Re: Radreise im Winter.... in Deutschland?

von: veloträumer

Re: Radreise im Winter.... in Deutschland? - 01.11.20 22:22

Zweimal war ich in der zweiten Novemberhälfte unterwegs, einmal Ende Januar, dazu kommt noch was mit einer Übernachtung im Dezember. Ich hatte aber auch Touren im Frühjahr, die wettertechnisch hart waren, auch mit Frosttemperaturen, kürzlich auch eine Oktobertour mit recht kalten Nächten (jeweils Zelttouren). Dezember bei uns ist oft recht mild, weiß man nie genau. Die folgenden drei Touren findest du auch unter meinen Reiseberichten:

3 Tage Schwäbische Alb (mit Saunagutscheinen), zweite Novemberhälfte: Einmal Campingplatz, einmal Wildcamping. Durch die Aufheizung mit Therme/Sauna waren die Nächte angenehm, die Abende gestaltet. Zudem waren die Nächte mild. Tagsüber war es aber auch manchmal trist. Vorteil: Manche Felsen der Alb zeigten sich besser als wenn Laub auf den Bäumen ist.

11 Tage Sächsische/Böhmische Schweiz, Erzgebirge, Vogtland, zweite Novemberhälfte: Eine Hoteltour samt Freundesbesuch, ein Tag war Stadtbesichtigung in Dresden ohne Velo. Es hatte gute Tage, die noch recht warm waren, aber auch kalte, zum Schluss Eisregen, ein Tag war Dauerregen. Trist war es trotz mancher Nebelbänke selten, da es viele spezielle Lichtmomente gab, besondere Laubfärbungen, Felsen auch gut zu sehen usw. Es gab Vorweihnachtsstimmung, typisch Erzgebirge (Lichter, "schöne" Dunkelheit). Auch Nachtfahrten, Gestaltung der Abende mit Gasthöfen ging ganz gut, einmal Therme, dazu kamen drei Abende mit dem Freund & Frau. Es gab zuweilen mal Schwierigkeiten, spontan Unterkünfte zu finden auf tschechischer Seite. Tour hatte eher wenige Tücken, überwiegend tolles Erlebnis - auch durch die spezielle Jahreszeit. Letzter Tag mit dem Eisregen war dann aber doch sehr ungemütlich, dass ich keine Fortsetzung der Tour gewünscht hätte.

4 Tage Elbmarschen, Ende Januar: Hoteltour bzw. Freundbesuch, dabei ein Tag ohne Velo wegen Geburtstagsfeier. Erster Tag arschkalt, Fühltemperatur unter -15 °C, u.a. Querung Hamburgs mit Umland, immerhin sonnig. Ausrüstung insbes. Füße/Hände an der Grenze. Aber super Eindrücke. Die anderen zwei Tage Regenwetter bzw. Mischmasch, auch noch mit Sonne. Wärmeumsturz auf 8 °C und mehr. Probleme bei der Unterkunftssuche in Glückstadt, da die Jugendherberge entgegen meiner Erwartung zu hatte. Die anderen beiden Nächte waren privat abgedeckt. Das eisige Winterwetter ist letztlich schöner als wärmeres Schietwetter. Trotzdem überwiegen die positiven Eindrücke. Erkenntis da wie dort: Wenn man etwas mehr Geld in der Tasche hätte, würde es noch leichter fallen, auch im Winter per Velo zu reisen.