Hallo neutrekkie,
ich hoffe, dass ich mich mit meiner Frage hier bei euch nicht vollkommen lächerlich mache
Keine Angst, es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, und ich glaube die meisten hier freuen sich über jeden Newbie in Radfahrerkreisen ;-)
Zunächst einmal brauchst Du natürlich ein reisetaugliches Rad, aber da hast Du mit dem Steppenwolf glaub ich schon eine ganz gute Wahl getroffen. Damit wäre dann schon der wichtigste Punkt abgehakt.
Als ich vor ein paar Jahren zu meiner ersten Radreise antrat war ich jung naiv, und aus heutiger Sicht erschreckend schlecht ausgestattet. Na und? Spaß gemacht hats trotzdem.
Heute bin ich nur noch jung und naiv. Nach und nach hat sich nämlich meine Ausstattung suksezive verbessert, womit es nun
noch mehr Spaß macht. Sicherlich möchte man mit etwas Erfahrung irgendwann auf das eine oder ander "Extra" nicht mehr verzichten, aber das Ding ist eben, dass man es auch nicht vermissen würde. Lohnen tut eine gute Ausrüstung auf jeden Fall, aber da eine "gute" Ausrüstung schnell an der Grenze zum 4-Stelligen kratzt, würde ich sie mir nach und nach aufbauen.
Anders machen würde ich aus heutiger Sciht auf jeden Fall, dass ich mir von vornherein ordentliche Packtaschen zulegen würde. Ohne hier jetzt allzu sehr Werbung machne zu wollen, würde ich Dir auch das Modell von Ortlieb empfehlen. Bei dem von Dir bereits geschätzten Ausrüster gibt es ein Modell in zwar nicht ganz so dezentem, aber meiner Meinung nach nicht allzuhäßlichen Orange mit Firmenlogo drauf, was sie satte 30 EUR günstiger macht. Auch kleinere Outdoorläden, oder andere Versender bieten oft günstige Modelle mit Eigenwerbung an. Die Taschen haben die Vorteile 100% wasserdicht zu sein und zu bleiben, außerdem ist das Aufhängesystem recht ausgereift (bei guter Einstellung mit einer Hand zu bedienen), was sich besonders bei hektischen Zugeinsteig- oder -aussteigmannövern bewährt hat. Außerdem sind die Taschen sehr robust. Ich nutze meine seit Jahren im Alltag täglich und sie sehen immernoch gut aus.
Solltest Du als Unterkunft auf Hostels und Jugendherbergen setzen, dann könnte man in der Tat hier schon aufhören.
Eine Zeltausrüstung wäre dann schon etwas umfangreicher. Dabei kommt es immer ein bißchen drauf an, wann und wo man zelten will. An eine Ausrüstung, die auch im Frühjahr und Herbst auf Island verwendet werden soll, wären deutlich höhere Ansprüche zu stellen als an eine reine Hochsommerausrüstung für Italien. Als Neueinsteiger wirst Du vermutlich mit einer Sommertour beginnen. Ich würde Dir somit einen einfachen aber guten Sommerschlafsack empfehlen, den man im qualifizierten Outdoorhandel so für 50-100 € bekommen sollte. Solltest Du schon einen einfachen Schlafsack besitzen, tut der es im Sommer eventuell auch erstmal. Dazu, je nach komfortbedürfnis eine einfache Evazote-Matte, oder wenn es etwas bequemer (dafür aber auch deutlich teurer) sein darf, eine selbstaufblasende Isomatte. Hier hilft eigentlich nur eins: zum Outdoorladen, Probe liegen, und dann entscheiden, wieviel Komfort einem Gewichts- und Preistechnisch wieviel wert ist. Solltest Du auf Campingplätzen übernachten, so gibt es dort oft (aber nicht immer) Kochmöglichkeiten. Ein alter Camping-Alutopf findet sich bestimmt auch noch in der alten Campingausrüstung von Omma, die Dich auch gleich noch mit interessante Erfahrungen von ihren Trekkingtouren ausrüsten kann (meist mit ziemlich spartanishcer Ausstattung und viel Improvisation). Sollte Dein Wohlbefinden auf jeden Fall täglich nach einer warmen Mahlzeit bedürfen, so könnte man sich eventuell zunächst mit einem einfachen Gaskartuschenkocher behelfen. Das wäre dann aber schon recht advanced. Naja, und dann bräuchte es natürlich ein Zelt. Und hier wirds dann teuer... keine Ahnung wie man das löst. Das Ding ist: Selbst im italienischen Gewittersturm kann es ganz schön böig werden. Ein 20 EUR-Discounter-Zelt könnte hier vermutlich im wahrsten Sinne des Wortes "abknicken". Nun gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder Du setzt wenn Dein Budget es erlaubt, und Du wirklich ambitioniert bist und schon 100% sicher bist, dass Zelten
absolut Dein Ding werden wird, von vornherein auf ein qualitativ gutes Zelt (so um und bei 200EUR würde das Einsteigermodell hier m.E. mindestens verschlingen), oder Du lässt es drauf ankommen, versuchst es mit was einfacherem, und weichst notfalls, wenn es Dir die Behausung zerfetzt eben doch auf Jugendherbergen aus. Das könnte zwar Bedeuten, dass Du mal eine Nacht im Regen stehst, aber Du hast ja Deine wasserdichten Packtaschen, und die Klamotten am Körper trocknen ebendort ganz schnell wieder ;-)
Ich würde halt auch sagen, es bringt nix, hunderte Euro in eine High-End-Ausrüstung zu buttern, um dann bei der ersten Tour festzustellen, dass es doch nix für einen ist. Aber diese Option ist natürlich total utopisch, da man nach dem ersten Radurlaub natürlich nie wieder was anderes machen will :-D
Gruß und viel Spaß auf der ersten Tour
Ralf