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#1286520 - 02.06.17 20:20 Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG)
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.386
Dauer:11 Tage
Zeitraum:25.11.2016 bis 5.12.2016
Entfernung:800 Kilometer
Bereiste Länder:arArgentinien
clChile
Externe URL:http://velo-traumreise.de







Unser Plan war eigentlich von San Pedro de Atacama nach Antofagasta zu fahren.
Erst dort in San Pedro merkten wir, wie nervig der kräftige Westwind werden kann.
Besonders wenn man nach Westen fährt.
Und heftigen Gegenwind hatten wir jetzt schon einige Wochen erlebt.
Man radelt zwar noch 2.4oo Meter runter bis an den kalten Pazifik. Allerdings verteilt auf mehrere hundert Kilometer. Und das durch die trockenste Wüste weltweit, die Atacama.
Andere Radler beschrieben uns die Strecke als wenig prickelnd mit leider relativ viel Verkehr...

Isabel liebt die Berge. Die Höhe. Über 1600 Meter Höhe weicht das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht.
"Lass uns doch noch ein paar Pässe fahren."
Immer wieder wird sie bedauert, was für schrecklich schwere Touren sie mit ihrem verrückten Mann machen muss, während andere Frauen am Strand braten dürfen.
Dabei würden mir ein, zwei Wochen Strandurlaub, lesen, tauchen, angeln und faulenzen überhaupt nichts ausmachen. Es würde mir sogar gefallen.
Aber nicht mit meiner Isabel!
Mich bedauert niemand.
Und natürlich bekommt Isabel noch mehr Berge.
Anstatt von Bolivien kommend nach rechts biegen wir nach links ab. Nicht zum Pazifischen Ozean, sondern Richtung Atlantik, Richtung Argentinien.
Einen kleinen Schlenker machen wir allerdings noch um uns in San Pedro de Atacama ein wenig zu erholen und Kalorien zu tanken.





San Pedro wird wegen der vielen und netten Hunde gerne auch San Perro de Atacama genannt.
(Perro (span.) = Hund.)


Ein verrückter Ort mitten in der Atacamawüste, Ausgangspunkt für unzählige Touren und Bergbesteigungen und Radtouren über einige der höchsten Pässe der Welt.
Und bewohnt und besucht von echten Freaks.
Allerdings kein billiger Ort. Übernachtungen und Restaurants sind noch mal deutlich teurer als im Rest von Chile.




















Von solch einem frisch gezapften, kühlen Bier hatten wir an vielen Abenden geträumt.

Wir sind schon eine Weile unterwegs. Gestartet sind wir in Lima und schon mehr als zwei Monate durch Peru und Bolivien geradelt.

Die bisherigen Berichte:


Der zweite Frühling - Peru

Atem- (be-) raubend: Bolivien



In San Pedro treffen wir auch andere Radler.
Sie kamen alle- wie wir auch- über die bolivianische Lagunenroute.
Und wie wir auch wollen sie noch mehr Pässe fahren. Es gibt deren einige, die man von hier aus anfahren kann. Die meisten Biker wählen den Paso Sico, früher der wichtigste Übergang in dieser Gegend über die Anden. Er ist mittlerweile sehr einsam, nicht asphaltiert und besteht eigentlich aus einer ganzen Reihe von Pässen. Der höchste 4.600m hoch.
Dort möchte natürlich auch Isabel hin.
Ich weigere mich diesmal jedoch standhaft.
Nach den letzten harten Tagen in Bolivien mit Gegensturm, vielen Höhenmetern, tiefem Sand, Schotter und heftigem Wellblech bestehe ich auf Asphalt.
Es trifft sich gut, dass direkt von San Pedro aus der höchste asphaltierte Pass Amerikas nach Salta in Argentinien führt. Der Paso de Jama.







Unter den Radlern hier gilt er eher als ein etwas langweiliger Pass für Leute, die sich nicht quälen wollen. Weicheier also.
Zudem wird die Höhe meist mit "nur" 4.200 oder 4.320m angegeben. Das liegt daran, dass die gemeinsame Grenzstation der Chilenen und Argentiniern auf einer Höhe von 4320m Höhe liegt.
Die erreichen wir irgendwann nach einer langen Abfahrt. Die größte Höhe dieses Passes beträgt aber immerhin 4.830 Meter.





Plötzlich werden wir von einer Anzahl von Autos mit deuschen Nummernschildern überholt. Das haben wir hier in Südamerika noch nicht erlebt. Motorräder und Camper schon etliche- aber PKW`s?
Ein paar Kilometer später warten sie auf uns.
Es sind ein paar deutsche Fahrzeugingenieure, die mit einer ganzen Anzahl an Autos Tests in dieser extremen Höhe absolvieren. Ein besseres Gebiet in solcher extremen Höhe und mit gleichzeitig solch guten Straßen gäbe es weltweit nirgends, meinen sie.
Wir werden viel fotografiert und gefilmt.
Umgekehrt bitten sie uns dagegen keine Fotos von ihnen und den Fahrzeugen zu veröffentlichen. Alles streng geheim.
Wir versprechen keine Fotos zu veröffentlichen.
Und halten das natürlich.
Wie man sieht.... Oder eben halt nicht.


















Den ganzen Urlaub haben wir noch nicht die 5.000er Höhenlinie überquert. Wenn wir jetzt schon auf 4.800m sind, so wollen wir einen der umliegenden Hügel besteigen. Einen echten 5.000er. Die Wahl fällt auf diesen, nicht weit von der Straße enfernten. Und sogar ein Weg führt zu ihm. Das überflüssige Gepäck deponieren wir in einer Senke.













Oh, eine Schranke. Das Verbotsschild wird von uns sicherheitshalber geflissentlich ignoriert. Die Schranke umfahren.









Wir sind, eigentlich unbeabsichtigt, auf dem riesigen Gebiet der ALMA gelandet.
(ALMA - das Atacama Large Millimeter/submillimeter Array | ESO )
Das große europäische Observatorium.

ALMA Auf der Suche nach unseren kosmischen Ursprüngen


Wir wussten schon, dass es sich in der Nähe von San Pedro befindet und hätten es auch gerne besucht. Das geht aber nur an Wochenenden. Und wir hatten uns schließlich dagegen entschieden dafür noch ein paar Tage länger im teuren San Pedro zu bleiben.
Gut, jetzt sind wir, eher zufällig, trotzdem hier...















Eigenartige Gebilde und Gebäude mitten in der Wüste.
Jetzt wird es uns doch ein wenig mulmig.
Wir kommen uns vor wie die Helden in einem James Bond Film. Oder sind wir die Bösewichter?
Sicherlich kommen jetzt aber gleich irgendwo aus dem Nichts Helicopter auf uns zugeflogen.
Gerade der von uns auserkorene Berg muss etwas ganz besonders Wichtiges sein. Der Weg dorthin ist selbst in diesem gesperrten Terrain noch mal gesperrt.
Wir drehen lieber um und besteigen im ganzen Urlaub auch keinen anderen 5.000er.

















Hier erwischt uns der bisher stärkste Sturm der gesamten Reise. Die meiste Zeit kommt er mit Orkanstärke von hinten. Aber etwa fünf Kilometer bis zur Passhöhe müssen wir gegen den Sturm kämpfen. Wir sind sehr erschöpft. Ein Auto hält an. Zwei deutsche Geologen versorgen uns mit Essbaren und Getränken. Wir sollen unsere Räder auf ihren Pickup laden.
"Nein danke, wir sind ja gleich oben."
Für die beiden ist die Atacama die interessanteste und spannendste Gegend weltweit.

Isabel wird mehrmals vom Sturm in den Straßengraben geweht.
Selbst beim Schieben.
Und fühlt sich dementsprechend.
Wir hätten deshalb gerne früher einen Windschutz gefunden. Es dauerte dann aber doch bis zum Abend.
Auch diese Mauer half letzendlich nicht sehr viel. An Schlaf war in dieser Nacht kaum zu denken.







































Dort tief unten liegt die gemeinsame Grenzstation der Chilenen und Argentiner.
Es gibt auch eine Tankstelle mit Imbiss, kleine Geschäfte, ein Restaurant, das aber erst spät abends öffnet, und ein paar einfache Zimmer.





So lange kein Telefon? Und natürlich auch kein Internet. Das gilt für die Gegenrichtung als von der Grenze Richtung San Pedro.


























Wir haben mittlerweile das vierte Land auf unserer Südamerikatour erreicht.
Der Paso Jama liegt ganz in der Nähe des Dreiländerecks Bolivien/ Chile/ Argentinien.
Er ist der nördlichste Grenzübergang zwischen den Ländern Chile und Argentinien.
Bis zu unserem Ziel Ushuaia sind es von hier aus noch 3600 Kilometer.
Luftlinie!
Wir werden noch ein gutes Dutzend Mal die Grenze zwischen den beiden Staaten, die sich nicht gerade sehr zugetan sind, an meist kleinsten Grenzposten überqueren. Es werden dann auch noch deutlich mehr Kilometer als die der Luftlinie.
Und die Anden werden wir auch immer wieder überqueren.






Begrüßt werden wir, noch ehe wir den Grenzposten erreichen, von solch einem netten Pärchen an Sittichen, die ununterbrochen schnäbelten- also sich küssten.
(Liebe Sittichexperten, handelt es sich hier um ein Paar der "Unzertrennlichen"? Eher wohl nicht. Welche Sittiche gibt es hier in einer Höhe von 4.400 Metern?)












Obwohl wir unentwegt in Höhen über 4.000 Metern radeln, fahren wir jetzt täglich deutlich mehr als 100 Kilometer. Das ist für uns nicht unbedingt normal. Meist sind es eher um die 80.
Hier sind wir aber noch immer auf dem eher flachen Altiplano und zugleich in der Atacamawüste
(Auch wenn deren Grenzen unterschiedlich angegeben werden).
Der Wind kommt immer noch aus westlichen Richtungen.
Zum Glück fahren wir aber in östliche Richtung, und wir sammeln hier auch deutlich weniger Höhenmeter als sonst.















Schade. Leider geschlossen.





Aber ein schöner Platz für ein zweites Frühstück.
Und das ausnahmsweise einmal ganz ohne Wind.
Leider ist dieser immer noch das ewige Thema.












In der Hitze des Tages- die Sonne steht noch immer im Zenit- verschwimmen die Konturen.




Nein wirklich nicht von mir gemalt...
Ein echtes und kaum bearbeitetes Foto.
Allerdings bei 48- facher Vergrößerung.





Die Reifen der vielen LKW`s sind von schlechtester Qualität. Überall liegen Reifen oder Teile von diesen am Straßenrand.
Besonders schlechten Zustand weisen die Fahrzeuge aus Paraguay auf, die diesen Pass besonders stark frequentieren.










Auch hier gibt es noch einige große Salare (Salzseen).

















Ein nettes kleines Hotel mit gutem Restaurant am Straßenrand kurz vor Susques und der Einmündung der berühmten Ruta 40 in unsere 52.
Es ist zwar erst 15:00 Uhr.
Wir haben aber bereits deutlich mehr als die erwartete Strecke zurückgelegt.
Schön, ein halber Ruhetag.











Der Ort Susques ist dagegen eher enttäuschend.
Zumindest gibt es ein paar Läden, eine Bäckerei und- ganz wichtig- einen Geldautomaten.
Die Gebühren, die in Argentinien und Chile für die Nutzung von Geldautomaten erhoben werden, sind leider beträchtlich. Zwischen 5- 10%.
Wir haben aber keine Wahl. Ohne Geld geht es auch nicht.






Es ist schon etwas eigenartig.
Wir hatten ja gar nicht geplant bereits hier, im äußersten Norden, nach Argentinien zu fahren. Wir haben daher keinerlei Vorstellungen was uns hier noch so erwartet. Wir lassen uns einfach davon überraschen, was uns noch erwartet.

Und bis nach Salta kommen dann tatsächlich auch noch ein paar Überraschungen und absolute Highlights.


Davon später mehr...



Uwe



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#1286553 - 03.06.17 09:46 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
dhomas
Mitglied
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Beiträge: 1.875
Schöner Bericht, gefällt mir ausgesprochen gut!

Besonders schön sind natürlich die Bilder, auf denen man den brutalen Wind nicht sehen kann zwinker

Geändert von dhomas (03.06.17 09:46)
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#1286656 - 04.06.17 21:11 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: dhomas]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
Themenersteller
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Beiträge: 1.386
Da hast Du natürlich ganz recht...
Beim Betrachten der Bilder mit blauem Himmel und klarer Sicht kann man sich den andauernden Sturm, der uns so oft quälte (dann aber auch wieder trug), überhaupt nicht vorstellen.
Angenehme Sonntag- Nachmittag- Kaffee- Fahrt...
Es gäbe da auch noch einige Stunden Videos mit entsprechendem Bild und Ton...
Da würde das Ganze schon anschaulicher dargestellt.
Das ist mir dann aber doch ein wenig zu viel Arbeit.
Also ist ein wenig Phantasie gefragt.
Und die hast gerade Du ja sicher.
Grüße
Uwe
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#1287395 - 09.06.17 10:41 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
grenzenlos
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Echt geil schmunzel Danke Uwe bravo
LG, Wi

Freue mich schon auf Salta zwinker
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#1287452 - 09.06.17 18:20 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
natash
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Beiträge: 7.797
In Antwort auf: uwee




Isabel liebt die Berge. Die Höhe. Über 1600 Meter Höhe weicht das Lächeln nicht aus ihrem Gesicht.
"Lass uns doch noch ein paar Pässe fahren."
Immer wieder wird sie bedauert, was für schrecklich schwere Touren sie mit ihrem verrückten Mann machen muss, während andere Frauen am Strand braten dürfen.
Dabei würden mir ein, zwei Wochen Strandurlaub, lesen, tauchen, angeln und faulenzen überhaupt nichts ausmachen.


ich verstehe das sehr gut- Isabel zumindest, der einzige Strandurlaub meines Lebens(Mitte der 80ger in Jugoslavien) hat mich vor weiteren Wiederholungen vollkommen geheilt. Einen Tag lasse ich mir gefallen, für alles andere ist mir die Zeit zu schad.
Und tolle Berge hat es in eurem Bericht ja, ich finde die für uns Europäer fremd und sehr karg anmutende Gesteinsfärbung in nicht nur Sand- sonder auch Rot-, Blau- und Violettönen, wie ich sie schon auf vielen Bildern der Gegend gesehen habe sehr spannend. Der Wind (auch von dem habe ich gehört), birgt jedoch auch einiges an Abschreckungspotential. Weil ich aber von Urlauben, die die Zeitspanne von 2-3 Wochen übersteigen, bislang lediglich träumen kann, ist das für mich ohnehin nicht relevant, weil ich mich deshalb auf näher liegende (bescheidenere) Gebirgszüge beschränke. Aber irgendwann, vielleicht... Inspirationen bekommt man hier ja ausreichend schmunzel.
Danke für die Eindrücke und ich freue mich auch auf die Fortsetzung.

Gruß

Nat
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#1287482 - 09.06.17 22:01 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
uwee
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Ein letztes Mal kämpfen wir (vorläufig) mit Bergen, Wind und Wetter- und nun auch noch mit dem Verkehr in Argentinien... und den anderen Verkehrsteilnehmern...





Isabel in ihrem Element.





Stille Zuschauer.
Manchmal aber auch sehr laut, aber immer freundlich.












Leider wird auf den großen Straßen in Argentinien fürchterlich gerast.
Sicherlich fahren auch hier 90% der Verkehrsteilnehmer gesittet.
Aber 10% Raser, die viel zu schnell und viel zu dicht an uns vorbeifahren sind einfach zu viele. Und einige wollen uns zwingen den Asphalt zu verlassen und auf die unbefestigten Flanken der Straße auszuweichen, wie es auch die meisten einheimischen Radler tun.
Es wird deshalb auch wild gehupt und gerne dann auch noch der Stinkefinger gezeigt.
Anfangs sind wir konsterniert, später wütend und genervt.
Argentinien ist in weiten Teilen sicherlich schön und interessant, der Verkehr aber so nervig, die Busse so fahrradunfreundlich, dass wir große Teile dieses Landes beim nächsten Besuch lieber auslassen würden. Schade eigentlich.
Übrigens haben in dieser Situation sowohl wir wie auch die Vicunas überlebt.










Hier werden verunglückte oder anderweitig verstorbene Tiere nicht entsorgt- bzw. auf sehr natürliche Art...











Am Salar Grande wird das Salz in großem Stil abgebaut.





Fußball auf dem Salar.







...und wieder einmal heftigster Gegenwind.
Leider sieht man das den Fotos nicht an.
Und auch das Pfeifen und Heulen des Sturmes kommt nicht so richtig rüber.
Mit letzter Kraft erreichen wir auf alle Fälle das einzige Restaurant weit und breit.





An der argentinischen Flagge kann man eventuell den Gegensturm erahnen.





















... und dazu noch ein kühles Bier.
Wir sind schon wieder glücklich.











Dazu noch einen excellenten Windschutz nur 200m vom Restaurant entfernt.












Der Weg zu unserem letzten 4.000er Pass, dem mehr als 4200m hohen Paso Cuesta de Lipán.
Die Ruta 52, die wir seit der Grenze befahren, ist die nördlichste geteerte Passstraße für eine Andenüberquerung.
(Oder wurde zwischenzeitlich doch noch eine andere weiter nördlich asphaltiert? )
Auf alle Fälle die wichtigste Verbindung vom Norden Argentiniens und von Paraguay nach Nordchile. 80% der LKW`s haben ein Nummernschild von Paraguay.






Hier in Bayern liebt man den Wolperdinger.
Es gibt Wettbewerbe für den schönsten und ausgefallensten.
Vielleicht beteiligen wir uns beim nächsten Wettstreit mit diesem Exemplar.




(Es handelt sich hierbei um eine Hasenmaus oder auch Bergviscacha, ein Mitglied der Familie der Chinchillas. Sie leben in Höhen bis zu 5.000m.)











Nach diesem Bild- nicht weit von der Passspitze- musste die Kamera wasserdicht verpackt werden.
Es folgte ein Schneesturm und Nebel, dass wir von den nächsten 20 Kilomettern allenfalls die Mittellinie der Straße erkennen konnten- aber auch diese nicht immer.














Jetzt sind wir raus aus dem Schneesturm, unterhalb der Wolkendecke, und staunen wie kleine Kinder zu Nikolaus.













Der einzige Fernradler auf den fast 1.000 Kilometern von San Pedro de Atacama nach Salta.
Er lebt in Gibraltar, ist aber schon mehrmals in dieser Gegend unterwegs gewesen.
"Das Beste auf diesem Globus!"









Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus.
Mitunter ist halt gar nicht so schlecht ohne irgendwelche Informationen unterwegs zu sein. Und dann unvermittelt und unerwartet durch ein Weltnaturerbe zu radeln.




























Am nächsten Tag fahren wir die selbe Strecke noch einmal.
Auf den Pass und zurück.














































Später haben wir Berichte gelesen von Fernradlern, die diese Strecke gefahren sind.
Keiner erwähnte diese Formen und Farben, die uns trunken machten.


































Purmamarca ist ein toller Ort von 2.000 Einwohnern mit vielen Freaks und Hippies, vielen Restaurants, einigen günstigen Unterkünften, vielen sündhaft teuren Herbergen und viel Livemusik.
So spät wie hier gingen wir in den gesamten fünf Monaten unserer Reise nicht ins Bett.








Waren jetzt leider doch sehr viele Bilder.
Eine kleine Fortsetzung folgt daher noch.



Uwe






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#1287895 - 12.06.17 20:24 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
uwee
Gewerblicher Teilnehmer
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Purmamarca ist ein sympathischer Ort von 2.000 Einwohnern in einer Höhe von 2.200 Metern gelegen.
Die größte Attraktion ist der Cerro de los Siete Colores, der siebenfarbige Berg. Über 600 Millionen Jahre hat es gedauert, bis sich seine heutige Erscheinung durch komplexe geologische Prozesse herausgebildet hat.
Es gibt viele- auch hochpreisige- Hotels.
Die meisten Touristen sind Argentinier, besonders viele aus der Hauptstadt Buenos Aires.




























Kurz hinter Purmamarca mündet die Ruta 52, der wir seit der Grenze folgen, in die Ruta 9, die noch viele Kilometer bis nach Buenos Aires führt.
Erst einmal ist es sehr angenehm zu fahren. Viele Kilometer geht es kontinuierlich bergab. Mit sinkender Höhe steigen die Temperaturen.
Schon eigenartig. Seit der Ankunft in Lima fahren wir durch die Tropen. Kaum haben wir diese verlassen wird es tropisch heiß und auch die Vegetation ist jetzt tropisch.
Die Höhe machts, bzw. die Tiefe...

Der Verkehr wird bis nach San Salvador de Jujuy immer stärker.




Neben der Weidewirtschaft gibt es auch große Tabakplantagen.
Wir versuchen dem unangenehmen Verkehr auf der zeitweise 4- spurigen Hauptstraße zu entgehen.
Das gelingt eigentlich ganz gut- bringt aber auch gewisse Nachteile mit sich.












Nach etwa 40 Kilometern erreichen wir wieder die Ruta 9.








Und schau an. Jetzt wurde aus ihr ein kleines, schmales, verkehrsarmes, romantisches Sträßchen durch ein tropisches Paradies.













































Die Matschstrecken haben Spuren hinterlassen. Bevor wir in die große Stadt fahren werden die Räder daher entschlammt.








Salta ist eine nette Universitätsstadt von mehr als einer halben Millionen Einwohnern und berühmt für ihre herrliche Altstadt mit der Kathedrale und ihren zahlreichen Bauten aus der Kolonialzeit. Die Stadt liegt nur noch 1200 m hoch. Man sieht aber die hohen Berge der Anden an klaren Tagen wie aufgereiht an einer Perlenkette.
Die Stadt ist sehr beliebt bei einheimischen und auch ausländischen Gästen. Auch viele Fernradler starten oder beenden hier ihre Tour oder starten hier zu einem der vielen Hochgebirgspässen.
Übrigens lässt es sich in und um Salta sehr gut mit dem Fahrrad fahren.
Das tun auch viele Einheimische und die Autofahrer haben sich daran gewöhnt.
In der Stadt gibt es sogar eine ganze Anzahl an Radwegen.














































Wir haben keine Lust auf vielbefahrenen Straßen und durch die eintönige argentinische Pampa zu fahren.
Aus diesen Gründen wollen wir mit dem Bus nach Cordoba fahren und von dort auf kleinen Pässen erneut über die Anden nach Santiago de Chile radeln.

Die meisten Buslinien nehmen leider keine Fahrräder mit.
Die wenigen anderen ausnahmslos nur dann, wenn sie zerlegt werden.
Und selbst dann kann man nicht sicher sein, dass sie auch wirklich mitgenommen werden.
Wenn man Pech hat und sein Rad nicht zurücklassen möchte verfallen sogar die teuren Tickets.
Dieses Problem haben die Radfahrer in ganz Argentinien.
Was tun?
Im Internet finden wir günstige Flüge nach Santiago.
















... und dazu noch die Gelegenheit Argentinien von oben zu sehen.
Der Flug geht von Salta erst einmal quer über das gesamte Land bis an den Rio de la Plata/ Atlantik, weiter nach Cordoba und von dort über die Anden nach Santiago.












Und der Blick bei Sonnenuntergang auf den höchsten Berg Amerikas, den 6.962 m hohen Aconcagua hat auch schon etwas.
(Lieber hätten wir ihn aber aus der Nähe von unten gesehen.
Von weitem sehen wir ihn dann später auf unserem Weg von Santiago nach Valparaiso.)











Wie man dem Bericht wohl entnehmen kann gefiel uns die Tour über den Paso Jama nach Salta ausgesprochen gut. Ein weiteres Highlight auf dem Weg zum Ende der Welt.



Hier die Strecke bei GPSies
Paso Jama. San Pedro - Salta auf GPSies


Uwe




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#1287955 - 13.06.17 07:56 Re: Paso Jama. San Pedro de Ata.(CHI)- Salta (ARG) [Re: uwee]
grenzenlos
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abwesend abwesend
Beiträge: 906
Super geile Bilder-Farben schmunzel Da muss man einfach anhalten, genießen, übernachten, sich trotz Sturm viel, viel Zeit nehmen zwinker
Danke für die herrlichen Bilder.

Geändert von grenzenlos (13.06.17 07:57)
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