Ich zititere mal sinngemäß aus einem anderen Beitrag von mir:
§0: Die Radreise beginnt im Kopf. Zuerst brauchst du Enthusiasmus. Das Fahrrad erst als zweites.
§1: Du musst auf dem Rad längere Zeit über mehrere Wochen sitzen können. Sitzposition - Sattel - Lenkergriffe, das muss gut passen.
§2: Du brauchst die passende Übersetzung für die zu erwartenden Anstiege. Für hügeliges oder bergiges Gelände sollte das eigentlich ein Kettenschaltung mit drei Kettenblättern leisten (heutzutage auch andere Optionen wie 1x12 oder 2x11). Leider werden die meisten Fahrräder mit viel zu großen Übersetzungen ausgeliefert. Da kann man im Zweifelsfalle Zahnräder einfach umrüsten. Wenn du ausschließlich in der Ebene fährst, reicht auch weniger
§3: Du musst dein Gepäck transportieren können. Sofern du nicht ausschließlich mit Rucksack fahren willst (was manche tun, wovon ich aber abrate), sollte entweder ein Gepäckträger dran (bei vollen Zeltgeraffel auch zwei) oder andere Befstigungsmöglichkeiten á la Bikepacking.
§4: Die Reifen sollten ausreichend breit für den zu erwartenden Untergrund sein. Wenn du ausschließlich Asphalt fährst, dann reichen auch 25 mm. Wenn du mit dem Geraffel über heftige Schotterpisten möchtest, dann dürfen es durchaus auch 50 mm und mehr sein. Und wichtig - pannensichere Reifen verwenden.
Gruß Thoralf
Vielen Dank für diese Zusammenstellung. Damit hast Du die wesentlichen Punkte sehr gut, kurz und prägnant zusammengefasst. Noch eine Anmerkung zu §3:
Das Transportieren von Rad und Gepäck ist auch bei der Benutzung öffentlicher Verkehrsmittel ein wichtiger Gesichtspunkt. Es ist hilfreich, wenn man Rad _und_ Gepäck gleichzeitig z.B. vom einen Bahnsteig zum anderen transportieren kann. Nicht immer sind Aufzüge vorhanden bzw. funktionstüchtig.
Nicht jedes Rad ist für jede Anforderung gleichermaßen geeignet. Aber Rad, Mensch, Gepäck und Tour müssen eben zusammen passen. Wir sind vor wenigen Tagen im oberen Varaita-Tal auf einem hochalpinen Wanderweg einem Radlerpaar begegnet, die ihre schwer bepackten Räder den Berg hochgewuchtet haben. Zu zweit erst ein Rad geschoben und gezogen, dann wieder runter und zu zweit das andere Rad. Sah jetzt nicht so spaßig aus. Da haben - meinem Eindruck nach - Rad, Mensch, Gepäck und Tour nicht so richtig gut zusammen gepasst.
Aber das kann/darf/muss letztlich jeder für sich entscheiden…
Gruß LUTZ
P.S.: Nur am Rande sei erwähnt, dass ich beim Thema Rucksack eine andere Meinung habe. So lange der nicht ständig auf dem Rücken sitzt, ist gegen einen Rucksack nichts einzuwenden… ;-)