Geht es ums Gelände verändert das die Wirkung enorm, da dort teilweise wesentlich mehr Bremsenergie übertragen werden kann (je nach Untergrund), die eine Canti dann ggf. nicht leistet. ...
Eine gut eingestellte, gewartete und hochwertige Cantilever-Bremse leistet das auch. Die Cantilever-Bremsen haben die "MTB-Welle" in den 80ern überhaupt erst möglich gemacht.
Die "V-Brake" ist natürlich noch besser, aber dazwischen liegen keine "Welten". Der größte Vorteil der "V-Brake" ist die wesentlich einfachere Wartung/Einstellung.
Ansonsten aber gebe ich Dir recht, das ganze fokussiert sich zu sehr auf die Technik der eingesetzten Bremse. Dabei begrenzt inzwischen meistens die Reibung zwischen Straße und Reifen die Bremsleistung eines Fahrrads. Um mal ein Beispiel zu geben: Wenn ich auf "Forstautobahn" unterwegs bin, ist es völlig wurscht, ob ich mit ner altmodischen Cantibremse oder mit 'ner HS33 voll bremse, in beiden Fällen schlittere ich durch die Gegend ... oder wenn ich auf regennassen Fahrbahnen unterwegs bin, nützt evtl. auch die regenunempfindlichere Scheibenbremse gar nichts oder ist sogar kontraproduktiv, wenn ich auf dem Regenschmierfilm rutsche usw.;
Selbst die beste Technik ist limitiert, und hilft nichts, wenn der Fahrer einen Fehler macht. Ich habe heute manchmal das Gefühl, dass sich zu viel auf die Technik verlassen wird. Es gab Zeiten, da musste man mit langschenkligen Felgenbremsen und Trommelbremsen lange Abfahrten mit Gepäck bestehen, und hat das dann entsprechend "piano" angegangen.
Vermutlich war das sogar statistisch sicherer als Schussfahrten im Vertrauen auf die "der-coole-letzte-Schrei-Scheibenbremse" und "dass schon kein Split in der Kurve da vorne liegen wird" ....