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#1462545 - 16.03.21 14:04
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Gerhard O]
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Funzt. Tolle Sache! Da sagst Du was. Fussläufig erreichbare Gaststätten sind auch mir wichtig falls mal das Etablissement auf dem CP nicht so das wahre ist. Also Austern und Co.........., bei sowas bin ich schneller als Edwin Moses.......weg. Den Weißwein nehme ich aber gerne.
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#1462546 - 16.03.21 14:07
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: cyclerps]
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Beiträge: 18.332
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Geht mir ähnlich. "Kalter Rotz, der nach Fisch schmeckt" war mal eine nicht ganz so feine Beschreibung Neben Weißwein auch sehr empfehlenswert ist der Rosé, da hatte ich schon viele gute im Hérault. Obwohl ich da sicher kein Experte bin.
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#1462625 - 17.03.21 07:26
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: iassu]
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Der Familienrat (hier weiblich) wird da drin stöbern. hast du einen link zu Selbsthilfegruppen oder Traumaaufbereitungstherapeuten für Arme im Geiste, die weder des Französischen mächtig sind, noch, viel verderblicher, keinerlei Zugang zu Familienräten haben, die a) Französisch können noch b) selber an Radreisen interessiert sind? Werden wir mal wieder vergessen? Thumb-lifes-mätter! Gruß Andreas, der mit der Begeisterung des an ewiges Versagen Gewöhnten aus dem Fenster sieht und dem Schneetreiben zuschaut.... Ich fühle und leide mit dir! Die eine Tochter kann Französisch und lebt in Peking, die andere kann etwas Englisch, die dritte ist behindert und kann nur Deutsch, und die vierte hätte gerne Französisch gelernt, konnte aber nicht, weil sich zu wenige dafür anmeldeten. Was egal ist, weil sie eh nicht mit radelt. Selbst habe ich wider Willen eine "humanistische" Ausbildung genossen hinter mich gebracht und habe die altgriechischen Fachausdrücke für diverse Foltermethoden gelernt. Ich könnte trotzdem weder mit Cäsar noch mit König Nestor parlieren. Gerade Englisch kann ich für den Alltag recht gut, aber das reden kaum Franzosen! lg! georg
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Geändert von irg (17.03.21 07:26) |
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#1462790 - 18.03.21 01:46
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: irg]
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Beiträge: 223
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... Gerade Englisch kann ich für den Alltag recht gut, aber das reden kaum Franzosen! Meine Erfahrung ist, wenn ich freundlich mit meinem "Französisch" versuche jemanden anzusprechen, können sofort fast alle ziemlich perfekt englisch sprechen, gelegentlich auch deutsch. Im vergangenen Jahr hatte ein Franzose eine Übersetzungs-App und das ging auch ganz gut. Ich bin jedes Jahr mehrmals für mehrere Wochen in Frankreich und mein französisch reicht knapp zum Überleben aus, nie und nimmer für eine Unterhaltung. Hin und wieder habe ich allerdings auch das Gefühl, das einige keine Fremdsprache sprechen wollen. Ein Freund in Paris bestätigte mir auch meinen Eindruck - bei bildungsschwachen Schichten und einigen Älteren rangieren die Deutschen (Fritz) noch unterhalb der Araber. Das sind aber wirklich nur Einzelne. Insgesamt also gute Verständigung auch ohne Französischkenntnisse möglich.
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#1462803 - 18.03.21 07:55
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Genußradler-HB]
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Da wo ich her komme, aus dem Grenzgebiet Pirmasens, haben wir in der Schule gerade mal so viel Französisch gelernt das es zum NICHT verhungern reichte. Ok, da stand auch noch das französische Militär an der Grenze und die Granaten flogen bis Eppenbrunn (und so manche Kuh auch) bei Manövern in Bitsch. Es war eben anders.... .
Als ich vor 3 Jahren Frankreich querte (und ich erfahren musste das es so ganz anders als das französische Grenzgebiet ist) kam ich bei jüngeren mit Englisch prima durch. Auch ältere haben ein paar Brocken englisch gesprochen. Ich habe auch einige ältere getroffen die mit mir Deutsch sprachen.
((Etwas besonderes erfuhr ich in einem kleinen Supermarkt in einer kleinen Stadt. Bevor ich an der Kasse bezahlen durfte unterhielt ich mich auf Deutsch mit einer französischen Frau (die mich als deutschen identifizierte als ich vorher auf deutsch auf einem Gurkenglas einer deutschen Firma las). Sie war Lehrerin an der ansässigen Schule. An die Reihe gekommen, stand die ältere Kassiererin auf und übergab mit einem deutliche abwertenden Handstreich mir entgegen, ihrer Kollegin die Kasse. Ich war mit dem Fahrrad unterwegs und hatte den Tiger zu Hause gelassen. Idioten gibts überall)).
Werde ich nie vergessen, in Montceau les Mines stand ich an einer Kreuzung und schaute blöd in die Gegend weil ich die Fährte suchte. Das fiel scheinbar einer Taxifahrerin auf die auf "Grün" wartete. Plötzlich schrie die aus ihrem Taxifenster "Monsieur" und winkte nach rechts wie verrückt. Ich winke mit ein wenig geneigtem Haupt zurück als Dank, fuhr nach rechts und oh Wunder....., die Richtung stimmte. Schade das ich keine Zeit hatte....., die Biene sah klasse aus, hust.
Frankreich ist herrlich und die Franzosen auch. Wenn nichts mehr ging klappte es mit Händen und Füßen und geholfen wurde mir überall.
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#1462821 - 18.03.21 11:48
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: cyclerps]
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Frankreich ist herrlich und die Franzosen auch. Wenn nichts mehr ging klappte es mit Händen und Füßen und geholfen wurde mir überall. Ganz meine Erfahrung! Lästere niemals laut auf deutsch über Franzosen! Es können viel mehr Leute deutsch als man glauben mag. Sollten wir uns in Erfurt oder Mannheim treffen, kann ich dir etliche Andekdoten berichten!
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___ Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind! Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen! | |
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#1462827 - 18.03.21 12:15
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Gerhard O]
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Nicht auf Reisen. Aber im Betrieb (da arbeiten jede Menge Franzosen) wird oft gelästert. Natürlich im Spaß und natürlich auch über Stockfranzosen (Saarländer).
In Lothringen und im Elsass sprechen sehr viele Leute Deutsch..., im Gegensatz zur Deutschen Seite.
Es sieht düster aus für die immer näher kommenden Treffen wie ich finde. Hoffen wir drauf Gerhard das es klappt.
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1462907 - 19.03.21 06:29
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: mr.bicycle]
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Oh, nette Idee. Mal schauen ob ich an den Teil vorbei komme.....
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Gruss Markus Forza Victoria !
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#1462914 - 19.03.21 06:53
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: mr.bicycle]
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Französisches Design auf deutscher Betonbaukunst! Da ist viel Raum für Interpretation
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#1462916 - 19.03.21 06:54
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: mr.bicycle]
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Ich bin vorbei gefahren, ohne es zu sehen.
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#1462949 - 19.03.21 10:35
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Axurit]
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Themenersteller
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Vielleicht ist es für den ein oder anderen interessant und deshalb schweife ich mit der Bitte um Nachsicht vom Thema kurz ab.... .
Wegen der Deutschen "Baukunst" aber auch weil es hier auch um die jeweils "andere" Sprache von Deutschen und Franzosen über der jeweiligen Grenze bzw. der Fähigkeit diese zu sprechen ging.
Und nicht zuletzt was Politik bei Leuten anrichten kann nur weil sie ein paar Meter weiter wohnen...:
Ich bin in einem Zweifamilienhaus groß geworden. Ein Haus das in den 1920iger Jahren gebaut wurde. Meine Eltern und ich wohnten Parterre zur Miete, in der 1. Etage wohnten unsere Vermieter. Im Hinterhof, der durch einen großen Hausflur erreichbar war, war in einem separaten eingeschossigen Gebäude die 1.Werkstatt meines Vaters eingerichtet in der er seine Firma 1963 gründete. Vorher hatte dort der Vater unserer Vermieterin seine Schmiede (seine letzte Arbeit war für sich selbst eine riesige geschmiedete Deckenlampe in deren Mittelpunkt ein Mann an der Esse stand und schmiedete. Er selbst).
Und jetzt wird für euch die Geschichte vielleicht interessant. Der Schmied und Vater unserer Vermieterin hieß Maginot. "Opa Maginot", wie wir ihn nannten, ein damals für mich uralter Mann war der Cousin des Franzosen und Verteidigungsministers Maginot der die Maginot Linie bauen ließ. Nebenbei bemerkt lag die Totenmaske des "Bunkerbaumeisters", auf die man einen gewissen Stolz hatte, bei uns in einer Holzkiste im Keller.
Ich kann mich gut erinnern das in der Wohnung der Vermieter (meine Eltern und die Vermieter waren eng freundschaftlich verbunden) Bilder an den Wänden hingen auf denen Soldaten in französischer Uniform (Familienmitglieder von "Andrè Maginot) und Soldaten in deutscher Uniform ( Familienmitglieder von Opa Maginot) zu sehen waren. Natürlich auch unser Vermieter (in deutscher Uniform eines Leutnants) der der russischen Gefangenschaft zum Glück nur knapp entkam. "Opa Maginot", der Schmied, verlor bei der Schlacht der 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus in Stalingrad 3 Söhne (der jüngste war 18). Er hatte 14 Kinder. Welche Opfer sein Cousin zu beklagen hatte entzieht sich meiner Kenntnis.
Warum ich das alles schreibe und euch sicher langweile....,
Beide Familien besuchten sich immer wieder und machten so auch einige Tage im ehem. "Feindesland" (bei uns im Haus) Urlaub. Ich erinnere mich das es jedesmal viele Tränen gab und viele Erlebnisse ausgetauscht wurden. Man fuhr auch zusammen ins nahe gelegene Verdun oder besuchte Orte der Maginot Linie und des Westwalls (wir wohnen ja quasi mitten drin). Dazu wurde unser damaliger VW Bus (der Sitzbänke hatte) genommen. Wie die genaue Geschichte der Familien Maginot war und warum die einen im tiefen Frankreich und die anderen in Pirmasens wohnten weiß ich nicht.
Ich war ja damals noch ein Kind, etwa 9-10 Jahre alt. Vieles hab ich nie vergessen und vieles schwang nach. Auch als wir schon lange nicht mehr an der Adresse wohnten (der enge Kontakt blieb bis zum Tod unserer ehem. Vermieter bestehen) und den Betrieb zwecks Neubau etc. in ein Industriegebiet verlegten.
Dies fiel mir nun ein als ich "Baukunst" las und ich dachte vielleicht ist es lesenswert wenn ich das mal hier schreibe. Wenn es nicht so ist bitte ich um Nachsicht.
Zum Schluss......, als die "Franzosen" mal wieder im Haus waren (auch bei Geburtstagen besuchte man sich) nahm mich mein Vater irgendwann mal in den Arm und sagte leise: "Merke Dir, es hat jeder nur eine Nase im Gesicht, egal wo man her kommt". Er meinte damit wie unsinnig Krieg..... . Es war für mich der Satz nie einen Waffenrock zu tragen.
Ich fahre mit ganz vielen Erinnerungen und Gedanken ins schöne Frankreich.
Danke.
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#1463056 - 20.03.21 08:26
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Juergen]
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Ich bin vorbei gefahren, ohne es zu sehen. Du bist nicht alleine. Ich hatte zunächst gehofft, dass das Kunstwerk erst installiert wurde, nachdem ich dort vorbeigekommen bin, aber dieses YT-Video hat mich eines besseren belehrt.
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Geändert von Axurit (20.03.21 08:26) |
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#1463098 - 20.03.21 15:55
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: Genußradler-HB]
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Als ich in Italien einen Holländer an der Campingrezeption aushalf mit meinem Urlaubsitalienisch, hat mich der ganz verwundert angeschaut. "Das,ist ja ganz außergewöhnlich, dass ich als Deutscher italienisch spreche. Deutsche sind ja so ziemlich die Fremdsprachfaulsten in Europa". War baff. Kurze Zeit später bekam ich mit der Zeitschrift Gehirn &Geist einen Artikel über dieses Thema in die Hand. Der Holländer lag nicht so falsch. Deutsche und Franzosen sind am fremdsprachenfaulsten, obwohl die besten Bildungsmöglichkeiten vorhanden wären. Am besten schnitten Skandinavier und Benelux ab.
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#1463106 - 20.03.21 16:31
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: JoMo]
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Wie auch immer so eine Aussage ermittelt wird....
Meine Wahrnehmung bestätigt das in keiner Weise. Diejenigen, die mit Abstand am fundamentalsten davon ausgehen, daß es garkeine Fremdsprachen gibt und daß sie rund um den Globus im Homebla unterwegs sein können, sind die Angloamerikaner.
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...in diesem Sinne. Andreas | |
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#1463108 - 20.03.21 16:45
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: iassu]
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Naja, mit den Kanaren, Balearen, und vielen anderen Regionen stehen ja Urlaubsdestinationen zur Verfügung, wo man als Deutscher definitiv keine Fremdsprachen beherrschen muss. Frag mal einen Dänen oder Norweger, wo er ohne Fremdsprache im Ausland weiterkommt, der wird dir kein einziges Land nennen können. Dementsprechend ist auch die unterschiedliche Bereitschaft zum Erlernen von Sprachen zu erklären...
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Geändert von stefan1893 (20.03.21 16:45) |
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#1463109 - 20.03.21 16:48
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: iassu]
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....deshalb habe ich auch "in Europa" dazugeschrieben. Aber an die habe ich auch gedacht. US-Amis sind am schlimmsten in sprachlicher Hinsicht.
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#1463237 - 21.03.21 20:40
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: JoMo]
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Als ich in Italien einen Holländer an der Campingrezeption aushalf mit meinem Urlaubsitalienisch, hat mich der ganz verwundert angeschaut. "Das,ist ja ganz außergewöhnlich, dass ich als Deutscher italienisch spreche. Deutsche sind ja so ziemlich die Fremdsprachfaulsten in Europa". Ich kenne noch den häufigen Vorwurf, die Deutschen müssten immer ihr Englisch beweisen, dass sie gelernt haben. Detusche sind sehr aktiv, gelernte Sprachen auch anzuwenden. Ich halte diese These vom "sprachfaulsten Deutschen" auch für falsch. Es mag sein, dass in deutschen Urlaubshotspot im Ausland das Deutsch sich vordrängt gemäß der Touristenzahlen und der speziellen Angebote (Schinkenstraße Mallorca). Das sind dann aber teils die Regionen auch selbst schuld, dass sich solche Ghettos entwickelt haben. In einigen Gegenden hat sich das ja geändert, z.B. an der ital. Adriaküste haben viele Shops, Strandvermieter und Restaurants ihre Schilder auf Russisch umgeschrieben, weil Rimini und Deutsche läuft nicht mehr gut. Ich glaube nicht, dass relativ gesehen mehr Russen als Deutsche Italienisch sprechen können und wollen. Als ich mal in Frankreich mit den Magen verdorben hatte, wollten mir Franzosen helfen. Sie konnten kein Englisch und ich kaum Französisch. Dann kamen Niederländer und haben übersetzt. Das ist eigentlich typisch, das kleine Länder mehr/besser Fremdsprachen können. Neben dem Vereinigten Königreich sind ja Frnakreich, Portugal und Spanien ehemlas große Koloniamächte, die über ein starke Sprachidentität verfügen, in viele Länder mit gemeinsamer Sprache reisen könne. Manchmal gibts es natürlich vielsprachige Länder (Schweiz) oder auch Länder, die durch Arbeitsmirgration Sprachen aufgesaugt haben (Balkan, meist dann Deutsch). Diese Kenntnisse durch "Gastarbeiter" haben sich ja auch verändert, weil die Migrationsgruppen sich verändert haben. Heute gibts ja spanische oder portugiesische Fremdarbeiter in Dänemark, Schweden oder Polen, teils auch sehr qualifizierte, sowas gabs früher nahezu gar nicht. Das verbreitet dann andere Sprachen, aber auch Englisch, wo das früher eher abgelehnt wurde. Und nochwas: Manche Sprachen haben große Verwandtschaft und werden daher auch von den anderen halbwegs verstanden. So können sich Italiener begrenzt mit Portugiesen oder Spaniern unterhalten, auch die slawischen Sprachfamilie hat sehr viele Schnittpunkte. Bei Deutsch ist das schon schwieriger. Einzig Holländer kann ich manchmal bruchstückhaft verstehen, aber wirklich nur bruchstückhaft, sprechen schon gar nicht.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1463263 - 22.03.21 07:21
Re: Zwischen Agde und Narbonne
[Re: stefan1893]
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Naja, mit den Kanaren, Balearen, und vielen anderen Regionen stehen ja Urlaubsdestinationen zur Verfügung, wo man als Deutscher definitiv keine Fremdsprachen beherrschen muss. Frag mal einen Dänen oder Norweger, wo er ohne Fremdsprache im Ausland weiterkommt, der wird dir kein einziges Land nennen können. Dementsprechend ist auch die unterschiedliche Bereitschaft zum Erlernen von Sprachen zu erklären... Ich glaube nicht, dass das der Hauptgrund ist. Wenn man sich mal diese EU-Statistik anschaut, dann sieht man, dass es auch andere Gründe geben muss. Albaner oder Rumänen dürften mit ohne Fremdsprache im Urlaub auch nicht weiterkommen (okay, Rumänen vielleicht schon, sie machen halt nur weniger Urlaub in Spanien oder Italien). Ein wichtiger Grund ist sicher der Bildungsstandard in den Ländern. Ohne genaue Kenntnisse zu haben, vermute ich, dass der Bildungsstand (zusammengefasst für alle Faktoren, die dazu gehören) in Dänemark höher ist als in Italien. Ein wichtiger Faktor ist auch der Kontakt mit anderen Sprachen im Alltag. So werden in Länder mit "kleineren" Sprachen viel weniger Filme, Fernsehserien oder Bücher übersetzt, siehe etwa hier für Filme. Übrigens, wenn man mal über die anekdotische Evidenz (neu gelernter Lieblingsausdruck für subjektive Erfahrungen ) hinausgeht, dann ist Deutschland gar nicht soooo schlecht, wie man der oben genannten Statistik entnehmen kann. Von den EU-Ländern über 10 Mio. EW liegen da nur Tschechien, Schweden und die Niederlande vor Deutschland. Die "großen" Länder, Polen, Italien, Spanien, Frankreich und (damals) Großbritannien liegen teilweise recht klar hinter Deutschland. Viele Grüße, Holger
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