Bei diesem Thema sehe ich auch ein anderes Bild vor mir. Ein offener Roadster, 2-Sitzer, der durch die Toscana gondelt. Mangels Kofferraum hat man auf den angedeuteten hinteren Kofferraumdeckel einen großen alten Lederkoffer montiert. Die beiden Fahrgäste sitzen mit ledernen Kopfbekleidungen, ähnlich wie Stuka-Flieger aus dem 2. Weltkrieg im offenen Gefährt. Sie grinsen übers ganze Gesicht und haben ganz offensichtlich viel Freude an ihrer Art zu reisen. Dass man in einen kleinen Kombi sein Gepäck sicherer und einfacher unterbringen könnte und genauso schnell unterwegs wäre, ohne die vielleicht noch vorhandene Frisur komplett unter diesem Lederding zu verdätschen, steht nicht zur Diskussion. Man will das so, aus welchen Gründen auch immer.
Ich erinnere mich noch an meine ersten Radreisen mit den grünen Karrimortaschen. Der Umstieg auf Ortlieb war optisch kein Gewinn (natürlich Geschmackssache) aber auch nach stundenlanger Regenfahrt noch alles trocken ins Ziel zu bringen, war einer der größten Fortschritte in meinem Reiseradleben.
Es ist deshalb natürlich jedem freigestellt, alles etwas andersrum machen. Ganz egal,ob das nun praktischer oder ästhetischer ist. Gesehen werden zu wollen ist ja auch ganz legitim. So sehe ich gespannt allen neuen „Entwicklungen“ in der Radszene entgegen. Der Spaßfaktor bleibt allemal erhalten.