Richtig! Die Brennweite wird verkürzt. Faktor 1,5/1,6 - abhängig von der Sensorgröße. Deshalb gibt es ja den sogenannten 35mm Äquivalent, der auf den Objektiven immer noch die gelernten Maße in Bezug auf den Kleinbildfilm angibt.
Der Bildsensor in Digicams ist unterschiedlich groß, aber kleiner als ein KB Film früher (24x36mm).(wir lassen mal Mittelformat und Großformat außen vor). Deshalb kann die Linse näher an den Sensor ranrücken. Das erlaubt u.a. eine geringe Bautiefe bei vernünftigem Zoom. Dadurch entstehen ganz andere Brennweiten und damit andere Objektivmöglichkeiten. Ein vorher unter 35mm Äquivalent arbeitendes Objektiv von 50mm hat nun im digitalen Bereich nur eine tatsächliche Brennweite von 33mm. Abhängig von der Bildsensorgröße, die leider je nach Hersteller variieren kann.
Theoretisch brauchst Du heute - abhängig vom Bildsensor - nur ein 135mm Objektiv, um einen vorher auf 35mm Standard abgestimmtes Objektiv von 200mm zu ersetzen. Das verwirrt aber die Verbraucher, die sich an die 35mm Vergleiche gewöhnt haben. Deshalb geben die Hersteller heute immer noch neben der tatsächlichen Brennweite noch das 35mm Äquivalent an.
Alle Mediamarkt und Saturn Angebote mit Objektiv-Kits beziehne sich immer auf den 35mm Äquivalent. Und alle hier im Forum tun das.
Mit der Einführung des sogenannten Four Thirds Standard bei DSLRs durch Olympus, Sigma, Panasonic kommt noch mal eine neue Perspektive in die Diskussion. Hier wurde Tabula-rasa mit den 35mm Vergleichen gemacht und ein neuer Standard für digitale Fotografie entwickelt, an dem sich nun orientiert werden kann/soll. Noch sind nicht alle Hersteller dem beigetreten. Mal sehen, aber Sinn macht es schon, wenn man sich auf einheitliche Sensorgrößen, Bajonettanschlüsse und Protokolle einigen würde. Ist wie diese leidige Netzsteckerdiskussion bei Handies!