Hallo liebe Leute,

ich habe gerade noch 2 Wochen Zeit und jede Menge Lust und Energie für eine ausgiebige Radtour. Ich hätte diesmal ganz gerne statt das Zelt mit zu schleppen Unterkünfte über warmshowers gesucht.
Da ich kein Smartphone besitze und auch eigentlich keine Lust habe, mir eins anzuschaffen, wollte ich euch mal fragen, wie ihr das macht, wenn ihr es ähnlich mit den Unterkünften handhabt.
Plant ihr vorher die Route, schreibt ihr euch die Adressen raus und kontaktiert die Leute im Vorfeld? Oder geht ihr jeden Tag in ein Internet-Cafe und kommuniziert so mit den Leuten?

Freue mich über eure Antworten!

Nein, denn so präzise lassen sich Radtouren nicht wirklich planen. Einmal ein Sauwettertag oder ein besonders schönes Fleckchen Erde, und schon verschiebt sich alles einen Tag nach hinten.



Was ist ein Internet-Cafe? Ernsthaft: im Zeitalter der Smartphones sind die an den meisten Orten schon fast ausgestorben.

Was ich dann mache? Ich habe ein Smartphone und benutze es auch genau dafür. Für Android gibt's eine rudimentäre, aber funktionale Warmshowers-App.

Cheers
tadzio

Hi grüß dich,
ich sehe oft bei meinen Touren "Zimmer Frei" an Gästewohnungen. Du kannst Glück haben auf Anhieb etwas zu finden oder mußt etwas suchen. Auf den Hauptrouten dürfte es aber keine Probleme geben.

Gruß Uwe

Das kommt darauf an, was man erwartet. Ich bin WS-Gastgeber und die meisten meiner Gäste haben eine genaue Planung und fragen mehrere Tage im voraus an, manche sogar ein oder zwei Monate. Will man sicher sein, an jedem Etappenort eine WS-Unterkunft zu haben, dann empfiehlt es sich, die Etappen tagesgenau zu planen und die WS-Übernachtung ein bis zwei Wochen voraus fest zu zurren. Bei WS gibt es viele Karteileichen, andere sind selbst auf Reise oder sonstwie nicht verfügbar. Das Risiko, dass man bei einer spontanen Anfrage ein oder zwei Tage vorher nichts findet, ist daher recht hoch. Das kann man machen, wenn man WS nur ab und zur Abwechslung nutzt und ansonsten zeltet.

Grüsse
Rainer

So pauschal kann man das nicht sagen, natürlich lassen sich Radtouren so planen. Hier gibt es durchaus Leute, die es so machen.

Für mich wäre es auch nichts, u. a. aus den Gründen, die Du nennst. Ich plane nichtmal meine Route, will einfach so flexibel wie möglich bleiben (was natürlich einfacher ist, wenn man alleine unterwegs ist).

Für die Unterkunftssuche nutze ich mein Smartphone oder meine Augen Warmshowers nutze ich nicht, daher keine ganz passende Antwort, aber feste Unterkünfte (=Hotels) suche ich entweder über die Touristinfo oder ich nehme einfach so ein Hotel, bei größeren Städten vorab über booking.com oder expedia, also Smartphone. Campingplätze suche ich mit Smartphone bei Archies.

Viele Grüße,
Holger

Die Frage ist, was du mit "wenn ihr es ähnlich mit den Unterkünften handhabt" genau meinst: Spontan oder WS? Ich nutze WS nicht, suche mir aber meine Unterkunft (Hotel, Pension, Privatzimmer) fast immer spontan. DAS geht auch ohne Smartphone, ein online-Zugang erleichtert die Suche oft aber schon ein wenig.
Gruß
Uli

Ich würde sogar behaupten, er erleichtert sie deutlich. Die Unterkunftssuche unterwegs ist neben der Suche von Zugverbindungen bzw. Nachforschen bei Verspätungen die einzige 'echte' Anwendung für mein Smartphone.

Andererseits ging es auch 20 Jahre ohne, wobei ich nur Erfahrung mit 'offiziellen' Unterkünften habe. Die haben normalerweise selbst ein Interesse daran, dass sie gefunden werden, d.h. das Hauptwerkzeug bei der Unterkunftssuche ist Augen offen halten. Aber bei Warm Showers wird das leider nicht funktionieren.

Martina

Das ist genau der Punkt. Wie Axurit ausgeführt hat, ist eine (wohlgesinnte) Nutzung von Warmshowers nicht für tagesspontane Routen geeignet. Das fängt bei dem nicht beliebig dichten Netz von Anbietern an und endet bei einer gewisser Höflichkeit, die ich als Gast wie auch Gastgeber mitbringen muss. Eine Route nur nach dem Kriterium von Warmshower-Standorte zu planen, wäre für mich auch nicht attraktiv. Das gilt einerseits für die Routenwahl, anderseits auch für den Zeitpuffer, den man dabei einbauen muss und auf Strecke verzichten muss. Wie schwer es werden kann, geplante Ziele zu erreichen, musste ich dieses Jahr schon mehrfach erleben. Ein von mir ausgesuchtes Hotel (nicht gebucht, aber geplant) erreichte ich nicht, weil die Topografie der Etappe viel zu schwer war und das Hotel unerreichbar war. Ein Konzert eines Jazzfestival erreichte ich nicht, weil ich unvermeidbar einen Tag später am nämlichen Ort eintraf. Selbst bei einer Wochenendtour kam ich bei einer Verabredung mit Festivalkonzert (Karte 2 Monatre vorher gebucht) ins Schlingern: Ich wäre fast nicht durch die Regenwand gekommen, die der heurige Sommer mir mal wieder entgegen stellte. Ich verdanke es sogar wohl dem Umstand, dass ich KEIN Handy habe, dass ich durchgehalten habe - ansonsten hätte ich wohl abgesagt. Bei so unbeständigem Wetter wie in vielen Teilen Europas dieses Jahr werden Vorbuchungen zum selbstgemachten Kreuzweg.

Eigentlich nicht, die werden dort regelmäßig entfernt, wenn sie sich 1 Jahr nicht eingeloggt haben.

Hallo zusammen,

vielen Dank für eure Antworten.

Klar, 'normale' Unterkünfte wie Pensionen und Hotels findet man nach wie vor auch zur Genüge wenn man die Augen offen hat und sich analoger Hilfsmittel wie Touristeninformationen und dort ausgehangener Broschüren bedient. So habe ich das auch bisher gehandhabt, wenn ich keine Lust aufs Zelten hatte.

Also eine Woche Vorlaufzeit, den WS-Host zu kontaktieren, finde ich schon ziemlich lang. Das macht die so freie Art des Radreisens schon teilweise erheblich unfreier. Man könnte ja im Vorfeld sich für einen gewissen Zeitraum ankündigen und dann nochmal nen Tag vorher konkret anfragen, das ist natürlich besser, erfordert aber wiederum Kontaktmöglichkeiten unterwegs.

Durch die Information, auf wieviele Antworten ein bei WS gemeldeter Benutzer in den letzten 52 Wochen eingegangen ist, hat man doch die Möglichkeit, Karteileichen zu identifizieren.

Ich denke ich werde mir für dieses Vorhaben von Bekannten das Smartphone ausborgen, da es wohl leider ohne nicht so leicht geht, über WS eine Unterkunft zu suchen.

Nochmal danke für eure Anregungen.

Die muss es erstmal geben. In Polen z.B. haben wir die Erfahrung gemacht, dass die Suche in nicht so touristisch erschlossenen Ecken extrem schwierig sein kann. Selbst große Hotels sind dann oft nur an der Fernverkehrsstraße ausgewiesen und die zu radeln macht in der Regel wirklich keine Freude.

Nicht jeder Host erwartet eine solche Vorlaufzeit, mir reichen z.B. zwei oder drei Tage. Ich halte eine solche Spanne aber für den Radler sinnvoll, wenn er sicher gehen will, für jede Nacht eine Warmhowers-Unterkunft zu haben. Man schreibt einen potentiellen Host am oder nahe dem Etappenort an und wartet auf Antwort, aus meiner Sicht mindestens 12 Stunden, besser 24. Kommt keine Antwort oder eine Absage, dann versucht man den nächsten Host. Auf diese Weise vergehen schnell mal zwei bis drei Tage bis man einen Host gefunden hat. Mehrere Hosts parallel anzuschreiben ist für mich ein absolutes Nogo.