Hallo Jörg,

Dein Problem ist mir nicht unbekannt, denn auch ich habe mit den Pfunden zu kämpfen. Bewegung und Sport sind eine gute Voraussetzung, um den täglichen Energiebedarf zu erhöhen bzw. das Defizit zwischen Energiebedarf und Energiezufuhr künstlich zu erhöhen. Wichtig ist aber, dass die sportlichen Aktivitäten so ausgerichtet sind, dass der Körper nicht auf "Sparflamme" schaltet und seine Verbrennung drosselt bzw. nur die Kohlenhydratdepots angreift, sondern an die Fettreserven herangeht. Dies ist dann der Fall, wenn Du ausschließlich im unteren aeroben Bereich Sport betreibst.

So kann ein 2-stündiger Spaziergang oder eine 1-stündige Radtour bei gemäßigtem Tempo mehr bringen, als ein strammer Marsch oder einer Radtour an der Pulsobergrenze. Eine Stunde ruhiges Nordic Walking, bei richtig angewendeter Technik, bringt mehr, als eine Stunde Joggen, bei dem einem die Zunge aus dem Hals heraus hängt.

Desweiteren kann Dir langfristig natürlich nur eine Ernährungsumstellung helfen. Mit allen Diäten ist das so eine Sache. Wenn der Verzicht zur Qual wird, setzt sich der Heißhunger durch und der berühmte Jo-Jo-Effekt tritt ein. Ich selbst bin seit einigen Monaten dem Beispiel einiger guten Freunde gefolgt und habe meine Ernährung auf ein Mix aus Low Fat-, GLYX- und WightWatchers-Gerichten umgestellt. Das klappt prima ohne zu hungern und hat in 8 Wochen schon ein Minus von 6 Kilo gebracht, Tendenz weiter fallend.

Dabei habe ich zwischendurch auch einige Male "gesündigt" und ein paar Bierchen oder Gläser Wein getrunken. Auch die Erdnüsse und Chips waren auf diversen Feiern nicht tabu. Lediglich im Alltag halte ich mich konsequent an die Vorgaben.

Das Einzige, was anfangs Probleme bereitete, war der gezielte Einkauf der benötigten Lebensmittel. Diese Art der Ernährung setzt natürlich voraus, dass man ganz gezielt einkauft, damit sind der Spontanität zunächst Grenzen gesetzt. Wir haben das Problem dadurch gelöst, dass wir uns einen Plan für die ganze Woche machen. Dort legen wir fest, was es an welchem Tag zum Frühstück, als Snack in der Mittagspause und zum gemeinsamen Abendessen (Fitness-Drink eingeschlossen) gibt. Die Tage, an den wir etwas vorhaben (Einladung, Restaurantbesuch o.ä.) bleiben halt frei oder werden nur bis zum Mittagssnack ausgefüllt.

Das Ganze kombiniert mit Sport ist wirklich erfolgreich. Uns hilft natürlich, dass wir nach einer anstrengenden Radsaison nun bis Dezember auf Erholungstraining umgeschaltet haben. D.h., im Moment achten wir bei allen sportlichen Betätigungen (Radfahren, Nordic Walking, Wandern) darauf, dass der Puls bei etwa 60-65% des Maximalwertes liegt.

Vielleicht für Dich zum Trost: Ich habe auf unseren diversen Radtouren, einschließlich unserer Alpentouren, noch nie abgenommen. Meist war sogar ein halbes Kilo mehr drauf.

Gruß Bernd