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#1360703 - 31.10.18 19:55
Namibia 2018
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Beiträge: 342
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Dauer: | |
Zeitraum: | |
Entfernung: | 1640 Kilometer |
Bereiste Länder: | Namibia
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Hallo, dies ist der Bericht unserer Tour durch Namibia im September dieses Jahres. Ein paar Worte vorab zur Wahl des Reiseziels: Namibia war zumindest für Bernd seit seiner Kindheit, als er das Land im Erdkundeunterricht besprochen hat, ein absolutes Wunschziel. Mein Ansatz war etwas pragmatischer. Afrika hat auch mich durchaus schon länger gereizt, allerdings mag ich besonders weite und vor allem menschenleere Landschaften. Vor allem letzteres ist in vielen Ländern Afrikas glaub ich eher schwer zu finden. Namibia hingegen bietet das quasi ausschließlich – deswegen erschien uns das Land optimal, um das erste Mal den Fuß auf den afrikanischen Kontinent zu setzen. Für Bernd war auch der Besuch des Fish River Canyon ein absoluter Langzeitwunsch – insofern war auch klar, dass es eher in den südlichen Teil Namibias gehen sollte. Bei der Route orientierten wir uns im Wesentlichen an der Tour, die Roland (ro77654) 2014 gemacht hat und in seinem Buch "Mit dem Fahrrad durch Namibia" beschreibt: Von Keetmanshoop über den Fish River Canyon zur südafrikanischen Grenze und dann im Westen wieder in nördlicher Richtung über Lüderitz, Sossusvlei und Naukluft-Berge nach Swakopmund. Vielen Dank nochmal an Roland für das Buch, es hat uns bei der Vorbereitung wirklich viel geholfen! Die Strecke nimmt viele der touristischen Höhepunkte des südlichen Namibias nimmt, da wir allerdings im Gegensatz zu Roland und seinen Reisepartnern nur 4 Wochen hatten, blieb uns leider etwas weniger Zeit für Ausflüge und Besichtigungen. Wir sind im September unterwegs, wo es langsam in den Sommer geht und wo es – das merken wir leider erst vor Ort – häufig zu starkem Wind und Stürmen kommt. Anreise nach WindhoekWir fliegen mit Eurowings mit Umstieg in Köln/Bonn – prinzipiell ok, leider startet die Reise schon mit einer Flugverspätung des Köln-Namibia-Flugs von 14h. Statt über Nacht gen Süden zu schweben, werden wir erst mal in einem Hotel in Köln einquartiert und können erst am nächsten Morgen losfliegen. Immerhin können wir so bei Tageslicht einen Blick auf Afrika von oben werfen. Wir landen am Donnerstagabend in Windhoek und werden von einem Fahrer des Hostels, das wir gebucht haben, abgeholt. So können wir die Radkartons mit zum Hostel bringen und dort für die Dauer der Reise einlagern. Uns geht so ein Tag in Windhoek verloren, was uns allerdings bei dem recht übersichtlichen Städtchen nicht ganz so dramatisch erscheint. Für Freitagabend ist die Weiterreise mit dem Zug nach Keetmanshoop geplant. So verbringen wir den Freitag zunächst mal damit, die Fahrkarten für den Zug zu besorgen, ein paar Einkäufe zu tätigen, und uns auf die Suche nach Gaskartuschen zu machen. Die Schraubkartuschen sind im Campingladen im Stadtzentrum leider ausverkauft, allerdings werden wir in einem weiteren Campingladen etwas außerhalb der Stadt fündig, prima, so sind wir schon mal für die Dauer der Reise versorgt. Am Nachmittag holen wir dann Räder und Gepäck aus dem Hostel und rollen zum Bahnhof, wo der Zug um 19:30h abfahren soll. Der Zug steht bereits am Bahnsteig und besteht soweit aus 2 Waggons – Ein Waggon mit Sitzen und ein Liegewagen, wo wir ein Abteil für uns gebucht haben, in das wir irgendwie auch Gepäck und Räder reinquetschen müssen. Mein Rad passt nach Demontage des Vorderrades und der Pedale unter die untere Liege – Bernds Rad stellen wir neben uns ins Abteil. Von Keetmannshoop nach Aussenkehr an der südafrikanischen Grenze – 4 Tage, 386 kmDie Fahrt ist schon ein besonderes Erlebnis. Nachts werden diverse Male Güterwaggons an und abgekoppelt, so dass wir mehrfach fast von unseren Liegen purzeln. Und mit nur 2 Stunden Verspätung und nach gut 13 Stunde Fahrzeit erreichen wir am nächsten Morgen Keetmanshoop. Ähnlich wir Roland und seine Mitradler machen wir uns auch erstmal auf zum Köcherbaumwald 14 km nördlich von Keetmanshoop. Das liegt zwar nicht in unsere Richtung, ist aber sehr interessant und den kleinen Abstecher durchaus wert. Auch treffen wir dort einen Südafrikaner, der völlig radbegeistert ist und uns von seinen Langstreckenrennen in Südafrika über Pisten erzählt. Z. B. 1000 km in 3 Tagen mit Fahrten vorwiegend nachts, weil’s tags zu heiß ist. Er verspricht uns, uns Routenvorschläge für unseren nächsten Urlaub zuzuschicken. Von dort machen wir uns gleich auf in Richtung Süden. Unser nächstes „großes“ Ziel ist nun der Fish River Canyon. Schon bald biegen wir vom Asphalt auf Piste ab, die aber hier sehr gut präpariert ist und sich super fahren lässt. Wir machen ersten Kontakt mit der namibianischen Weite und finden am Abend ein wunderschönes Plätzchen für unser Zelt am Naute Staudamm direkt am Wasser. Ein Luxus, den wir auf dieser Reise nur noch einmal haben werden. Am nächsten Tag geht es für uns weiter auf perfekten Pisten mit Rückenwind gen Süden Richtung Fish River Canyon. Wir fahren durch die endlose Weite als uns plötzlich am Horizont ein roter Punkt entgegen kommt. Ein Mann im Spiderman-Kostüm?! Ja, ein Mann im Spidermann-Kostüm! Wir treffen Spinnekop, einen Südafrikaner aus Praetoria, der mit Unterstützung eines querschnittsgelähmten Freundes von Praetoria nach Lüderitz läuft um für Organspenden zu werben. LinkWir wünschen ihm Erfolg und er entschwindet in die weite Weite: Eine Weile geht es noch auf der Piste weiter, bis wir Richtung Fish River Canyon abzweigen. Hier kommen wir in ein Gebiet, wo wohl vor kurzem erst viele Wildtiere ausgewildert wurden. Und tatsächlich sehen wir viele Springböcke, Oryxe und Strauße rechts und links der Straße. Ich fühle mich in die Grzimek Tierfilme meiner Kindertage versetzt. Eine schöne Pausenmöglichkeit bietet das Roadhouse, ein Lokal mitten im Nirgendwo, dessen Besitzer eine stattliche Sammlung an alten Autos angelegt hat und diese in und um sein Lokal verteilt hat. Nach insgesamt 104 km erreichen wir am Abend den Campingplatz Hobas am Parkeingang zum Fish River Canyon und realisieren zum ersten Mal, dass wir mit unseren Rädern unter all den anderen Touristen die absoluten Exoten sind. Wir kommen kurz mit einem namibianischen Tourguide ins Gespräch, der uns noch Tipps für die weitere Reise gibt. Im Wesentlichen decken die sich mit unserer Routenplanung, bloß die D707 – angeblich die schönste Straße Namibias – legt er uns sehr ans Herz. Sie führt entlang der Namib mit Wüste auf der einen und Bergen auf der anderen Seite. Wir werden es uns mal vormerken. Den Ausflug zum Fish River Canyon starten wir am nächsten Morgen zunächst ohne Gepäck. Eine 10 km lange Stichstraße führt zu mehreren Aussichtspunkten, die wir alle abklappern – die Ausblicke sind ohne Zweifel spektakulär. Auch die Wanderung durch den Canyon ist sicherlich toll, aber wandern im Canyon ist nur in Gruppen von mind. 3 Personen, mit Anmeldung, mit Führer und medizinischem Attest erlaubt. Zurück am Campingplatz sammeln wir unser Gepäck ein und machen uns auf den Weg zum Campingplatz Ai Ais, den südlichen Endpunkt der Canyonwanderung und Ort heißer Quellen. Es geht über leicht sandiges Auf und Ab und weite Hochebenen, - in der Ferne begleitet uns immer der Blick auf den Canyon. Das zähe Auf und Ab ist ganz schön anstrengend und die Strecke nach Ai Ais zieht sich hin. Ich bin froh, dass es die letzten 11 Kilometer nur noch bergab geht – auch wenn wir das morgen alles wieder hoch müssen. Ziemlich erschöpft rollen wir um kurz nach fünf auf den Platz. Wir schlagen das Zelt auf und hüpfen bald in den mit badewannenwarmem Wasser gefüllten Pool. Als Krönung des persönlichen Luxus kehren wir abends auch noch im Restaurant ein und essen das erste Mal auf dieser Tour Oryx-Steak. Wie später immer wieder stellen wir fest, dass der Fokus hier beim Essen eindeutig auf dem Fleisch liegt. Ein Riesenstück liegt auf dem Teller, die 3-4 dazu gereichten Pommes und Dosenmöhrchen sind eher schmückendes Beiwerk. Aber alles sehr lecker. Der Pool lockt uns auch am nächsten Morgen nochmal. Die 11km bergan zu Anfang des Tages klappen besser als erwartet – weiter geht es über eine Anhöhe und vor uns liegt eine endlose offene Weite. Eine Wahnsinnslandschaft! Nach einigen Kilometern kommen uns Radler entgegen. Eine Gruppe holländischer Mountainbiker, die mit einem südafrikanischen Reiseveranstalter von Kapstadt nach Norden unterwegs sind. Wir unterhalten uns ein bisschen bis kurz später auch schon ihr Begleitfahrzeug heran rauscht. Glück für uns, denn die haben gekühlte Cola im Gepäck, von der wir gern ein Glas nehmen. Nach einer zweiten Anhöhe dreht der Wind und wir ahnen das erste Mal, dass der uns auf der Reise noch Schwierigkeiten machen könnte. Über eine weitere Hochebene geht es weiter Richtung Aussenkehr, der Wind kommt nun von vorn, wird kontinuierlich stärker und bremst uns auf 10 bis 12 km/h ab. Endlich kommt der Grünstreifen entlang des Oranje in Sicht. Hier landen wir in einem Weinanbaugebiet, wo laut unserem Reiseführer vor allem die Südafrikanischen Weine, die in unseren Discountern zu finden sind, ihren Ursprung haben. Im kleinen Ort Aussenkehr, der aus einem Einkaufszentrum und einer großen Ansammlung von Schilfhütten besteht, wo grade die Arbeiter der Weinfelder in LKW nach Hause gebracht werden, kaufen wir kurz ein und fahren dann noch die 4 km zum nahen Campingplatz in einem der Weinfelder. In dem Resort wo wir heute unser Zelt aufschlagen, gönnen wir uns ein weiteres Mal den Luxus des Restaurant-Essens. Wobei – zumindest für unseren Geldbeutel sind die Gerichte hier mit Preisen von 8-10 Euro absolut erschwinglich, allerdings geben wir bei unserem Abendessen in etwa ein Viertel des durchschnittlichen Monatslohns eines hiesigen Arbeiters aus. Mehr als zuvor wird uns zwischen den Weinfeldern hier der immense Kontrast zwischen vielen schwarzen und weißen Namibianern bewusst. Entlang des Oranje bis hinter Rosh Pinah– 2 Tage, 155 kmWir verlassen nach einem kurzen zweiten Einkauf das Örtchen Aussenkehr und folgen dem Oranje nach Westen. Die Weinfelder lassen wir nach wenigen Kilometern hinter uns und der Weg zieht sich nun am Fluss entlang durch die Berge. Wir staunen über die verblüffende Ähnlichkeit der Landschaft zu einigen Abschnitten unserer Tour durch Tadschikistan letztes Jahr. Immer wieder glauben wir uns ins Bartang-Tal versetzt. Nach einigen Kilometern verlässt der Weg den Flusslauf und zieht sich in die Berge. Hier wird überall an der Piste gearbeitet. Viele LKW stauben uns zu, während wir im Schritttempo die Steigungen hochkurbeln – oder auch schieben… Aber wie immer folgt auf den Anstieg eine Abfahrt, die in diesem Fall dank der guten Pistenqualität richtig Spaß macht. Wir passieren die Mündung des Fish Rivers, die gänzlich trocken da liegt und fahren noch einige Kilometer weiter bis wir dann direkt am Fluss auf einem Fleckchen Grass einen herrlichen Zeltplatz finden. Wir genießen den Ausblick auf den Fluss und die vielen verschiedenen Reiher, die hier auf Nahrungssuche sind. Am Abend, als es dunkel wird, ist die Luft erfüllt von hunderten Glühwürmchen. Was für ein schöner Anblick! Auf der Weiterfahrt am nächsten Tag werden immer wieder Erinnerungen an Tadschikistan wach, so ähnelt sich oft das Panorama des grün bewachsenen Flussstreifens durch die schroffen Berge. Kurz vor Rosh Pinah hat uns dann der Asphalt mal wieder. Auch wenn die Piste bis hier weitgehend sehr gut fahrbar war, auf dem Asphalt rollt es sich doch auch sehr schön. Wir fahren die letzten Kilometer nach Rosh Pinah und erreichen den Ort gegen Mittag. Der Ort ist die Heimat der Beschäftigten der nahen Zinn-Mine und bietet neben größeren Wohngebieten unterschiedlicher Qualität auch Einkaufsmöglichkeit. Wir überlegen kurz, ob wir die Strecke nach Lüderitz auch wie Roland mit dem Auto überbrücken. Einer der Knackpunkte ist, dass es auf den nächsten 170 km keine Möglichkeit gibt, Wasser zu bekommen. Letztlich entscheiden wir uns aber dagegen. Irgendwie wollen die Beine radeln, und auch wenn die schnurgraden Asphaltstraßen möglicherweise monoton werden könnten – wir haben das Gefühl, auch dieser Abschnitt sollte Teil der Tour sein. Also laden wir die Räder voll mit Wasser - zusammen haben wir jetzt 26L Vorrat für die nächsten 2 Tage. Der Verkehr ist vernachlässigbar und die wenigen LKW die von der Mine unterwegs nach Aus sind, fahren sehr rücksichtsvoll. Wir folgen der Straße noch ca. 30 km. Unterwegs kommt uns ein deutsches Auto entgegen. Ein Paar, das von Deutschland aus die Westküste Afrikas nach Süden gefahren ist und jetzt in Namibia nach einem Unfall mit einer Kuh auf einen neuen Scheinwerfer wartet, um in Südafrika einreisen zu können. Dann soll es entlang der östlichen Länder Afrikas wieder Richtung Heimat gehen. Da die beiden am nächsten Tag die gleiche Straße zurückfahren werden, fragt Bernd, ob sie uns am nächsten Tag noch etwas Wasser und Cola bringen könnten. So sollten wir dann überhaupt keine Wassersorgen mehr haben. Da die Straße sich die ganze Zeit leicht bergauf zieht, bin ich dann doch nach knapp 100 km irgendwann ziemlich müde und wir schlagen das Zelt neben der Straße auf. So richtig viel Alternativen gibt es hier nicht. Hinter Rosh Pinah bis Lüderitz– 4 Tage, 290 kmDie Nacht war ein bisschen laut so direkt neben der Straße, sonst aber ohne besondere Vorkommnisse. Wir brechen auf und die ersten Kilometer machen wieder richtig Spaß, es geht bergab und wir haben Rückenwind. Schon bald überholen uns wieder die beiden Deutschen und versorgen uns mit Wasser und kalter Cola. Wir stehen noch eine ganze Weile am Straßenrand und tauschen uns über unsere Reiseerlebnisse aus. Weiter geht es dann über meist sanftes Auf und Ab auf oft schnurgraden Straßen mit Wind der mal von vorn und mal von hinten weht. Nach knapp 100 km bauen wir auf einer kleinen Anhöhe neben der Straße unser Zelt auf und läuten den Feierabend ein. Bis zum nächsten Örtchen Aus sind es jetzt noch gut 40 km. Die letzten Kilometer geht es nun auf einer wie mit dem Lineal gezogenen Straße. Gegen Mittag erreichen wir Aus. Wir kehren im kleinen Dorfladen ein und gleich im Anschluss in das dortige Restaurant des Hotels Bahnhof Aus, wo wir uns erstmal mit richtig leckerem Essen den Bauch vollschlagen. Das Lokal ist gut besucht, unter anderem hält hier eine Reisegruppe von Rotel Tours grade Mittagspause. Wir fahren noch ein paar Kilometer weiter zum Resort/Campingplatz Klein Aus, wo uns dann etwas widerfährt, was im weiteren Verlauf der Reise noch häufig passieren wird und mich jetzt noch verblüfft. Der Platz liegt ca. 5 km hinter dem Ort an der Straße nach Lüderitz. Es geht bergab und rollt sich leicht. Als wir an der Rezeption sagen, dass wir gern eine Nacht mit dem Zelt übernachten möchten bekommen wir die postwendende Antwort: Sorry, we are fully booked. – Hä? Wir werfen einen Blick nach draußen. Das Gelände der Anlage erstreckt sich kilometerweit. Da soll kein Platz für ein kleines Tunnelzelt sein? Also nochmal: Wir sind mit Fahrrädern unterwegs und würden gern eine Nacht mit dem Zelt übernachten – wir brauchen keine Feuerstelle, keine Sitzgruppe, lediglich gut 3 qm für das Zelt. Nein, es bleibt bei fully booked. Eine Selbstversorgerunterkunft für umgerechnet 80 Euro pro Person wäre noch im Angebot. Wir sind einigermaßen sprachlos und verlassen wutschnaubend die Rezeption. Draußen spricht uns eine weitere Angestellte des Platzes an: Das ist ja toll, die fahren mit dem Fahrrad! Ob sie von uns Fotos für ihre Facebookseite machen dürfte?! Jetzt platzt selbst mir der Kragen (das passiert echt selten…). Nein, sicher nicht, das wäre ja noch schöner. Uns erst vom Platz verweisen und dann noch mit uns werben wollen… Als sie das hört, bietet sie an, den Chef zu holen (ein Zauberwort, das wie wir lernen hier viele Türen öffnen kann – please ask the Manager…) Der kommt dann auch und lässt sich nach viel gedanklichem hin und her dazu erweichen, dass wir auf der „emergency site“ des Campingplatzes übernachten dürften. Denn irgendwie wäre das ja ein „emergency“… So bekommen wir also am Ende einen Stellplatz zugewiesen, der zwar 300 m vom Sanitärhaus entfernt liegt, aber ebenfalls mit privater Feuerstelle, Mülleimer und Wasserhahn ausgestattet ist und damit den 9 weiteren Stellpätzen die bereits ausgebucht sind in nichts nachsteht. Im Gegenteil, es ist wunderschön. “emergency site“ Was ich aber bis heute nicht begreife, warum das so schwierig war?! Das Gelände um uns hätte Platz für hunderte Zelte geboten. Warum ist das so schwer zu verstehen, dass wir wirklich nur die paar Quadratmeter zum Aufstellen des Zeltes brauchten? Irgendwie hatte ich in Afrika etwas mehr Flexibilität erwartet, tatsächlich kam uns das hier manches Mal deutscher als deutsch vor. Wenn das so nicht vorgesehen ist, wird das so auch nicht gemacht… In der Tat war das „Ausgebucht-Sein“ der Zeltplätze im weiteren Verlauf der Tour immer mal wieder ein Thema, dass mal mehr, mal weniger flexibel oder auch gar nicht gelöst wurde und uns zunehmend nervte. Als wir am nächsten Morgen aufbrechen sind die meisten der Mietwagen schon abgereist. Viele planen sicher von hier einen Tagesausflug nach Lüderitz, wir werden die 120 km pro Strecke sicher nicht in einem Tag schaffen. Der Vorteil: es geht nur bergab! Die ersten Kilometer rollen wir locker leicht bergab Richtung Küste. Wir legen kurz eine Pause an einer Stelle ca. 1 km abseits der Straße ein, wo sich die wilden Pferde Namibias sammeln. Auch dieser Tipp kam von dem Tourguide am Hobas Camp und hat sich wirklich gelohnt. Die Pferde sind wahrscheinlich Nachfahren von den Pferden der deutschen und südafrikanischen Truppen im ersten Weltkrieg, die bei einem Bombenangriff versprengt wurden. Sie leben wild in der Wüste und werden durch die Instandhaltung einer Wasserstelle durch private Initiativen unterstützt. Von den Pferden geht es entlang der schnurgraden Straße weiter leicht bergab in Richtung Küste. Wir passieren verlassene Bahnhöfe und staunen wieder mal über die unendliche Weite. Gegen Mittag wird der Wind wieder stärker und natürlich kommt er wieder von vorn. Er nimmt fortlaufend zu und am Nachmittag ist er so stark, dass wir wieder nur mit 10-12 km/h vorankommen. Wir brechen ab und stellen das Zelt in einer etwas windgeschützten Senke hinter dem Bahndamm auf. Wie üblich müssen wir es wegen des Windes komplett abspannen – und wie üblich hört der Wind, kaum ist die Sonne untergegangen auch wieder komplett auf. Nachts regt sich kein Lüftchen. Der Wind ist grade hier in Küstennähe ein kritischer Punkt, auf den uns auch die Tourguides der holländischen Mountainbiker hingewiesen hatten. Bei starkem Wind kann einen der aufgewirbelte Sand quasi sandstrahlen – das würde auch Autolacke ruinieren. Diese Glasflasche hier, wurde jedenfalls auch schon ganz schön abgeschmirgelt. Am nächsten Morgen allerdings ist es windstill – und wir machen eine komplett neue Erfahrung. Durch die Nähe zum Meer ist die Luft feucht, und das Zelt hängt wie ein nasser Putzlappen im Gestänge. Kaum ist die Sonne aber über den Horizont geklettert, ist es aber auch schnell wieder getrocknet. Ohne Wind radeln wir die letzten Kilometer Richtung Lüderitz, wo wir 10 km vorher noch einen Halt in der Geisterstadt Kolmanskop einlegen. Ich hatte eigentlich keine großen Erwartungen gehabt, umso überraschter war ich, dass ich es dann doch sehr interessant fand durch die alte Siedlung zu stöbern und zu sehen, wie die Deutschen hier vor gut 100 Jahren versucht haben, es sich mitten in der Wüste möglichst heimisch einzurichten. Zwar haben die halb verfallenen und vom Sand verwehten Häuser auch einen gewissen Charme, besonders interessant fand ich es aber durch die noch sehr gut erhaltenen Häuser zu laufen, die nach einem Anstrich fast bezugsfertig erschienen. Gegen Mittag – das Museumsgelände schließt sowieso um 13:00 h – fahren wir dann das letzte Stück bis Lüderitz und finden diesmal ganz ohne Probleme einen Platz auf dem dortigen Campingplatz. Den Rest des Tages verbringen wir mit einem Stadtrundgang – was in dem kleinen Örtchen recht schnell erledigt ist - mit einkaufen für die nächsten Tage und der Suche nach einer Rückfahrtmöglichkeit nach Aus. Denn – so schön die Straße von Aus nach Lüderitz auch ist - zweimal muss man die 125 km wirklich nicht fahren. Unsere erste Idee ist der Zug. Gleise gibt’s ja. Allerdings ist die Strecke noch nicht freigegeben, weil sie – Überraschung! – ständig vom Sand verweht wird. Wir sehen tatsächlich am nächsten Tag einen Testwagen fahren, allerdings ist man sich wie man uns in der Touristinfo erklärt über ein langfristiges Konzept für die Freihaltung der Schienen vom Sand noch nicht im Klaren. Testfahrt Shuttle-Busse gibt es auch, allerdings nehmen die wohl keine Räder mit. An der Tankstelle sagt man uns, dass wir am nächsten Morgen um halb 8 da sein sollten, da würden dann Fahrer abfahren. Und so verbleiben wir mit der Idee, am nächsten Morgen an der Tankstelle nach einer Mitfahrgelegenheit zu suchen. nette Straße in Lüderitz, wie im Reiseführer – allerdings auch die einzige wirklich fotogene Straße. Der Ort hat uns irgendwie etwas enttäuscht… ...gleich geht's weiter...
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#1360704 - 31.10.18 19:55
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Lüderitz nach Sesriem 5 Tage, 312 kmAm Morgen sind wir pünktlich an der Tankstelle – ein Fahrer ist allerdings weit und breit nicht zu sehen. Man empfiehlt uns, es an der 2. Tankstelle des Ortes zu versuchen, weil da mehr Pick-Ups tanken würden. Nach ein paar Anläufen finden wir dort auch einen Fahrer, der uns nach Aus fahren will. Rasch verladen wir alles Gepäck im Auto und starten. Nach ungefähr 2/3 der Strecke dann aber die Schreck-Sekunde: Wo ist die Kamera??? Mist! Da es kein Handynetz entlang der Straße gibt, fahren wir also bis Aus durch bevor unser Fahrer an der Tankstelle anruft und nachfragt: Ja, die Kamera haben wir in der Eile dort auf der Mauer liegen lassen. Also: laden wir alles aus und während ich mich daranmache, die Räder wieder zu montieren fährt Bernd mit dem Fahrer noch einmal die 125 km zurück, um die Kamera zu holen. Als er dann gut 2 Stunden später wieder in Aus ankommt ist es fast Mittag, so dass wir erst mal wieder im Bahnhofshotel zum Essen einkehren, das da echt lecker war. Nun geht’s aber wieder auf die Räder. Wir laden wieder alles für 2 Tage voll Wasser und strampeln los zunächst auf der C13 Richtung Helmeringhausen. Diese Straße beglückt uns mit weiten Sandpassagen, die zwar grade noch - mit der Beladung aber doch nur sehr mühsam fahrbar sind. Immerhin kommt der Wind heute mal von hinten. Nach knappen 60 km passieren wir sogar einen Campingplatz an einer Farm – allerdings ist das Tor verschlossen und keiner auf dem Gelände zu sehen. Schade… So fahren wir weiter und treffen nur 6 km weiter auf die Farmer, die grade von einer Inspektionsrunde zur Zaunreparatur zurückkehren. Wir unterhalten uns kurz, können uns aber nicht dazu aufraffen, die letzten 6 km, die jetzt auch bergan gingen, wieder zurückzufahren. Sie sagen uns, es wäre aber auch kein Problem, wenn wir einfach hier wo wir wären das Zelt an der Straße aufschlagen – was wir dann auch kurz später nachdem wir eine 2. Farm passiert haben, machen. Die Sonne geht unter, Zeit schlafen zu gehen. Die Farmer der 2. Farm kommen kurz später mit einem Pferdegespann bei uns vorbei, bieten uns ebenfalls an, zurückzufahren um auf ihrem Gelände zu zelten, finden es aber auch völlig ok, vor Ort zu bleiben. Wir sind müde und bleiben, wo wir sind. Wir sammeln auch noch dieses komische Teil von der Straße auf. Wir halten es für eine Melone, nachdem wir aber fast unser Taschenmesser daran abbrechen, lassen wir es lieber bleiben und legen es wieder an den Straßenrand zurück… Am nächsten Morgen erreichen wir schon nach kurzer Zeit den Abzweig zur D707 – wir sind unsicher. Roland ist hier weiter auf der C13 Richtung Helmeringhausen gefahren. Die D707 wurde uns ans Herz gelegt, aber auch gesagt, dass sie sehr sandig sein könnte. Letztlich entscheiden wir, es zu probieren. Umkehren können wir immer noch. Und zunächst fährt sie sich auch wirklich schön. Der Belag ist besser als auf den letzten 50 Kilometern und in der Ferne sehen wir die ersten roten Dünen. Erste Ernüchterung kommt allerdings auf, als wir nach 25 km diese Gästefarm passieren, mit der wir a) als Option zum Wassertanken gerechnet hatten und b) als Informationsquelle zum Zustand der weiteren Straße. Auch hier ist das Tor verschlossen und offensichtlich keiner zu Hause. Wir machen kurz Pause und strampeln dann weiter. Nach weiteren 10 km wird der Pistenzustand allerdings rasant schlechter. Es wird sehr sandig – so sandig dass wir die Räder nur noch schieben können. Hm, was nun tun? Die D707 trifft erst in etwa 90 km auf die C27, allerdings haben wir keine Idee, ob die Piste jetzt nur für wenige Kilometer so sandig ist, oder ob es über die gesamte Strecke so bleibt. Umkehren nach 36 km ist aber auch doof. Bernd hält ein Auto an, um zu fragen, ob die Fahrer mehr Informationen über den Straßenzustand haben. Es ist ein Pärchen aus Italien. Über die Straße wissen sie auch nicht mehr, aber da ihr Pick-Up quasi leer ist, bieten sie uns an, uns bis zur C27 mitzunehmen. Gesagt getan. Wir laden wieder all unser Geraffel auf die Ladefläche und steigen ein. So haben wir Gelegenheit, die 707 zu fahren, auch wenn leider nicht mit den Rädern. Das hätten wir wirklich vergessen können. Die Straße ist über weite Teile zu sandig zum Fahren. Selbst der Allrad-Wagen hat vereinzelt leichte Probleme und wir hätten über die gesamte Strecke immer wieder weite Teile schieben müssen. An der C27 angekommen laden wir aus. An der Wegkreuzung liegt eine kleine Farm und eine Schafherde auf der Straße. Es scheinen Karakul-Schafe zu sein, die hier früher sehr intensiv gezüchtet wurden. Das Fell der Lämmer wurde für die in den 60-70er Jahren sehr populären Persianer-Mäntel verwendet. Das hier scheint ein solches Lämmchen zu sein, das sich freuen kann, dass Pelze tragen aus der Mode gekommen ist. Die Piste ist immer noch sehr schwer zu fahren. Es ist nicht mehr ganz so sandig, aber immer noch ziemlich viel Schotter und Waschbrett über die ganze Breite. Richtig flott sind wir auch jetzt nicht unterwegs. Dazu kommt auch heute am Nachmittag wieder heftiger Wind von vorn. So brauchen wir für die verbleibenden 25 km bis zu dem kleine von uns angesteuerten Campingplatz in Betta fast drei Stunden. Der Platz Betta bietet einiges: Es ist in der Tat ein Farmcamping an einer Tankstelle, der 4 Stellplätze für Camper und einige kleine Selbstversorgerhütten bietet. Drumherum ist Wüste. Für uns ist es ein kleines Paradies, denn es gibt auch einen kleinen Laden und Cafe und die Mannschaft, die den Platz bewirtschaftet ist ausgesprochen nett. Allerdings wird der Wind immer heftiger. Obwohl wir das Zelt im Windschutz einer kleinen Mauer aufbauen können, haben wir abends Sorge, dass es uns zusammenbricht. Diesmal nimmt der Wind über Nacht auch nicht ab, sonder weht unvermindert auch am nächsten Morgen. Im Vorzelt müssen wir das Frühstücksgeschirr erst mal freipusten. Wir überlegen nur kurz bis wir uns entscheiden, heute nicht weiterzufahren. Bei dem Sturm macht das wirklich keinen Sinn. Wir verlängern für eine Nacht und machen uns ohne Gepäck auf den Weg zum 22 km entfernten Schloss Duwisib. Es braucht 2 ½ Stunden, bis wir uns gegen den Wind zu dem Schlösschen gekämpft haben. Das Schlösschen, das von einem deutschen Offizier Anfang des 20. Jahrhunderts hier mitten im Nirgendwo errichtet wurde selbst – naja - ist ganz nett allerdings etwas weniger spannend, als wir es erwartet hatten. Mit der Besichtigungstour ist man schnell fertig. Wir bleiben noch etwas im netten grünen Innenhof sitzen und machen uns dann auf den Rückweg, den wir mit Rückenwind in einer knappen Stunde hinter uns bringen. Zurück am Platz treffen wir auf eine weitere organisierte Mountainbike-Tour, die hier inzwischen eingetroffen ist. Diese hier fahren allerdings nicht wie die Holländer die komplette Strecke am Stück, sondern eher die Filet-Stückchen und zwischendurch sitzen sie im Bus. So klingt es für uns zumindest: „Da war es zu windig, da zu sandig, da zu viel Wellblech, naja und morgen sehen wir mal“. –Wahrscheinlich sind wir nur neidisch! Am Abend starten wir einen 2. Versuch, Fundstücke vom Wegesrand zu verzehren. Das hier sieht definitiv aus wie eine Melone – schmeckt allerdings wie Pappmaché, so dass wir auch diesen Anlauf erfolglos abbrechen. Gegen Nachmittag lässt dann auch endlich der Wind nach, so sind wir zuversichtlich, dass wir morgen weiterkommen. Auch die Nacht bleibt es windstill und wir können am nächsten Morgen ohne Gegenwind aufbrechen. Die Straße ist allerdings weiterhin ziemlich schwer zu fahren. Wellblech mit viel losem Schotter und immer wieder mal Abschnitte, die man nur schieben kann. Später geht es auch noch ein paar Anstiege hoch, die mir ziemlich zu schaffen machen. Die Tankstelle ist leider nicht mehr existent – keine kalte Cola, kein Eis… Gegen vier Uhr am Nachmittag erreichen wir das Namib Rand Reservat. Prinzipiell wäre noch Luft, wir sind erst knapp 60 km gefahren. Allerdings darf man im Park nicht zelten. Und bis zum Ende des Parks in 50 km werden wir es sicher nicht mehr schaffen. Also entscheiden wir uns, gleich hier am Parkeingang das Zelt aufzubauen. Das heißt, wenn wir es am nächsten Tag bis Sesriem schaffen wollen, haben wir ca. 85 km auf dem Plan. Wir stehen deswegen am nächsten Tag für unsere Verhältnisse früh um sechs auf und brechen um halb acht auf. Die ersten Kilometer läuft es ganz gut – und schon nach wenigen Kilometern eine für mich Sensation: Eine Giraffe steht am Wegesrand. Ein absolut faszinierender Anblick. Wir bestaunen uns eine Weile gegenseitig bis sie abdreht und von dannen schreitet. Nur wenige Kilometer später kreuzen 2 weitere Giraffen die Straße. Da ich mit der Kamera zu langsam war, hier leider nur als Suchbild (der in der Straßenmitte ist Bernd, die Giraffen sind eher in der rechten Bildhälfte zu finden ;)): Es geht weiter über eine offene Ebene wo es viele verschiedene Antilopen und Springböcke zu sehen gibt. Eine fantastische Landschaft! Leider hat die Straße eine sehr wechselhafte Qualität – über einige Abschnitte ganz gut, in anderen Bereichen kaum noch fahrbar. Zusätzlich wird es heute zunehmend wärmer. Das Thermometer dürfte deutlich über die 35°C geklettert sein. So werden dann trotz des frühen Starts nach gut 50km die Beine doch langsam wieder lahm. Wir machen häufiger Pausen und trinken viel, trotzdem hab ich nach weiteren 10 km das Gefühl, es geht kaum mehr weiter. Ein kleines Schattenplätzchen an einem Baum wird gleich zum perfekten Pausenplatz. Ich bin platt! Während ich dort im Schatten hocke und Bernd um mich herum fotografiert hält ein PKW. Es sind Deutsche aus München, die sich nach unserem Wohlbefinden erkundigen und uns 3 L Wasser zusätzlich anbieten. Die nehmen wir gerne, zumal sie deutlich angenehmer temperiert sind als die warme Plörre an unseren Rädern. Nach einem netten Gespräch ist dann auch die Motivation etwas zurückgekehrt und wir greifen die letzten knapp 30 km nach Sesriem an. Und schon nach wenigen Kilometern dann erscheint vor uns quasi eine Oase – eine Lodge im Stil eines Arabischen Forts. Wir biegen sofort ab und kehren für eine Pause ein. Das große Glas eisgekühlte Cola war in dem Moment das Schönste! Wir bleiben eine Weile sitzen – trinken eisgekühlte Getränke und essen eine Kleinigkeit, bevor wir dann in den Endspurt gehen. es bleibt mühsam… Auf den letzten Kilometern muss ich ganz schön kämpfen. Bernd übernimmt noch eine Tasche von mir und mit weniger Beladung schaff ich es dann doch auch noch bis zu unserem Ziel nach Sesriem. Wir checken auf dem Campingplatz ein, bekommen mal wieder den Notstellplatz der direkt an der Einfahrt liegt was mir in dem Moment allerdings herzlich egal ist. Wir hocken uns an die Bar, trinken Bier und Bernd horcht sich bei den anderen Reisenden um, ob uns morgen jemand mit dem Auto die 65km mit zu den Dünen nach Sossusvlei nehmen kann. Er hat schnell Erfolg und wir verabreden uns mit einem französischen Pärchen für den nächsten Tag um 6 Uhr morgens. Sesriem, Sossusvlei und weiter durch die Naukluftberge nach Büllsport 4 Tage, 135 kmDie Verabredung klappt prima, um 6 Uhr sammeln uns die beiden Franzosen ein. Die Situation am Eingang zum Nationalpark der Sossusvlei Dünen ist schon skurril. Um 6 Uhr wird das Tor geöffnet, schon um halb sechs morgens stellen sich die ersten vor dem Tor an. Kaum ist das Tor geöffnet, schießen alle wir von der Tarantel gestochen los um die 65km zu den Dünen möglichst als Schnellster hinter sich zu bringen. Auch unser Fahrer ist sehr ambitioniert und so stehen wir mit als erste auf dem Parkplatz am Fuße der Dünen. Wir machen uns auf, um die von hier erreichbare höchste Düne zu erklimmen und eine gute Stunde später stehen wir oben – etwas aus der Puste aber überwältigt von der Aussicht. oben! :-D …und er darf natürlich auch nicht fehlen! ;-) Und natürlich das obligatorische Bild der toten Bäume am Fuße der Dünen das in keinem Namibia-Bericht fehlen darf… Eine faszinierende Landschaft! Die allerdings mit fortschreitender Tageszeit und zunehmendem Besucherandrang leider auch etwas an ihrer Faszination einbüßt. Als wir den Parkplatz wieder erreichen, ist der rappelvoll und inzwischen pilgern ganze Kolonnen die Düne hoch, die wir vor einer Stunde noch für uns allein hatten. Zugegeben, das frühe Aufstehen hat sich in dem Fall gelohnt. Wir fahren mit den Franzosen zurück, empfehlen ihnen – da sie grad auf Hochzeitsreise sind – noch einen Aufenthalt in der Lodge die wir gestern besucht haben und vertrödeln dann auf dem Campingplatz den Tag. Erst am Nachmittag, pünktlich zum Sonnenuntergang können wir uns aufraffen, mit den Rädern noch den knapp 5 km entfernten Sesriem Canyon anzusteuern. Auch eine gute Wahl, denn als wir ankommen verlassen grade die letzten Reisegruppen den Canyon und wir haben auch den fast für uns allein. Am nächsten Tag ist Aufbruch. Wir verlassen Sesriem um über die D856 einen Schlenker um die Naukluft-Berge zu machen. Wer den Titel dieses Abschnitts aufmerksam gelesen hat, wird jetzt feststellen, dass unser Kilometerleistung pro Tag nun rasant in den Keller fällt. Das liegt schlicht daran, dass a) der nun folgende Abschnitt mit die schlechteste Wegequalität der Reise aufweist b) es immer noch verdammt heiß ist, c) der Wind mal wieder von vorn kommt und wir d) so langsam keine Lust mehr auf a), b) und c) haben. Gleich auf den ersten 12 Kilometern bis zur ersten Abzweigung hoppeln wir nur mit 7-9 km/h über die Piste. Der Pausentag von gestern – wirkungslos verpufft. Wir treffen auf 2 Motorradfahrer aus Südafrika, die wie andere zuvor der Ansicht sind, dass das Fahrrad nicht das optimale Fortbewegungsmittel für die namibianischen Straßen sei. – So langsam hören wir auch auf zu widersprechen und was von den Vorteilen, Langsamkeit, Nähe, blabla der Radreise im Allgemeinen vorzuschwärmen. Im Moment und hier und jetzt haben sie einfach mal recht! Wir wühlen uns also weiter durch den Schotter, stellenweise ist der dann im weiteren Verlauf sogar recht gut fahrbar. Trotzdem ist irgendwie die Luft raus. An einer Lodge nach etwa 40 km machen wir ausgiebig Pause, trinken, essen und füllen nochmal unsere Wasservorräte auf. Doch schon als nach wenigen weiteren Kilometern ein Campingplatz auftaucht, werden wir wieder schwach. Es ist allerdings das übliche Spiel – fully booked und der Manager ist nicht erreichbar. Kein Platz für ein Zelt. Nun, inzwischen kommt diese Antwort nicht mehr so unerwartet – es ist ja auch noch früh – also fahren wir weiter. Ab dem nächsten Abzweig wird bestimmt alles besser und wir fliegen nur noch so dahin… Der nächste Abzweig kommt, bloss das mit dem Fliegen…, naja. Es bleibt wie es war, Gehoppel bei ca. 10 km/h. Nach einer weiteren Stunde Waschbrett-Hoppeln brechen wir ab und stellen das Zelt mal wieder auf die nächstbeste glatte Fläche neben der Straße – Feierabend, es reicht für heute. Neuer Tag, neues Glück, mäßig motiviert brechen wir am nächsten Morgen auf – die Straße hat jetzt als besonderes i-Tüpfelchen noch zahlreiche Bodenwellen eingebaut, die sich durch die Querung der vielen ausgetrockneten Flussbetten ergeben. Sehr hübsch, auf und ab geht es und hinter jeder Kuppe wartet gleich die nächste. Heißa auf Waschbrett runtergehoppelt um dann gleich im Schotter der Auffahrt ins Leere zu treten…:p Da bei uns beiden eine gewisse Motivationsflaute eingetreten ist, ist fast klar, dass wir bereits um halb 12 nach nur 24 km den nächsten sich bietenden Campingplatz ansteuern. Zwar heißt es auch hier, man sei ausgebucht – aber auch hier gibt es einen Not-Platz, der mit eigener Grillstelle, Toilette und Freiluftdusche ausgestattet ist. Ausserdem gibt es eine wahre Kunstaustellung aus Schrott, einen zahmen Springbock – und, und das entzückt uns besonders, einen Wäscheservice. great bicycle accident… Und es gibt ein paar Farmeigene Wanderwege, von denen wir dann am Nachmittag einen erkunden, der uns einen tollen Ausblick auf das trockene Flusstal des Tsauchab bietet. Am Abend dann, als wir schlafen gehen wollen, bekommen wir wieder Besuch von dem kleinen Springbock. Er hat offensichtlich einen Narren an unserem Zelt gefressen und versucht verzweifelt, darauf oder darein zu klettern. Weder können wir ihn davon abbringen, noch begreift er, dass das nix wird. Mehrfach verheddert er sich in den Abspannleinen und trollt sich dann erst nach vielen erfolglosen Versuchen, die – wie wir am nächsten Morgen feststellen – zwei große Risse im Aussenzelt hinterlassen haben. Wie erwartet sieht der CP-Betreiber sich nicht in der Verantwortung und wir sind nur froh, dass wir unser ältestes Zelt eingepackt haben, was eigentlich längst in Rente ist und der Schaden nicht gar so weh tut. Ab diesem Moment jedenfalls stehen Springböcke ganz oben auf der persönlichen Feindbildliste von Bernd – und Springbockfleisch auf seiner Speisekarte. Wir brechen wie üblich gegen 9:00 h auf und es bleibt bei Hoppelstrecke mit Gegenwind. Mit einem durchschnittlichen Tempo von 8-9 km/h rumpeln wir weiter durch die Lande. Spaß macht das grad nicht so richtig, immerhin ist es heute nicht ganz so heiß wie die letzten Tage. Immer wieder mal gibt es auf der Straße kurze Abschnitte, wo man denkt: Juchu, jetzt geht’s flotter um nur wenig später mit Schwung in den nächsten Waschbrett-Abschnitt zu rauschen. Als wir am frühen Nachmittag nach gut 5 Stunden Fahrzeit und 44 gefahrenen Kilometern den Campingplatz Büllsport erreichen, sind wir schon wieder reif für den Feierabend. Wir fragen nach einem Platz für das Zelt und ja, hurra, es gibt sogar noch einen freien Platz. Allerdings ist der Campingbereich ca. 6 km entfernt. Soweit erstmal kein Problem, allerdings sollen wir am nächsten Morgen die Schlüssel zurückbringen. Das allerdings ist ein Problem. Wir rechnen der netten Dame vor, dass wir für die 6 km grade fast eine Stunde gebraucht haben. Nun herrscht allgemeine Ratlosigkeit. Und wie so häufig muss wieder der Manager entscheiden. Diese hat in diesem Fall die einfache wie geniale Idee, dass wir das Zelt doch einfach auf direkt am Gelände der Lodge aufstellen könnten und gar nicht auf dem Campingplatz. Super – auch hier bekommen wir unser privates Bad und haben sogar noch die Möglichkeit den Pool zu nutzen. und ein weiterer Notstellplatz – mit Badezimmer und Sitzgelegenheit ...gleich geht's weiter...
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#1360705 - 31.10.18 19:56
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Büllsport nach Walvis Bay 4 Tage, 320 kmWir brechen auf mit dem vorläufigen Ziel Solitaire. Der kleine Ort ist liegt mitten im Nirgendwo an einer Straßenkreuzung und ist damit vor allem für uns ein wichtiger Versorgungspunkt. Und siehe da – es geht doch. Radfahren in Namibia kann richtig viel Spaß machen! Die Piste ist auf diesem Abschnitt bestens präpariert, es geht leicht bergab mit lange nicht mehr gekannter Geschwindigkeit rauschen wir die 54km nach Solitaire. Wir verlassen die Berge und vor uns breitet sich wieder die Wüste aus. Schon am frühen Mittag erreichen wir Solitaire – und sind einigermaßen schockiert. Oder sagen wir besser überrascht…. Der Ort ist ein einziges Disneyland. Vor den 5 Häusern, die eine Tankstelle, ein Café, eine Bäckerei, ein Hotel und einen Tourenveranstalter beherbergen, parken mehrere Reisebusse und unzählige Mietwagen. Völkerwanderungen schieben sich von der Bäckerei zum Café und zurück. Und wo wir schon mal hier sind, machen wir natürlich mit – die Versorgungslage auf den nächsten 260km nach Walvis Bay ist schlecht, also nehmen wir alles mit, was da ist. Auch wir essen Kuchen, Burger und kaufen im kleinen Lebensmittelladen der Tankstelle für die nächsten Tage ein. Wir unterhalten uns ein bisschen mit einer Gruppe südafrikanischer Motorradfahrer die uns einmal mehr bescheinigen, dass Radfahren hier ja irgendwie noch bekloppter wäre als Motorradfahren. Und ja, tatsächlich sind war langsam auch der Überzeugung, dass es geeignetere Verkehrsmittel für dieses Land gibt. Wir machen noch ein paar der obligatorischen „Altes Auto im Sand“ -Fotos und brechen dann auf weiter gen Norden. Laut unserem Reiseführer soll es 7 km nördlich von Solitaire einen Campingplatz geben, den wir ansteuern wollen. Hier hätten wir Rolands Buch etwas genauer lesen sollen, dann hätten wir schon gewusst, dass der CP nicht nur 7 km nördlich ist, sondern 7 km abseits der Straße – vielleicht auch nördlich. So aber kommen wir nach 1 km Fahrt an den Abzweig, der uns auf 7 km Sandpiste nach Osten weist. Auf die zusätzlichen Kilometer haben wir jetzt keine Lust. Wir fahren also nochmal zurück nach Solitaire, füllen die Wasservorräte auf und starten wieder nach Norden. Auf dem Weg nach Walvis Bay gibt es jetzt zur Wasserversorgung nur noch eine Lodge in etwa 50km Entfernung, ebenfalls 7 km abseits der Straße. Hier wollen wir auf jeden Fall nochmal Wasser tanken. Ganz kurz spielen wir auch mit dem Gedanken, sie heute noch zur Übernachtung zu erreichen. Da Piste und Wind uns allerdings schon bald wieder auf 12-14 km/h runter bremsen, haken wir diese Idee nach wenigen Kilometern ab. Wir finden ein schönes Plätzchen für das Zelt und beschließen den Besuch der Lodge auf morgen zu vertagen. Weiter geht’s am nächsten Morgen durch zugegebenermaßen nicht sehr abwechslungsreiche Landschaft. Die Lodge erreichen wir gegen halb 11 am Vormittag. Der Weg dorthin zieht sich zwar etwas hin, bietet aber einige wirklich schöne Ausblicke. Die Inhaberin erzählt uns später, ihr Mann sei Pilot gewesen und hätte sich diesen Platz quasi aus der Luft ausgesucht. Tatsächlich ist es wirklich sehr schön gelegen. Da wir heut noch weiter wollen, machen wir hier nur kurz Pause. Sie erzählt, dass nur 4-5 Radler im Jahr hier vorbeikommen. Was uns etwas überrascht, zumal sie sagt, dass Radler bei ihnen kostenfrei übernachten. Wir dürfen die Dusche nutzen, was bei der Hitze und dem Staub herrlich ist, essen zu Mittag und füllen alle Wassergefäße auf, die wir haben. Insgesamt sind das nun etwa 27L. Bis Walvis Bay haben wir noch etwa 190 km zu fahren. Bernds Rache und Angriff auf die Springbockpopulation Namibias Um halb eins brechen wir wieder auf und die nächsten Kilometer werden wieder sehr zäh. Es ist heiß, die Straße sehr schottrig und es geht immer wieder auf und ab. Wir passieren den südlichen Wendekreis und den Gaub Canyon hinter dem sich die Straße elend lang leicht bergan zieht. Ich bin ziemlich platt als ein Auto hält und ein paar Deutsche aus Hamburg fragen, ob wir was bräuchten. Ja, kalte Cola wäre toll – die haben sie leider nicht, aber kaltes Tonic Water wäre im Angebot. Super! Sehr lecker. Wir unterhalten uns noch eine Weile brechen dann wieder auf. Mit frischer Kraft und Motivation geht es weiter. Die Landschaft wird nun wieder etwas hügeliger. Wir nähern uns dem Kuisib Canyon. Das Zelt schlagen wir auf einem kleinen Rastplatz abseits der Straße auf. Erstes Ziel am nächsten Tag ist der Kuisib Canyon. Hier hat sich während des 2. Weltkriegs der deutsche Geologe Henno Martin mit seinem Freund und Kollegen Hermann Korn 2 ½ Jahre vor der drohenden Internierung versteckt. Seine Erlebnisse hat der in dem großartigen Buch „Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste“ beschrieben. Da wir beide das Buch sehr mögen, hat es uns auch interessiert, die Stelle zu sehen, an der die beiden gelebt haben. Den Abzweig zum Aussichtspunkt des Canyons und zum Shelter der Beiden erreichen wir nach ca. 15 km. Von der Straße führt der Abzweig etwa 7 km weg. Allerdings ist die Piste hier so maximal schlecht, dass für mich nach 2 km feststeht, dass ich das besser bleiben lasse. Da wir ja noch einige Kilometer bis Walvis Bay vor uns haben und die Wassermenge limitiert ist würde mich der Abschnitt zuviel Kraft kosten. So hocke ich mich mit dem Gepäck an den Straßenrand und Bernd startet alleine ohne Gepäck durch. Ich schau mir dann später die Bilder an – es war wohl gar nicht so einfach, die Reste der Unterkünfte überhaupt zu finden. Es ist Mittag, als Bernd zurückkommt und wir uns auf den weiteren Weg machen. Die Landschaft wird immer offener und weiter. An einem Rastplatz treffen wir auf eine Busreisegruppe, mit der wir uns ein bisschen unterhalten. Der Bus fährt eine fixe Route, und die Teilnehmer können die Abschnitte die sie mitfahren beliebig wählen. Sie bieten uns an, Wasser aus ihrem Wassertank nachzufüllen, was wir sehr gern annehmen, denn es ist wieder sehr heiß und wir trinken sehr viel. Leider ist die Strecke auf den nächsten Kilometern wieder kaum fahrbar. Es ist sehr sandig, viel Schotter und wir müssen immer wieder schieben. Dazu bläst der Wind mal wieder von vorn. Es geht wieder nur langsam voran. …hinter dem Horizont…. Am Nachmittag fragt ein Fahrer aus einem überholenden Auto, ob wir kaltes, frisches Wasser bräuchten. Der Mann kann Gedanken lesen. Er ist Einheimischer und hat einen gekühlten 5L Kanister an Board den er uns in die Hand drückt. Und zu allem Glück auch noch 2 kalte Dosen Bier. Kurze Fotosession - er wünscht gute Fahrt und verabschiedet sich. Wir freuen uns über jeden zusätzlichen Liter Flüssigkeit, weil wir bei der Wärme hier locker 7-8 Liter am Tag trinken. Und trotzdem klebt die Zunge am Gaumen. Wir fahren nicht mehr allzuweit. Der Wind weht stark von vorn, es fehlt die Motivation und ausserdem wollen wir das Bier ja nicht allzu warm werden lassen. Am nächsten Morgen ist es wieder windstill. Wir brechen um 8 Uhr auf und kommen jetzt besser voran. Die Landschaft ist nun eine endlose Ebene, es geht leicht bergab und die Piste wird langsam besser fahrbar. Es läuft jetzt ziemlich gut und wir spulen die Kilometer nur noch runter. Walvis Bay, wir kommen! Etwa 50 km vor Walvis Bay wird der Straßenbelag fest und fährt sich jetzt fast wie Asphalt. Auch spüren wir deutlich, dass sich das Klima ändert. Keine trockenen 35-40°C mehr sondern es wird frischer und die Luft feuchter. Wir nähern uns der Küste. Etwa 30km bevor wir den Ort erreichen, erkennen wir ihn bereits am Horizont. Entsprechend zäh gestalten sich die letzten Kilometer. Je näher wir der Küste kommen, desto stärker bläst uns wieder der Wind entgegen. Jetzt wollen wir nur noch ankommen. Die letzten 10 km vor Walvis Bay geht der Straßenbelag in Asphalt über. Das hilft uns allerdings wenig, denn der Wind bläst inzwischen wieder so stark, dass wir für die letzten Kilometer fast eine Stunde brauchen. Endlich rollen wir in den Ort. Stoppen am nächstbesten kleinen Laden und kaufen Cola und Chips. Es ist Sonntag, früher Nachmittag. Wir suchen uns ein Hotel, bekommen ein riesiges Zimmer – quasi ein Appartement – und genießen erst mal den Luxus der Dusche. Völlig euphorisch dass alles so schön sauber und nicht staubig ist, waschen wir auch ein bisschen Wäsche und dekorieren das Badezimmer mit all den nassen Sachen. Wir spazieren durch den Ort und stellen fest, dass am Sonntagnachmittag in Walvis Bay absolut der Hund begraben ist. Toter kann ein Ort kaum sein. Es ist wirklich eine reine Industrie-/Fischerei-Stadt, inzwischen eindeutig auch chinesisch vereinnahmt. Es gibt am Sonntagnachmittag kein einziges geöffnetes Café oder Restaurant mit Ausnahme der Hotelrestaurants der größeren Hotels. So brechen wir unsere Exkursion bald ab und essen bei uns im Hotel zu Abend. Als wir zurückkehren wird uns der enorme Klimaunterschied zum Inland einmal mehr bewusst. Unsere gewaschenen T-Shirts, die noch am Tag zuvor innerhalb von 10 Minuten getrocknet wären, hängen immer noch tropfnass an der Leine. Daran wird sich auch bis morgen früh nichts ändern. Von Walvis Bay über Swakopmund nach Windhoek und Berlin 4 Tage, 42 kmDie Luft ist wirklich klamm, die Wäsche packen wir in etwa so nass ein, wie wir sie gestern aufgehängt haben. Wir starten auf die letzten Kilometer nach Swakopmund. Die Straße führt entlang der Bucht und einmal mehr hätten wir das Buch von Roland etwas gründlicher lesen sollen. Dieser Abschnitt ist der blanke Horror. Es ist sehr viel Verkehr, die Straße ist eng und ohne Seitenstreifen und die Mehrzahl der PKW und LKW donnert bei Gegenverkehr ohne jeglichen Abstand an uns vorbei. Mir rutscht mehrfach das Herz in die Hose wenn ich sehe, wie knapp die LKW an Bernd vorbeifahren und immer wieder flüchte ich mich in den sandigen Straßenrand. Ich hab wirklich Sorge, heil in Swakopmund anzukommen – wohl nicht zufällig ist der Straßenrand hier gesäumt von Holzkreuzen. Nach etwa 20 km machen wir an einer Tankstelle Pause um erstmal Luft zu holen. Es zieht etwas Nebel auf. Sei es deswegen oder sei es dass das Verkehrsaufkommen etwas nachgelassen hat, die weiteren 20 km bis Swakopmund werden etwas entspannter. Die Autos fahren langsamer, es werden weniger und tatsächlich wartet nun auch der ein oder andere den Gegenverkehr ab, bevor er überholt. So haben wir nun doch auch noch etwas Muße, die schöne Landschaft – Meer links, Wüste rechts – zu bestaunen. In Swakopmund angkommen entern wir erst mal das nächstbeste Café. Beim Stöbern in der Zeitung stoßen wir auf einen Artikel über Spinnekop – er ist inzwischen auch in Lüderitz angekommen! Wir schauen uns nach einem netten Guesthouse um und finden das im Meerkat Guesthouse – ein echt schönes, großes und sauberes Zimmer zentral gelegen. Wir checken ein und machen uns gleich als nächstes auf zum Bahnhof. Weil es mit der Fahrt nach Keetmanshoop so gut geklappt hat, wollen wir mit dem Zug zurück nach Windhoek fahren. Am Bahnhof angekommen allerdings leichte Irritation – irgendwas fehlt doch hier: Im Gebäude finden wir eine Mitarbeiterin, die uns Auskunft geben kann. Über die fehlenden Gleise sollten wir uns keine Sorgen machen. Der Bahnhof befände sich im Umbau und der Einstieg wäre im Moment die Straße etwas weiter runter. – Aber wann wir denn fahren wollten? Morgen? Hm – da könnte sie nicht sagen ob das klappt, weil im Moment wäre die Bahn im Streik. Das ist wiederrum Pech für uns. Wir überlegen einen Moment, ob wir es trotzdem riskieren sollen und hoffen, dass sie morgen fahren – lassen es dann aber lieber bleiben. Wir gehen zur nächsten Tourist-Info und informieren uns über die Shuttle-Busse, die nach Windhoek fahren. Wir bekommen einen Transport für den nächsten Tag vermittelt. Um ein Uhr mittags sollen wir am Hostel abgeholt werden. Die Laufräder bitte demontieren, damit die Räder in den kleinen Anhänger des Busses passen. Prima – erledigt. Den Rest des Tages trödeln wir durch das Städtchen, flanieren am Strand und essen Fisch. In Swakopmund gibt’s sogar Radwege. In Namibia besteht prinzipiell Helmpflicht. Wie rum der Deckel auf dem Kopf sitzt spielt allerdings keine große Rolle. Diese Variante hier sahen wir häufiger. Am nächsten Tag setzten wir morgens noch unseren Bummel fort, machen uns dann aber gegen Mittag abreisebereit. Um halb eins erreicht uns dann der erste Anruf des Busfahrers. Er hätte jetzt erst gemerkt, dass wir ja in Swakopmund im Hostel seien und nicht in Walvis Bay. Er fahre aber erst um eins in Walvis Bay los. Er würd sich dann nochmal melden, wenn er in Swakopmund wäre. Hm, naja, auch gut. Wir warten weiter. Um kurz vor zwei dann eine SMS dass er jetzt leider ausgebucht sei und ausserdem ein Rollstuhl den ganzen Platz im Anhänger einnehme. Jetzt sind wir doch ein bisschen sauer. Schließlich sitzen wir hier seid anderthalb Stunden und warten auf ihn. Die Vermieterin des Guesthouses bekommt es mit, hängt sich ans Telefon und versucht noch eine andere Möglichkeit für uns zu finden. Für den heutigen Tag wird es leider nix mehr, am nächsten Tag hat sie aber einen Shuttle, der bereit ist uns und auch unsere Fahrräder zu transportieren. Abfahrt um 6:45 morgens. Da sie selbst die heutige Nacht ausgebucht ist, organisiert sie uns gleich auch noch ein Zimmer im Guesthouse einer Freundin. Wir ziehen dort ein und haben nun einen weiteren halben Tag in Swakopmund zu vertrödeln. Wieder spazieren wir ein bisschen am Strand und enden schließlich im deutschsprachigen Altstadt-Biergarten, den uns unsere Vermieterin empfohlen hat. Bernd inspiziert noch die Fahrradabteilung des örtlichen Campingladens. Von billig bis edel ist alles im Programm – sogar eine Werkstatt gibt es. Am nächsten Morgen klappt es diesmal prima. Der Fahrer holt uns pünktlich ab, die Räder passen ohne Probleme in den Anhänger und in nur drei Stunden Fahrzeit sind wir wieder in Windhoek. Auch dort werden wir vor unserem Hostel abgesetzt. Sehr bequem. Zu großen Aktivitäten können wir uns aber auch in Windhoek nicht mehr aufraffen. Den letzten Tag schlendern wir noch mal durch die Stadt, kaufen ein paar Andenken und genießen – und das ist echt ein Tipp! - den Ausblick von der Dachbar des Hilton Hotels. Anders als befürchtet kostet das Bier hier keinen Pfennig mehr als überall sonst in der Stadt. Kann echt entspannt sein, so ein Radurlaub in Namibia. Am nächsten Tag steht nur noch das Verpacken der Räder auf dem Programm. Wir plaudern noch ein bisschen mit den anderen Gästen des Hostels und werden dann nachmittags zum Flughafen gebracht. Diesmal ist der Flug pünktlich und wie geplant landen wir am Freitagmorgen wieder in Berlin Tegel. Dass mein Fahrrad erst drei Tage später eintrifft – vergessen wir’s. Zur Statistik – geradelt sind wir 1640 km, die Strecke von Lüderitz nach Aus und über die D707, die wir mit dem Auto überbrückt haben waren in Summe 215km. Wollte man die Strecke also komplett radeln käme man auf rund 1850 km. Einen Track gibt es nicht, Höhenmeter haben wir auch nicht gezählt. Pannen oder Defekte am Rad: keine einzige! Und das Fazit der Reise? Es war superschön, es war sehr interessant und es gab für uns viele neue Eindrücke. Als erster Besuch in Afrika hat es in mir etwas zwiespältige Gefühle hinterlassen. Die Landschaft – ohne Frage beeindruckend – allerdings haben wir uns manches Mal gefragt, wie es gelingen kann, die Kluft von Weiß und Schwarz und Reich und Arm zu überbrücken. Es gab einige Situationen, in denen die uns gewaltig groß erschien was uns oft einfach ratlos gemacht hat. Das Radfahren selbst war vor allem auf dem 2. Teil der Reise an manchen Tagen ganz schön anstrengend. Die Kombination von schlechten und schwer zu fahrenden Pisten, Hitze, Gegenwind und der nicht einfachen Versorgungssituation mit Wasser haben wir etwas unterschätzt. Denn letztlich hat es an manchen Tagen dazu geführt, dass die Tagesplanung nicht von der eigenen Bereitschaft oder Fähigkeit bestimmt wurde, sondern von der Wasserverfügbarkeit. Ein Riesenunterschied zum Beispiel zu unserer Tour durch das isländische Hochland wo die Pisten vergleichbar schlecht waren. Es empfiehlt sich wohl, eher im Juli/August zu fahren, wenn die Temperaturen moderater und nach Aussage einiger Einheimischer auch die Straßen am Anfang der Saison in einem besseren Zustand wären. Dass der September einer der stürmischsten Monate in Namibia sein soll, haben wir bei der Reiseplanung auch irgendwie übersehen. Hinterher ist man immer schlauer. An dieser Stelle deshalb auch nochmal ein großes Danke an all die netten Menschen, die uns bei der Tour mit Wasser, kalten Getränken und auch mal mit ein paar aufmunternden Worten aus dem ein oder anderen Motivationsloch geholfen haben. Aber wie immer, zu Hause vom Sofa aus ist dann die Erinnerung vor allem schön und irgendwie sind wir dann ja auch ein bisschen stolz, es so gemacht zu haben. viele Grüße Britta
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Geändert von Juergen (01.11.18 07:31) |
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#1360709 - 31.10.18 20:50
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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ganz einfach Gruß Rolf
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Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite dieses Beitrages | |
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#1360711 - 31.10.18 20:54
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Stolz dürft Ihr wirklich sein - da ziehe ich meinen Hut (hab' ich nicht, kann aber den Fahrradhelm ziehen ). Die Bilder sind beeindruckend, aber auch ohne jeglichen Text würde ich hier an "Anstrengung" denken. Ich glaube nicht, dass ich mir so eine Extremtour zumuten möchte, aber ich lese gerne Reiseberichte darüber . Danke, dass Ihr Eure Erlebnisse mit uns teilt!
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Gruß, Arnulf
"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot) | |
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#1360716 - 31.10.18 21:23
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Toller Bericht, der mich in Vielem an eine eigene Tour erinnert hat
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#1360719 - 31.10.18 21:45
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Großartiger Bericht über eine beeindruckende Reise! Fast so als wäre man (frau) dabei gewesen Was mich wirklich überrascht, das die Kamera auf der Mauer liegend auf Bernd gewartet hat ohne Beine zu bekommen! Lieben Gruß, Susanne
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#1360768 - 01.11.18 14:25
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Wieder einmal ein großes Wow für diese beeindruckenden Bilder.
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#1360770 - 01.11.18 14:52
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Chapeau, wieder mal ein echter "Britta & Bernd) Bloß ein anderes Klima als England im Winter
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Cycling is an addiction, it can drive you quite insane. It can rule your life as truly as strong whiskey and cocaine. | |
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#1360771 - 01.11.18 15:33
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Wieder ein extrafeiner Bericht mit ebensolchen Fotos! Und erneut nach einer Tour von Euch die kleinlaute Selbsterkenntnis, dass ich nicht überall, wo es schön ist, selbst gewesen sein muss, sondern dass es auch mal reicht, eure Berichte zu lesen
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#1360796 - 01.11.18 18:08
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Liebe Britta,
Vielen Dank für deinen Bericht und die schönen Fotos. Vieles hat mich an unsere Tour erinnert. Leider hab ich Giraffen nur vom Zug aus gesehen - irgendwo westlich von Windhoek. Unsere Namibiatour war insgesamt entspannter, da wir oft 2 Übernachtungen auf den Campingplätzen hatten und Wanderungen eingeschoben haben. Sandstürme hatten wir auch. In Sesrim musste ich auch meine Ausrüstung und den Schlafsack entsanden. Obwohl wir in der europäischen Ferienzeit (Juli/August) unterwegs waren, hatten wir nie Probleme einen Platz für unsere Zelte zu bekommen - oft waren wir sogar die einzigen auf den Campingplätzen. Soll der Tourismus so zugenommen haben? Nie hätte ich gedacht, dass die Bahnstrecke nach Lüderitz so schnell fertiggestellt sein könnte. Vor 3 Jahren war da noch nicht wirklich viel zu sehen. Jedenfalls bin ich mit euch unsere Tour z.T. gerade noch einmal nachgefahren.
LG Hildegard
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#1360898 - 02.11.18 13:20
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Tolle Lektüre, hat mir sehr gut gefallen! Ich hab mir auch gleich das erwähnte Buch bestellt.
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#1360956 - 02.11.18 20:58
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Ein wunderschöner Bericht. Ich bewundere Eure Ausdauer!
Die Bilder erinnern mich an meine eigene Reise im Mai 2011 nach Namibia (ohne Fahrrad). Viel hat sich offensichtlich nicht geändert. Wir kämpften damals nicht gegen den Wind, sondern gegen das Hochwasser. Die Trockentäler führten alle Wasser! Die Etosha- Pfanne war randvoll bis zur Straße.
Die Eisenbahn war damals schon im Bau. Die Schienen lagen neben der Straße. Man hat uns erzählt, daß da schon 10 Jahre kein Zug mehr fährt und ein Ende der Bauarbeiten nicht abzusehen wäre. Und man erinnerte uns daran, daß die Deutschen im 1. Weltkrieg die Strecke in wenigen Wochen errichtet hätten! Und Sand gab es vor hundert Jahren auch schon!
Ich wünsche Euch weiterhin schöne Radreisen.
Gruß Gerhard
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___ Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind! Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen! | |
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#1360961 - 02.11.18 21:22
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Schwer beeindruckt sage ich "wow, großartige Tour und spannender Bericht".
Vielen Dank fürs Mitnehmen in eine völlig fremde Welt.
Hans
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#1361012 - 03.11.18 15:44
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Auch ich danke ganz herzlich für diesen tollen Reisebericht. Mensch, wieder eine irre spannende Tour von euch Beiden, schön dass es im großen und Ganzen alles geklappt hat.
Tolle Fotos, mir haben die Pisten-Aufnahmen im Nirgendwo besonders gut gefallen.
Liebe Grüße, Daniel
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Auf meinem Blog www.longing-for-the-horizon.de Israel 2019 (Rad) / Pamir Highway 2019 (Rad) / Sarek 2018 (Trekking) / Padjelantaleden 2017 (Trekking) / 4500km Radtour Berlin-Nordkapp 2017 / Kungsleden 2015 / Israel-Hike 2014 und viele kleinere Radtouren (Berlin - Kopenhagen / Prag - Berlin etc.) | |
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#1361014 - 03.11.18 16:09
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Hallo Britta, dir ist es auf beeindruckende Weise gelungen, mir die Wartezeit im Krankenhaus zu verkürzen und meine Laune erheblich zu verbessern. Beeindruckender Bericht mit tollen Bildern und sehr einfühlsam geschrieben. Meine Vorfreude auf Südafrika ist erheblich gesteigert worden. Bis bald mal wieder Stefan
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Reich ist, wer keine Schulden hat; glücklich, wer ohne Krankheit lebt (mongolisches Sprichwort) | |
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#1361100 - 04.11.18 16:36
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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@alle: Vielen vielen Dank für das rege Interesse und die netten Rückmeldungen zu dem Bericht. Freut mich, wenn er euch gefällt und vielleicht ein bisschen unsere Eindrücke weitergeben konnte. @thomas56: Wir haben des öfteren an deinen Vortrag in Hattingen gedacht - vor allem an die Stelle dass die Eintönigkeit der langen Strecken nur mit MP3-player zu ertragen waren. @Hildegard: Eure Reise hat uns ja quasi von vorn bis hinten "begleitet". Die Bahnstrecke ist prinzipiell von Lüderitz bis Aus fertig mit modernster Schienentechnik. Leider scheinen sie - so sagte man uns in der Touri-Info in Lüderitz - noch keine Idee zu haben, die Strecke langfristig vom Sand freizuhalten. Man schwankt wohl zwischen Tunnel und Schutzwänden. Als wir nach Lüderitz reinfuhren waren grade Bagger damit beschäftigt, Sanddünen von den Schienen zu schaufeln. @Stefan: Schön, dass dir der Bericht die Zeit im Krankenhaus etwas verkürzen konnte. Gute Besserung weiterhin und hoffentlich bis zur Ententour! viele Grüße Britta
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#1361116 - 04.11.18 18:22
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Hallo Britta,
Du bist schuld, daß wir heute kein Stück mit unserer Tourplanung 2019 vorangekommen sind - haben uns einfach festgelesen ... wieder mal heldenhaft gefahren und toll erzählt! Familie und Freunde von uns finden es oft "extrem". wenn wir in unserem Urlaub 3 Wochen auf Radtour sind und im Zelt übernachten. Wir werden ihnen Euren wunderbaren Bericht zeigen - so geht "extrem". Schottland im Winter fanden wir aber irgendwie noch gruseliger als die Räder gegen den Wind durch Afrika zu schieben. Die Gedanken daran werden uns helfen, im nächsten Jahr auch mal ein paar Etappen auf Asphalt durch die Wüste zu radeln.
Liebe Grüße - Andrea und Uwe
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#1361268 - 05.11.18 16:01
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Gewerblicher Teilnehmer
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Da sind auch bei mir viele Erinnerungen wach geworden. Die Tour würde ich sofort wieder fahren - allerdings diesmal von Kapstadt aus und mit 5-Tages-Wanderung im Canyon. Das erwähnte Buch ist übrigens das hier: buch
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Geändert von ro-77654 (05.11.18 16:02) |
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#1361380 - 06.11.18 10:20
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Wunderschön. Da kommen Erinnerungen an Südafrika im Jahr 2000 bei mir hoch.
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#1361420 - 06.11.18 13:46
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Ganz super toller Reisebericht mit vielen großartigen Bildern und mit dem Herzen immer bei der Sache. Das macht wirklch ganz große Freude.
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#1361423 - 06.11.18 13:53
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Moderator
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Ganz großartiger Bericht! Da lacht mal wieder das Herz des Moderators, der genau in diesen Wegbeschreibungen die Seele des Forums wiederfindet. LG Jürgen
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° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° ° Reisen + | |
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#1361781 - 08.11.18 18:02
Re: Namibia 2018
[Re: ro-77654]
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Nochmal Danke allen für die netten Kommentare! Die Tour würde ich sofort wieder fahren - allerdings diesmal von Kapstadt aus und mit 5-Tages-Wanderung im Canyon. Hallo Roland, diese Variante hatten wir auch zuerst angedacht, wären dann mit den 4 Wochen aber wohl überhaupt nicht hingekommen. Die Wanderung würd uns allerdings auch nochmal reizen, auch in den Naukluftbergen soll es lohnende Mehrtagestouren geben. viele Grüße Britta
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#1361783 - 08.11.18 18:04
Re: Namibia 2018
[Re: Juergen]
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Dankeschön! Es gibt hier ja aber im Moment auch wieder sehr viele schöne Berichte, die ein solch großes Spektrum abdecken und jeder auf seine Art viele Anregungen bieten. viele Grüße Britta
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#1364943 - 29.11.18 12:55
Re: Namibia 2018
[Re: Britta]
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Tolle Inspiration für den Süden Afrikas.
Vielen Dank für die Mühe, die ihr euch auf und nach der Reise gemacht habt, um Bilder und Texte hier zu veröffentlichen.
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