Nur eine kurze Meldung - gerade zurück von einer Tour entlang der Flüsse Lot und Dordogne in SW-Frankreich.
Reiseverlauf: Gestartet sind wir in Entraygues, wo die Tuyère in den Lot mündet. Ab da 250 km den Lot 'runter' (in Wirklichkeit muss man einige Male in die Hügel ausweichen) bis Villeneuve-sur-Lot. Von dort über Monpazier zur Dordogne, die wir bei Lalinde ereichten. Dann einen Abstecher ins Tal der Vézère, zurück an die Dordogne bei St Cyprien, über Domme und dann wieder aus dem D.-Tal 'raus nach Sarlat. Ab da auf einem asfaltierten Radweg (!!!) wieder zur Dordogne, der wir dann bei Bretenoux-Biars folgten. Von da mit der Bahn durch ein wildes, aber wegloses Tal hinauf nach Aurillac, und dann zum Abschluss eine für unsere Verhältnisse recht harte Etappe nach Entraygues, wo unser Auto stand.
Planung/Wege/Verkehr: Habe die Tour detailliert zuhause vorgeplant, Route so ausgewählt dass Verkehr und unnötige Höhenmeter so gut wie möglich vermieden wurden; habe das ganze dann in die Navi (Medion, von Feinkost Albrecht – wunderbar!) programmiert und dann unterwegs nur leichte Anpassungen gemacht. Die gewählten Sträßchen waren vom Feinsten, meist sehr wenig Verkehr und sehr idyllisch, einige waren noch nicht mal auf der IGN 1:100.000 Karte verzeichnet! Völlig entspanntes Radeln! Wir sind eher kurze Etappen gefahren (so um die 50 km), da ich wegen Wirbelsäulen-Problemen nicht länger als so 3-4 Stunden am tag auf dem Rad sitzen kann (und ausserdem gab's immer genug anzuschauen...).
Schlafen & Essen: Wir haben in Hotels (und einmal in Chambres d'Hôte) gewohnt; oft überteuert, mal sehr unfreundlich, mal sehr freundlich, war aber selten so, dass wir irgendwo gern 2 Tage geblieben wären. Essen dafür vom Feinsten, auch abgesehen von den in der Gegend üblichen Gans- und Enten-Orgien… Dazu hervorragende und – zumindest außerhalb der Restaurants – extrem preiswerte Weine, und sehr guten Käse und Obst überall.
Landschaft & Erlebniswert: Sehr schön! Vielleicht etwas weniger spektakulär als einige Gegenden weiter im Süden, aber sehr harmonisch, relativ unversaute Flusslandschaften mit zum Teil sehr steilen, felsigen Ufern und hohen Hügeln (je weiter nach Westen, desto flacher wird es). Wenig bis gar keine Industrie. Wer will, kann zwischendurch (an Lot und Dordogne) auch mal für einen Tag ein Paddelboot mieten (Rücktransport vom Vermieter). Baden würde ich in den Flüssen nicht unbedingt – machen aber viele. Badeseen haben wir keine gesehen (viele, auch einfachere Hotels haben aber Pools, und auch die meisten Campingplätze).
Kultur & Sehenswertes: Unzählige Burgen und Schlösser, von denen man viele auch besichtigen kann. Einige sehr bekannte Touri-Ziele, die uns aber nicht so dolle gefallen haben (Sarlat, La Roque-Gageac) – toll fanden wir eher die auf den ersten Blick etwas unspektakuläreren Orte, die aber noch wirklich Atmosphäre haben – und davon gibt es viele! Sehr schön auch die 'Bastiden' (u. a. Monflanquin, Monpazier, Domme)
Lohnende Etappen-Orte: Cajarc, Puy-l'Eveque, Cahors, Villeneuve (alle am Lot); Monpazier (Bastide zwischen Lot u. Dordogne); Lalinde; Les Eyzies de Tayac (an der Vézère: weltbekannte Höhlenmalereien); evtl. auch Sarlat (aber: einiger Touri-Rummel; abends ruhiger)
Wetter & Saisonzeit: Am Lot war wenig los, an der Dordogne etwas mehr (kann mir schon vorstellen, dass es da im Hochsommer hoch her geht), insgesamt aber sehr ruhig und beschaulich. Ende August bis Mitte-Ende September ist sicher eine gute Zeit (und sicher auch Mai-Juni). Wir hatten trockenes Wetter, einige kühle und einige sehr heiße Tage. Radreisende haben wir übrigens ganze 8 gesehen, in 2 Wochen…
Fazit: sehr empfehlenswert!!! Aber jeder hat natürlich einen anderen Geschmack und andere Prioritäten…
Einige Fotos: