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#1447929 - 01.11.20 19:15
Radreise im Winter.... in Deutschland?
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Hi,
folgendes unter der Annahme, dass die Corona-Regeln uns im Dezember wieder einigermaßen Bewegungsfreiheit geben... nicht dass das hier ein zweiter Corona-Pandemie-Faden wird.
Normalerweise sind wir im Winter eher mit dem Wohnmobil südlich der Pyrenäen unterwegs, dieses Jahr ist alles anders. Der (verrückte) Gedanke wäre, in diesem Jahr eine ~zweiwöchige Radtour innerhalb Deutschlands zu machen. Hat jemand von euch schon mal so was gemacht? Gibt es Landstriche, die sich anbieten? Ggf. -wenn das wieder machbar- ist im nahen Ausland wie Rhonetal oder Norditalien?
Von unserer Nordkap-Reise her sind wir für moderat langes Radfahren auch bei 0°C noch ausgerüstet, Schlafsack und Zelt machen das auch her. Aber... Zeltplätze sind im Winter kaum eine Option, jeden Tag wild campen geht auch nicht, eigentlich werden wohl vor allem Pensionen und Hotels infrage kommen.
War jemand von euch schon mal zu der Jahreszeit unterwegs? War gut?
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#1447932 - 01.11.20 19:58
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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War jemand von euch schon mal zu der Jahreszeit unterwegs? War gut? Nur mal für ein Wochenende. Auch mit Wildcampen. Extrem nervig: Die viel zu langen Nächte. Und alles klamm und kalt... ich habe schnell festgestellt, dass das für mich nichts ist. Denkbar ist es allerdings, wenn man nachts ein Dach über dem Kopf hat (und Licht und Heizung...). Am Winter fürchte ich nicht die eiskalten Nächte oder die Minustemperaturen, am Winter fürchte ich am meisten die 2-Grad-Celsius-Regen, vor allem wenn sie beständig vor sich hinnieseln und nicht aufhören wollen... wie will man dann noch die Sachen trockenkriegen? Ach ja, der Länge nach hingelegt hat es mich auch schon... glatt werden kann´s schon mal, gerade morgens. Und an schattigen Stellen hält sich das unerwartet lange. Schön war´s trotzdem (ich weiß, klingt widersprüchlich); es ergeben sich Stimmungen, die man sonst so nicht sieht. Und so was fotografiere ich halt gern...
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Leben und leben lassen Liebe Grüße, Peter | |
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#1447938 - 01.11.20 20:29
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Sofern euch Kälte an sich nicht abschreckt, und sich der Schnee wie in den letzten Jahren in Grenzen hält, kann ich eine Tour durch Brandenburg mit angrenzenden Bundesländern und - sofern die Grenze offen ist - Abschnitten in Polen empfehlen. Wir haben hier Festlandklima, also meistens etwas kälter als im Westen, aber dafür mit vielen trockenen Tagen. Unterkünfte sollten auch bezahlbar sein. Zur Not kann man ein Hostel in Berlin buchen und ein oder zwei Wochenkarten VBB-Gesamtnetz dazu.
Die Tage sind halt noch ziemlich kurz und in den strukturschwachen Regionen könnte es ein Abenteuer werden, abzuschätzen, welche Unterkunft im Dezember noch empfangsbereit ist, wer in eine längere Pause geht um Kosten zu sparen, und wer endgültig das Handtuch wirft.
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#1447951 - 01.11.20 22:22
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Zweimal war ich in der zweiten Novemberhälfte unterwegs, einmal Ende Januar, dazu kommt noch was mit einer Übernachtung im Dezember. Ich hatte aber auch Touren im Frühjahr, die wettertechnisch hart waren, auch mit Frosttemperaturen, kürzlich auch eine Oktobertour mit recht kalten Nächten (jeweils Zelttouren). Dezember bei uns ist oft recht mild, weiß man nie genau. Die folgenden drei Touren findest du auch unter meinen Reiseberichten:
3 Tage Schwäbische Alb (mit Saunagutscheinen), zweite Novemberhälfte: Einmal Campingplatz, einmal Wildcamping. Durch die Aufheizung mit Therme/Sauna waren die Nächte angenehm, die Abende gestaltet. Zudem waren die Nächte mild. Tagsüber war es aber auch manchmal trist. Vorteil: Manche Felsen der Alb zeigten sich besser als wenn Laub auf den Bäumen ist.
11 Tage Sächsische/Böhmische Schweiz, Erzgebirge, Vogtland, zweite Novemberhälfte: Eine Hoteltour samt Freundesbesuch, ein Tag war Stadtbesichtigung in Dresden ohne Velo. Es hatte gute Tage, die noch recht warm waren, aber auch kalte, zum Schluss Eisregen, ein Tag war Dauerregen. Trist war es trotz mancher Nebelbänke selten, da es viele spezielle Lichtmomente gab, besondere Laubfärbungen, Felsen auch gut zu sehen usw. Es gab Vorweihnachtsstimmung, typisch Erzgebirge (Lichter, "schöne" Dunkelheit). Auch Nachtfahrten, Gestaltung der Abende mit Gasthöfen ging ganz gut, einmal Therme, dazu kamen drei Abende mit dem Freund & Frau. Es gab zuweilen mal Schwierigkeiten, spontan Unterkünfte zu finden auf tschechischer Seite. Tour hatte eher wenige Tücken, überwiegend tolles Erlebnis - auch durch die spezielle Jahreszeit. Letzter Tag mit dem Eisregen war dann aber doch sehr ungemütlich, dass ich keine Fortsetzung der Tour gewünscht hätte.
4 Tage Elbmarschen, Ende Januar: Hoteltour bzw. Freundbesuch, dabei ein Tag ohne Velo wegen Geburtstagsfeier. Erster Tag arschkalt, Fühltemperatur unter -15 °C, u.a. Querung Hamburgs mit Umland, immerhin sonnig. Ausrüstung insbes. Füße/Hände an der Grenze. Aber super Eindrücke. Die anderen zwei Tage Regenwetter bzw. Mischmasch, auch noch mit Sonne. Wärmeumsturz auf 8 °C und mehr. Probleme bei der Unterkunftssuche in Glückstadt, da die Jugendherberge entgegen meiner Erwartung zu hatte. Die anderen beiden Nächte waren privat abgedeckt. Das eisige Winterwetter ist letztlich schöner als wärmeres Schietwetter. Trotzdem überwiegen die positiven Eindrücke. Erkenntis da wie dort: Wenn man etwas mehr Geld in der Tasche hätte, würde es noch leichter fallen, auch im Winter per Velo zu reisen.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen |
Geändert von veloträumer (01.11.20 22:25) |
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#1447956 - 02.11.20 05:00
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Ciao, Ich waren diesen Februar vier Tage in der Auvergne ( Bericht). Zudem war ich vor 3-4 Jahren im Altjahr 2 Tage im Jura unterwegs. War beides gut Was ich beachten würde: - Man ist bei der Kälte weniger leistungsfähig, und die Tage sind wesentlich kürzer. Daher würde ich nur ca. 70% der üblichen Etappenlänge planen. - Ich würde spätestens vor dem Mittag die Unterkunft checken. Als ich in der Auvergne um fünf Uhr nachmittags noch nichts zu übernachten hatte, wurde mir schon ein bisschen mulmig - Kälteschutz für die Füsse einpacken. - Spezielle Wetterbedingungen wie Hochnebel bei der Planung berücksichtigen. Highlight: am Abend im warmen Bett liegen Im Zelt geht aber auch, wie Britta in Wales bewiesen hat. Gute Reise! Tom
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#1447959 - 02.11.20 07:05
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Weihnachten mache ich jährlich eine "Krippentour", kann mich nicht erinnern, diese in den letzten (mindestens) 10 Jahren nicht durchgeführt zu haben. Meine "Osterbrunnentour" habe ich schon einige Male wegen schlechtem Wetter, Schnee und Glatteis auf das nächste Jahr verschoben. Innerhalb Deutschlands kannst Du Deine Radtour bei Wetterwechsel doch jederzeit abbrechen, weil Du Regionalzüge nicht reservieren musst. Bspw. könnte ich jetzt noch schnell packen, zum HBF radeln, um 9:44 Uhr in Zug steigen und wäre heute Abend um 22:03 Uhr in Hamburg, Berlin wäre noch schneller. Da steige ich doch lieber ein paarmal um, bevor ich wochenlang vorher buche und bei jedem Dreckswetter fahre.
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#1447961 - 02.11.20 07:33
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Mir wäre im Winter selbst bei geeignetem Wetter die nutzbare Tageslänge in unseren Breiten zu kurz.
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#1447962 - 02.11.20 07:37
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Hallo!
ich war einmal um Allerheiligen in Slowenien unterwegs, eher in den alpineren Bereichen. Viel frischer sollte es in den meisten deutschen Gegenden im Winter auch nicht werden.
Ich habe gezeltet. Das war machbar, sehr flexibel, weil nicht an feste Unterkünfte gebunden (als Backup daher sicher empfehlenswert, falls ihr Zimmer nehmen wollt), aber in manchen Bereichen durchaus von begrenztem Komfort: Zelt und Schlafsack trocknen war nicht mehr möglich, Feuchtigkeit wird akkumuliert. Das lässt sich vermeiden, indem ihr ab und zu ein geheiztes Zimmer nehmt. (Einmal hatte ich schon ein ungeheiztes, da musste ich das gewaschene Shirt am Körper trocknen. (Das hat für Schnupfen gesorgt. Aber ich vertrage halt auch weniger als andere.)
Je nach Etappenlänge können die kurzen Tage unangenehm werden: Ich habe meine üblichen 100km/Tag an gepeilt und geschafft, das war aber nur möglich, indem ich im Finsteren auf gestanden bin, und schon in der Dämmerung gefrühstückt und gepackt habe. Am Abend musste ich auf passen, nicht zu weit in die Dämmerung zu geraten und musste manchmal im Finsteren kochen. Das lässt sich aber leicht durch kürzere Etappen oder schnelleres Fahren abfedern.
Je nach Temperatur und Witterung kann es vollkommen glatt laufen, oder ungemütlich werden. Trockene Kälte unter Null Grad ist ein Thema für gute Ausrüstung und deren intelligente Benützung (z.B. anstrengungsmäßig möglichst ausgeglichenes Fahren, um nicht zu viel zu schwitzen oder zu frieren, oder dauernd Kleidung ändern zu müssen), aber sicher recht gut, wenn auch vielleicht ungemütlich, machbar. Recht schnell problematisch kann es werden, wenn es eisglatte Fahrbahn geben kann. Dann wird es ohne Winterreifen leicht ungesund. Unter den meisten Bedingungen wird es ziemlich leicht machbar sein. Über Null Grad und trocken ist ja noch einfach zu machen.
Zusammengefasst: Klar geht es. Je nach Umständen kann es Sinn machen, flexibel auf Witterung & Co zu reagieren. Die harten Winterradler ziehen sicher ihr Ding auch so durch, egal, wie es kommt. Aber ich vermute, zu denen werdet ihr nicht so ganz gehören. Ich nämlich auch nicht!
lg! georg
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#1447963 - 02.11.20 07:46
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: irg]
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Am Abend musste ich auf passen, nicht zu weit in die Dämmerung zu geraten und musste manchmal im Finsteren kochen. Das lässt sich aber leicht durch kürzere Etappen oder schnelleres Fahren abfedern. Ja schon, aber du musst doch auch den Abend irgendwie 'rumbringen'. Insbesondere beim Zelten stelle ich mir das schon sehr öde vor, ab 17 Uhr oder wann auch immer es dunkel wird im Schlafsack zu liegen.
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#1447966 - 02.11.20 08:14
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Moderator
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Nein. Habe das vor Jahren zweimal für jeweils max. 4 Tage gemacht. Die Kombination aus kurzen Tagen, kühlem und/oder feuchtem Wetter und zurückgefahrener Natur ist einfach nicht gut für eine "schöne" Radtour. Ich würde das höchstens spontan wieder machen, wenn die Vorhersage eine stabile Wetterlage mit Sonne und moderaten Temperaturen und ohne Wind, Wolken und Niederschlag "garantiert". Kein Camping ist bei mir obligatorisch, egal zu welcher Jahreszeit. Gruß Uli
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"Too much smoke, too much gas. Too little green and it's goin' bad!". "So sad", Canned Heat, 1970
Dear Mr. Putin, let’s speed up to the part where you kill yourself in a bunker. | |
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#1447967 - 02.11.20 08:18
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Das ist sicher ein Thema! Ich war müde, meistens durchfroren, da habe ich eine Zeit lang im Schlafsack gelesen, und das war genug. Das Frieren hätte ich mir ersparen können, wenn Temperatur und Schlafsack zusammen gepasst hätten. Bei bis zu -8°C in einem Schlafsack für etwa 0° zu schlafen ist zwar möglich, aber nicht angenehm. Der Wetterbericht war halt daneben, und ich hatte keinen wärmeren Sack. Lästig war auch, dass das Wasser in den Flaschen und im Wassersack im Zelt gefroren sind. Das Wasser für den Morgen in den Schlafsack nehmen zu müssen (man lernt ja!), ist nicht so meines!
lg! georg
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#1447973 - 02.11.20 09:37
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Mir wäre im Winter selbst bei geeignetem Wetter die nutzbare Tageslänge in unseren Breiten zu kurz. Ach das finde eigentlich gar nicht so schlimm. Das ist alles nur eine Frage der Streckenlänge. Eine längere Radreise schreckt mich im Winter eigentlich eher wegen dem unbeständigen Wetter ab. Längere "Schönwetterperioden" sind selten, wenn es nass wird verliere ich bei Temperaturen im niedrigen einstelligen Bereich schnell die Lust. Das ist eigentlich auch ein Grund, warum ich im Januar/Februar, wenn nicht gerade ein Killervirus um die Welt kreist, hauptsächlich meinen Jahresurlaub nehme und dann dort eine Radreise machen wo es beständig warm ist (Patagonien mal ausgenommen). So kann ich mir den Sommer verlängern Zelten im Winter habe ich gelegentlich schon gemacht, trockene Kälte ist kein Problem, das Zelt ist dann meistens nur von aussen nass und man bekommt es mit einem Lappen halbwegs trocken. So typisches Nieselwetter bei 3°C ist hier der "Spaßfaktorkiller". Ich mag gar nicht morgens zum Radfahren nasse Klamotten anzuziehen oder nachts in einem nassen Zelt zu liegen, weil ich es tagsüber nicht trocken bekommen habe.
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#1447975 - 02.11.20 11:08
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Wir waren einmal Anfang März ein paar Tage unterwegs, verführt dadurch, dass es bei uns schon recht warm und sonnig war. Woanders war das jedoch nicht der Fall und ich fand das kostenlose Gesichtspeeling bergab bei Graupelschauer nur begrenzt vorteilhaft. Bei Straßenglätte sind wir dann irgenwann in die Bahn, das ging allerdings auch nicht direkt. Mit Winterreifen hätte man schon noch ein wenig fahren können. Für eine Nacht etwas zum Übernachten zu finden war auch eher schwer (zumindest in Thüringen und Sachsen- Anhalt) und ich habe mir geschworen, nie mehr ohne wenigstens ein Notzelt loszuziehen, wenn frühe Dunkelheit und Kälte drohen. Ich leide an starken Durchblutungsproblemen an den Händen (nur bei Nässe und Kälte) und finde es nicht lustig, wenn ich nicht mehr bremsen kann. Wer das Problem nicht hat, kann da entspannter sein, das ist dann problemloser. Ansonsten finde ich die lange Dunkelheit eigentlich das unerfreulichste am Winter, aber das wird ja ab Ende Februar besser. Schön wars trotzdem, die Stimmung war schön und wir waren stellenweise gefühlt alleine auf weiter Flur. Wetterglück gehört aber trotzdem dazu, vor allem dann, wenn man auch ein paar Mittelgebirge durchqueren möchte.
Gruß Nat
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Geändert von natash (02.11.20 11:10) |
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#1447981 - 02.11.20 14:56
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Ja, das ein oder andere Mal und Ja, war gut! In Deutschland sind wie z.B. über Silvester den Oder-Neiße Radweg abgefahren (s.u.) oder von Oberhausen nach Emden, die Nordseeküste entlang und dann via Hannover bis nach Magdeburg. Der Oder Neiße Radweg war auch bei Dunkelheit wirklich toll zu fahren, ansonsten muss man damit leben, dass man morgens etwas länger schläft und abends bereits in der Dämmerung/ Dunkelheit das Zelt aufbaut. Und im Schlafsack ist es auch nicht kalt. Wie haben wahrscheinlich im Winter mehr wild gezeltet als bei Sommertouren (fällt uns gerade mal so auf), es sind auch deutlich weniger Leute unterwegs, die einen sehen könnten. Zitat von Waltraud (wal) zu ihrer Wintertour über den Baikalsee: "Der erholsamste Urlaub überhaupt, die Nächte sind so schön lang". Entlang der Nordseeküste war es wiederum schwierig auf einem CP unter zukommen, auch ganzjährig geöffneten Plätze waren um Silvester herum geschlossen... Mein Tipp: Bleibt flexibel und macht eure Tour vom Wetter abhängig. Wenn es im Süden schneit, dann fahrt ihr halt im Norden, macht dort eine Tour und fahrt dann noch woanders hin mit dem Wohnmobil für eine weitere Tour. Den Oder - Neiße Radweg im Winter können wir empfehlen. Abends über den Deich zu fahren entlang der beleuchteten Dörfer, wo gerade die Silvestervorbereitungen liefen und morgens die ersten Leute auf dem Radweg sein und sehen, wie das Leben wieder erwacht... war echt eine schöne Tour. Wir hatten bei der Tour mit Thoralf (Toxxi) abends an der Oder Silvester gefeiert, vielleicht schreibt er, als jemand, der eher wenig im Winter zeltet, auch noch was dazu. Der Spreewald und die Prignitz inkl. Elbe wären hier rund um Berlin auch sehr schön, die Infrastruktur aber leider nur sehr begrenzt (gerade im Winter), also rechtzeitig einkaufen und etwas Vorrat mitschleppen. Hier noch 2 Reiseberichte von Britta über Silvester, "leider" nur aus GB und nicht aus D oder FR. Wales und SchottlandTouren im März/April: Island, Hamburg - Berlin, Polen und den Saale Radweg. EIn paar Stimmungsbilder aus dem Spreewald im November. Für diesen Jahreswechsel planen wir eine Radtour entlang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze.
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#1447987 - 02.11.20 16:06
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Ich war schon mehrmals im Winter im Vogelsberg unterwegs. Übernachtungen in Gasthäusern. Vorgebucht. Das ist bei Schnee und sonnigem Wetter traumhaft. Unterwegs einkehren, fällt allerdings praktisch aus, da dann alles geschlossen ist. Also mal eine Tasse Kaffee ist nicht drin. Schwitzen ist tödlich. Danach wird man schnell kalt.
Ich hatte immer eine dicke Daunenjacke dabei, um auch mal anhalten zu können. Eine Unterlage, zum drauf sitzen. Eine Thermoskanne mit Kaffee.
Wenn es viel geschneit hat, muss man allerdings die Straßen fahren. Radwege werden nicht geräumt.
Zelten bei Frost macht mir eigentlich nichts aus, wenn es mal - z.B. im März - frostige Nächte gibt. Als Dauerzustand finde ich es schwierig, irgendetwas zu trocknen.
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#1447994 - 02.11.20 18:40
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Themenersteller
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Hey, vielen Dank für die vielen Tipps. Ich nehme mit: - flexibel bleiben: Guter Punkt, wir würden Glätte und Dauerniesel eher aus dem Weg gehen können. Also keine fixe Route planen sondern eher 3-4Tage im voraus... innerhalb der Verlässlichkeit des Wetterberichts - Brandenburg oder Oder-Neisse: Kennen wir beides schon recht gut, allerdings nicht im Winter. Vorteil wohl, dass es fast auf Meereshöhe ist und dass Wild-Campen nicht so streng gesehen wird - Lange Nächte. Also eher kurze Etappen, vielleicht mal in die Nacht reinfahren und viel Schlafen - die bergigen Gegenden werden wir eher auslassen, wegen höherem Schneerisiko und weil wir mit dem Tandem eh nicht darauf eingestellt sind. - Auvergne klingt gut. Mal schauen ob man im Dezember schon wieder sowas planen kann. Jedenfalls macht's Mut, dass wir da nicht die ersten Verrückten sind
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#1448010 - 03.11.20 07:12
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Das seid ihr sicher nicht!
Noch etwas: Pausen und Anstrengung sollten im Winter, wenn es wirklich kalt wird (wobei kalt und feucht schlimmer zehrt, als sehr kalt, da die höhere Luftfeuchtigkeit Wärme besser ableitet) besser aus geglichen werden. Also lieber zwischendurch kürzere Pausen als eine sehr lange, bei der ihr stark aus kühlt. Mit Langlaufschiern in Lappland haben wir für Pausen unter tags einfach jeder eine Thermosflasche mit geschleppt, um das Feuer anzünden zu ersparen. Der Flüssigkeitsmangel war aber nicht sehr angenehm, denn ein halber Liter über einen ganzen Tag ist nicht viel. Am Rad könnte sich ein kleiner Kocher anbieten, mit dem ihr zwischendurch einmal einen Tee kocht, oder so. Das wärmt, wenn ihr aus kühlt, und ihr seid nicht an offene Cafes oder Bäckereien gebunden. Vielleicht stellen sich diese Fragen auch gar nicht, und die Bedingungen sind ohnehin ziemlich gemütlich. Der Winter ist ja nicht böse, nur etwas kühler.
Mit dem Tandem könnte es sinnvoll sein, mit Winterreifen zu fahren. Deren Gummi-Mischung ist für kalte Temperaturen ausgelegt. Ich finde den Unterschied nicht nur auf Schnee und Eis sehr groß, sondern auch bei schmierigem Straßenbelag aus Feuchtigkeit, Dreck und Streusalz. Du weißt eh selbst, dass ein schleuderndes Tandem nicht ganz so leicht wieder ein zu fangen ist, wie ein Single-Rad.
Ich wünsche euch eine schöne Wintertour! georg
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#1448017 - 03.11.20 12:18
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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- die bergigen Gegenden werden wir eher auslassen, wegen höherem Schneerisiko und weil wir mit dem Tandem eh nicht darauf eingestellt sind. ... - Auvergne klingt gut.
Das widerspricht sich allerdings etwas. Die attraktiven Teile der Auvergne sind hügelig bis bergig und durch die Hochplataeus und Lage auch kälter als umliegende Regionen (vergleichbar mit Schwäbischer Alb). Im abfallenden Westen hat man allerdings auch mal mildere maritime Klimaeinflüsse.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#1448027 - 03.11.20 13:59
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: irg]
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Ich hab aufs Tandem auch schon Spikes aufgezogen, eine Forumsgrünkohltour sind wir so gefahren. Auf Asphalt bremst das aber spürbar, wenn es richtig knackig kalt ist und vereinzelte Eisflächen andere bei dem Gedanken ans Radfahren nur schaudern lassen, ist es genial.
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Komm wir grillen Opa. Es gibt Koch und Suppenfleisch! Satzzeichen können Leben retten. | |
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#1448029 - 03.11.20 14:20
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Wie das Wetter im Dezember ist, kann man heute noch nicht vorhersagen, erst recht nicht, was Corona noch anstellt. Es kommt auch drauf an, wie ihr anreist. Aber warum nicht immer paar Tage in einer Unterkunft bleiben, von da aus Touren, dann zur nächsten festen Unterkunft? Wie wärs mit Elbe, Altmark, Südbrandenburg, Niedersachsen? Etwas "Kultur" mit Stendal, Kloster Jerichow, Uelzen, ...
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#1448031 - 03.11.20 14:59
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: derSammy]
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Ich hab aufs Tandem auch schon Spikes aufgezogen Dito, machen wir aber nicht mehr, wir werden alt Wer es schon probiert hat, weiß es, aber für alle anderen trotzdem noch der Hinweis, dass Spikes nur auf Eis bzw. sehr festgefahrenem oder -getrampeltem Schnee etwas bringen. In weichem Schnee nützen sie nichts.
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Off-topic
#1448033 - 03.11.20 15:37
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Wer es schon probiert hat, weiß es, aber für alle anderen trotzdem noch der Hinweis, dass Spikes nur auf Eis bzw. sehr festgefahrenem oder -getrampeltem Schnee etwas bringen. In weichem Schnee nützen sie nichts.
Dafür gibt es Stollenspikes In lockerem Pulverschnee sind 15 cm noch fahrbar, bei anderen Schneearten wird es deutlich weniger. Noch ein Anwendungsgebiet (auch für normale Spikes): Nasse Baumwurzeln.
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Geändert von sugu (03.11.20 15:38) |
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Off-topic
#1448036 - 03.11.20 16:16
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: sugu]
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Wer es schon probiert hat, weiß es, aber für alle anderen trotzdem noch der Hinweis, dass Spikes nur auf Eis bzw. sehr festgefahrenem oder -getrampeltem Schnee etwas bringen. In weichem Schnee nützen sie nichts.
Dafür gibt es Stollenspikes Schon klar. Das Problem ist halt, dass man bei wechselnden Verhältnissen nie die idealen Reifen für alles haben kann. In lockerem Pulverschnee sind 15 cm noch fahrbar, bei anderen Schneearten wird es deutlich weniger. Beim Tandem hörts glaub ich früher auf. Aber 15 cm Schnee gibts eh selten hierzulande.
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Off-topic
#1448038 - 03.11.20 16:33
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Themenersteller
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Wobei Spikes -abgesehen vom Rollwiderstand- ja auch auf trockener Straße fahrbar sind. Mein Alltagsrad bin ich mal bis Ende Mai auf Spikes geradelt weil ich den Neukauf einer Felge über Wochen verbummelt hatte. Bei 25°C war's mir dann doch peinlich... fahren ging aber noch
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Off-topic
#1448040 - 03.11.20 16:41
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Wer es schon probiert hat, weiß es, aber für alle anderen trotzdem noch der Hinweis, dass Spikes nur auf Eis bzw. sehr festgefahrenem oder -getrampeltem Schnee etwas bringen. In weichem Schnee nützen sie nichts.
Dafür gibt es Stollenspikes Schon klar. Das Problem ist halt, dass man bei wechselnden Verhältnissen nie die idealen Reifen für alles haben kann. Abstriche müssen auch die Hersteller machen. Vor kurzem hätte ich auch noch gesagt, dass es keine vernünftigen Stollenspikes unter 2 Zoll (50 mm) gibt, aber inzwischen hat Kenda auch einen Spikereifen in 37-622 und 42-622 herausgebracht. Allerdings haben die nur zwei Reihen mit insgesamt 100 Spikes auf der Lauffläche. Bei vereisten Spurrillen kann das seitliche "Herausklettern" ohne seitliche Spikes schwer werden - auf einem Tandem möchte ich mir das sowieso nicht vorstellen.
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Off-topic
#1448041 - 03.11.20 16:42
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: snoopy-226k]
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Und du musstest auch nicht mehr klingeln.
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Off-topic
#1448099 - 04.11.20 07:27
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Hallo Martina!
Den idealen Reifen für alle Bedingungen kenne ich leider nicht.
Wir haben am Tandem anfangs Winterreifen mit Spikes auf der gesamten Lauffläche benützt, seit Jahren verwenden wir nur mehr Winterreifen mit Spikes am Rand. Die Spikes sind so so gut wie unnötig, aber auf an sich sehr guten Reifen ungefragt dabei. Bei unseren Bedingungen sind die Gelegenheiten, bei denen wir Spikes brauchen könnten, so selten, dass wir gerne darauf verzichten. Nur auf die Winterreifen wollen wir auf keinen Fall mehr verzichten!
Welche Winterreifen am besten passen hängt natürlich von den individuellen Gegebenheiten ab.
lg! georg
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Off-topic
#1448103 - 04.11.20 07:42
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: irg]
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Hallo Georg Hallo Martina! Die Spikes sind so so gut wie unnötig, aber auf an sich sehr guten Reifen ungefragt dabei. Bei unseren Bedingungen sind die Gelegenheiten, bei denen wir Spikes brauchen könnten, so selten, dass wir gerne darauf verzichten. Nur auf die Winterreifen wollen wir auf keinen Fall mehr verzichten!
Das ist ja grade das Problem finde ich: Spikes sind in unseren Breiten fast immer unnötig, sobald aber wirklich Eis da ist eigentlich existenziell. Wer wirklich unter allen Bedingungen ein einspuriges Rad fahren will und es nicht wie ich inzwischen bei fragwürdigem Wetter stehen lässt (und bestenfalls noch Trike fährt) kann m.E. deswegen nicht auf Spikes verzichten. Welche nur am Rand reichen da nicht aus. Was Winterreifen betrifft: wir haben letzen Winter Marathon 365 (ohne Spikes) benutzt, da der Winter aber praktisch ausgefallen ist kann ich nicht wirklich was qualifiziertes zur Eignung sagen.
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#1448108 - 04.11.20 08:10
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Naja, die eierlegende Wollmilchsau haben wir nicht, aber mit unseren Conti Spike Claw 120 (also nur mit ziemlich überflüssigen Spikes am Rand) fahren wir auch, wenn es rutschig ist, recht sicher. Seit wir diese verwenden, hat es in meiner Familie keinen Flug mehr gegeben, und wir radeln schon lange und inzwischen ziemlich frech durch den Winter. (Ich kriege übrigens nichts von Conti, und die Reifen werden, glaube ich, auch nicht mehr her gestellt.)
Es ist halt die selbe Sache wie mit den Winterreifen beim Auto: Auch spikelose Winterreifen greifen auf glatter Fahrbahn, wenn man sich an die physikalischen Grenzen an passt, sprich entsprechend vorsichtig fährt.
lg! georg
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#1448126 - 04.11.20 09:55
Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?
[Re: Martina]
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Hallo Georg
Das ist ja grade das Problem finde ich: Spikes sind in unseren Breiten fast immer unnötig, sobald aber wirklich Eis da ist eigentlich existenziell. Wer wirklich unter allen Bedingungen ein einspuriges Rad fahren will und es nicht wie ich inzwischen bei fragwürdigem Wetter stehen lässt (und bestenfalls noch Trike fährt) kann m.E. deswegen nicht auf Spikes verzichten. Welche nur am Rand reichen da nicht aus.
Was Winterreifen betrifft: wir haben letzen Winter Marathon 365 (ohne Spikes) benutzt, da der Winter aber praktisch ausgefallen ist kann ich nicht wirklich was qualifiziertes zur Eignung sagen. Vergangenen Winter bin ich auch mit den Marathon 365 ausgekommen. Im Februar 2018 war es nur wenig kälter und hat wenig geschneit, aber der Schnee blieb in den schattigen Lagen drei Wochen liegen und ist durch das leichte Antauen tagsüber langsam in Eis übergegangen. Der Weg zur Arbeit war wunderschön, aber ohne Spikes wäre das schwierig geworden:
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