In Antwort auf: Berliner

Zitat:
Als ich mal einen eher schlechten tag hatte und dann auch noch so ein ... im Weg stand, bin ich dem in voller Absicht in sein Vorderrad gefahren. Da ich aber schon abbremsen mußte um mich nicht zu löffeln, war sein Vorderrad leider nicht verzogen.


Und darauf biste stolz?


Worauf jetzt? Daß ich die Zielsetzung "Kaltverformung" nicht erreicht habe? zwinker

Nee mal im Ernst: darauf bin ich weder stolz noch schäme ich mich dafür. Wenn ich nicht den besten Tag habe und auf 5 km 20 Mal wegen Unaufmerksamkeit anderer notbremsen muß, kann es kommen, daß mir irgendwann einiges egaler wird, z.B. der Zustand eines im Weg stehenden Vorderrades nach körpersprachlicher Aufforderung es da wegzunehmen.
(Wenn ich einen Kurzlieger hätte, hätte ich auch schon die eine oder andere rechtsabbiegende Karossierie angekratzt. Mit meinem Langlieger verlöre ich, noch bevor der Lack Schaden nähme, die Kontrolle übers Vorderrad.)
Ich mußte in dem Fall sowieso auf Stillstand runterbremsen. Und ich glaube nicht, daß jemand der so doof ist (selber mit einem Rad den Radweg zu blockieren) eine höfliche Aufforderung dieses zu unterlassen im Gedächtnis behält. Bekommt er hingegen einen richtigen Schreck könnte es passieren, daß sein Unterbewuißtsein von nun an Radwege mit Risiko verknüpft, was u.U. seine Vorsicht erhöhen könnte.

Es ist einfach was anderes, ob einen ein anderer Verkehrsteilnehmer behindert, weil er Geschwindigkeiten (Vorfahrt) falsch einschätzt, weil er eine komplizierte Verkehrssituation nicht ganz durchschaut, weil er selber irgendwas ausweichen muß und dabei nicht aufpasst - oder ob jemand einen behindert, weil er schlicht zu blöd ist zu merken, daß das wo er gerade sein vorderrad drauf stellt ein Radweg ist und daß die für diesen Radweg zuständige Ampel höchstwahrscheinlich Grün zeigt, wenn die Fußgängerampel an der er steht Rot zeigt. Bei solch unglaublicher Dummheit kann es durchaus passieren, daß meine Nerven etwas nachlassen, wenn sie vorher auch schon arg strapaziert wurden.

Nun grenzt mein Verhalten in diesem Fall an Selbstjustiz. Andererseits grenzt unnötige Behinderung an Nötigung. Weiterhin kann es an dieser Kreuzung (wo das war) schonmal passieren, daß man falsch einschätzt wie weit so ein Vorderrad in den Radweg reinragt. Denn dort macht der Radweg einen leichten Schlenker, zusätzlich biegt jedes dritte Auto rechts ab (Straße zum Arbeitsamt) und Fußgänger rennen quer bei rot über alles, um noch die Bahn zu kriegen. Kurz und gut, dort bindet schon sehr vieles die Aufmerksamkeit, das ist nicht gerade die geeignete Stelle, um ein Vorderrad in den Radweg zu halten.
Diesem Menschen das begreiflich zu machen indem ich ihm in selbiges reinfahre, das ist nicht gerade das Verhalten was man Kindern in der Verkehrserziehung beibringen sollte. Aber ich mach mir deswegen nun auch keine Gewissensbisse, was für ein rücksichtsloser Rowdy ich sei. Ich halte mich nämlich, überall wo es als Radler möglich ist, an die STVO. Und selbst in diesem strittigen Fall habe ich lediglich "etwas zu knapp gebremst".
Also was soll´s !?
Wenn ich mir wegen solcher kleinen Rauhigkeiten des täglichen Verkehrswahnsinns schon eine Platte machen würde, was soll ich dann bei den richtigen Problemen machen?
listig

MfG