Hallo Michael,

war im Sommer gerade in Südnorwegen. Landschaftlich lohnt es sich auf jeden Fall, aber nimm auf jeden Fall gute (!) Regenklamotten mit ;-)

150 km am Tag halte ich in Norwegen wie die meisten anderen Vorredner auch für recht ambitioniert. Du solltest auf jeden Fall berücksichtigen, dass einige der längeren Tunnels für Radfahrer gesperrt sind und die Umfahrungen häufig zusätzliche Kilometer bringen und nicht selten recht knackige Pässe beinhalten können. Tricky kann es auch werden, wenn Fähren genutzt werden müssen, die nicht mehr dem Hauptverkehr dienen, da dieser z.B. auf einen (eventuell nicht für Radfahrer freigegebenen) Tunnel umgelegt wurde. Ich hatte einmal den Fall, dass ich schon am frühen Nachmittag noch relativ frisch mein Zelt aufbauen musste, da ich zur Benutzung einer solchen Fähre gezwungen wurde. Diese verkehrte dann jedoch nur zweimal pro Tag.

Ich nehme an, dass Du bei deinem sehr knappgesteckten Budget eher wild campen wirst. Ich selber habe deutlich weniger wild gezeltet, als ich ursprünglich vorgesehen hatte, da im Süden dann doch noch recht dichte Besiedlung ist, und außerhab der hochgelegenen Fjellregionen (in denen es diesen Sommer doch schon sehr sehr frisch war) doch meist für meinen Gesschmack etwas zu viel Zivilisation in direkter Nähe war. Das ist aber wie gesagt ein Problem des Südens, im Norden wird es dann ja zunehmens leerer. Falls Du aber dennoch mal zwecks Duschen, Sozialkontakten, ... einen Campingplatz aufsuchen willst: Mir ist aufgefallen, dass die Preise für einen Radler mit Zelt extrem stark variierten. Von 40 Kronen bis 160 Kronen war alles drin, wobei ich irgendwie das Preisgefüge nicht so richtig verstanden habe, denn häufig waren die Preise nicht mit der Ausstattung des jeweiligen Platzes zu erklären. Im Gegenteil, der 40-Kronen-Platz war eignetlich einer der bestausgestatteten die ich hatte, wärend der teuerste Pltz eher mittelmäßig war. Ich denke es liegt eventuell daran, dass einige Plätze zwischen "Radfahrer und kleines Zelt" und "KfZ und großes Zelt" differenzieren, andere hingegen alle über einen Kamm scheren.

Was das einkaufen anbelangt, ist halt das Problem, dass man halt da wo die Siedlungsdichte abnimmt doch sehr häufig auf ganz kleine Tante-Emma-Läden oder Tankstellen angewiesen ist. Diese sind dann eben schon ganz schön teuer.

Viel Spaß und eine gute Reise,
Ralf