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#1428481 - 27.04.20 20:42 Go West! Costa Rica und Panama
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Dauer:28 Tage
Zeitraum:8.12.2018 bis 4.1.2019
Entfernung:1000 Kilometer
Bereiste Länder:crCosta Rica
paPanama
Externe URL:http://velo-traumreise.de







Vor mehr als zwei Monaten sind wir in München aufgebrochen und radelten erst mal nach Spanien.
Go West. Von München einfach nur westwärts.

Von dort ging es mit einem Schiff über Teneriffa und die Kapverden nach Brasilien. Es war dort allerdings nur ein relativ kurzer Aufenthalt.
Go West! Von Spanien nach Brasilien,



Von Recife in Brasilien aus ging es mit kurzem Stop in Panama City per Flugzeug nach San Jose in Costa Rica. Immerhin fast acht Stunden reine Flugzeit. So groß ist Südamerika...













Unter uns der Panamakanal. Über den werden wir in ein paar Wochen fahren.






Von Costa Rica aus wollen wir nun in Richtung Süden fahren.
Wir haben ab sofort keinerlei weitere festen Termine mehr. Allerdings müssen wir auf das Klima und die Jahreszeiten achten.
Mal sehen, wie lange wir auf dem amerikanischen Kontinent bleiben können und wie weit wir kommen werden.
Es ist von uns nicht geplant die ganze Strecke bis nach Ushuaia in Feuerland zu radeln. Vor zwei Jahren erst fuhren wir von Lima nach Ushuaia. Jetzt werden wir sicherlich große Teile der Strecke mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen.






San Jose, die Hauptstadt von Costa Rica, war uns deutlich zu hektisch.
So fuhren wir raus aus der Stadt und mieteten uns in einem Guest House ein. Der Besitzer, ein Deutscher, schrieb einige Mittel- und Südamerika Reiseführer.
Da gab es natürlich auch gleich reichlich Tippsfür die weitere Reise.








Von San Jose aus fahren wir zuerst einmal Richtung Norden. Eigentlich hatten wir geplant auch Nicaragua einen kurzen Besuch abzustatten. Im Dezember 2018 gab es dort aber gerade Unruhen, und vor Reisen dorthin wurde dringend abgeraten.
Schade. Viele Leute, die wir trafen, schwärmten von diesem Land und dessen Bewohnern.










Der Verkehr war anfangs heftig. Die Temperaturen und Steigungen auch.







Am zweiten Tag ließ der Verkehr dann deutlich nach.
Temperaturen und Steigungen blieben uns aber erhalten.






Nicht immer gab es gutes Wetter...









Hier die Stadt La Fortuna und ein Blick auf den Vulkan Arenal.
Der 1670m hohe Arenal gilt als einer der aktivsten Vulkane der Welt.













Wir fahren am Arenal See entlang weiter Richtung Norden.








Der Arenal See ist mit 80qkm der größte Binnensee Costa Ricas. Der See wurde in den 1970er Jahren künstlich aufgestaut. Die Staumauer liegt in der Nähe des Eingangs zum Arenal Nationalpark.








Der Vulkan Arenal.



Die Nasenbären oder Coatis sieht man immer wieder in Costa Rica. Sie haben keinerlei Scheu vor Menschen und lassen sich von diesen gerne füttern- was diese aber natürlich nicht tun sollten.















Ein (hochpreisiges) Hotel in schweizer Stil.
Einen Kaffee gönnen wir uns trotzdem.
Bei diesem Kaffee bekommen wir dann Besuch.




















Ein paar Kilometer weiter, im hauptsächlich von amerikanischen und einigen europäischen Rentnern, bewohnten Ort Nuevo Arenal finden wir ein deutsches Cafe mit angeschlossener Metzgerei. Gut, alle drei Monate darf man sich solchen Luxus mal leisten...
Und sich über heimische Speisen freuen.












Anna Lisa, unsere Tochter, hielt sich gerade in Florida auf. Wir fragten nach, ob sie uns nicht vielleicht eine Zeit lang begleiten möchte.
Jetzt- zwei Tage später- ist sie bei uns.
Wir beschließen gemeinsam einen der vielen Nationalparks von Costa Rica zu besuchen.
Anna Lisa fährt mit dem Mietwagen voraus und sucht ein schönes Zimmer.
Wir folgen ihr per Rad. Mit deutlich weniger Gewicht...

















Der Parque Nacional Volcan Tenorio liegt an den Hängen des gleichnamigen Vulkans und reicht in Höhen bis zu einer Höhe von fast 2.000m.
Er ist die Heimat von vielen Palmen, Farnen, Bromelien und Orchideen.
Bewohnt von diversen Affenarten, Ameisenbären, Tapiren,Pumas und unzähligen Insektenarten.
Wir lassen uns von einem Nationalpark- Guide Fauna und Flora zeigen und erklären.




































































Wir bleiben gleich drei Tage dort. Es gibt so viel zu entdecken.
Irgendwann wollen wir dann trotzdem natürlich weiter.
Anna Lisa fährt mit dem Wagen voraus und nimmt uns auch weiterhin das momentan nicht notwendige Gepäck mit. Das hilft uns deutlich bei den heftigen Steigungen.
Wir treffen uns dann in ein paar Tagen wieder.










Wir erreichen die Panamericana, die vielleicht berühmteste Straße der Welt. Wir versuchen diese zu meiden, wo immer es möglich ist.
Leider ist es aber mitunter nicht möglich. Sie ist in diesem Abschnitt Costa Ricas in keinem guten Zustand. Viele Baustellen, oftmals auch schmal mit extrem starkem Verkehr.
Das Schild müssen wir leider ignorieren. Wir finden hier keine Alternative.











Es gelingt uns dann aber doch bald kleine und verkehrsarme Straßen zu finden. Diese sind allerdings meist nicht asphaltiert.





Wir haben die Nicoya Halbinsel erreicht. Immer wieder fahren wir hier mit freiem Blick auf den Pazifik.
Den größten Teil unseres Gepäcks haben wir Anna Lisa mitgegeben, die mit dem Leihwagen vorfährt. Das macht unsere Fahrt deutlich leichter.










Hoppla, hier ist in der Karte ein Weg am Strand entlang eingezeichnet. Den gibt es leider nicht. Und der Sand lässt sich weder fahrend noch schiebend bewältigen.











Das Meer bietet uns dafür aber die Chance uns abzukühlen.
Und wir können bei einem Bauern ein paar Kokosnüsse käuflich erwerben.







Es setzt sich fort. Immer wieder endet die Straße in einem Fluss. Diese sind meist zu tief um die Räder durchzuschieben. Abladen. Schuhe und Socken ausziehen. Erst das Rad, dann das Gepäck zur anderen Seite tragen. Schuhe und Socken wieder anziehen. Das braucht alles viel Zeit.
































Wir wussten nicht, dass es in den Flüssen der Nicoya Halbinsel noch freilebende Krokodile gibt.
Jetzt wissen wir es! Es gibt sie. Aber anscheinend sehen wir noch gefährlicher aus. Das Tier verschwindet.






Wir verbringen ein paar ruhige Tage in Tamarindo und am Playa Santa Teresa.
Es sind nur wenige Touristen zu dieser Zeit hier unterwegs.
Alle hoffen, dass diese nun hoffentlich bald eintreffen mögen.
Es sind nur noch acht Tage bis Weihnachten.





































Wir haben eine nette Hütte gemietet. Die Anfahrt ist mit dem Rad ein wenig anstrengend, dafür die Aussicht und Ausstattung genial.






























Morgens werden wir von einem extrem heftigen Vogelkonzert geweckt und von den Brüllaffen, die diesen Namen nicht umsonst erhielten.





















Der Krach den diese Affen machen wird die nächsten Tage unser Wecker werden.
Pünktlich eine halbe Stunde vor Sonnenaufgang.
Und abends das Gleiche noch einmal.
Und zwischendurch auch immer wieder...


















An der Spitze der Nicoya Halbinsel liegt ein Nationalpark, die Reserva Natural Cabo Blanco. Eine schöne Wanderung durch Sekundärwald zum malerischen Cabo Blanco.



[bild]https://lh3.googleusercontent.com/3AiIWK...uAyY_-P0bFosvti
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Geändert von Juergen (30.01.21 12:38)
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#1428511 - 28.04.20 05:25 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
cyclerps
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Beiträge: 4.210
Sensationelle Bilder. Dankeschön bravo
Gruss
Markus
Forza Victoria !

When nothing goes right -> go left!
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#1428563 - 28.04.20 07:59 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.781
Ist das nicht ein geiles Land? dafür
So sagte ich es schon 1996 an meinem 40igsten. (Oh was bin ich gealtert.) grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
Reisen +
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#1429526 - 02.05.20 10:15 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: Juergen]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
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Beiträge: 1.386
Lieber Jürgen,
da kann ich natürlich nur sagen: "Jungspund!"

Im übrigen hörten wir auf der Fahrt durch Costa Rica von den Leuten, die bereits in den 80er und 90er Jahren das Land besucht hatten, dass damals alles besser war.
Besonders der Verkehr und die Preise.
Für uns war es die erste Reise dorthin. Und wir waren auch jetzt noch beeindruckt.
Liebe Grüße vom Schliersee an den Rhein
Uwe
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#1429595 - 02.05.20 16:09 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
uwee
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Geändert von Juergen (05.02.21 06:59)
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#1429698 - 03.05.20 05:33 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
Juergen
Moderator
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Beiträge: 14.781
Ich fühle gerade, dass ich die Luft vom Pazifik schon morgen schnuppern möchte party

Mit den Preisen in der mittelamerikanischen Schweiz hadere ich noch. Sie waren 1996 schon exorbitant hoch. So hatten wir kaum ein Zimmer für unter 100US, aber vielleicht hatten wir auch einfach Pech, da uns die $-Zeichen ja auf der Stirn standen. grins
° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° °
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#1431273 - 10.05.20 17:48 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
uwee
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Beiträge: 1.386


An der Spitze der Nicoya Halbinsel liegt ein Nationalpark, die Reserva Natural Cabo Blanco. Eine schöne Wanderung durch Sekundärwald zum malerischen Cabo Blanco.























Gürteltiere sehen wir immer wieder. Aber sie lassen sich nicht gerne fotografieren.





















Eine Menge Pelikane in der Bucht. Schwimmend...














... und auf der Jagd im Sturzflug...













Wir müssen nicht die gleiche Strecke nach San Jose wieder zurückfahren.
Ab Playa Naranjo gibt es eine Fähre rüber nach Puntarenas.
Der Verkehr von Puntarenas nach San Jose ist ein Graus.
Da nehmen wir lieber einen Bus.
Zum Glück geht das auch mit Fahrrädern relativ stressarm.
Nach einer Zwischenübernachtung fahren wir rüber an die Karibikküste.
Anna Lisa bekam einen Dachgepäckträger für ihr Auto und fährt uns-
Rund um San Jose sind die Straßen überfüllt.
Wir brauchen mehr als zwei Stunden raus aus der Stadt.


















Costa Rica ist ein kleines Land. Man sollte meinen, bestens für einen Radlurlaub geeignet.
Allerdings ist der Verkehr auf den wenigen großen Straßen heftig und durchaus gefährlich.
Die kleineren Straßen sind oft in einem schlechten Zustand und mit ihren vielen und hochprozentigen Steigungen kraft- und zeitraubend.

























Zwei Tage verbrachten wir danach wir auf einer Farm in den Bergen, die hauptsächlich vom Anbau von Kaffee lebt, aber auch gerne ein paar Zimmer an Touristen vermietet.
Es ist durchaus kühl hier oben auf mehr als 2.000m Höhe.









Im Norden der Karibikküste gibt es sehr viel Natur. Und viele tausende Meeresschildkröten kommen hierher zur Eiablage. Allerdings ist das Gebiet schwer und kostspielig zu bereisen. Besonders mit Fahrrad.
Im Süden gibt es dagegen etliche hübsche Karibikstrände. Obwohl mittlerweile auch hierhin jedes Jahr viele Touristen reisen, ist die Südküste noch nicht sehr gut entwickelt und behält ihren rohen Charme und das karibische Flair, das die Besucher- oft erst nach ein paar Tagen- lieben lernen. Von den Bewohnern im Westen und besonders den Hauptstädtern wurden wir hingegen gewarnt. Zu unkultiviert und zu gefährlich sei es dort im wilden Osten...





Wir fahren nach Cahuita. Cahuita ist ein ziemlich kleines Dorf, das sich anbietet für einen Besuch des Nationalparks Cahuita mit seinem Korallenriff, zum Schnorcheln und zum Faulenzen.










Auch außerhalb des Nationalparks gibt viel eine reiche Tierwelt.






































Ein Faultier




Mitunter stürmt es hier gewaltig, und es gibt heftigen Seegang. Vor zwei Tagen erst hat es wieder einmal einige Boote erwischt.

















Es ist der 25.12. Der erste Weihnachtsfeiertag. Heute fahren wir von Cahuita aus nach Panama. Es gibt asphaltierte Straßen dorthin. Laut Karte können wir aber ein Stück abkürzen. Ob diese Strecke mit dem Fahrrad befahrbar ist?
Die einen meinen: "Ja klar!"
Die anderen:"Nein, bloß nicht!"
Wir probieren es.














Sieht doch gar nicht schlecht aus, auch wenn wir zwischendurch mehrmals schieben müssen. Aber das mussten wir während unserer Zeit in Costa Rica immer wieder einmal. Es ist für Radler ein durchaus forderndes Reiseziel.










Wir erreichen jetzt die vielleicht beste Straße Costa Ricas.
Und so gut wie gar kein Verkehr. Außer hin und wieder mal ein Banana Truck.









Bananen so weit das Auge reicht.
Und immer wieder kleine Bananen Fabriken und Verladestationen.

















So endet unsere wunderschöne neue und breite Straße. Die Grenze zu Panama können und dürfen nur Fußgänger überqueren. Und Radler.







P A N A M A




Oh wie schön ist Panama...










Also, die ersten Kilometer in Panama waren so wie wir Janosch- Leser uns Panama so vorstellten.
Bananen, Bananen allenthalben.
Panama riecht hier wirklich manchmal nach Bananen...
Noch mehr allerdings nach den Mitteln mit denen sie oft großflächig ausgebracht werden.




















Auch hier in Panama wird Weihnachten gefeiert.
Andere Länder, andere Sitten.




















Die Strecke Richtung Panama City ist ziemlich bergig, und es ist sehr heiß.
In Panama City wartet bereits Anna Lisa.
Wir wollen Anna Lisa nicht allzu lange in Panama City auf uns warten lassen, daher fahren wir einen Teil dieser Strecke mit dem Bus.
Fahrradmitnahme ist kein Problem.




















Panama City ist eine moderne, trotzdem zum Teil auch recht hübsche, und leider aber auch ziemlich teuere Stadt.
Wie in vielen großen Städten in Süd- und Mittelamerika ist die Kriminalität auch hier in Panama City ein großes Problem.
Unsere Tochter Anna Lisa wird hier dann auch gleich Zeugin wie mittags unser kleiner Supermarkt ausgeraubt wird.
In der Dunkelheit steigen wir vom Rad und nutzen Taxen oder Uber.

Wegen der Angst vor Überfällen machten wir lange einen großen Bogen um Südamerika.
Mit normaler Vorsicht lässt sich der Kontinent allerdings gut bereisen.
Wir verbrachten mittlerweile auf mehreren Reisen fast ein ganzes Jahr hier, zelteten häufig und fast ausschließlich "wild". Und uns ist bislang niemals etwas passiert.
(Was aber natürlich keine Garantie für die Zukunft bedeutet, die es allerdings auch in Europa nicht gibt...)




















Natürlich wollten wir auch den Panamakanal besuchen. Dazu lieh sich auch Anna Lisa ein Bike.








Die Fahrt dorthin war nicht wirklich schön. Häufig fuhren wir auf sehr stark befahrenen Straßen. Es war heiß, staubig und vom Kanal nicht sehr viel zu sehen. Das Besucherzentrum mit angeschlossenem Museum war vollkommen überfüllt und überteuert. Wir schenkten es uns.



























Die Stadt dagegen gefiel uns von Tag zu Tag besser. Wir blieben dort länger als geplant.


















Jeder, der der Panamericana, der berühmten Straße von Alaska nach Feuerland folgen will steht hier in Panama vor einem Problem. Auch wenn es mehrere Karten versprechen. Es gibt keine Straßenverbindung von Panama (Mittelamerika) nach Kolumbien (Südamerika)!!!
Dazwischen liegt der Tapón del Darién.
Als Tapón del Darién („Darién-Hindernis“, besser bekannt unter dem englischen Namen Darién Gap bekannt) bezeichnet man die letzte Lücke in der Panamericana, einer ansonsten durchgängigen Straßenverbindung zwischen Alaska im äußersten Norden von Nordamerika und Feuerland im äußersten Süden von Südamerika.
Diese Stelle liegt im Darién, einem Regenwaldgebiet im Südosten Panamas und im Nordwesten Kolumbiens. In dieser bergigen und sumpfigen Gegend gibt es keine Straßen. Um die Verbindung zwischen Nord- und Südamerika herzustellen, wären etwa 110 km Straße erforderlich.
Es ist ein gesetzloses Gebiet, beherrscht von versprengten Guerillagruppen und Drogenkartellen. Nur wenige Traveller durchquerten dieses Gebiet. Noch weniger mit einem Fahrrad. Einige blieben bei ihrem Versuch für immer verschollen...

So haben hier nun alle ein Problem. Wie kommen wir von Panama nach Kolumbien?
Eine kurze Zeit lang verkehrte eine Fähre. Diese wurde aber bald wieder eingestellt. Die Verladung von Motorrädern, Autos und Campingbussen auf Frachtschiffe ist zeitraubend und geht ganz schön ins Geld. Viele Radtouristen fliegen daher von Panama City nach Kolumbien. Auch nicht ganz billig.
Einige Besitzer von kleineren Booten hatten daher die an sich gute Geschäftsidee die gestrandeten Traveller überzusetzen. Aber auch nicht billig und dazu sehr unzuverlässig. Das Schlimmste aber ist die Überfahrt selbst. Der Fluch der Karibik!!! Das Meer ist hier sehr, sehr rau.
Horrorgeschichten von Überlebenden sind im Netz nachzulesen...


Auch wir wollen auf dieser Route reisen. Allerdings so wenig wie möglich auf dem Wasser.
Wir hören die Geschichten von einem karibischen Paradies, bewohnt von einem indigenen Volk, den Guni. Dort findet man die echte Karibik. So wie sie früher einmal war. Ohne ausufernden Tourismus und große Hotels. Und zu vertretbaren Preisen. Und mit der Möglichkeit auf kürzestem Weg nach Kolumbien zu kommen.

Wir buchen eine der vielen Touren über die San Blas Inseln von Panama City nach Kolumbien. Die Räder werden zu einem günstigen Preis mitgenommen. Allerdings auf eigene Gefahr.
Es gibt viele Veranstalter mit sehr unterschiedlichen Leistungen und Preisen. Man sollte sich vorher gut informieren.













Durch eine herrliche Hügellandschaft und fast unberührte Regenwälder geht es Richtung karibische Küste. Plötzlich ein Verkehrsstau mitten im Nichts.
Es ist die Grenzstation zum autonomen Gebiet der Guni oder Kuna.
Die Kuna flohen aufgrund der spanischen Invasion im 17. Jahrhundert auf ein Archipel in der karibischen See, die San Blas Inseln. Sie kämpften später gegen die Spanier an der Seite anderer Kolonialmächte und auch mal mit, mal gegen die Piraten. Schließlich widersetzten sie sich auch noch erfolgreich Panamas Regierung in blutigen Auseinandersetzungen und konnten 1930 das autonome Gebiet Kuna Yala gründen. Zu diesem gehören die San Blas Inseln, aber auch große Gebiete an der Küste im Südosten Panamas.


Guna Yala

San Blas Inseln


Die San Blas Inseln liegen vor der Ostküste Panamas im Karibischen Meer. Es sollen 365 Inseln sein- eine für jeden Tag des Jahres. Nur ein paar Dutzend sind bewohnt. Die etwa 20.000 Bewohner gehören zur Ethnie der Guna- auch Kuna genannt.
Das Land darf weder verkauft noch verpachtet werden. Daher gibt es keinerlei Luxus Ressorts und protzige Hotels. Meist wohnt man in very basic Unterkünften-
Da auch die meisten Lebensmittel com Festland kommen muss man essen und trinken was es gerade gibt.
An Fischen, Langusten und anderem Seegetier herrscht dagegen nur selten Mangel.
Ein ganz besonderes Stück Karibik...
Währung ist offiziell die Kokosnuss. Der Umrechnungskurs zum Dollar wird alljährlich neu festgelegt.













(eine von 365)

















Viel zu tun gibt es hier nicht.
In 15 Minuten ist man um die Insel gelaufen. Radwege gibt es nicht.
Täglich eine Bootsfahrt zu den umliegenden Inseln und Riffen.
Uns gefällts.





Wir schlafen lieber in unserem Zelt als in einer 6- Bett- Hütte.




























ein ukrainischer Blogger mit Freundin, der eine Tour rund um die Welt macht.








Unser russischer Freund Alexej, mit dem wir Streitgespräche über deutsche Grammatik führen mussten.




Die Inseln sind auch bei Transatlantikseglern beliebt.










Es waren ein paar wirklich schöne und erholsame Tage auf den San Blas Inseln. Die Guna sind extrem freundlich, interessiert und hilfsbereit. Wir hätten es durchaus noch länger hier aushalten können. Aber der eigentliche Grund warum es uns auf dieses Inselparadies verschlagen hat ist ja die Weiterfahrt nach Kolumbien.
Unsere Crew, die uns bereits vom Festland abholte und die letzten Tage umsorgte bringt uns nun rüber nach Südamerika. Wir werden in etwa 12 Stunden mit unserem kleinen Boot für diese Strecke brauchen. Es ist eine Zwischenübernachtung vorgesehen.
Bisher war es sehr angenehm mit dem Boot von einer Insel zu einer anderen fahren, in der Sonne zu dösen und das Paradies zu betrachten.
Also freuen wir uns auf zwei Tage auf See.
Außer zwei Mann Besatzung sind wir 12 Personen aus sieben Länder onboard.























Die erste Stunde war es die angenehme Fahrt, die wir uns alle vorgestellt hatten.
Aber dann!!!
Wir hatten uns gewundert, dass wir immer wieder aufgefordert wurden alle wichtigen oder empfindlichen Geräte sorgsam und wasserdicht zu verpacken. Insbesondere Kameras und Telefone. Die Räder wurden sicher vertäut und Säcke zwischen die beiden gelegt.
Man hätte gewarnt sein können...
Nach der ersten Stunde wurden die Wellen ziemlich plötzlich höher und kräftiger.
Der Captain klärte uns auf, dass uns ab jetzt kein vorgelagertes Riff mehr vor der aufgewühlten Karibischen See mehr schütze.
Es fühlte sich an wie die Achterbahn auf dem Oktoberfest.
Anfangs quietschten auch alle ausgelassen zu diesem Spektakel. Das ließ bald nach als die Wellen eine Höhe von 5-6 Metern erreichten.
Unsere Nussschalen verschwanden immer wieder in tiefen Tälern. Dann kippten sie wieder über die Kante des Wellenkamms.
Mehr als die Hälfte der Passagiere brauchten die freundlich angereichten Spucktüten.
Etwa einmal pro Stunde fielen die Motoren aus, und es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis zu wieder losschnurrten.
Ob man es wohl schaffen würde bis an die Küste zu schwimmen?
Ein Blick auf die Brecher, die an die Felsen schlugen ließen auch diese Hoffnung schwinden.
Schließlich erreichten wir doch die rettende Insel.
Und das Gleiche morgen noch einmal?
Der Captain verneinte leider die Frage ob es morgen ruhiger zugehen würde.
"Nein, morgen ist mehr Wind und höhere Wellen!"
Muss man immer so ehrlich sein?
Wir tranken viel Bier und schliefen trotzdem schlecht.

Ein paar Bilder von der netten Insel auf der wir übernachteten.

















Die abendliche Partie gewann das Heimteam haushoch.


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Geändert von Juergen (05.02.21 07:01)
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#1435795 - 15.06.20 19:39 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
uwee
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Im besten Haus am Platze gab es das Abendessen. (Im Fährpreis includiert)










































Auch am nächsten Morgen wird alles wieder bestens verstaut. erleben wir auf der Fahrt
Trotzdem lösen sich während der Fahrt die Stricke, die die Räder halten.
Bei jedem Wellenkamm schlägt das obere Rad auf das darunter liegende.
Keine Chance während der Fahrt etwas zu ändern.
Das Ergebnis erleben wir ein paar Tage später auf der Fahrt nach Medellin.






Sorry keine weiteren Bilder von der Bootsfahrt.




Wir erreichen am Abend den panamaischen Grenzposten im winzigen Kaff Puerto Obaldia. Da Flut ist müssen wir mit den Pässen an Land schwimmen.
Dann soll die ganze Gruppe auch noch das gesamte Gepäck in die Grenzstation bringen.
Als die Grenzer die Fahrräder und die Wellen sehen verzichten sie gnädigerweise.
Hier verlässt uns Anna Lisa. Sie fliegt mit einer winzigen Maschine am nächsten Morgen zurück nach Panama City.

Von Puerto Obaldia aus sind es nur noch 30 Minuten bis zum ersten kolumbianischen Örtchen Sapzurro. Hier verlassen uns unsere Bootsleute und kehren zurück nach Panama.
Leider ist in Sapzurro wegen Weihnachtsferien kein Zimmer frei.
Zum Glück haben wir unser Zelt.




Am nächsten Morgen in Sapzurro











Die eine noch in Mittelamerika. Der andere bereits in Südamerika.





Weiter geht es immer Richtung Süden.
Hier beginnen nun die Anden. Wir folgen ihnen- nicht immer nur per Fahrrad- etwa 10.000 Kilometer bis nach Feuerland.
Zuerst einmal aber führt unser Weg durch Kolumbien.
Es wird unser neues Lieblingsland.
Davon berichten wir später.







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Geändert von Juergen (05.02.21 07:03)
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#1435825 - 16.06.20 05:35 Re: Go West! Costa Rica und Panama [Re: uwee]
lutz_
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Hallo Isabel&Uwe!


Da passt dann auch der Bericht von Iohan, der die Darien Gap mit seinem Fahrrad in einem Packraft paddelnd überwunden hat:

http://www.bikewanderer.com/on-the-road//packrafting-the-darien-gap

https://www.youtube.com/watch?v=eLEGyJUHza8

Seine Art des Reisens ist absolut beeindruckend. Noch beeindruckender sind seine Videos und die ruhige Erzählweise, die sich angenehm von den sonstigen Vlogger-Szene auf YouTube unterscheidet. Als Beispiel hier noch sein bisher letzter Film über die Überquerung des Lago O'Higgins im Süden von Chile mit dem Packraft:

https://www.youtube.com/watch?v=IcRWQL3USGM&t=1017s


Gruß LUTZ
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