In Antwort auf: masanella
Ich werde auf jeden Fall nicht nur nach GPS fahren sondern versuchen so oft wie möglich die Karten zu nutzen.Ein Problem werden wohl tatsächlich die Städte werden, obwohl ich die meiden möchte. Ich bin gerade dabei mir mit Hilfe von Google-Maps die (vorraussichtlichen)Tagestouren,Campingplätze und B&B`s zu notieren.So habe ich zumindest erst mal einen groben Überblick über die Tour.

Es wird auf jeden Fall anders kommen, als gedacht. Mit einem guten GPS-Gerät und brauchbaren digitalen Karten, verwende ich die Papierkarte nur noch selten. GPS ist - solange die Energieversorgung reicht - einfach bequemer, irrtumsfrei, robuster und schneller. In schwedischen Wäldern ist es sehr hilfreich, den eigenen Standort genau zu kennen und in den richtigen Waldweg abzubiegen, nicht in den 50 m weiter... In Städten ist jedes GPS hilfreich (Fußgängermodus). Campingplätze und Sehenswürdigkeiten notiere ich nicht mehr auf Papier - ist alles im GPS-Kasten.

Stichwort Karte: Welches GPS-Gerät Du verwendest, ist nicht so wichtig. Die erste Frage lautet stets: Welche digitalen Karten gibt es vom Reiseland? Zu welchen Kosten, mit welchen Details und mit welchem Lizenzmodell. Leider bietet kein GPS-Hersteller für alle Länder ein attraktives Kartenangebot. Die Installation von Fremdkarten (außer OSM) lässt Garmin traditionell nur sehr beschränkt zu.

Solltest Du beim Preislimit von 200 EUR und Garmin-Hardware bleiben, dann heißt das: freie Garmin-Karten auf Openstreetmap-Basis. Installiere Dir auf dem heimischen PC das kostenlose Garmin-Programm Basecamp und die freien Karten des Reiselandes. Dann beurteile selbst, ob Dir Darstellung und Kartenabdeckung ausreichen. Prüfe, ob Du eine automatische Routenplanung benötigst oder Dir manuelle Planung lieber wäre.

Wenn nein, dann wird es teuer. Ganz Finnland kostet bei Garmin rund 300 EUR, vermutlich garmintypisch mit dem Gerät und dessen Lebensdauer verdongelt.

Alternativen gibt es: von CompeGPS kostet die Finnland-Topo-Rasterkarte 7,50 EUR (1:100.000) plus 15 EUR (1:50.000) plus 29 EUR (1:20.000). Läuft natürlich nur mit der hauseigenen Software Twonav (30 EUR für 3 Geräte=Smartphone) plus 90 EUR für das PC-Programm Land (3 PC bzw. Tablet). Outdoor-Twonav-GPS-Geräte kosten allerdings bereits über 300 EUR (Sportiva). Mit Twonav-Software arbeitet man überwiegend mit Rasterkarten und kann sich eine OSM-Vektorkarte darüberlegen (nicht routingfähig) oder auch eine kostenpflichtige Straßenkarte (routingfähig).

Für andere Länder werden die Karten neu gemischt: Beispiel Schweden. Bei Garmin in 4 Teilen je rund 170 EUR. Schweden-Topo 1:50.000 für Twonav wäre schlicht unbezahlbar. Eine OSM-Schweden-Karte taugt nur in Städten und für Landstraßenradler. Dagegen wäre dort eine schlichte KfZ-Navigationskarte für 30 EUR völlig ausreichend, da auch Waldwege enthalten sind (betrifft TomTom).

Am Rande angemerkt: Wie viele Kapitel zum GPS auch eröffnet werden, es läuft immer auf den gleichen Reflex hinaus: Für oder gegen GPS. Für oder gegen Papierkarte. Das ist nicht die Frage. Ich verwende beides, manchmal nur eines oder keines. Keine Ahnung, warum GPS soviel gleichartige Fragen mit immer gleicher Reaktion erzeugt. GPS ist ebenso nützlich und überflüssig wie eine Luftpumpe am Rad. Ich kannte mal einen, der wegen einer herabfallenden Luftpumpe schwer gestürzt ist... zwinker