Hallo, Christoph,
meine Probiereien mit Komoot beziehen sich auf mein ungarisches Umland, nicht auf das Leipziger. Und da kann es auch durchaus sein, dass Komoot in Ungarn weniger verbreitet ist. Die meisten der mir bekannten Radler laden ihre Touren bei Strava hoch, aber da habe ich so gut wie keine Erfahrungen. (Die Ungarn sagen, eine Tour, die nicht bei Strava ist, gilt soviel wie "nicht gemacht".

Was das vollständige Kennenlernen aller möglichen Wege betrifft:
Für die Dübener Heide habe ich eine Papierkarte, dort zeichne ich alle schon abgefahrenen Waldwege mit Filzstift nach -je nach Wegequalität mit unterschiedlichen Strichen/Farben. Auf der nächsten Tour habe ich dann die Karte dabei und sehe sofort, wenn ein Weg kommt, dass mir dieser noch neu ist. Und dann probiere ich, ob er befahrbar ist, und wo ich dann rauskomme. Manchmal kommt es vor, dass ich umdrehe oder eben auch mal 2 km wegen Sand schieben muss. Bei nächsten Mal sehe ich, dass es sich nicht lohnt, dort lang fahren zu wollen.
Aber klar das ist etwas für Tagestouren und nicht dafür gedacht, schnell, aber verkehrsfrei von einer Seite der Heide zur anderen zu gelangen. Dafür habe ich dann eine, schon mehrfach abgefahrene Standardstrecke

Vor einigen Jahren bin ich von Jüterbog in Richtung Prieros und dann weiter nach Fürstenwalde geradelt. Dabei habe ich sehr viele abzweigende Wege gesehen, die ich hätte ausprobieren wollen, z.B. um an einen kleinen See zu kommen. Dort hätte ich sicher viele Möglichkeiten zum Entdecken unbekannter Wege gefunden. In einem engeren Umkreis sind aber auch die mal erschöpft. Aber für mich ist eine Tour auch dann schön, wenn ich 4 km neue Strecke gefahren bin, und den Rest dann auf bekannten Wegen.
Aber damals ging es mir darum, unkompliziert von Jüterbog ins Oderbruch zu kommen- da hatte ich keine Lust auf sandige Abschnitte. Und Kopfsteinpflaster ist im Nordosten Deutschlands innerorts halt Standard, muss man so einfach akzeptieren, und wird sich vermutlich auch nicht ändern.

Und was die Möglichkeiten der Planung für ausgesprochene Graveltouren anbelangt: So liegt das einfach daran, dass viele Waldwege (auch wenn gekiest) eben nicht als "Gravel" bei OSM hinterlget sind, sondern meist als "unklassifizierte Oberfläche" und Ein zusammenhängendes Netz von Gravel-Wegen wird es sicher auch nie geben, denn Wald-oder Feldwege werden ja nicht für die Gravelradler gekiest, sondern aus wirtschaftlichen Erwägungen.

Aber ich würde davon ausgehen, zumindest nach meiner Erfahrung im mittleren Thüringer Wald, dass fast alle Wege im Mittelgebirge und seinem Vorland mit einem Gravelrad befahrbar sind (in Heidegegegenden halt mit Sandgefahr). Und in Bayern sind auch viele ausgwiesenen Radrouten Gravel-Strecken, auch wenn da manchmal Rennradler unterwegs sind.
Auf diversen Karten kann man sich ja die Klassifikation der MTB-Strecken anschauen, und wenn eine Strecke schwerer ist als S1, würde ich sie natürlich nicht mit einem Gravelrad befahren (ich aber auch nicht mit einem MTB, dafür fehlt mir die MTB-Beherrschungstechnik).

VG z.Zt aus Leipzig
Martin