Hallo Christian,
vorab gesagt, ja ich habe auch schon längere Herbst-/Wintertouren in der Art wie Du sie planst gemacht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe (Übernachten im Freien oder Schutzhütte, bei der 1 oder 2 Seiten offen sind; Übernachtungsemperaturbereich -10 bis +10; kein Zelt; möglichst geringes Gewicht), würde ich für dieses Unterfangen folgendes einpacken/zukaufen:
Variante für wenig Geld und viel Freiheitshobowohlgefühl:
1,5 cm dicke EVA-Schaummatte (ca. 15 €, ca. 750g), den von Dir beschriebenen Aldi-Sack + Mircofaserinlett (ca. 15 €; 250g) + einen dickes Fleeceinlet (ca. 30 €; ca 500 g) + Biwacksack ( ca. 30 €; 300g) + 2 feste große Müllsäcke ( 0,5 €; 50 g)
Anmerkung: Durch die schichtenartige Verwendung der einzelnen Komponenten kann ich mich sehr gut auf die verschiedenen Umgebungstemperaturen und Feuchtigkeit einstellen. Nachteil dieses Prinzips ist der etwas umständliche "Ein- und Ausstieg" und der höhere Zeitbedarf. Nix für Hasenfüße die alle 5 min raus aus dem Sack und die Umgebung erkunden müssen.
Variante für viel Geld und weniger Freiheitshobowohlgefühl:
7,5 cm dicke Daunenmatte (ca. 120 €, ca. 900g)+ einen Daunenschlafsack mit Membran/Windstopper mit Temperaturbereich etwa -5 °C / -10 °C / -25 °C (ca. 500 €; 1200 g)
+ Mircofaserinlett (ca. 15 €; 250g) ggf. noch Biwacksack ( ca. 30 €; 300g)
Anmerkung: Relativ schlechte Anpassungsfähigkeit auf die verschiedenen Umgebungstemperaturen und Feuchtigkeit. Im hohen Temperaturbereich/oder in geschlossenen Räumen kann ich zwar den Schlafsack offen lassen oder als Decke verwenden, schwitze aber womöglich doch mehr als gewollt.
Noch paar allgemeine Sachen zum draußen Übernachten bei Touren im nasskalten Herbst-/Winter:
Wer völlig erschöpft, verschwitzt, ausgehungert und fröstelnd in die Tüte kriecht/kriechen muss, wird auch im wärmsten Schlafsack eine schlechte Nacht haben - deshalb kleinere Tagesetappen planen und fahren, Überanstrengung vermeiden, ausreichend Essen, ausreichend Körperhygiene (muss keine Dusche sein, ein Abreiben vor dem in den Schlafsack kriechen mit einem feuchten Waschlappen wirkt Wunder).
Für gute Isolierung sorgen, je dicker und besser die Isomatte desto weniger Wärmeverlust nach unten.
Wenn möglich keine nassen/feuchten Sachen in den Schlafsack. Ist besonders bei Daunenschlafsäcken ratsam, da Feuchtigkeit die Daunen verklebt und die Wärmeleistung rapide sinkt.
Bei niedrigen Temperaturen bewirkt eine volle Harnblase, dass den außenliegeden Körperteilen Wärme entzogen wird, man fröstelt/friert - deshalb weniger am Abend trinken und vorm zu "Bett gehen" nochmal Wasser lassen.
Auch der Kopf gibt viel Wärme ab, deshalb Mütze tragen.
Wärmeabfuhr durch Luftzug vermeiden - Schlafstelle unter Umständen "abdichten" (manchmal helfen da schon gut neben der Isomatte plazierte Packtaschen).
Möglichst nicht frierend in Schlafsack - ein paar Liegestütze/Kniebeugen o.ä. helfen da schon.
Usw.
So, dann mach Dich auf den Weg.
Gruß
Roul