Was für nen Schlafsack brauch ich?
von: meterfresser
Was für nen Schlafsack brauch ich? - 10.10.12 19:51
Moin,
Ende Oktober/Anfang November will ich von hier nach Berlin fahrn. Ggf. will ich am Rennsteig in einer Schutzhütte übernachten oder den ersten Teil mit dem Zug fahren und in Jena oder Naumburg zelten.
Letzten Winter hab ich mal in einer Höhle bei -10° in meinem Aldischlafsack und neben Lagerfeuer ganz schön gefroren. Das hätte ich diesmal gerne anders. Was brauch ich da für einen Schlafsack, ich wills auch nicht zu schwer, muss ja den Rennsteig erstmal hochkommen.
Oder ist das Quatsch und sollte ich nicht lieber irgend nen Bungalow aufm Zeltplatz oder die Jugendherberge nehmen ( mit weniger Freiheitshobowohlgefühl)? Ich will alleine fahren.
Hat jemamd schonmal sowas gemacht zu der Jahreszeit und kann mir was empfehlen (ich gebe auch gern weniger als mehr Geld aus, aber wenns geht auch nur einmal...)?
Schöne Grüße,
Christian
von: HyS
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 10.10.12 19:54
Servus,
leicht und warm heißt Daunenschlafsack. Ist auch kleiner verpackbar als Kunstfaser.
Falls es sehr feucht wird, plane zwischendurch einen Tag in einer Unterkunft ein, um alles mal richtig zu trocken, auch das Zelt.
von: inga-pauli
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 10.10.12 20:34
Wir haben uns grad
diesen hier für die jetzigen Temperaturen gekauft - war nicht teuer und hat ganz gute Bewertungen.
von: lanin
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 10.10.12 22:52
Hallo!
Du brauchst einen Dauenschlafsack bis minus 20 Grad! Den Aldischlafsack kannst du für Sommercamping bei plus 15 Grad nachts nehmen.
Mein Mountain Eq Daunenschlafsack ist bis -1 Grad angegeben. In Bolivien hatte wir mal - 10 Grad im Zelt und es war kaum an Schlaf zu denken. Ein Schlafsack in dieser Kategorie kostet mind. 200 Euro die es auf jeden Fall wert sind. Wenn du 300 ausgibst sparst du noch ein paar Gramm Gewicht.
saludos aus Patagonien ( hier ist es nachts immer kalt!!)
von: Machinist
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 10.10.12 23:24
Bis -20 Grad halte ich für etwas übertrieben, so extrem kalt ist es doch anfang November nicht in Deutschland. Zudem hat man im komplett geschlossenen Zelt (je nach Bauweise) stets ein paar Grad wärmer als draussen.
Ich würde zu einem Daunensack bis gegen -10 Grad raten, je nach Komfortbedürfniss eben.
Mit meinem Western Mountaineering Apache (etwa 960 g mit Packsack) fand ich Nächte mit Temperaturen bis -8 IM Zelt gut erträglich, bei -12 wurde es dann etwas ungemütlich.
von: Oldmarty
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 04:35
Pappsattsein bringt auch paar Grad Wohlfühltemperatur.
von: roul1
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 08:13
Hallo Christian,
vorab gesagt, ja ich habe auch schon längere Herbst-/Wintertouren in der Art wie Du sie planst gemacht. Wenn ich Dich richtig verstanden habe (Übernachten im Freien oder Schutzhütte, bei der 1 oder 2 Seiten offen sind; Übernachtungsemperaturbereich -10 bis +10; kein Zelt; möglichst geringes Gewicht), würde ich für dieses Unterfangen folgendes einpacken/zukaufen:
Variante für wenig Geld und viel Freiheitshobowohlgefühl:
1,5 cm dicke EVA-Schaummatte (ca. 15 €, ca. 750g), den von Dir beschriebenen Aldi-Sack + Mircofaserinlett (ca. 15 €; 250g) + einen dickes Fleeceinlet (ca. 30 €; ca 500 g) + Biwacksack ( ca. 30 €; 300g) + 2 feste große Müllsäcke ( 0,5 €; 50 g)
Anmerkung: Durch die schichtenartige Verwendung der einzelnen Komponenten kann ich mich sehr gut auf die verschiedenen Umgebungstemperaturen und Feuchtigkeit einstellen. Nachteil dieses Prinzips ist der etwas umständliche "Ein- und Ausstieg" und der höhere Zeitbedarf. Nix für Hasenfüße die alle 5 min raus aus dem Sack und die Umgebung erkunden müssen.
Variante für viel Geld und weniger Freiheitshobowohlgefühl:
7,5 cm dicke Daunenmatte (ca. 120 €, ca. 900g)+ einen Daunenschlafsack mit Membran/Windstopper mit Temperaturbereich etwa -5 °C / -10 °C / -25 °C (ca. 500 €; 1200 g)
+ Mircofaserinlett (ca. 15 €; 250g) ggf. noch Biwacksack ( ca. 30 €; 300g)
Anmerkung: Relativ schlechte Anpassungsfähigkeit auf die verschiedenen Umgebungstemperaturen und Feuchtigkeit. Im hohen Temperaturbereich/oder in geschlossenen Räumen kann ich zwar den Schlafsack offen lassen oder als Decke verwenden, schwitze aber womöglich doch mehr als gewollt.
Noch paar allgemeine Sachen zum draußen Übernachten bei Touren im nasskalten Herbst-/Winter:
Wer völlig erschöpft, verschwitzt, ausgehungert und fröstelnd in die Tüte kriecht/kriechen muss, wird auch im wärmsten Schlafsack eine schlechte Nacht haben - deshalb kleinere Tagesetappen planen und fahren, Überanstrengung vermeiden, ausreichend Essen, ausreichend Körperhygiene (muss keine Dusche sein, ein Abreiben vor dem in den Schlafsack kriechen mit einem feuchten Waschlappen wirkt Wunder).
Für gute Isolierung sorgen, je dicker und besser die Isomatte desto weniger Wärmeverlust nach unten.
Wenn möglich keine nassen/feuchten Sachen in den Schlafsack. Ist besonders bei Daunenschlafsäcken ratsam, da Feuchtigkeit die Daunen verklebt und die Wärmeleistung rapide sinkt.
Bei niedrigen Temperaturen bewirkt eine volle Harnblase, dass den außenliegeden Körperteilen Wärme entzogen wird, man fröstelt/friert - deshalb weniger am Abend trinken und vorm zu "Bett gehen" nochmal Wasser lassen.
Auch der Kopf gibt viel Wärme ab, deshalb Mütze tragen.
Wärmeabfuhr durch Luftzug vermeiden - Schlafstelle unter Umständen "abdichten" (manchmal helfen da schon gut neben der Isomatte plazierte Packtaschen).
Möglichst nicht frierend in Schlafsack - ein paar Liegestütze/Kniebeugen o.ä. helfen da schon.
Usw.
So, dann mach Dich auf den Weg.
Gruß
Roul
von: StephanBehrendt
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 09:00
Wir haben uns grad
diesen hier für die jetzigen Temperaturen gekauft - war nicht teuer und hat ganz gute Bewertungen.
Preis zu Leistung mag ja ja ordentlich sein bei diesem Sack der Globi-Eigenmarke.
Mir wären aber 1.700 Gramm und vermutlich ein riesiges Packvolumen entschieden zu viel für Wander- und Radtouren.
von: inga-pauli
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 10:18
Den brauchen wir nur momentan für kältere Zeiten auf dem Campingplatz (deswegen haben wir uns auch nix teures gekauft). Das Gewicht sparen wir wieder ein, indem wir fast alle Klamotten die wir brauchen am Leibe haben

.
Normalerweise haben wir Schafsäcke, die max. 1 kg wiegen, die sind aber nicht für Tmeperaturen um 0° geeignet.
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 10:33
Hallo Christian,
ein Freund hat sich einen Schlafsack vom polnischen Hersteller Cumulus bestellt. Auf mich macht der einen sehr guten Eindruck. Vom Preis/Leistungsverhältnis dürfte das so ziemlich das Optimum sein. Gekostet hat der ungefähr die Hälfte von meinem vergleichbaren Valandré. Vielleicht haben die ja einen, der Dir zusagt. Wenn man einmal einen Daunenschlafsack hatte, will man keinen mit KuFa-Füllung mehr haben.
LG
Pablito
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 10:48
von: roul1
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 10:51
Hallo Pablito,
die Cumulus-Säcke sind ne tolle Sache. Preis/Leistung ist top. Qualität sehr hoch. Habe in der Familie selbst zwei (den Teneqa 700 und den Panyam 600). Allerdings hatte ich in 2011 mit Cumulus terminlich Schwierigkeiten. Hatte die Schlafsäcke im Februar im Internet bestellt und auch gleich gelöhnt. Erhalten hab ich die, nach etlichen Mails und vielen verschobenen Lieferterminzusagen, erst Ende Mai 2011.
Wenn sich die Lieferfähigkeit nicht verbessert hat, dürfte das für Christian zu spät werden.
Gruß
Roul
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 11:02
Hallo Roul,
mein Freund hat seinen Sack auch erst recht knapp vor der Abreise im August bestellt. Er hat dann bei denen angerufen und gefragt, ob die Lieferung noch rechtzeitig klappen würde. Der Kontakt war nach seiner Aussage freundlich und unkompliziert. 5 Tage später war der Schlafsack in Köln. Im Zweifel sollte man das also telefonisch abklären.
Pablito
von: inga-pauli
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 11:26
Auf deren Homepage steht nix davon, ob sie die Gänse nach dem Tod rupfen oder bei lebendigem Leibe!
Yeti z.B. - die sind ethisch vertretbar (wenn man kein Veganer ist).
von: 19matthias75
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 12:47
Pappsattsein bringt auch paar Grad Wohlfühltemperatur.
i.V.m. Kopblauch, Zwiebeln und Co. auch noch etwas mehr...
von: inga-pauli
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 12:51
. . . und Ingwer!
von: 19matthias75
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 12:59
Aber noch was ernstes

Mit meinem ME classic dragon (genauen Namen weiß ich jetzt nicht) (Gesamtgewicht ca. 1500gr) würde ich mich das in dem Zeitraum auch noch trauen.
Normalerweise nutze ich immer ein Seideninlett dazu und liege zu 99% nur mit
T-Shirt und kurzer Hose darin. Ist aber halt alles SUBJEKTIV.
von: weasel
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 18:02
Auf deren Homepage steht nix davon, ob sie die Gänse nach dem Tod rupfen oder bei lebendigem Leibe!
Yeti z.B. - die sind ethisch vertretbar (wenn man kein Veganer ist).
Aufschluß dazu gibt Beitrag #5
hier .
von: Schokoprinz6
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 18:34
Hi,
ich hatte mir vorletzte Woche einen Cumulus Mysterious Traveller 500 bestellt. Die Lieferzeit war bei mir eine Woche. In Outdoorforen kann man aber lesen, dass der Versand durchaus auch deutlich länger dauern kann. Der MT 500 ist (nicht nach DIN) mit einer "Wohlfühl"Temperatur bei Männern von -4°C angegeben. Natürlich sind das immer nur subjektive Werte. Der eine friert eher, der andere später. Letzte Nacht habe ich den Schlafsack im Zelt getestet. Das Thermometer hat 0°C angezeigt. Ich halte mein Temperaturempfinden für durchschnittlich und hab mit kurzer Hose und T-shirt nicht gefroren. Allerdings hab ich auch die Schlafmatte Therm A Rest Neoair All Season, die die Bodenkälte ganz gut abschirmt.
Der Schlafsack ist TOP, hat einen kleinen Nachteil: Der Reißverschluss zieht, wenn man nicht gut aufpasst, schnell Stoff mit ein und verklemmt dann.
Viele Grüße
Stefan
von: roul1
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 20:07
Schön das Du hier nen relativ sachlichen Faden verlinkt hast. Auch die Aussage die Cumulus betreffs Lebenrupf (eigentlich für die ganze Branche) abgegeben hat ist zutreffend.
Daunen mit einer sehr hohen Bauschkraft lassen sich nun einmal nur so gewinnen. Wie tierschonend oder tierschädigend das geschieht bestimmt der Preis den der Kunde bereit ist für das Endprodukt zu zahlen, sowie die Gewinnmargen des Herstellers und der Zwischenhändler.
Gruß
Roul
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 20:29
Auf deren Homepage steht nix davon, ob sie die Gänse nach dem Tod rupfen oder bei lebendigem Leibe!
Hallo Ingrid,
das ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal. Und was die Firma Yeti da schreibt kann wohl auch niemand überprüfen. Wenn Du auf garantiert tierfreundlich gewonnene Daunen bestehst, bleibt Dir wohl nichts anderes übrig als Dir selbst ein paar Gänse zu halten.
Pablito
von: Falk
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 11.10.12 22:50
Wenn man einmal einen Daunenschlafsack hatte, will man keinen mit KuFa-Füllung mehr haben.
Hatten wir das nicht schon mehrmals? Ich bin jedenfalls nicht »man«.
von: FordPrefect
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 12.10.12 05:44
Wenn man einmal einen Daunenschlafsack hatte, will man keinen mit KuFa-Füllung mehr haben.
Pablito
- oder umgekehrt -Nach meinem ersten Radurlaub mit Daune (sauteures Salewateil) vor 30 Jahren, hab ich mir ganz schnell eine Plastiktüte gekauft. Nach einer Woche Regenwetter in den Bergen wurden die Daunen so klamm und kalt, daß ich schon bei 5° gefroren habe. Für den trockenen Schlaf schleppe ich seither lieber 500g mehr Penntüte rum - hab als Ausgleich aber nur 'ne knappe und leichte EVA-Matte und ein Tarp-Zelt.....
Tipp für kalte Jahreszeit: Warmen Fleece-Innensack + eine Fleecemütze oder ein Kapuzenfleece gegen kalte Ohren (ich mit Vollglatze brauch das, da die nackte Birne einen sehr hohen Wärmeverlust verursacht).
viele Grüße / Micha
von: inga-pauli
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 12.10.12 07:39
Tipp für kalte Jahreszeit: Warmen Fleece-Innensack + eine Fleecemütze oder ein Kapuzenfleece gegen kalte Ohren (ich mit Vollglatze brauch das, da die nackte Birne einen sehr hohen Wärmeverlust verursacht).
Nicht nur die nackte Birne: wenn Haare drauf sind und die Kopfhaut feucht ist, verlangsamt das dann auch noch die Verdunstung und man hat länger was davon
von: cevennois
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 19.10.12 23:00
Hallo Meterfresser
Als Schlafsack würde ich einen dicken Kunstfaserschlafsack wählen, keine Daunen. Daunen sind im Hochgebirge ausgezeichnet, weil leicht und in der dort sehr trockenen Luft gut isolierend. In nebligen Flachland ist rasch alles feucht und klamm.
Kunstfasersäcke, sind zwar voluminöser, aber dafür wenig feuchtigkeitsempfindlich. Sie dürfen keine durchgesteppten Nähte haben und sollten eine Kapuze und einen Hals/Gesichts-Kordelzug haben für tiefere Temperaturen.
Was heute anscheinend vor lauter Hochleistungsausrüstung vergessen geht: Früher zog man sich zum Schlafengehen (im Zelt) an, und nicht aus: Zuerst ein trockener Trainingsanzug, dann alles andere, war man dabei hatte (Pullover, Reservewäsche), dann zuoberst die (auch feuchten) Oberkleider. So kroch man in die Wolldecke! Die feuchten Kleider wurden so bis zum Morgen relativ trocken. Das geht eigentlich ganz gut und ist weitaus näher am HOBO-Stil. Von Pennern lernen, heisst die Devise!
Das verdriessliche am Kampieren im Herbst und Winter sind aber m.E. die sehr langen Nächte. Wenn es schon um 18h dunkel ist und erst sehr spät hell wird, wird alles recht mühsam, selbst wenn es nicht regnet. Aber auch das muss man einmal ausprobiert haben.
Gruss: cevennois
von: Machinist
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 20.10.12 07:58
Was heute anscheinend vor lauter Hochleistungsausrüstung vergessen geht: Früher zog man sich zum Schlafengehen (im Zelt) an, und nicht aus: Zuerst ein trockener Trainingsanzug, dann alles andere, war man dabei hatte (Pullover, Reservewäsche), dann zuoberst die (auch feuchten) Oberkleider. So kroch man in die Wolldecke! Die feuchten Kleider wurden so bis zum Morgen relativ trocken. Das geht eigentlich ganz gut und ist weitaus näher am HOBO-Stil. Von Pennern lernen, heisst die Devise!
Keine schlechte Idee

. Bedenken sollte man aber, dass der zusätzliche "trockene Trainingsanzug" schnell mal deutlich mehr auf die Waage bringt als ein dickerer besser isolierender Schlafsack.
Ich nutzte früher auch stets Kunstfaser-Säcke, und bei feuchten Bedingungen haben die schon ihre Vorteile. So bin ich z.B. auch mal in Schweden in den etwas nass gewordenen Schlafsack gekrochen, am nächsten Morgen war das Teil dann so gut wie trocken.
Trotzdem bevorzuge ich nun seit mehr als 10 Jahren Daunen-Schlafsäcke, denn abgesehen vom viel geringeren Gewicht und Packmass ist das Schlafklima besser, und sie sind deutlich dauerhafter (KF drückt sich mit den Jahren zusammen, sie verlieren schneller an Loft).
von: zippo
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 21.10.12 19:50
Hi,
ich hatte in Kanada den "Ajungilak 3-Season". Den kann ich wärmstens (Wortspiel...) empfehlen. Bei bis zu -3°C war er ohne ein Inlet im Einsatz. Kalt war mir darin nie und wenn es tatsächlich zu kalt werden sollte hatte ich immer noch ein Seideninlet dabei (das macht nochmal 3°C wärmer).
Der Nachteil dieses Sackes ist der Reißverschluss, der ist wirklich mies. Er hackelt in jeder Richtung aber man lernt damit um zu gehen da in dieser Preiskategorie nichts universelleres zu bekommen ist.
Vorteil ist das auch mal nass werden kann ohne kaputt zu gehen (Daunen verzeihen so was nicht oft) und gerade bei mir in den Rockies war er jeden früh klamm oder völlig nass.
Ich habe meinen etwas zu groß gekauft, somit kann ich im Fußteil die Kleidung für den nächsten Tag vorwärmen. Bei 0°C am morgen ist es herrlich in angewärmte Kleidung zu schlüpfen.
Tipp am Rande: Je weniger Kleidung man im Schlafsack trägt desto wärmer ist es innen.
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 21.10.12 22:30
Der Rennsteig ist im Winter quasi Gebirge, war vorletzten März da auf dem Rad: Schnee und Wind satt. Hotel kostete ca 30 Euro. Schnitzel mit Pommes 7 Euro, Abendbier knapp 2. Erträglich also

Hörst dich schon so an als solltest du wenn in was Gutes investieren:
Yeti &
Western Mountaineering.
Beratung dazu:
-
Globetrotterniesnutzen - dann in den kleinen Laden und dort in 5 Minuten kaufentscheiden!-
Outdoormagazin-Daunenschlafsacktest.
- Frage
in diesem Forum hier stellen, da ist mehr Expertise als hier
Seit ich an einem See fast erfroren wäre verzichte ich ab 5°C bzw. ausgeprägtem Frühnebel (und wärmer) dankend auf sowas. Zum Glück hatte ich damals jemanden dabei der mir seine Körperwärme spendete. In den Alpen gibt es seitdem Hütten und Refugien, sonst Hotel.
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 21.10.12 22:38
Was heute anscheinend vor lauter Hochleistungsausrüstung vergessen geht: Früher zog man sich zum Schlafengehen (im Zelt) an, und nicht aus: Zuerst ein trockener Trainingsanzug, dann alles andere, war man dabei hatte (Pullover, Reservewäsche), dann zuoberst die (auch feuchten) Oberkleider. So kroch man in die Wolldecke! Die feuchten Kleider wurden so bis zum Morgen relativ trocken. Das geht eigentlich ganz gut und ist weitaus näher am HOBO-Stil. Von Pennern lernen, heisst die Devise!
Super, und morgens war der tolle Traininsanzug dann pitschnass und klebte am Körper... war Kunst- oder Baumwollfaser, ganz egal ...
In Alpenrefugien liegen Wolldecken satt. Da habe ich ein Seidenanzug und ein Microfaser-Schlafsackinlay dabei. Hai-tech eben aus Raupen und Erdöl gemacht.

P.S: Nachtrag zum Schlafsack oben:
Daune! - m.E. waren die Argumente contra Feder eine Verkaufsmasche in den 90ern als die Kunstfaser auf den Markt kam. (Wann Touren in Dauerregen über Wochen ohne Hotelpause??

)
von: panta-rhei
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 11:14
Würde ich klar gegen über der Wärme von Hütten bevorzugen

Danke für die Links - Als genervter Besitzer einer monströsen und dennoch nicht warmen Kunstfaserschlafsacks frage mich immer mittlerweile, ob die Daunene-Nässe-Panik (für mich) gerechtfertigt ist ...
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 12:38
Würde ich klar gegen über der Wärme von Hütten bevorzugen

Aus Notsituation geborene Wärmespände von Körperwärme hat nicht nur angenehme Nebeneffekte.

Ich selbst brauchte fast zwei Stunden (!!) um nicht mehr zu schlottern. Wäre wahrscheinlich in der Nacht alleine erfroren. Bewegen kann man sich da auch nicht mehr selbst: Der Kälte Stress lähmt und reguliert die Muskel Arbeit auf Wärme Arbeit runter. Das erstaunliche ist auch:man wacht nicht auf. (Das erklärt warum manche Leute das Erfrieren verschlafen)
von: aighes
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 14:32
Eine konkrete Empfehlung möchte ich nicht geben, sind ja auch schon einige Vorschläge gekommen. Hilfreich ist, dass man weiß, was die Temperaturen bedeuten, die bei den Schlafsäcken angegeben ist. Dann solltest du dir überlegen, wie kalt es in der Nacht sein wird.
Die Schutzhütten am Rennsteig gehen eher so in Richtung Picknickplatz. Da kann man mehr oder weniger drin pennen und ist vor dem Wetter geschützt, aber viel mehr auch nicht. Neben dem Schlafsack spielt auch die Unterlage eine sehr wichtige Rolle. In der Jahreszeit ist der Boden nicht mehr allzu warm. Mit etwas Glück erwischt du eine Schutzhütte, die einen Holzboden hat, ansonsten schläfst du auch mal auf Schotter direkt auf dem Boden.
Ich hab keine Ahnung wie du fahren willst, aber im Tal ist es in der Regel einiges wärmer als oben auf dem Kamm und der Thüringer Wald ist jetzt nicht soo breit, dass man ihn nicht an einem Tag überqueren kann. Wäre es da nicht sinnvoller, sich einen Platz auf der bayerischen Seite zu suchen und einen auf der thüringischen Seite und gut ist?
Von den Temperaturen her würde ich mit leichtem Frost in der Nacht rechnen, -10°C würde ich aber nicht erwarten.
von: HyS
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 17:55
Als genervter Besitzer einer monströsen und dennoch nicht warmen Kunstfaserschlafsacks frage mich immer mittlerweile, ob die Daunene-Nässe-Panik (für mich) gerechtfertigt ist ...
Gute Frage.
Mit meinem habe ich sogar die Careterra Austral mit täglichem, massivem Regen überstanden.
von: aighes
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 18:09
An sich sehe ich da kaum ein Problem, wenn dein Zelt dicht ist und deine Packtaschen ebenfalls und du den Schlafsack halt nicht mit dem nassen Zelt zusammen packst, dann bleibt nur noch die Luftfeuchtigkeit und deine Ausdünstungen. Da reicht es in der Regel aus, ab und an mal bei gutem Wetter den Schlafsack etwas auf das Rad zu legen und gut ist.
von: Machinist
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 18:15
Ich war mit Daunenschlafsack in diversen teilweise sehr regnerischen Gegenden: z.B. Patagonien (Carretera Austral und dergleichen, diverse Treks u.A. auch auf Tierra del Fuego), Neuseeland Südinsel, Schweden, Finnland und Norwegen. Probleme wegen der Feuchtigkeit hatte ich kaum.
Dennoch, wenn es wirklich feucht ist, und man den Schlafsack nicht oder nicht ausreichend trocknen kann, reicht auch nur die normale Benutzung und die feuchte Luft (ohne echten Wassereinbruch) um das Isolationsvermögen der Daunen spürbar zu verringern.
von: HyS
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 18:33
Dennoch, wenn es wirklich feucht ist, und man den Schlafsack nicht oder nicht ausreichend trocknen kann, reicht auch nur die normale Benutzung und die feuchte Luft (ohne echten Wassereinbruch) um das Isolationsvermögen der Daunen spürbar zu verringern.
Das ist schon richtig, aber dann bekommt man eh meist noch ganz andere Probleme, z.B. Stockflecken im Zelt u.Ä. und dann lohnt es auf Radreise z.B. mal einen Tag irgendwo eine Unterkunft aufzusuchen und alles zu trocknen, was bei Radreisen auch viel einfacher möglich ist, als bei einer expeditionsartigen Wanderung auf Pfaden mit dem Rucksack.
von: panta-rhei
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 21:46
Als genervter Besitzer einer monströsen und dennoch nicht warmen Kunstfaserschlafsacks frage mich immer mittlerweile, ob die Daunene-Nässe-Panik (für mich) gerechtfertigt ist ...
Gute Frage.
Mit meinem habe ich sogar die Careterra Austral mit täglichem, massivem Regen überstanden.
Hm, da ich eigentlich fast immer mit (dichtem) Zelt und Ortliebs unterwegs bin, waere es wohl echt eine Alternative.
Vielleicht gönne ich mir das ja mal - wenngleich mein Schlafsackpark dann fast so gross wie mein Fuhrpark wird

(3:4).
Hat jemand einen Tip für ein Modell, dass für Kälteempfindliche Leute _ohne_ Thermounterwäsche oder ähnliche Tricks bis -10°geeignet ist?
Hatte das Ding aufm Schirm http://www.deuter.com/de_DE/schlafsack-details.php?artnr=37541&category=554&title=Neosphere%20-15%C2%B0%20, kennt das wer?
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 23:39
Schlafsackvorschlag *warn scherz*

na, du brauchst für -10°C schon wenigstens so 500-700 g Daune als 70kg Mensch. (ich eher sogar mehr!)
Das ist z.B. der Yeti VIB auch, PassionV und auch der Fusion 500 oder 700 die da in Frage kommen. Bei Western Mountaineering v.a. der Kodiak (Für den ich mich übrigens ungelegen entscheiden würde, machen einfach geiles Zeug die Amis).
Die Unterschiede sind eigentlich nur die Schnitte der Dinger (tagelang mangelnde Beinfreiheit oder kalte Füsse können echt auf dauer quälen) und der Gewichtsfriseur der mit der Daunenqualität und dem Obermaterial kommt - was du eben willst.
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 22.10.12 23:58
Hatte das Ding aufm Schirm http://www.deuter.com/de_DE/schlafsack-details.php?artnr=37541&category=554&title=Neosphere%20-15%C2%B0%20, kennt das wer?
Sehe gerade du spielst in der noch höheren Liga.
Da ist es natürlich mit rund 300 Euro ein absoluter Preisbrecher, auch nicht mal soo schwer. Bei W.M. wäre es der Lynx MF (oder der Puma), die sind noch einen Tacken wärmer.
von: panta-rhei
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 00:16
Hi Anna
Ahem, ja, ich glaube, sowas steht mir nicht

...
Die Unterschiede sind eigentlich nur die Schnitte der Dinger (tagelang mangelnde Beinfreiheit oder kalte Füsse können echt auf dauer quälen) und der Gewichtsfriseur der mit der Daunenqualität und dem Obermaterial kommt - was du eben willst.
Hm, ich bin mir da auch nicht so sicher, was den Schnitt angeht. Alternative waere der da:
http://www.globetrotter.de/de/shop/detail.php?mod_nr=200959&k_id=0508&hot=0 (wenn ich gaaanz ehrlich bin, auch wg. der genialen Farbe, -jaja, voellig inkonsequent,

sonst bin ich immer der, der sagt, fürs wildcampen alles schwarz oder dunkelgruen

)
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 00:28
na, da wäre ich dann eher auf den richtig teuren. Die 200-300 Euro hast dann auch noch. Den Deuter würd ich verstehen wegen dem echt ungeschlagenen Preis um ab und an mal im Winter was hier vor Ort mal eben zu machen. Ein rheinländischer Kumpel von mir sagt jedenfalls immer:
wat nüschts kost is nüschts. Daune ist nicht gleich Daune. Kannst du beim Selbst Daunen Sammeln im Park leicht feststellen. Die W.M Daunen sind jedenfalls einfach nur kuschelofluffichst

(noch fluffichster als Yeti.)
von: weasel
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 14:20
Ich finde den Deuter weder vom Preis noch vom Gewicht interessant und er reicht auch nicht für deine Anforderungen. Um Längen besser, auch im Vergleich zu dem von Dir verlinkten ME, wären bspw. der
Teneqa 700 oder der
Teneqa 850 von Cumulus. Falls es auch mal leicht unter -10°C geht, ohne Thermounterwäsche (also nur Boxershort und T-Shirt, o.ä.) und mit überdurchschnittlicher Kälteempfindlichkeit würde ich fast zum Teneqa 850 raten. Der bietet dann auch noch ordentliche Reserven. Im Zweifelsfall mal direkt bei Cumulus nachfragem, welcher von beiden für Dich empfehlenswerter wäre. Wenns preiswerter sein soll und definitiv nie unter die -10°C Grenze geht, käme evtl. auch noch der
Alaska 900 in Frage.
von: panta-rhei
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 14:47
Hi Weasel,
Ich finde den Deuter weder vom Preis noch vom Gewicht interessant und er reicht auch nicht für deine Anforderungen.
Interessant fand ich halt diese Technik mit der elastischen Innenhülle. Von meinem Schlafverhalten, fürchte ich, waere ein "Ei" für mich optimal, dass aber ungünstig ist, wenns richtig kalt wird. Ich würde halt hoffen, mit dem Deuter 2 Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
Um Längen besser, auch im Vergleich zu dem von Dir verlinkten ME, wären bspw. der
Teneqa 700 oder der
Teneqa 850 von Cumulus. Falls es auch mal leicht unter -10°C geht, ohne Thermounterwäsche (also nur Boxershort und T-Shirt, o.ä.) und mit überdurchschnittlicher Kälteempfindlichkeit würde ich fast zum Teneqa 850 raten.
Klar, die Cumulusse sind preis-leistungsmässig schwer zu schlagen - ein Freund hat einen ganz leichten von denen - ist der Reissverschluss ok? Mein Freund meinte, er hakele bzw. sei etwas "zart". Hm, es waere dann wohl der Teneqa 700 oder 850, ist innen schwarz, finde ich super. Der 700 würde es vermutlich tun, da ich ja leider jede Menge Kunstfaserschlafsäcke als "Aussenhülle" für extra-kalte Geschichten haette. Mal überlegen.
von: Rennrädle
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 16:09
aber wenn Du einen Dauenschlafsack hast, dann braucht Du doch nicht auch noch einen Kufa mitnehmen, oder für was soll der dann noch mit?
Gruß Rennrädle
von: panta-rhei
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 17:56
Hi
aber wenn Du einen Dauenschlafsack hast, dann braucht Du doch nicht auch noch einen Kufa mitnehmen, oder für was soll der dann noch mit?
Na, ich schwanke zwischen einem Daunensack, der superleicht und klein ist (war schon beeindruckt, wie ich mit Markus auf Tour war und er aus seiner Lowridertasche ein winziges 700g - Beutelchen zückte), den ich dann Notfalls (falls ich nochmal so bescheuerte Sachen mache wie im Winter auf 1200m im Jura zu zelten) mit einer KUFA - Tuete ergaenze
oder
einem etwas schwereren, warmen Daunensack, der alles abdeckt (bis echte -10°).
Tendiere momentan eher zu 2, und zwar mit der Loesung von Weasel: Cumulus Teneqa 850.
von: Wendekreis
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 19:23
...Tendiere momentan eher zu 2, und zwar mit der Loesung von Weasel: Cumulus Teneqa 850...
Ich liebäugle derzeit mit dem Tenequa 700. Solltest Du praktische Erfahrungen mit dem 850 gesammelt haben, bitte ich Dich, diese hier vorzubringen.
von: Anonym
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 23.10.12 21:28
Unbedingt Lösung 2, alles andere ist
-ungemütlich
-murks
-auf lange Sicht teurer.
von: schneller66
Re: Was für nen Schlafsack brauch ich? - 25.10.12 16:00
Hallo,
also ich hab jetzt mittlerweile 3 Northdisk Kunststoff. Bin sehr zufrieden da die Angabe der Temperatur relativ richtig zur Praxis ist. Allerdings immer noch Reserve lassen jedoch recht brauchbar die Angabe.
Preise fand ich sehr ansprechend und wie gesagt beim -22 Schlafsack mache ich wirklich erst bei -8 Grad den Reissverschluß zu...
Schöne Grüße Jürgen