 3.100 m.
Übrigens ist Quito die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. (La Paz- Bolivien liegt zwar deutlich höher, ist auch Regierungssitz, aber eben nicht die Hauptstadt von Bolivien.)
Fast 3 Millionen Menschen leben hier.
Von Nord nach Süd beträgt die Ausdehnung mehr als 50 Kilometer.










Wie in vielen Städten Südamerikas muss man besonders in der nachts vorsichtig sein.
Diebstähle kommen immer wieder vor. Raubüberfälle allerdings eher selten
Durch starke Polizeipräsenz ging die Kriminalität in den letzten Jahren sehr stark zurück.
Trotzdem überlegt man sich am Abend.
Was nehme ich mit?
Und wie komme ich heim. Bei Dunkelheit nehmen wir meist ein Taxi. Oder noch sicherer Uber.
Insgesamt waren wir auf zwei Reisen etwa ein Jahr in Südamerika. Uns ist in der gesamten Zeit nichts abhanden gekommen.
In einem etwas dunklen Viertel in Quito warnen uns dann aber gleich mehrere Bewohner. Wir sollten lieber zurück ins Zentrum gehen. Hier wären wir nicht sicher.

























Seit fast einem halben Jahr sind wir unterwegs. Wir haben viel erlebt. Viel gesehen.
Vor allem Natur.
Aber nun sind wir ausgehungert nach Kultur.
Wir bitten unseren Wirt zu schauen, ob es irgendwo ein Konzert gibt. Oder Theater, oder, oder, oder...
Schwanensee im Nationaltheater?
Ausverkauft!
Musik in einer Kirche?
Die Kirche Iglesia de Compañía de Jesús in Quitos Altstadt gilt als die schönste Kirche Amerikas. Sie wird von der UNESCO zu den 100 wichtigsten Bauwerken der Welt gezählt.
Hier spielt heute das ecuadorianische Sinfonieorchester mit einem Starpianisten.
Ganz ohne Eintritt.
Da lohnt es sich doch sogar eine Stunde für solch ein Konzert an solch einem Ort anzustehen.
Es wird ein grandioser Abend.










Jeden Sonntag gehört die Stadt den Radlern und Läufern.
40 Kilometer Ciclovía quer durch die Stadt ganz ohne Autoverkehr.
Wir sind gleich zweimal dabei.














Verpflegung und Gesundheitscheck gibt es gratis.








Hier ein Frauenlauf.

























Viele, viele Radgeschäfte und fähige Schrauber. Platzhirsch in ganz Südamerika sind die Trek Räder. Übrigens hier teurer als daheim!












Fortsetzung folgt...





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#1465005 - 05.04.21 17:39 Re: Ecuador [Re: uwee]
Moreau
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 47
Toller Bericht und schöne Fotos. Danke!.
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
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#1465667 - 10.04.21 15:00 Re: Ecuador [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386








Wir haben noch Zeit und drehen noch eine weitere Runde durch das Land.



















Wir verlassen Quito und fahren Richtung Süden vorbei an den Hausbergen der Hauptstadt Atacazo, Corazon, Illiniza, dem berühmten 5.897m hohen Cotopaxi und dem mit 6.310m höchsten Berg Ecuadors: den Chomborazo. Aber die Witterung meint es nicht gut mit uns. Wir brechen zwei Besteigungsversuche des Chomborazo und Pambamarca in strömendem Regen ab. Selten so gefroren wie hier am Äquator. Und somit auch keine spektakulären Bilder der imposanten Vulkane.
Die meisten kennen auch wir selber nur von Postkarten.




















Von der Straße der Vulkane führt uns der Weg dann immer tiefer über kleine Straßen in den touristischen Ort Baños und schließlich über Puyo nach Tenía. Diese beiden Kleinstädte liegen bereits in Amazonien.








Das Wasser der Bäche und Flüsse, die hier von der Andenkette Richtung Osten abfließen brauchen noch 5.000km bis sie in Brasilien den Atlantik erreichen.














Dieser sympathische Brasilianer ist mit seiner Freundin und zwei Hunden unterwegs. Erst von Brasilien bis runter nach Ushuaia und nun entlang der Panamericana immer nach Norden auf der Panamericana bis nach Alaska.











Tankstellen gibt es mehr als Geldautomaten.
Wie wir einmal schmerzhaft erfahren müssen.









Hier die Preise der Kraftstoffe pro Gallone (ca. 4 ,5 Liter).
Da lohnt es sich ja kaum noch selbst in die Pedale zu treten.








Orchideen wachsen wie Unkraut und dienen uns mitunter als Abstandshalter.

















Nahe der Stadt Puyo erreichen wir den Fluss Puyo. Hier beginnt Amazonien.













In Puyo arbeitet die Tochter unseres Freundes Steff als Volunteer.
Er selber ist gerade auf dem Weg von München nach Peking- mit dem Rad!
Als er hört, dass wir durch Ecuador radeln, müssen wir ihm versprechen sie zu besuchen.
Das machen wir natürlich gerne.














Hier unten in Amazonien ist es erst einmal vorbei mit den heftigen Steigungen.
Dafür ist es hier stickig heiß,und es regnet viel.
Kein ganz ideales Wetter für Radler.































Link zurKarte Puyo - Quito




Link zum Höhenprofil



Ab der Kleinstadt Baeza kennt die Straße dann nur noch eine Richtung.
Nach oben!
Viele Wolken, viel Regen, aber spektakuläre Landschaften. Ein Traum von einer Straße!























]


















Man sollte auf der kurvenreichen Strecke doch auch hin und wieder auf die Straße schauen. Mitunter geht es unvermittelt einige hundert Meter steil abwärts.






Alle diese Wasserfälle, Bäche  und Flüsse speisen den Amazonas.







Wir übernachten im Thermalbad Papallacta auf etwa 3.000m Höhe dicht unterhalb des Passes Papallacta (4064m).








Und, Abwechslung muss sein, die Gegend hier oben bietet die Chance für Bergwanderungen.



























Der Weg zum höchsten Punkt unserer gesamten Radreise.
Hoch auf den Pass Papallacta.
Hier wurde sogar ein Radweg angelegt.
Die Sicht ist bescheiden.
Und das erste Mal in zwei Monaten Südamerika müssen wir längere Zeit in Regenkleidung fahren.
















Leider keinen der angedrohten Brillenbären getroffen.








Passhöhe erreicht bei 4060m Höhe.
Bei unserer vorherigen Südamerikatour kamen wir in Bolivien auf eine Höhe von 5.000m. Diesmal ist hier der höchste Punkt der gesamten Reise.
Hier oben ist die Luft schon dünn.
Das verzeiht vielleicht die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit.









Es folgt eine 25 Kilometer lange rasante Abfahrt...







... leider anfangs noch immer mit Sichtbehinderung.
Und es wird bitterkalt.







Da tut eine wohltemperierte Pizzeria am Straßenrand richtig gut.


















Auf einer ehemaligen Bahnlinie geht es durch ursprüngliche Landschaften und mehrere Parks nach Quito.

















Hier treffen wir zwei unserer Mädels.





























Ein weiterer Teil Ecuador folgt noch.
Vielleicht der Höhepunkt der gesamten Reise- auch wenn es dort nicht viel mit einer Radreise zu tun hat....





.
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#1465700 - 10.04.21 21:35 Re: Ecuador [Re: uwee]
Pedaltiger
Mitglied
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Beiträge: 256
Einfach nur toll ...
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#1465706 - 11.04.21 05:58 Re: Ecuador [Re: uwee]
Juergen
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Gefällt mir lach bravo bravo
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#1465708 - 11.04.21 07:05 Re: Ecuador [Re: uwee]
Hansflo
Mitglied
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Beiträge: 4.009
Beeindruckend, einfach nur beeindruckend.

Hans
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#1465718 - 11.04.21 08:48 Re: Ecuador [Re: uwee]
Bafomed
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 1.767
Schöner Bericht, der gut die landschaftliche Vielfalt des Landes veranschaulicht. Da wäre ich auch mal gern mit dem Rad unterwegs. Im Vergleich zu meiner Schmetterlingssammelreise 1992 scheint speziell im östlichen Tiefland der Regenwald nicht stark zurückgegangen zu sein.
Baños ist in der Tat ein schöner Ausgangspunkt für die Weiterfahrt in den Oriente, das ecuadorianische Amazonastiefland. Sehe ich das richtig, dass die Straße Richtung Puyo immer noch nicht asphaltiert ist? Ich fand sie damals auch wegen der engen Fahrspur und der fehlenden Sicherung ziemlich gefährlich, auch wenn sie wenig befahren war.
In Baeza habe ich damals zum Sammeln von Nachtfaltern ein paar Tage übernachtet - da Regenzeit war, konnte man diese jeden Morgen in großer Zahl an den Straßenlaternen finden. Die vorherige Überquerung des Papallacta-Passes ist bis jetzt immer noch die höchste Stelle, die ich auf Reisen erreicht habe.

Wie hast Du die Sicherheitslage im Land wahrgenommen? In den 90ern galt Ecuador in dieser Hinsicht als relativ gut zu bereisendes Land. Wenn Du aber schon Kolumbien als sicher empfunden hast, dürfte dies in Ecuador nicht viel anders gewesen sein, oder?

Gruß
Martin

P.S.: Der Vulkan heißt übrigens Chimborazo und das Städtchen im Oriente Tena.
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#1465809 - 11.04.21 18:03 Re: Ecuador [Re: uwee]
jochenfranke
Mitglied
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Beiträge: 525
Danke für all eure Berichte.
Ein Traum.

Gruß Jochen
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#1465933 - 12.04.21 15:11 Re: Ecuador [Re: jochenfranke]
Moreau
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 47
Topp!
Irrwege erhöhen die Ortskenntnis.
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#1465935 - 12.04.21 15:20 Re: Ecuador [Re: uwee]
indomex
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anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.478
Ja, wieder sehr schön geworden. Eure Berichte lese ich gerne. Und jetzt, wo ich selbst Erlebtes mit dem Euren vergleichen kann, erst recht!
Danke für deine Mühen, uns an eurer Reise teilhaben zu lassen.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1465950 - 12.04.21 16:50 Re: Ecuador [Re: Bafomed]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Hallo Martin,
seit in den sechziger Jahren im Oriente Erdöl gefunden wurde entwickelte sich Ecuador zu einem wichtigen Erdölexportland.
Dies führte zu einem starken Wachstum des Bruttoinlandsprodukts.
Als Resultat dieses Wirtschaftswachstums und Beschäftigungsprogrammen konnte die Armutsrate deutlich gesenkt werden. Es wurden erhebliche Steigerungen der Sozialausgaben im Gesundheitsbereich, Wohnungsbau, bei der Stadtentwicklung und im Bildungssektor getätigt.
Seither ist die Wirtschaft des Landes allerdings extrem stark vom Export der Erdölproduktion abhängig, die fast 60 % erwirtschaftet. Das brachte größere Probleme beim Verfall der Erdölpreise mit sich.
Weitere Exportartikel Ecuadors sind: Bananen (Ecuador ist der größte Exporteur von Bananen weltweit), Kakao, Fischereiprodukte und Mineralien.
Außerdem hat sich der Tourismus zu einem wichtigen Wirtschaftszweig entwickelt: Gründe hierfür sind u.a., dass Ecuador als eines der Länder mit der höchsten Biodiversität der Welt gilt, die unterschiedlichen grandiosen Landschaften, das Weltkulturerbe Quito und die Galapagos Inseln.
Seit dem Jahr 2000 hat Ecuador keine eigene Währung mehr, sondern der US-Dollar ist offizielles Zahlungsmittel.
Von 2006 an läuft (oder lief) ein gigantisches Straßenbauprogramm, durch welches sich der Anteil der asphaltierten Straßen verdreifacht hat.
Somit ist auch die Straße zwischen Banos und Puyo asphaltiert und in einem guten Zustand.
Wenn möglich weichen wir aber gerne auf kleinere Straßen aus, die dann mitunter auch mal nicht asphaltiert sein können. Es wäre aber leicht möglich eine Rundreise ausschließlich auf asphaltierten Straßen zu machen.

Zur Kriminalität: Diese ist schon noch ein Thema. In Quito achteten wir darauf wo wir wann hingingen. Außerhalb von großen Städten fühlten wir uns dagegen immer sicher.


Hier der Link zu einer sehr persönlichen Beschreibung eines Weltreisenden, der seine Erfahrungen in etwa so beschreibt, wie auch wir sie erfuhren. (Auch ansonsten interessante Berichte und tolle Fotos.)

WIE GEFÄHRLICH IST QUITO / ECUADOR?


Liebe Grüße
Uwe


... und Dank für die Hinweise zu den Fehlern bei den beiden Namen!
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#1465980 - 12.04.21 20:46 Re: Ecuador [Re: uwee]
thomas56
Mitglied
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Dein Bericht ist wie aus einem Traum in dieser dunklen Zeit🌈
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#1466628 - 18.04.21 10:23 Re: Ecuador [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 1.386









Ein besonderer Höhepunkt der bisherigen Reise fand ganz ohne unsere geliebten Räder statt. Diese verblieben in Quito in der Garage eines Freundes.
Unsere Töchter Anna Lisa und Laura kamen uns besuchen.
Zusammen flogen wir zum vulkanischen Inselarchipel Galapagos, der etwa 1.000 km westlich des Festlandes im Pazifik liegt und eine ganz eigene Tierwelt beherbergt, die Charles Darwin zu seiner Evolutionstheorie inspirierte.









Die Galapagosinseln sind ein Archipel im östlichen Pazifischen Ozean. Sie liegen beidseits des Äquators etwa 1000 km westlich der ecuadorianischen Küste.
Die einzigartige Flora und Fauna der Inseln gehören zum Weltnaturerbe der UNESCO. Sie werden durch den Nationalpark der Galapagosinseln geschützt. Etwa 97 % der Fläche der Galapagosinseln und 99 % der sie umgebenden Gewässer stehen unter strengem Naturschutz. Die landwirtschaftliche und fischereiliche Nutzung sowie das Betreten der Inseln und das Befahren der Gewässer sind streng reglementiert und werden durch die Nationalparkverwaltung kontrolliert.

Wir hatten lange und kontrovers diskutiert, ob wir die Inseln besuchen sollen- oder nicht.
Für Isabel waren sie zu touristisch und zu teuer. Seit ich ein Kind war verfolgte ich Berichte und Reportagen über diese Inseln und wollte unbedingt dorthin.
Die Preise der unterschiedlichen Reiseveranstalter schockten aber selbst mich. Für vier Personen praktisch unbezahlbar... Im Internet fanden sich dann aber auch Berichte von Leuten, die ihre Tour selbst organisierten. Für einen Bruchteil des Preises der uns angebotenen Touren. Flüge von Quito auf die Inseln konnten wir für etwa 250 Euro buchen. Die Mädels hatten sie bereits von Deutschland aus gebucht. Der Preis nach Galapagos- mit Stopp in Quito- war nur unwesentlich teurer als nur nach Quito.
Es halten sich Gerüchte man dürfe nur mit gebuchter Tour die Inseln besuchen.
Bei uns reichte aber eine Buchung über Booking.com für die erste Nacht. Was zudem nicht kontrolliert wurde. Dann sind, quasi als Eintrittsticket für den Nationalpark Galapagos, 100$ zu zahlen. Und schon geht es los.



Karte Galapagos Inseln


Die Inselgruppe besteht aus 13 Inseln mit einer Fläche von mehr als 10 km² und über 100 kleineren bis winzigen Inseln, darunter die weit nordwestlich liegenden Inseln Darwin und Wolf. Nur auf drei Inseln dürfen Touristen übernachten: Santa Cruz, San Cristóbal, und Isabela.
Dort wohnen etwa 25.000 Menschen. Puerto Ayora auf Santa Cruz ist mit Abstand der größte Ort, gefolgt von Puerto Baquerizo Moreno auf San Cristóbal und Puerto Villamil auf Isabela. Wir besuchen diese drei Inseln und Orte.
Zwei Flughäfen werden vom Festland aus angeflogen. Wir landen auf San Cristobal. Der Rückflug erfolgt von Santa Cruz.


Wir sind in der Regenzeit angekommen. Das heißt, überwiegend blauer Himmel, sehr heiß und ab und an heftige Regenfälle, besonders nachmittags . Wir landen am Nachmittag.
Und machen uns gleich auf eine Tour über die Insel.




















Die Pfade über die Insel stehen nach solch einem Schauer erst einmal unter Wasser.










Dies ist übrigens der Ort, wo Darwin das erste Mal den Fuß auf diese Inseln setzte. Dort wurde ihm ein Denkmal errichtet.















Wir sind auf San Cristóbal gelandet und wohnen in der Hauptstadt der Inselgruppe Puerto Vaquerizo. Eine gemütliche Kleinstadt mit wahrscheinlich deutlich mehr tierischen als menschlichen Bewohnern.





















Den Tieren gehört die Stadt, der Strand und auch die Ruhebänke.



































Die Galapagos Inseln gelten als sehr teures Reiseziel.
Die meisten Besucher erkunden die Inseln auf einer Kreuzfahrt oder auf einer organisierten Tour.
Man kann sie aber wirklich durchaus auch auf eigene Faust bereisen.
Und so viel Geld sparen.
Es gibt eine Auswahl sehr teurer Hotels, aber durchaus auch günstige Hotels und Guesthouses.







Durch die langen Transportwege sind alle Lebensmittel deutlich teurer als auf dem Festland. Und ganz besonders die Restaurants. Wir buchen gerne Apartements und kochen selbst.
Teurer als Europa sind die Galapagos Inseln insgesamt nicht.





Frühstück mit Darwinfinken.



Am nächsten Tag machten wir eine Tour mit dem Taxi über die Insel. Der Taxifahrer war zugleich unser Guide.
Kosten 60 USD für vier Personen und den ganzen Tag.









































Hier sind wir in einer Nachzucht- und Aufzuchtstation für die bedrohten Arten an Riesenschildkröten. Jede größere Insel hat seine eigene Art dieser riesigen Schildkröten.














Etwas teurer war dann schon der nächste Tag.
Eine Runde per Boot rund um die Insel. Mit etlichen Schnorchel Einlagen und Landgängen.
Wir sahen viele Haie, Rochen, Robben, Leguane, Wasserschildkröten, Pelikane usw.
Die Tiere kennen keine Scheu. Auf Schildern werden die Gäste aufgefordert einen Mindestabstand von 1,5 Meter zu den Tieren zu wahren.
Die Tiere aber wollen mit diesen armen und fürchterlich ungeschickten Schwimmern spielen.
Die Robben zeigen uns wie es geht. Die Pinguine- übrigens die einzigen weltweit, die es auch nördlich des Äquators gibt- geben auch gerne ein Lehrstunde. Die riesigen Wasserschildkröten dagegen lassen sich gerne am Hals kraulen. Haie und Rochen beachten uns dagegen gar nicht.
Wir dachten, wir hätten an diesem Tag enormes Glück gehabt.
Später sahen wir. Es war eigentlich alles normal.














Hier warten in 10 Meter Tiefe etwa 20 Hammerhaie auf uns.



























Hier brütet eine Kolonie Fregattvögel.











Und hier hat in der letzten Nacht eine Meeresschildkröte ihre Eier abgelegt.











Schwimmen mit Galapagos Seelöwen.






























Ein Blaufußtölpel, der Wappenvogel. Und auch unser Liebling.








Von Insel zu Insel gelangt man per Schnellboot. Das dauert meist zwei bis drei Stunden und kostet etwa 20 Dollar. Bei Seegang können diese Überfahrten allerdings schon sehr heftig sein...















Die zweite Insel war dann gleich noch ruhiger. Isabella. Nicht nur wegen des Namens unser aller Lieblingsinsel. Übrigens die größte der Insen des Archipels.
Und hier erinnerten wir uns daran, dass wir doch eigentlich auf einer Radreise sind.
Jetzt halt auf Leihrädern.










Karte Isabela






Und auf Isabela gibt es sogar fast 50 Kilometer Straße und Feldwege.













Die Galapagos Meerechse ist eine endemische, nur im Archipel vorkommende Leguanart. Sie ist auf fast allen Inseln zu finden, meist an Felsküsten, aber auch an Sandstränden mit schwarzen Lavagesteinsbrocken und in Mangroven. Die Galapagos Meerechse ist die einzige heute lebende Art von Echsen, die ihre Nahrung- hauptsächlich Algen- ausschließlich im Meer findet.






















































Das Zentrum der Inselhauptstadt.


















Wir buchen uns eine Reiseführerin und Biologin für eine Tour zum Vulkan Sierra Negra.
Er ist 1.150 Meter hoch und besitzt mit einem Kraterdurchmesser von 11 Kilometern eine der größten Caldera der Welt.
















Der Vulkan ist immer noch aktiv. Größere Eruptionen fanden 1911, 1948, 1953, 1954, 1957, 1963, 1979 und 2005 statt.







































































Gerne wären wir länger auf Isabella geblieben.
Aber wir hatten vorgebucht und noch drei Nächte Santa Cruz,
Die Insel ist die touristischste und "hektischste" der drei Inseln und die Inselhauptstadt Puerto Ayora mit ihren 25.000 Einwohnern viele Restaurants, Bars, Kneipen, Geschäfte und sogar zwei Discos. Nach den Tagen der Ruhe sind wir erst einmal geschockt.
Aber endlich gibt es auch mal wieder Geldautomaten, die mitunter sogar auch Geld ausspuckten.
Nach der Ruhe und den Naturerlebnissen fühlten wir uns erst einmal ein wenig unwohl.


Eine weitere Bootsfahrt...













Am kleinen Fischmarkt gefiel es uns dann aber doch ganz gut...




















Und beim letzten Schnorchelausflug waren wir mit der Insel endgültig versöhnt.































































































Am letzten Spot sahen wir beim Schnorcheln 38 Haie, 5 Rochen, 12 Schildkröten, viele Pelikane und Leguane, Robben und Meerechsen zuhauf.
Und von den anderen tropischen Fischen will ich gar nicht mehr reden.








Der Rückflug von der Santa Cruz vorgelagerten Insel Baltra












hier nur privat, (gewerblich wg. 2 Radreisebüchern)
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#1466633 - 18.04.21 10:52 Re: Ecuador [Re: uwee]
indomex
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
anwesend und zufrieden anwesend
Beiträge: 1.478
Vielen Dank für deinen Bericht. Für Galapagos hatte es mir damals nicht gereicht.
Was für ein herrliches letztes (und drittletztes) Bild! Und nein, das soll die Qualität der anderen Bilder nicht schmälern...
Bin gespannt auf die Fortsetzung.
Leben und leben lassen
Liebe Grüße, Peter
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#1466635 - 18.04.21 11:02 Re: Ecuador [Re: uwee]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.761
In Antwort auf: uwee
Am letzten Spot sahen wir beim Schnorcheln 38 Haie, 5 Rochen, 12 Schildkröten, viele Pelikane und Leguane, Robben und Meerechsen zuhauf.
Und von den anderen tropischen Fischen will ich gar nicht mehr reden.
Hammer! Ich weiß jetzt, was ich noch will dafür
Danke und gelegentlich frage ich dich mal nach einer Planung für die Galapagos Inseln. Wären 10 Tage zuviel? unschuldig
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +

Geändert von Juergen (18.04.21 11:02)
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#1466645 - 18.04.21 15:16 Re: Ecuador [Re: Juergen]
uwee
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Beiträge: 1.386
Hallo Jürgen,
freut mich, dass dir der Bericht gefällt.
Wir verbrachten insgesamt neun Nächte auf den Inseln. Ich hätte auch noch ein paar weitere ausgehalten. Auch die Mädels waren begeistert. Selbst Isabel war froh, dass ich mich durchgesetzt hatte.
10 Tage sind okay. 12 wären besser. Wobei uns eindeutig die Insel Isabela am besten gefiel.
Übrigens werden die Restplätze der Kreuzfahrten vor Ort oft sehr günstig verscherbelt. Ist zwar hauptsächlich etwas für Taucher, dafür kommt man aber auch an abgelegene Punkte wo jeden Monat nur ein Boot anlegen darf. Kreuzfahrt ist dann auch ein großes Wort für die meist relativ kleinen Boote.
Aber selbst wer keine der überall angebotenen Touren bucht kommt auf den Inseln voll auf seine Kosten.
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#1466651 - 18.04.21 15:39 Re: Ecuador [Re: uwee]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.761
In Antwort auf: uwee
Kreuzfahrt ist dann auch ein großes Wort für die meist relativ kleinen Boote.
Taucher sind schmerzfrei grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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