7. bis 9. September 2022 / Rückfahrt mit dem Zug Teil 1 - Nizza bis Mailand + PAUSE in Mailand:
Bahnfahrten mit dem Rad sind immer mit Stress verbunden. Ich hatte ein Zugticket Mailand-Wien für den 9. September am Abend. Somit musste ich zuerst einmal nach Mailand fahren. Mein Zugticket für Nizza-Mailand kaufte ich online, ich brauchte allerdings einen Papierausdruck für den Streckenabschnitt Ventimiglia-Mailand. Also fuhr ich schon 1 1/2 Stunden vor Abfahrt meines Zuges zum Bahnhof. Ich suchte mir den nächsten Ticketautomaten und versuchte mein Glück. Nix. Geht nicht. Ich brauchte einen Schalter. Also zog ich eine Nummer und wartete und wartete und wartete .... Endlich kam ich dran und bekam meinen Ausdruck innerhalb von 10 Sekunden. Warum nicht gleich?
Ich stand nun mit meinen beiden Tickets und starrte wie gebannt auf die Anzeige. Mein Zug war zwar schon angekündigt, aber das Gleis war noch nicht bekannt. Nur noch 20 Minuten bis zur Abfahrt. Noch immer kein Gleis. Aaah jetzt. Gleis D! Ich wollte mit meinem QR Code durch die Sperre. Geht nicht. Das darf doch nicht wahr sein! Knopfdruck für die Hilfe - es meldete sich eine italienische Stimme. Ich kann doch kein Italienisch. Aber auf Englisch konnte ich mich dann doch verständlich machen und hielt mein Ticket in die Kamera neben dem Knopf. Die Schleuse ging auf. Noch 15 Minuten bis zur Abfahrt des Zuges. Raus auf den Bahnsteig, rüber zum Aufzug (immerhin gibt es einen in Nizza!), rauf mit dem Aufzug, entlang der Brücke bis zum richtigen Aufzug. Runter zum richtigen Gleis. Geschafft!
2 Minuten bis zur Abfahrt meines Zuges. Der Zug war noch immer nicht da. Endlich trudelte der Zug ein. Ich hatte eine Minute, um mit Fahrrad und Packtaschen einzusteigen. Natürlich stand ich am falschen Waggon, hob mein Rad hinein, musste aber noch einmal aussteigen, um mein Gepäck zu holen. Eine Dame war so nett und hielt die Tür auf, damit der Zug nicht ohne mich abfährt. Ich rannte den Bahnsteig entlang zurück zu meinem Gepäck, packte 31 kg Gepäck und rannte zu meinem Waggon. Kaum war ich bei der Tür drin, fuhr der Zug.
STRESS LASS NACH!
Mein Rad stellte ich in den Gang, der zum unteren Stockwerk führte. Der Zug hatte zwei Stockwerke. Kein Mensch kam an meinem Rad vorbei. Aber den Zugbegleiter störte das nicht. Auch gut. :-)
Eine Stunde hockte ich neben meinem Rad, bis ich in Ventimiglia aussteigen musste. Diesmal hatte ich 39 Minuten Zeit bis zu meinem Anschlusszug. Ventimiglia hat keine Aufzüge! Ich wusste zwar bald meinen richtigen Bahnsteig, musste aber alles zuerst über Treppen hinunter schleppen, dann den Gang entlang bis ans Ende schleppen und anschließend die Treppen wieder rauf zu meinem Bahnsteig schleppen. Schnaufffff....
Der Zug rollte ein. Der Zugbegleiter wies mich gleich an: Bicicletta Waggon 3. Meine Sitzplatzreservierung hatte ich allerdings in Waggon 7. Ich ließ mein Gepäck stehen und schob mein Rad zum Waggon Nr. 3. Diesmal war ich angenehm überrascht, dass es einen eigenen Fahrradbereich mit Aufhängevorrichtungen für Fahrräder gab. Mein Rad war das einzige im Zug. Ich hatte freie Platzwahl! Und ich musste mein Rad nicht zerlegen! Super! Ich hängte mein Fahrrad ein, rannte wieder raus zum Gepäck, schnappte 31 kg Gepäck und stieg in den Waggon Nr 7 ein. Und schon fuhr der Zug!
Irgendwann bekomm ich noch einen Herzkasper, wenn ich samt Fahrrad mit einem Zug fahre! Das Einsteigen und das Umsteigen ist jedes Mal ein Stress.
Ich bin in Mailand gut angekommen, mein Hotel fand ich auf Anhieb und verbrachte nun 2 Tage in Mailand, bevor ich am 9. September in den nächsten Zug einsteige!
Meine Zugfahrt Nizza-Ventimiglia-Mailand:
Impressionen aus Mailand:
 
9./10. September 2022 / Rückfahrt mit dem Zug Teil 2 - Mailand bis Wien mit dem Nachtzug:
Es ist unglaublich!
Ich checkte um 9 Uhr im Hotel aus und fuhr frühstücken. Anschließend drehte ich noch eine ausgedehnte Runde mit dem Rad durch die Stadt. 2 Stunden vor Abfahrt meines Zuges war ich schon in Bahnhofsnähe und vertrödelte die Zeit. Gerüstet mit Mineralwasser schleppte ich schließlich mein Rad und mein Gepäck über die Treppen (auch im Bahnhof Milano Lambrate gibt es keine Aufzüge) zum Gleis 7. Das richtige Gleis konnte ich im Fahrplan eruieren. Garantie darauf hatte ich allerdings keine.
11 Minuten vor Abfahrt des Zuges stand auch mein Gleis 7 auf der Anzeigetafel im Bahnhof. Es blieb also dabei. Ich konnte mein Rad zerlegen. Der Nightjet hat keine Fahrradabstellplätze, ich hatte aber ein ganzes Abteil für mich allein reserviert, um mein Fahrrad ins Abteil nehmen zu können.
Der Zug fuhr etwas verspätet ein. Und dann ging es los. Wo war mein Waggon? ch rannte 6-mal den ganzen Zug hin und her. Samt Gepäck und gefaltetem Fahrrad. Ein Jugendlicher erbarmte sich meiner und trug ab der vierten Runde mein Rad. Hin und her. Der Wachtel vorne schickte mich nach hinten. Der Wachtel hinten schickte mich nach vorne. Der Zug fuhr geteilt. Ein Teil nach München, ein Teil nach Wien. Und von den beiden Zugbegleitern wusste keiner, welcher Teil wo abgekoppelt wird und wo ich für Wien einsteigen musste. Gibt's denn so etwas? Dabei stand die Waggonnummer auf meinem Ticket. Waggonnummer 416 folgte auf Waggonnummer 180. Das muss man erst einmal wissen. Die beiden Zugbegleiter wussten das anscheinend nicht.
Leicht aufgelöst saß ich nach meinen Extrarunden in meinem Abteil samt Fahrrad und Gepäck!
Mama mia!
Aufgrund der Verspätung in Mailand kam der Zug natürlich auch verspätet in Wien an. Um 11 Uhr 33 rollte er in Wien Hauptbahnhof ein. Ich musste nur noch aussteigen, mein Rad wieder zusammenbauen und beladen, um nach Hause zu fahren. Vorher kaufte ich mir am Hauptbahnhof ein "richtiges", g'scheites Frühstück.
Gaby