Gleich die vierte Antwort ging doch auf den Ritzelrechner. Ist dir die Funktionsweise klar?
Für deinen Anwendungsfall trägst du alle Daten für dein bisheriges (Kettenschaltungs-)Rad ein. Kann sogar eine andere Bereifung haben, wird bei der Auswertung berücksichtigt.
Idealerweise schaust du wie bereits vorher gesagt, auf die Entfaltung, alternativ kann man auch auf die erzielbare Geschwindigkeit schauen (dafür haben die Leute meist eher ein Grundgefühl), aber diese ist trittfrequenzabhängig.
Dann konfigurierst du dir dein Rohloffrad und spielst an Kettenblatt und -ritzelgröße rum und siehst grafisch, wie sich das zueinander verhält, supereinfach und faktisch kein Rechenaufwand.

Was du suchst, sind anscheinend sehr kleine Gänge. Diese bedeuten, dass ein sehr hohes Drehmoment an der Hinterradnabe ankommt, bei der Rohloff wie auch bei einer Kettenschaltung. Hohe Drehmomente können sowohl Getriebenaben, als auch Kettenschaltungsbanenfreiläufe zerstören. Das ist der Hintergrund der Problematik. Von zerstörten Kassettennabenfreiläufen habe ich schon oft gehört, von Eingangsdrehmomentschäden bei Rohloff in der Praxis noch nie. Kann sein, dass man hier konservativer kommuniziert als nötig.
Das höchste Drehmoment schaffst du als Radfahrer in der Regel im Wiegetritt, wenn du dich mit deiner kompletten Kampfmasse aufs Pedal stellst und die Kurbel waagerecht steht.
Weil die Berechnung den Anwendern wohl teilweise zu kompliziert ist (man individuelles Körpergewicht und Kurbelarmlänge berücksichtigen muss), hat Rohloff irgendwann diese Unterteilung in </>100kg gemacht. Aber technisch gesehen gibts da keine scharfe Grenze, sondern es geht halt ums Eingangsdrehmoment der Nabe und das sollte laut Spezifikation 130Nm nicht überschreiten. Wenn du nur minimal über den 100kg bist, bist du von dem was für dich sinnvoll ist auch nur minimal über dem was bei unter 100kg erlaubt ist. Und wenn du nie Wiegetritt fährst, spricht auch nix dagegen, wenn du noch kürzer kettest.
Bin mir recht sicher, dass wir mit dem Tandem temporär im Wiegetritt die 130Nm auch schon überschritten haben - sofort sterben die Scherbolzen da nicht. Und selbst wenn, dann muss die Nabe zur Reparatur nach Kassel, aber es wäre kein Totalschaden, sondern ist behebbar.