Ein kurzer Bericht :
Wie erwartet war es außerordentlich beeindruckend. Der Raum war bis auf den letzten Platz besetzt und die Berliner Forumistos zahlreich vertreten.
Richard projezierte am Anfang die Umrisse Deutschlands auf die Karte Jakutiens, wo er unterwegs war. Eine Strecke, als wäre er vom südlichen Rand der Alpen bis nach Schleswig gefahren.
Jakutien, wusste er zu berichten, ist mehr als achtmal so groß wie Deutschland und es leben nur 1 Million Menschen dort. Die meisten davon sicher in der Hauptstadt Jakutsk.
Die Reise führte ihn von dort, nachdem er ein ersten Stück mit dem Auto gefahren ist, mehr als tausend Kilometer nach Norden bis nach Tiksi, einer Stadt am Nordpolarmehr auf einem Weg, der nur im Winter befahren werden kann. Der Winter Jakutiens bedeutet, dass es irgendwie kalt ist. Also richtig kalt. Richard erzählte ständig von Temperaturen von minus 20 oder 30 Grad und kälter. Oft schlief er bei dutzenden Minusgraden nicht mal im Zelt sondern unter freien Himmel.
Richard ist kein Vortragsreisender sondern berufstätiger Geologe/Metrologe, den man nicht oft hören kann. Wer aber die Möglichkeit hat, sollte sie nutzen. Schätze, dass keiner der Zuhörer unbeeindruckt blieb.
Im Laufe der vielen Jahre, die ich selbst auf dem Rad unterwegs bin, habe ich von vielen Respekt gebietenden Radreisen gelesen und gehört. Ich habe durchs Forum und wenn ich unterwegs war auch Reisende persönlich kennengelernt, die Außergewöhnliches leisteten.
Es geht nicht an, so eine virtuelle Rangliste des Radreisens zu erstellen: unten der Reisende an der Donau mit Gepäcktransport und Hotel, oben Richard und ähnlich aufgestellte Fahrer. Wichtig ist es loszufahren und das zu tun, was gut für einen ist. Und der grundlegende Unterschied ist nicht der zwischen Richard und dem Urlauber an der Donau, sonder der zwischen denen, die fahren und denen, die das nie tun.
Aber vollkommen klar, das Menschen wie Richard in einer anderen Liga spielen.
Es war wirklich großes Kino.