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#1075316 - 21.10.14 16:34 Edersee bei Sonne und Regen
Gerhard O
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 515
Dauer:16 Tage
Zeitraum:20.5.2014 bis 4.6.2014
Entfernung:1015 Kilometer
Bereiste Länder:deDeutschland

Schon letztes Jahr hatte ich mir mögliche Touren Richtung Weser und Sauerland ausgedacht, die Fahrt hatte sich aber aus persönlichen Gründen nicht ergeben.

Als Ort und Termin des diesjährigen Forumtreffens fest standen, keimte bei mir die Idee, am Treffen teilzunehmen und dies mit meinem Wunsch, zur Weser zu fahren, zu verbinden. Ich modifizierte meine Reisepläne entsprechend. Das Ergebnis war eine Radtour, die das Forumtreffen am Edersee als Höhepunkt haben sollte.

Analog zum „Westexpress“ machte ich noch einen Aufruf im Forum mit der Suche nach Gleichgesinnten. Mitfahrer meldeten sich keine, aber es gab gute Ratschläge zu den gewählten Campingplätzen. Hier noch nachträglich ein Danke an alle Tippgeber!

In diesem Reisebericht habe viele meiner Bilder verlinkt. Wem das nicht reicht, kann hier noch mehr sehen. Wer als Gast, dem die Bilder zu klein sind, hier im Forum diesen Bericht liest, kann bei Bedarf auf das Foto klicken. Danach kann man das Bild in der gleichen Größe betrachten wie es auch die angemeldeten Leser sehen.

Da das Treffen inzwischen einige Monate zurück liegt, konzentriert sich dieser Bericht vor allem auf die Radreise.


Ein Hinweis in eigener Sache: Die Rechtschreibreform ist erst teilweise bei mir angekommen und wird zusätzlich hin und wieder ignoriert. Die Schreibweise mag für jüngere Leute daher manchmal etwas ungewöhnlich sein. Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.


Anfahrt zum Edersee
Tag 1: Dienstag, 20.5.2014
Start: Oberhausen/Rheinland
Ziel: Camping Westheide, Greven
Strecke: ca. 104 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=bvqqqliueqbfqnjt


Morgens um sieben stand ich abfahrbereit vor der Haustür. Inklusive Lenkertasche und Wasserflaschen hatte ich 30 kg Ballast auf dem Rad.


Zuerst galt es, das Ruhrgebiet schnellstmöglich zu verlassen. Alle Ziele, die im Bereich von Tagesfahrten liegen, wurden schnell passiert. Vor Haltern entschied ich mich für die Strecke durch die Hohe Mark. Das bedeutete 100 Höhenmeter mehr als die Fahrt durch die Stadt, dafür aber auf einsamer verkehrsarmer Landstraße. Bald fuhr ich nur noch auf Kreisstraßen und Wirtschaftswegen.

Vor Dülmen hatte ich dann endlich einen Grund für eine Pause. Die Raupen der Gespinstmotte hatten einen Baum komplett eingesponnen.


Und wenn man schon mal in der Natur rumsteht, entdeckt man auch noch anderes: z.B. diese Raupe, die aber nicht so in Massen auftrat, um ganze Bäume kahl zu fressen.


Ein Fasanenweibchen beäugte mich interessiert, suchte aber dann doch das Weite.


Hinter Dülmen entdeckte ich dieses seltsame Bauwerk. Sind das Richtantennen oder ein Handymast?

Während der Tour konnte ich das Rätsel nicht lösen. Jetzt bei der Recherche zu Hause gelang es mir, die Funktion zu klären: Es handelt sich um ein Parallelwindrad, eine besondere Bauform eines Windgenerators!

Die Tageshitze hatte ihren Höhepunkt erreicht, als ich in Billerbeck ankam. Der Dom ist eine Besichtigung wert und ich habe natürlich meine kulturelle Aufgabe erfüllt und alles besichtigt. Bilder erspare ich Euch hier, die könnt ihr auf meinem Bilderhoster sehen. Für mich war jetzt nur noch wichtig, etwas gegen den Durst zu tun:


So gestärkt erreichte ich gegen halb fünf den Campingplatz Westheide bei Greven. Bald stand das Zelt. Nun fehlte nur noch ein Restaurant. Der Campingplatz bot hier keine Möglichkeiten, aber es gab in ca. 2 km ein Hotel, wo ich nicht nur mein Abendessen genießen konnte, sondern auch noch das zu so einem heißen Tag gehörige Gewitter abwetterte.

Als Fazit kann ich sagen: ein gelungener Start zur Radtour!


Anfahrt zum Edersee
Tag 2: Mittwoch, 21.5.2014
Start: Camping Westheide, Greven
Ziel: Camping Kronensee, Ostercappeln
Strecke: ca. 69 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=myskaizeqtwoxkpj


Da der Platz nicht nur kein Abendessen, sondern auch kein Frühstück anbot, war ich schon vor acht Uhr wieder auf dem Rad. Die Gelegenheit zur morgentlichen Stärkung ergab sich aber eine halbe Stunde später in einer Cafeteria am Ortsrand von Greven.

Nun waren alle Voraussetzungen erfüllt, die für heute geplante „Bergetappe“ anzugehen: Der Teutoburger Wald und das Wiehengebirge sollten überquert werden. Um es kurz und schmerzlos zu gestalten, hatte ich mich für die Direttissima entschieden. Osnabrück wollte ich aber möglichst umfahren. Schmerzliche Erinnerungen an eine Radtour vor über 30 Jahren verlangten nach keiner Wiederholung! Zudem habe ich kein Verlangen nach Städten über 100000 Einwohner, schließlich wohne ich selbst in einer Großstadt. Gibt es überhaupt eine Stadt, die das Ruhrgebiet toppen kann?

Ich fuhr also vorwiegend durch „Landschaft“. Gefährliche Untiere kreuzten meinen Weg


Und seltsame Reflektoren begrenzten meine Straße.

Diese Reflektoren sollen vor wilden Tieren schützen, die unschuldigen Radfahrern plötzlich und unerwartet in das Rad springen.

Maibäume


und verwunschene Teiche

säumten meinen Weg.

Dieser Schlagbaum erinnert daran, daß die mancherorts geforderte Autobahnmaut keine neue Erfindung ist.

Die Tafel daneben erklärt aber auch, daß in früheren Zeiten nur der Transport von Gütern und Tieren mautpflichtig war. Die Durchfahrt ohne Waren zur reinen Belustigung, wie z.b. das Radfahren, war mautfrei – und ich hoffe, das bleibt auch so!

Nachdem ich schon auf historischen Pfaden wandelte, wollte ich natürlich auch die Hünengräber bei Vehrte sehen. Hätte ich vorher gewußt, wieviel Mühen mir dieser Radweg kostet, hätte ich mir die Besichtigung wohl erspart.


Dafür fand ich am Kronensee einen schönen idyllischen Campingplatz, wo auch meine kulinarischen Bedürfnisse nicht zu kurz kamen.




Anfahrt zum Edersee
Tag 3: Donnerstag, 22.5.2014
Start: Camping Kronensee, Ostercappeln
Ziel: Camping Sonnenwiese, Borlefzen bei Vlotho
Strecke: ca. 90 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=eauhkeqeuymajosh


Wie im letzten Abschnitt schon erwähnt, war man am Kronensee auf hungrige Radfahrer vorbereitet, auch wenn ich der einzige Zelttourist in dieser Nacht war. Es war fast 9 Uhr, als ich mein Frühstück beendet hatte und aufbrach. Und wieder führte mein Weg durch „Landschaft“ . Maibäume kannte ich schon,

aber hier in Bohmte war er noch von heidnischen Zeichen umgeben. Des Rätsels Lösung: die Masken sollten an römische Soldaten erinnern, die hier in der Gegend vor über 2000 Jahren im Kampf um Germanien ihr Leben ließen.

Hinter Bohmte ging es auf schnurgerader Landstraße in topfebenem Gelände in flotter Fahrt immer weiter gen Osten. Tagesziel sollte der Campingplatz in Lahde an der Weser sein. Bei der Vorplanung war ich davon ausgegangen, daß die Überquerung der Gebirgskette am Nordrand des Münsterlandes alle meine Kräfte fordert und ich daher nur zu einer kurzen Anschlußetappe fähig sein würde.

Es war gerade mal halb zwölf, als ich feststellte, daß mein Tagesziel nur noch 15km entfernt ist. So früh wollte ich diesen Tag nicht beenden, zumal ich mich noch voll fahrtauglich fühlte. Auch erlebnismäßig war ich unbefriedigt, denn außer den Masken in Bohmte hatte ich nur Bäume und Äcker gesehen. Das war deutlich zu wenig für einen erfüllten Radwandertag. Im nächsten Schatten hielt ich an, um meine Tour umzuplanen!

Erkenntnis Nummer 1: An der Weser gibt ausreichend Zeltplätze in kurzem Abstand. Ich kann also fahren, bis ich keine Lust mehr habe.
Erkenntnis Nummer 2: Abseits meiner Landstraße gibt es diverse Windmühlen, die zu besichtigen sich lohnen könnte.

Ich verließ alsbald meine Landstraße und fuhr die nächste Mühle in meiner Richtung an: die Wegholmer Mühle.


Die Mühle war offen und konnte besichtigt werden. Außerdem bot sie ein schattiges Plätzchen, wo ich meine Mittagspause machen konnte.


Normalerweise versorge ich mich beim Frühstück mit etwas Eßbaren für unterwegs, so daß ich nicht gezwungen bin, irgendwo einzukehren. Trotzdem fahre ich, besonders bei heißem Wetter, gerne eine Eisdiele oder einen Biergarten an. Wichtig wird das, wenn mein Wasservorrat (1,75 Liter in 2 Flaschen am Rad) alle ist und ich die Flaschen wieder auffüllen muß! Eis esse ich sehr gerne und im Biergarten gibt es oft nicht nur Bier, sondern auch diverse Leckereien wie Wurstsalat oder eine Käseplatte. Leider erfüllte sich dieser Wunsch auf dieser Reise nur einmal. Davon berichte ich dann später, wenn sich dieser Glücksfall ereignet. Ansonsten habe ich, egal ob mittags oder abends, die Schnitzelkarte hoch und runter gegessen: mal mit Pommes und mal mit Bratkartoffeln. Zur Abwechslung hin und wieder ein Grieche oder Italiener. Chinesen gibt es deutlich weniger! Der Norden Deutschlands ist leider ein kulinarisches Notstandsgebiet. Immerhin brauchte ich bei dieser Reise keinen Supermarkt anfahren, um überhaupt etwas zum Essen zu bekommen. Gerade an der Weser gibt es genug Touristen, so daß die Versorgungslage im Allgemeinen gut ist.

Nördlich von Minden erreichte ich die Weser. Ein touristischer Höhepunkt hier ist das Wasserstraßenkreuz, wo der Mittellandkanal die Weser quert. Doch welch eine Enttäuschung – eine riesige Baustelle. Die Schleuse wird erneuert und die Baustelle ist großräumig abgesperrt. Provisorische Radwegumleitungen erfordern die ganze Aufmerksamkeit. Daß hier auch Radler mit Gepäck unterwegs sind, wurde dabei nicht berücksichtigt. Entnervt hatte ich die Baustelle irgendwann passiert, vom Wasserstraßenkreuz habe ich nur wenig gesehen.

Auch wenn ich jetzt auf dem Weserradweg war, so war ich trotzdem noch auf der Mühlenroute. Hier also die Schiffsmühle bei Minden:


Bei Porta Westfalica hatte ich die Hoffnung, ein brauchbares Foto vom „wasserscheuen Wilhelm“ zu schießen. Leider steht der Kaiser etwas weit von der Weser entfernt und ich mußte hiermit zufrieden sein.

Hochfahren zum Denkmal wollte ich dann aber doch nicht, dafür reichte meine Kondition nicht mehr.

Gegen 16.30 Uhr erreichte ich Camping Sonnenwiese in Borlefzen bei Vlotho. Die Besonderheit hier war ein Teich auf dem Gelände. Die Frösche quakten die ganze Nacht!

Am Campingplatz gab es auch ein Restaurant. Unangenehm fielen mir die Hunde auf. Besonders unhygienisch empfand ich die Bedienung, die zuerst die Hunde knuddelt und dann das Essen serviert!
Meine Meinung: keine Empfehlung!

Trotz allem war das Restaurant aber gut geeignet, das tägliche Gewitter abzuwettern!




Anfahrt zum Edersee
Tag 4: Freitag, 23.5.2014
Start: Camping Sonnenwiese, Borlefzen bei Vlotho
Ziel: Camping Am Fährhaus, Hameln
Strecke: ca. 57 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=aezrvriprgjsjoex


Meinen ursprünglichen Reiseplan hatte ich verworfen und heute war ich deutlich weiter als geplant. Einen Reservetag hatte ich auch noch. Mit diesem Hintergrund entschloß ich mich, nur bis Hameln zu fahren. Damit wäre ich dann wieder im Plan. Sollte der Campingplatz wie vorhergesagt schlecht sein, bliebe mir immer noch Zeit für eine Stadtbesichtigung und ich könnte am nächsten Tag weiter fahren.

Ich stand also morgens etwas später auf, unterhielt mich noch einige Zeit mit einem englischen Rentnerpaar, die für einige Monate mit ihren Rädern durch Europa fahren wollten und fuhr dann gegen 8.20 Uhr endlich los.

Der erste Ort, den ich erreichte, verfügte über eine mittelalterliche Kirche


und auch über eine Windmühle,


aber meinen hungrigen Magen konnte er nicht befriedigen. Von Kultur alleine kann man einfach nicht leben! Dafür gab es einen Ort weiter in Eisbergen für 2,99 Euro das preiswerteste, aber nicht das armseligste Frühstück dieses Sommers (Dieses Fazit kann ich jetzt am Ende des Sommers ziehen).

Das Wetter wurde immer unbeständiger, Rinteln erreichte ich im Regen.


Trotzdem besuchte ich zuerst ein Eiscafe und danach begab ich mich auf den obligatorischen Stadtrundgang.


Bei immer noch trübem Wetter erreichte ich gegen 14.30 Uhr Hameln.


An meinem ersten Ziel, dem Campingplatz „Am Fährhaus“ war die Rezeption noch geschlossen. Am Fenster hing ein Zettel: „Bitte an der Gaststätte gegenüber melden“. Der Meldeversuch schlug fehl, denn dort hing ein Schild: „Betriebsferien“. Eine Telefonnummer fand ich keine! Somit war die Situation klar – ich mußte den anderen in der Stadt befindlichen Platz anfahren, der mir hier im Forum empfohlen wurde.

Als ich den Platz erreichte, fand ich nur ein verlassenes Gelände. Keinerlei Hinweis oder Schild war zu entdecken. Offensichtlich wird dieses Gelände nur für Jugendgruppen geöffnet, wenn hier eine Freizeit stattfindet. Ich machte mich also wieder auf den Weg ins Fährhaus. Damit ich nicht wieder zu früh komme, schob ich mein Fahrrad quer durch die Stadt und fotografierte ein bischen.





Gegen 16.00 Uhr hatte ich das Fährhaus erreicht, die Rezeption war geöffnet und ich bekam einen Platz direkt neben der Schranke zugewiesen. Der Platz war offensichtlich ziemlich voll, denn ein Wohnmobil campierte sogar vor der Schranke!

Um den Hinweisen aus dem Forum nachzugehen, besichtigte ich zuerst die sanitären Anlagen. Ich kann alle Tippgeber beruhigen: Die Anlagen waren zwar alt, aber frisch geputzt und funktionstüchtig. Für den Preis des Platzes also durchaus in Ordnung.

Da die Gaststätte am Campingplatz geschlossen war, war ein Stadtspaziergang unumgänglich. Zum Einen wegen der Stadtbesichtigung (beim Nachmittagsbummel durch die Stadt hatte ich längst nicht alles gesehen), zum Anderen, um ein nettes Lokal zu finden. Die Sonne meinte es auch wieder gut mit mir und so marschierte ich los. Das Fahrrad blieb auf dem Campingplatz.






Bei meinem Rundgang fiel mein Auge nicht nur auf die städtebaulichen Besonderheiten Hamelns, sondern auch auf die Speisekarten. Ein Biergarten zog mich an: hier gab es verschiedene süddeutsche Gerichte. Ich kehrte ein und entschied mich für einen Obazda und ein Weizenbier. Welch ein Genuß – der letzte Urlaub in Bayern ist schon ein Jahr her!

Auf dem Weg zurück zum Campingplatz machte ich noch das „Wichtigste Bild“ dieser Stadt: die Symbolfigur – den Rattenfänger!






Anfahrt zum Edersee
Tag 5: Samstag 24.5.2014
Start: Camping Am Fährhaus, Hameln
Ziel: Camping Dreiländereck Lauenforde
Strecke: ca. 92 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=pavnrydincglpopu




Das Wetter machte keinen vertrauenerweckenden Eindruck. Die Weser lag noch im nebligen Dunst. Hameln hatte ich mir am Vortag ausgiebig angesehen. Sollte ich nochmal in die Stadt fahren zum Frühstücken? Der Weserradweg ist touristisch voll erschlossen, da wird man doch unterwegs was finden! Es liegen schließlich genug Orte am Weg.

Weiter ging die Fahrt. Eine Holzbrücke auf dem Weserradweg konnte nur schiebend überquert werden, zum Fahren war es einfach zu glatt. Trotz der Anti-Rutsch-Tritthilfen mußte ich aufpassen, auf dem feuchten Holz nicht auszurutschen. Auch wenn die Brücke gut aussah, finde ich sie auf einem Fernradweg suboptimal.



Tündern war die erste Ortschaft, die ich erreichte. Die Runde durch das Dorf führte mich an einem Supermarkt ohne Bäckerei vorbei. Ich wollte aber „standesgemäß“ Frühstücken mit Brötchen, Belag und einen Pott Kaffee. Ich fand dann auch einen Bäcker, nur belegte Brötchen oder Kaffee verkaufte man hier nicht. Mir blieb die Erkenntnis, daß im Speckgürtel von Hameln niemand auf hungrige Radfahrer vorbereitet ist.

Der nächste Ort – Emmerthal – war auf der anderen Weserseite und etwas größer als Tündern. Mein Navi kannte hier einige Supermärkte und Bäcker. Mein Magen bestand darauf, die Brücke zur anderen Flußseite zu nutzen und einen Bäcker anzufahren. Das Frühstück im Freien bei Sonnenschein verhieß einen schönen Tag.

Der Weg an der Weser bietet optisch viele Reize und führt an Kirchen, Schlössern und Burgen vorbei. Die Brücken zur anderen Flußseite werden seltener, dafür sieht man immer mehr Fähren. Meist sind es Gier- oder Rollseilfähren, die früher ohne Motor auskamen. Heute wird da aber etwas geschummelt. Manche Fähren haben einen zusätzlichen Antriebsmotor oder doch zumindest eine motorisch angetriebene Seil- oder Ruderverstellung, wie z.B. hier in Polle.



Auch wenn in Polle schon schwarze Wolken am Himel standen, das Schloß Corvey erreichte ich noch im Sonnenschein.


Dafür erlebte ich den Stadtrundgang in Höxter bei Gewitter und Regen.


Der Wettergott meinte es bald wieder gut mit mir und es klarte auf. Bei der Weiterfahrt blieb die Sonne zwar verborgen, trotzdem boten sich gute Aussichten. Das Schloß Fürstenberg glänzte im Licht!



Den Campingplatz in Lauenforde erreichte ich trocken. Es gab auf dem Platz ein kleines Restaurant, wo ich bei Schnitzel und Bratkartoffeln (wieder mal) das abendliche Gewitter genoß.



Anfahrt zum Edersee
Tag 6: Sonntag, 25.5.2014
Start: Camping Dreiländereck Lauenforde
Ziel: Camping Grüne Insel Tanzwerder, Hann. Münden
Strecke: ca. 54 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jjcrtvlaivtzkdjt


Der Wirt hatte am Vorabend zwar angedeutet, daß er mir auch Frühstück machen könnte, aber erst nach neun Uhr. Das war mir etwas zu spät und so verließ ich den Platz wie schon oft mit knurrendem Magen. Es war Sonntag, aber ich hoffte trotzdem, etwas zu finden, ohne meine Notverpflegung angreifen zu müssen.

Zuerst hieß es aber, wieder auf den Weserradweg zu kommen. Nach 20 Minuten befand ich auf einer Straßenbrücke über der Weser. Was konnte ich von hier oben sehen? Wunderschöne Landschaften, aber keinen Radweg.


Ein Blick auf das Mäusekino am Lenker brachte Aufklärung. Der D9 verlief hier abseits des Flusses und ich hatte ihn gekreuzt, ohne es zu merken. So ist das, wenn man als Mann nicht multitaskingfähig ist: Entweder ständig auf die Navigiermaschine schauen oder die Landschaft genießen. Ich genieße lieber!

Also umgedreht und wieder runter von der Brücke, auf die ich so mühsam hoch gestrampelt bin. Wenige Minuten später war ich in Würgassen. Hier fand direkt am Ortsrand ein Reitturnier für Kinder und Jugendliche statt, also eigentlich nur für Mädchen. Die Mädchen ritten seltsam im Kreis rum und die Mütter sorgten für das leibliche Wohl der Teilnehmer und Zuschauer. Es gab u.a. Kaffee und diverse Sorten belegter Brötchen. Auch ich durfte hier meine Begierde befriedigen und genüßlich in der Sonne sitzend den Morgen genießen.

Auf verträumten Wegen fuhr ich weiter an idyllischen Dörfern vorbei.


Die Barockstadt Bad Karlshafen hatte ich mir auch angesehen. Da kann die Tourismuswerbung viel schreiben, bei mir hat die Stadt keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, ich habe nicht einmal Bilder gemacht!

Gegen Mittag erreichte ich Kloster Bursfelde. Das erregte sofort meine Aufmerksamkeit. Wieso gibt es ein katholisches Kloster in einer ansonsten evangelischen Gegend?


Bei der Besichtigung erhielt ich von einer dort anwesenden Dame, vermutlich die Aufsicht, eine kleine Privatführung und Auskunft. Das Kloster existierte als Benediktinerabtei bis 1648, es lebten aber weiterhin Mönche hier bis es 1722 zum Gutshof wurde. Später wurde es evangelische Gemeindekirche. Ab 1903 begannen die Renovierungsarbeiten. Heute ist es ein evangelisches Andachts- und Tagungszentrum. Interessant fand ich, daß am Eingang ein gefülltes Weihwasserbecken existiert, um auch katholischen Besuchern eine angemessene Andachtsmöglichkeit zu bieten, wie mir die Dame erklärte.



Um halb drei erreichte ich den Ursprung der Weser, den Zusammenfluß von Werra und Fulda bei Hannoverisch Münden. Da die heutige Strecke wieder kurz sein sollte und ich auch meinen Waschtag brauchte, campierte ich auf der Insel Tanzwerder in der Nähe des Stadtzentrums. Es war ein heißer sonniger Tag und kein Gewitter in Sicht.


Nach der Wäsche blieb genügend Zeit für eine Stadtbesichtigung und die Befriedigung der kulinarischen und kulturellen Bedürfnisse.




Anfahrt zum Edersee
Tag 7: Montag, 26.5.2014
Start: Camping Grüne Insel Tanzwerder, Hann. Münden
Ziel: Campingplatz Zur Fuldaschleife, Büchenwerra
Strecke: ca. 54 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jwlzveavbionutey


Der erste Weg führte in die Stadt, schließlich braucht ein Radreisender genügend Energie für die Tour. Dann noch ein Abschiedsbild direkt vom Frühstückstisch von Hann. Münden, einer wirklich schönen sehenswerten Stadt.


Der Weg führt immer auf dem Radweg D9, diesmal an der Fulda entlang. Hier gibt es keinen Schiffsverkehr, daher können die Schwäne in Ruhe ihre Jungen aufziehen. Man achte auch auf den Graureiher im Hintergrund.


Manchmal staune ich, wie minimalistisch ich auf dem Weg bin, obwohl ich 25kg auf dem Gepäckträger habe. Man kann das auch anders machen!


Weiter geht’s an der Fulda entlang mit gepflegten Dörfern am Ufer, wie z. B. Spiekershausen.


Dann überhole ich etwas, was ich nicht genau zuordnen kann. Ein Bieber scheint es nicht zu sein, aber vermutlich ein Nutria oder eine Bisamratte.


Hatte ich schon mal Nilgänse gezeigt? Sie vermehren sich in Deutschland, als ob sie hier zu Hause wären. Nennt man das jetzt Tiere mit Migrationshintergrund?


Bald war ich in Kassel. „Runter vom Radweg und rein in die Innenstadt“ war die Devise. Aber welche Enttäuschung – eine langweilige gesichtslose Großstadt. Ich fragte einen Passanten, was und wo es hier etwas anzuschauen gäbe? Die Antwort war ernüchternd: „Hier gibt es nichts! Sie können an der Fulda entlang fahren, da kommen Sie durch die Karlsaue und können Reste von der Documenta sehen. Nichts Besonderes, aber kann man sich ansehen. Oder Sie fahren auf die Wilhelmshöhe zum Herkules.“ Die Steigung hoch zum Herkules wollte ich mir mit Gepäck nicht antun, und außerdem war ich da schon mal. Also fuhr ich durch die Karlsaue und weiter an der Fulda entlang.


Plötzlich teilte sich der Fuldaradweg – es gab Schilder in zwei verschiedenen Richtungen (und natürlich noch die Richtung, aus der ich kam). Hier stand eine Gruppe von Reiseradlern und diskutierte, welche der beiden möglichen Richtungen wohl die Bessere und Interessantere sein könnte. Ich wußte es auch nicht und gesellte mich dazu, um von dieser geballten Sachkompetenz zu profitieren. Die Gruppe entschied sich schließlich nach Abstimmung mit knapper Mehrheit für den Weg durch das ehemalige Gartenschaugelände. Nach Studium meiner Landkarte verzichtete ich auf die Überbleibsel der Gartenschau und entschied mich für den Weg an der Fulda entlang.

Nach einigen Kilometern, die beiden Wege hatten sich wieder vereinigt, traf ich abermals auf eine Radlergruppe. Es waren die schon bekannten Radfahrer aus Kassel. Wieder war man am Beratschlagen, doch diesmal war das Thema ernst. Wo finden wir den nächsten Biergarten? Es war Montag und alle bisher berührten Biergärten hatten Ruhetag. Dieses Thema interessierte mich brennend, hoffte ich doch auch hier, von der geballten Sachkompetenz zu profitieren. An der Sprache hatte ich schon erkannt, daß ich es hier mit Franken zu tun hatte. Wie sicher bekannt ist, handelt es sich hier um eine Volksgruppe mit profunden Bierkenntnisssen. Wer sollte wohl sonst in der Lage sein, versteckte Biergärten zu finden wenn nicht diese Fachleute. Im Moment hatten sie aber keine Idee, wo man fündig werden könnte. Ein Gerücht, wonach auch der nächste Biergarten an der Fulda zu hat, war ihnen schon zu Ohren gekommen. Trotzdem beschlossen sie, an der Fulda weiter zu fahren, um den Wahrheitsgehalt zu prüfen.

Mein Navi kannte eine Gaststätte in Fuldabrück. Dies war kein Umweg, sondern eine Abkürzung, nur führte der Weg über einen kleinen Berg. Ich erreichte das Gasthaus und es war wie es meist am Montag ist: Das Haus hatte Ruhetag! Eine Anwohnerin kam auf mich zu und beunruhigte mich mit den Worten: „Heute werden Sie keine offene Gaststätte bis Melsungen finden“.

Das erfreute mich zwar nicht, aber es war nicht lebensbedrohend – ich hatte noch genug Wasser im Gepäck. Ohne Hoffnung auf ein leckeres Bier fuhr ich weiter. In Güntershausen traf ich die Gruppe wieder. Sie standen unter einem Hinweisschild zu einer Gaststätte irgendwo bergauf. Ein Mitglied war vorausgeschickt worden, um die Situation zu klären. Ein Nachbar war hinzugetreten und zeigt Mitleid mit den dürstenden Radlern. Der Scout kam zurück und winkte ab: kein Erfolg.

Darauf erklärte der Anwohner, er hätte Biertische und Bänke und genügend Bier und auch alkoholfreie Getränke im Keller, um uns alle zu versorgen und lud uns zu sich in seinen Garten ein. Anderthalb Stunden dauerte die „Party“ und alle waren gut drauf. Am Schluß haben wir gesammelt, um den Gastgeber nicht allzu sehr zu schädigen. Bei der Abfahrt lag eine Geldsumme auf dem Tisch, die deutlich höher war als die Kosten für die Getränke, aber weniger, als wir für das Gleiche im Biergarten gezahlt hätten. Eine klassische Win-Win-Situation und alle waren zufrieden.

Die Gruppe fuhr dann weiter nach Melsungen, ich bog ab nach Büchenwerra zum Campingplatz. Was mich jetzt noch beunruhigte, war die Frage nach einem Restaurant. Sollte ich in Büchenwerra hungern müssen? Der Platzwart des Campingplatzes konnte mich beruhigen. Es gab eine Metzgerei mit angeschlossenem Restaurant, wo ich hervorragend gegessen habe: Heute eine Vesperplatte und nicht Schnitzel mit Bratkartoffeln. Büchenwerra liegt in der Fuldaschleife abseits des Fuldaradwegs. Radfahrer (und Autofahrer) kommen hier nur zufällig vorbei. Das erklärt vermutlich die Unkenntnis der Dame aus Fuldabrück. Dafür war der Platz voller Kanufahrer.

Übrigens – als ich zum Zelt zurück ging, regnete es.



Anfahrt zum Edersee
Tag 8: Dienstag, 27.5.2014
Start: Campingplatz Zur Fuldaschleife, Büchenwerra
Ziel: Campingplatz Affolderner See, Affoldern
Strecke: ca. 48 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=jibikijqssahohza


Ich wachte auf und es regnete. Eine kurze Zeit mit nur schwachem Nieselregen nutzte ich, um das Zelt abzubauen und das Rad reisefertig zu machen. Beim Platzwart hatte ich mir am Vorabend ein Frühstück bestellt, welches ich trocken auf einer überdachten Veranda einnehmen konnte. Einer der Kajakfahrer, die ich schon am Abend im Restaurant gesehen hatte, holte für seine Gruppe die bestellten Brötchen. Da es immer noch regnete und wir auf Besserung warteten, kamen wir bald ins Gespräch über Gott und die Welt und insbesondere über das Reisen mit Fahrrad oder Kanu. Nach über einer Stunde erschien eine Abordnung, die den verschollenen Brötchenholer zurück bringen sollte, denn man hatte Hunger!

Gegen 10 Uhr entschloß ich mich, trotz Regen zu starten. Ein kleiner Berg mußte überwunden werden, um den Ederradweg zu erreichen, dem ich bis zum Edersee folgen wollte.


Es gibt schmucke Dörfer auf der Strecke (hier Niedermöllrich), aber im Regen sinkt mein Wille zur Besichtigung auf nahezu Null.

Um die Mittagszeit sah ich hoch über mir die Kirchtürme von Fritzlar. Es regnete immer noch. Diese Stadt ist auch bei schlechtem Wetter sehenswert. So kurbelte ich langsam und stetig bergauf in die Altstadt.


Auf dem Marktplatz waren die Sonnenschirme aufgespannt und boten einen guten Regenschutz. Einem leckeren Eis unterm Sonnenschirm konnte ich nicht widerstehen. Anschließend machte ich mich auf zum Stadtrundgang. Die Dombesichtigung fiel sehr ausführlich aus, denn ein älterer Kirchenbesucher fühlte sich berufen, mir alles zu erklären und auch die Krypta mit ihren romanischen Gewölben zu zeigen.







Der Himmel war inzwischen gütig gestimmt und ich konnte die Stadt trocken verlassen. Oder hatte Bonifatius für die Regenpause gesorgt?


Der Ederradweg ist nur an wenigen Stellen asphaltiert und ist bei nassem Wetter das reinste Schlammbad. Entsprechend sahen mein Gefährt und ich aus. Am Camping Affolderner See, den ich gegen 17 Uhr erreichte, habe ich daher zuerst einen Wasserschlauch aufgesucht und mich, mein Fahrrad und das Gepäck gründlich abgespritzt. Danach wurde das Zelt aufgebaut und die Packtaschen konnten sauber im Zelt verstaut werden. Ich war kaum fertig, als es wieder anfing zu regnen.

Nach dem Duschen wollte ich essen gehen. Mein Navi kannte einige Gaststätten, aber keine war in Betrieb! Nach längerem Suchen, u. a. auch beim Nachbarcampingplatz, gelang es mir, eine Eisdiele zu finden, wo man mir ein belegtes Baguette verkaufen konnte. Bisher dachte ich daß der Edersee und die nähere Umgebung ein Touristenmagnet ist, wo es eine gute kulinarische Versorgung gibt. Bin ich denn der einzige Camper, der auch mal essen gehen will?



Anfahrt zum Edersee
Tag 9: Mittwoch, 28.5.2014
Start: Campingplatz Affolderner See, Affoldern
Ziel: Camping Teichmann, Herzhausen
Strecke: ca. 32 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=vaslkmupbmlgtuqn


Überraschung! Auf dem Campingplatz konnte ich morgens für 5,10€ einen Pott Kaffee und 2 belegte Brötchen erstehen. Es regnete mal wieder und so unterhielt ich mich längere Zeit mit einem Amerikaner, der auf Deutschlandtour war und auch keine Lust zum weiterfahren im Regen hatte.

Gegen 9.30 Uhr machte ich mich endlich auf den Weg Richtung Herzhausen – immer am Ufer des Sees entlang. Das Wetter sorgte zwar nicht für gute Laune, aber für stimmungsvolle Bilder.




Der Weg war matschig wie gewohnt. Schilder wie dieses ließen auch nicht auf bessere Straßen hoffen.


Schon in der Mittagszeit hatte ich das Ende des Sees erreicht.


Auf dem Campingplatz in Herzhausen sollte das im Vorwort erwähnte Treffen der Reiseradler stattfinden. Emsige Forumsmitglieder hatten die Zusammenkunft organisiert und vorbereitet. Die ersten Teilnehmer waren schon angekommen. Die Rezeption war noch geschlossen, aber auf der Campingwiese waren einige Zelte schon aufgebaut.



Ich wurde sofort herzlich begrüßt, obwohl ich das erste mal an einem Forumstreffen teilnahm und niemanden kannte!

Nachdem mein Zelt stand, begab ich mich zur Anmeldung. Die Forumsorganisatoren hatten einen Rabatt für uns ausgehandelt . Deshalb mußten die davon Profitierenden auch ordentlich in Listen verwaltet werden. Die Buchhaltung muß schließlich stimmen! Nur – die Liste war noch nicht fertig, weil die Rezeptionisten mit der Software nicht zurecht kamen. Mit meiner bescheidenen Hilfe konnte die Tabelle dann erstellt werden und ich stand als Nr.1 ganz oben auf der Liste!

Ein Teil der Gruppe traf sich später im Campingplatzrestaurant zum Essen, ein anderer Teil nutzte die vorhandene Grillhütte zur Selbstverpflegung. Dort trafen wir uns auch abends zum gemütlichen Beisammensein, während draußen der Regen plätscherte.



Edersee
Tag 10: Donnerstag, 29.5.2014 (Himmelfahrt)
Standort: Camping Teichmann, Herzhausen
Strecke: 0 km


Es regnete. Laut Wetterbericht sollte das auch den ganzen Tag so bleiben. Helmut (Forumsname: Helm) hatte erkundet, daß das Restaurant im Nationalparkcenter gleich nebenan ab 9 Uhr ein Frühstückbuffet anbietet. Es bot sich somit an, hier ein ausgedehntes Frühstück einzunehmen. Um 9.30 Uhr betraten wir das Lokal, setzten uns ans Fenster, genossen das Buffet und beobachteten den Regen. Später kamen noch weitere Radfahrer (und –innen), die ebenfalls keine Lust auf eine Tour im Regen hatten. Bei gutem Essen und netten Gesprächen verbrachten wir hier den Vormittag und verließen endlich gegen 13.30 Uhr das Restaurant, um uns die Ausstellung im Nationalparkcenter anzuschauen.

Den Nachmittag verbrachte ich in der Grillhütte in geselliger Runde. Den Platz mußten wir uns aber mit vielen Fahrrädern teilen, die hier trocken untergestellt waren.


Pünktlich zum Abendessen befand ich mich wieder im Campingplatzrestaurant. Nach dem Abendessen gab es in einem anderen Raum noch Lichtbildervorträge, bei denen Forumsmitglieder ihre Radreisen vorstellten. Hier kann ich den Referenten nur mein Lob aussprechen: Es waren interessante Vorträge mit schönen Bildern!



Edersee
Tag 11: Freitag, 30.5.2014
Start: Camping Teichmann, Herzhausen
Ziel: Camping Teichmann, Herzhausen
Strecke: ca. 62 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=iqvfonxpztswwoza


Die Nacht war kalt. Ich hatte im Schlafsack alles an, was ich an Pullis und Jacken mit hatte, nur um nicht zu frieren. Dafür hatte der Regen aufgehört!

Früh morgens fuhr ich mit Helmut los, um im 2km entfernten Herzhausen eine Frühstückmöglichkeit zu finden. Bei einem Bäcker wurden wir fündig.

Als ich wieder am Campingplatz ankam, sammelte sich gerade eine Gruppe zu einer Radrunde. Geplant war eine Tour über Frankenau nach Frankenberg und an der Eder entlang zurück zum Campingplatz. Um 10.00 Uhr starteten fast 30 Leute zu einer Tagesfahrt durch den Nationalpark Kellerwald-Edersee. Durch hügeliges Gelände mit teilweise giftigen Anstiegen

erreichten wir in der Mittagszeit Frankenau. Hier erlaubten wir und eine längere Pause mit Einkehr in einer Gaststätte. Nachmittags fuhren wir weiter nach Frankenberg. Die Sonne schien und es ging, zumindest tendenziell, bergab. Was kann schöner sein!

Frankenberg trägt seinen Namen zurecht, denn das Städtchen liegt selbstverständlich auf einem Hügel. Die Gruppe zerstreute sich hier, um sich eineinhalb Stunden später zur Abfahrt wieder zu treffen. Zwischenzeitlich ging jeder seinen Bedürfnissen nach. Für mich hieß das: Eis essen und Stadt besichtigen!




Gegen 18 Uhr erreichten wir den Campingplatz.

Der Abend endete wie es wohl bei solchen Treffen üblich ist: Lange und tiefsinnige Gespräche mit anderen Teilnehmern beim Abendessen und beim Bier.


Edersee
Tag 12: Samstag, 31.5.2014
Start: Camping Teichmann, Herzhausen
Ziel: Camping Teichmann, Herzhausen
Strecke: ca. 57 km
Track: http://www.gpsies.com/map.do?fileId=hrcrxtudynshldsq


Auch heute war ich wieder in Herzhausen frühstücken. Ich kam gerade noch rechtzeitig zum Campingplatz zurück, um mich einer Gruppe anzuschließen, die in gemütlicher Fahrt den Edersee umrunden wollte.

Durch liebliches Hügelland ging es mal weiter


und mal dichter am See entlang.


An einer Stelle bot sich auch ein schöner Blick auf Schloß Waldeck.


Um die Mittagszeit erreichten wir die Staumauer.


Von hier aus fuhren wir einen kleinen Abstecher nach Hemfurth, um beim Bikertreff unsere Mittagspause zu machen. Leider konnten wir nicht draußen im Biergarten sitzen, denn bei diesem schönen Wetter hatten die Motorradfahrer schon alle Plätze belegt.

Zurück zum Campingplatz ging es auf dem Ederradweg, den ich schon vom Mittwoch kannte. Bei Sonnenschein ist der Weg viel angenehmer zu fahren als bei Regen! Dabei kann man auch die schönen Ausblicke auf den See genießen.



Gegessen habe ich wieder im Campingplatzrestaurant. Anschließend blieb noch genügend Zeit, mir einen hervorragenden Lichtbildervortrag von Natalie über ihre Balkanreise anzusehen.

Info!
Für alle Leser, die noch mehr Bilder vom Forumstreffen sehen wollen: Hier sind weitere Bilder von mir und anderen Teilnehmer veröffentlicht.



Zurück nach Oberhausen
Tag 13: Sonntag, 1.6.2014
Start: Camping Teichmann, Herzhausen
Ziel: Camping Dodenau, Battenberg
Strecke: ca. 45 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=rxifalccmfitwkbh




Der Nebel lag noch über den Wassern, als der allgemeine Aufbruch begann. Das Treffen war zu Ende. Viele Radfahrer waren mit den Hühnern Nilgänsen aufgestanden, um sich auf den Weg zu machen. In dem Trubel bin ich natürlich ebenfalls wach geworden, konnte mir aber Zeit lassen, denn ich hatte nur eine kurze Tagesetappe geplant. Das lag vor allem daran, daß ich auf dem Weg nach Hause das Rothaargebirge überqueren mußte. Die hier zu erwartenden Steigungen wollte ich ausgeruht angehen. Außerdem gibt es zwischen Battenberg und dem Biggesee keine Campingplätze, wo ich meine Tagesetappe einfach hätte abbrechen können. Die Strecke über Winterberg ins Ruhrtal hatte ich auch überlegt, vor allem, weil es hier mehr Zeltplätze gibt und man flexibel bei Bedarf übernachten kann. Ich wollte aber Neuland erkunden und die Eder und das Rothaargebirge südwestlich vom Kahlen Asten waren mir unbekannt. Somit entschied ich mich für Camping Dodenau als Startpunkt für die Fahrt über den Bergkamm.

Vor der Abfahrt habe ich noch meine Bremsen kontrolliert und mich entschlossen, das hintere Paar Klötze zu ersetzen. Sie hatten in den Regenfahrten der Vortage stark gelitten und bei der bevorstehenden Abfahrt vom Rothaargebirge ins Lennetal wollte ich keine Bremsprobleme befürchten müssen.

Die Fahrt morgens zum Frühstücksbäcker in Herzhausen konnte ich mir sparen, denn der hatte Sonntag zu. Somit machte ich mich ederaufwärts auf den Weg, immer mit der Hoffnung, bald etwas zu finden.

Schon kurz hinter Schmittlotheim hielt der Ederradweg, der hier auch verniedlichend Ederauenweg heißt, kräftige Anstiege mit schlechtem schottrigem Untergrund und sonstige Überraschungen bereit. Gut, daß wenigstens schönes Wetter war.


Es war schon 10 Uhr, bis ich im nächsten Ort, Ederbringhausen, war und ich hatte immer noch nichts gegessen. Die Größe des Ortes ließ mich hoffen, auch wenn keine Menschenseele zu sehen war. Ich machte eine Ehrenrunde durchs Zentrum und fand – nichts! Auch das nächste Dorf hatte nichts, aber dafür wurde ich in Frankenberg fündig. Es war schon 11 Uhr, als ich mit Hilfe einiger einheimischer Damen eine offene Cafeteria fand.

Mittags fuhr ich weiter und das Tagesziel war nicht mehr weit. Die Landschaft bot keine Höhepunkte, nur ein Wildschwein am Wegesrand brachte etwas Abwechslung.


Die Eder floß träge vorbei. Man konnte schon die Vorboten des nächsten Regens sehen.


Tatsächlich tröpfelte es, als ich Camping Dodenau erreichte. Der Platz war mit 6.-€ recht preiswert und warmes Duschwasser war inclusive. Für Papier auf der Toilette hat es dann aber doch nicht mehr gereicht, das mußte ich selber mitbringen!

Das beste aber war ein Restaurant direkt nebenan, wo man auch was anderes als Schnitzel bekam. Ich hatte mich für Schmorbraten entschieden.


Zurück nach Oberhausen
Tag 14: Montag, 2.6.2014
Start: Camping Dodenau, Battenberg
Ziel: Camping Hof Biggen, Attendorn
Strecke: ca. 87 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=ylyiuihvcflbknvu


Um halb acht war ich auf dem Rad. Der Morgen war noch kalt und neblig, aber bald kam die Sonne hervor und verhieß einen schönen Tag. 50 Minuten nach der Abfahrt fand ich in Hatzfeld eine Frühstücksbäckerei direkt neben dem Ederradweg. Obwohl es im Nachhinein als unmöglich erscheint, gelang es mir, mich nach dem Essen in einen falschen Weg einzufädeln. Direkt neben dem Radweg fuhr ich auf einem asphaltierten Weg durch die Felder. Nach einem Kilometer wurde der Weg immer schlechter, bis ich erkannte, daß mein richtiger Weg nicht unten auf dem Acker, sondern oberhalb der Böschung am Waldrand verläuft. Da ich es nicht schaffte, das bepackte Rad die Böschung hoch zu schieben, hieß das für mich: abpacken, alles einzeln hochtragen und wieder aufpacken.



Die Auffahrt zum Rothaargebirge erwies sich als weniger schwierig als gedacht. Der Ederradweg steigt kontinuierlich leicht an, und das schon seit Beginn an der Fulda. Unterwegs gab es natürlich immer wieder mehr oder weniger heftige Zwischensteigungen. So hatte ich von der Fulda bis Dodenau schon 180 Höhenmeter gewonnen! Auch die nächsten 35km entlang der Eder hatten eine durchschnittliche Steigung von 0,3%. Diese ist auch mit Gepäck kaum spürbar, brachte aber einen Höhengewinn von über 100m. Erst, als ich bei Wingeshausen auf den Radweg R45 abbog, wurde es etwas steiler, aber vorerst immer moderad bei 1 bis 3 %.


Anfangs befand ich mich auf verkehrsarmen Kreisstraßen, später wurde es schottrig und steiler. Ich befand mich in einer wunderschönen Berglandschaft.


Die letzten 50 Höhenmeter mußte ich schieben. Meine Erholungspausen wurden immer häufiger und so hatte ich auch Zeit, einen Blick auf die Flora und Fauna zu werfen.


Ich befand mich schon auf dem Kamm des Gebirges, als ich realisierte, daß ich mich auf einem Zugangsweg des Rothaarsteigs befand, wie man an dem Wanderzeichen auf dem Baumstumpf erkennen kann!


Oben auf dem Kamm, direkt am Rothaarsteig, befindet sich das Hotel Jagdhaus. Hier genehmigte ich mir eine Pause, wohl wissend, daß das 4-Sterne-Bier auch nicht anders schmeckt als im 0-Sterne-Gasthaus. Die Erholungspause war aber nötig, denn direkt danach folgte eine sehr steile Abfahrt ins Lennetal, wo ich volle Konzentration benötigte.

Der Lenneradweg täuscht mit seinem Namen. Die Lenne hatte nie Schiffsverkehr und somit gibt es auch keinen Leinpfad. Fährt man nicht auf der Bundesstraße (meistens auf derselben Fahrbahn wie die LKWs), so befindet man sich auf Wirtschaftswegen, die gewöhnlich oberhalb der Lenne am Berghang verlaufen. Schilder wie die folgenden vertreiben dann die Langeweile.




Etwas verärgert, daß ich bei der Wegeplanung auf die Bezeichnung Lenneradweg = Flußradweg hereingefallen war, erreichte ich am frühen Nachmittag den Campingplatz in Attendorn und konnte mich nach dem Zeltaufbau der üblichen Schnitzel-mit-Pommes-Küche widmen. Immerhin konnte ich das Essen mit einem Hefeweizen aufpeppen!



Zurück nach Oberhausen
Tag 15: Dienstag, 3.6.2014
Start: Camping Hof Biggen, Attendorn
Ziel: Camping Hohensyburg, Dortmund
Strecke: ca. 83 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=nprltzxgsahhfdun


Während ich morgens das Zelt abbaute, waren andere schon am frühstücken.


Ich folgte weiterhin dem Lenneradweg mit seinen vielen An- und Abstiegen und den gar nicht flußradwegtypischen Hemmnissen.


Und wenn es keine Steigungen gibt, dann baut man halt andere Hindernisse ein.


Mein Eindruck: Es muß doch wohl zu schaffen sein, werbetechnisch mit einem Flußradweg zu glänzen und die Radfahrer trotzdem fern zu halten. Ich zumindest werde den Weg nicht nochmal nutzen!

Andererseits ist das Lennetal altes Industrieland. Immer wieder stehen Anlagen mit musealem Charakter am Weg.


In Altena kommt man an der Burg vorbei, welches neben einem Museum auch die älteste Jugendherberge der Welt beinhaltet.


Die Altstadt ist nicht sehr groß, aber einen Rundgang und ein Eis habe ich mir gegönnt!

Bei Hohensysburg gibt es eine Baustelle auf dem Ruhrtalweg. Der Weg ist genau an der Lennemündung und am Campingplatz gesperrt. Ich kannte die Sperrung noch von meiner Tour 2012. Im Internet ist hierzu eine Umleitung beschrieben, die ich auch benutzt habe. Daß das nicht nötig gewesen wäre, habe ich abends beim Essen in der Gaststätte Lennemündung erfahren, denn der Zugang zum Hintereingang des Campingplatzes aus Richtung Lennemündung ist frei! Vor 2 Jahren war dieses Stück noch gesperrt.




Zurück nach Oberhausen
Tag 16: Mittwoch, 4.6.2014
Start: Camping Hohensyburg, Dortmund
Ziel: zu Hause, Oberhausen
Strecke: ca. 73 km
Track : http://www.gpsies.com/map.do?fileId=tcacsdekelfdgmmm


Es war der letzte Tag dieser Radreise. Ich hatte immer noch meinen Verpflegungsnotvorrat in Form von Müsliriegeln, Studentenfutter und Keksen in der Packtasche. Ich wollte möglichst wenig davon bis nach Hause bringen und habe beschlossen, einen Teil davon hier auf dem Campingplatz aufzuessen. Bei der Gelegenheit hatte ich Muße, meine Zeltnachbarn zu beobachten, die gerade ihr sündhaft teures Hillebergzelt zusammenlegten. Offensichtlich fehlte ihnen noch etwas Übung!

Ich verließ den Zeltplatz durch den Nebeneingang direkt an der Ruhr und machte mich auf den Weg. Die Ruhr ist an mehreren Stellen aufgestaut. Manchmal, wie hier am Hengsteysee, schauen noch alte Bebauungsreste aus dem Wasser.


In Witten wechselt der Ruhrradweg die Seite. Man kann eine Brücke benutzen, im Sommer gibt es bei schönem Wetter aber auch eine kostenlose Fähre.


Nahe dem Fähranleger gibt es einen Biergarten, der am Nachmittag preiswert Kaffee und Kuchen anbietet. Ich konnte nicht wiederstehen. Etwas weiter flußabwärts am Kemnader See habe ich mir auch noch ein Eis genehmigt.

Inzwischen bin ich in der näheren Umgebung meiner Wohnstatt. Um zu zeigen, daß es auch im Ruhrgebiet schöne Stellen gibt, zeige ich hier noch ein Bild von der Ruhr bei Hattingen


und vom Hundertwassserhaus in Essen.


Alles Dinge, die am Weg liegen. Ein Stunde später war ich zu Hause.


Schlußbemerkung:

Obwohl es auf dieser Reise oft geregnet hatte, war es eine schöne Tour. Für Leser, die meinen, ich hätte nur gelegentlich von Regen berichtet, kann ich bemerken: Regen in der Nacht und Regen beim Abendessen, den ich trocken im Restaurant abwettern konnte, blieben manchmal unerwähnt. Das Zelt war dicht. Das nasse Zelt kann ich abbauen und verstauen, ohne weitere Ausrüstungsgegenstände in Mitleidenschaft zu ziehen.

Einen sehr großen Anteil am Wohlfühlfaktor hatte meine eingeplante Zeitreserve.Der einzige Fixpunkt war der Mittwoch vor Himmelfahrt, an dem ich spätestens abends bei Camping Teichmann am Edersee sein wollte (und hätte ich es nicht geschafft, wäre die Welt auch nicht untergegangen). Dadurch, daß ich plötzlich an der Weser Zeit im Überfluß hatte, weil keine der befürchteten Pannen, Schwächen oder sonstigen Reisehemmnisse eintraten, konnte ich plötzlich richtig bummeln! Gerade in der Schlechtwetterperiode an der Weser konnte ich jeden Regen irgendwo im Trockenen „aussitzen“ oder zumindest ohne Termindruck unter einer Brücke oder einem Vordach abwarten. Ebenso konnte jede Altstadt oder sonstiger Ort von Interesse ausgiebig besichtigt und fotografiert werden. Es war eine wirklich enspannte (wenn auch manchmal körperlich anstrengende) Radtour. Ich denke, diese Erfahrung lasse ich in die Planung der nächsten Touren einfließen. Dem Dauerregen an der Eder und am Edersee konnte ich allerdings nicht ausweichen.

Auch die nächste Radreise, von der ich hoffentlich bald berichten werde, fand in Deutschland statt, denn: Deutschland ist schön!

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Und hier beginnt die nächste Tour: klick


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Lieber ein gemeiner Berg als ein hinterhältiger Wind!
Nur wer sich den Berg hoch gequält hat, darf ihn auch hinuntersausen!

Geändert von Gerhard O (11.02.21 11:42)
Änderungsgrund: Links geändert
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#1075324 - 21.10.14 16:44 Re: Edersee bei Sonne und Regen [Re: Gerhard O]
Keine Ahnung
Moderator
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Beiträge: 12.863
Danke für den ganz tollen Bericht mit den schönen Bildern. Wieder ein Beweis dafür, dass man nicht in ferne Länder schweifen muss, um Schönes zu sehen! Teile Deiner Tour bin ich selber schon gefahren und ich kann diese Strecken anderen Radlern nur ans Herz legen.
Gruß, Arnulf

"Ein Leben ohne Radfahren ist möglich, aber sinnlos" (frei nach Loriot)
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#1075369 - 21.10.14 18:57 Re: Edersee bei Sonne und Regen [Re: Gerhard O]
winoross
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Beiträge: 668
Hallo Gerhard,

danke für Deinen Bericht, der Erinnerungen geweckt hat.
Da hatten wir zur gleichen Zeit das gleiche Ziel. Ich habe auch am 26.05. in Hann. Münden übernachtet (im Hotel unschuldig ), habe aber abends keinen Stadtrundgang mehr gemacht. Ich war von zu Hause bis Hann. Münden durchgefahren und hatte 156 km in den Knochen.
Wegen des starken Regens habe ich am 27.05. ab Kassel den Zug bis Korbach genommen. Leider haben wir uns erst am Edersee getroffen, wären wir gemeinsam gefahren, hätte ich den Regen vielleicht besser ertragen.
Meine Kamera wolle nicht nass werden und blieb überwiegend in der Lenkertasche. Ein Regenfotos von der Anfahrt zum Edersee habe ich aber doch:

Beste Grüße, Peter
Die Schildkröte sieht mehr vom Weg als der Hase
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#1075481 - 22.10.14 09:44 Re: Edersee bei Sonne und Regen [Re: winoross]
Gerhard O
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Beiträge: 515
Hallo Peter,

In Antwort auf: winoross

Da hatten wir zur gleichen Zeit das gleiche Ziel. Ich habe auch am 26.05. in Hann. Münden übernachtet (im Hotel unschuldig ), habe aber abends keinen Stadtrundgang mehr gemacht. Ich war von zu Hause bis Hann. Münden durchgefahren und hatte 156 km in den Knochen.

Wir konnten uns kaum treffen, denn ich habe Münden am 26.5. morgens verlassen und war abends, als der große Regen gegann, schon in Büchenwerra (bei Cuxhagen).

Zitat:

Leider haben wir uns erst am Edersee getroffen, wären wir gemeinsam gefahren, hätte ich den Regen vielleicht besser ertragen.



Bei dieser Tour hatte es auf meinem Weg beinahe jeden Tag irgendwann geregnet! Da ich aber Zeit im Überfluß eingeplant hatte, konnte ich jeden Regen irgendwo im Trockenen abwarten und war bis zur Eder nicht einmal wirklich durchgenäßt!

Nervig waren die matschigen Wege, wie auf deinem Bild zu sehen. Der Höhepunkt war diesbezüglich der naturbelassene Radwanderweg am Edersee. Bei der Ederseeumrundung einige Tage später bei Sonnenschein konnte man sich gar nicht mehr vorstellen, wie rutschig und gefährlich dieser Weg bei Regen ist.

Gruß
Gerhard
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