Eigentlich ist die aktuelle, für Neuaufbauten StVZO-mäßig sogar vorgeschriebene zweiadrige Verdrahtung sogar fortschrittlicher als die heutige trotz zig Kilometer langer Kabelbäume immer noch auf Karosseriemasse angewiesene "moderne" KfZ-Verkabelung. Ungestraft trotzdem Fiddeldrahtniveau liegt wahrscheinlich daran, daß es a) keine Typ- oder Baumusterzulassung fürs Gesamtfahrrad gibt (und das ist gut so, wäre ansonsten das Aus für Individual- und Eigenaufbauten) und b) im Gegensatz zur KfZ-Elektrik bei Schäden weder zu 200A-Fehlerströmen mit Rauchzeichen noch zu sonstigen akut sicherheitskritischen Zuständen führt.
Ich bin tatsächlich froh, selbstverantwortlich die Alternative zu haben, bei meinem Oldie mit Seitenläufer nach wie vor einadrig + Masse + liebevoll gelöteter/eingeschrumpfter Öse unterm Schräubchen oder beim eigenen Alltagsradl SON mit Kabelschuhen am offiziellen Kabel oder bei den restlichen Familienfuhrpark die besch...., aber wunderbar im Felde mit Abisolier-Fingernagel und sonst nix reparierbaren Shimanostecker zzg. der genauso grauslichen, aber ebenfalls werkzeugfrei im Felde entstörbaren Klemmdingsens bei semisoliden halbbillig-Rücklichtern zu haben.....
Mehr Mut zum Fiddeldrahtniveau mit Verstand

Und sag nix gegen "Niveau von 1960". Gegen die tausend unfindbaren Showstopper moderner KfZ-Elektronik ist ein Klassiker von 1960 zumindest elektrisch, gerade WEIL es Fiddeldrahttechnik ist, ziemlich unkaputtbar bzw. wenn doch kaputt, überschaubar in der Behebung (Schaltplan des gesamten Fahrzeugs auf einer knappen A4-Seite). Wie oft hätt ich mir bei unseren Autos die Einfachheit eines alten Triumph Spider mit seinen drei, vier Stromkreisen gewünscht.... ja, der Spider oder vielleicht noch ein Golf I wäre eine Elektrik für die Ewigkeit.
lG mit großem Seufzer vom Fach (Ing. Elektrotechnik)
Matthias