Hallo,
wir sind in den letzten Jahren jedes Jahr einmal mit unseren Rädern geflogen und haben die Verpackung mit der Zeit optimiert:
böse meinen "Vorschreibern" muss ich beipflichten, was das Umsteigen anbelangt. Je häufiger das Fahrrad einem oder mehreren Transportarbeitern ausgesetzt ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit der Demolage. (Wir haben schon zugesehen, wie unsere Räder mit vollem Speed in der Kurve von Wagen geflogen sind und dann mit der größtmöglichen, von einem bemuskelten Männerarm zu erreichenden Beschleunigung auf den Wagen zurückflogen. Dazu kam, dass in diesem Moment die Räder nicht wie von der Stewardess versprochen [um mich zum einsteigen zu bewegen] INS Flugzeug, sondern VOM Flugzeug WEG zum Flughafengebäude gebracht wurden. Den Blutdruck habe ich dann abgelassen, als mir bei der Landung mitgeteilt wurde, dass die Räder VERSEHENTLICH zurückgeblieben sind....)

böse auf die Schn... gefallen sind wir, als wir das Rad komplett in einen Pappkarton (nur Pedalen ab und Lenker gedreht) gesteckt haben. Der ging nämlich nicht gut durch die Gepäckluke und wurde durch einen kräftigen Ruck befreit und dann im freien Fall ca. 1,5m auf den Boden befördert. Vorder- und Hinterrad haben sich dann beim besten Willen nicht mehr durch die Bremsen bewegen lassen. Die Fluggesellschaft hat uns mit Taxi zum Zeltplatz und am nächsten Tag zum Radhändler fahren lassen, der aber natürlich - da in Schottland - keine zu unseren Naben passenden Laufräder hatte. Also mußte die Fluggesellschaft komplette Räder bezahlen und unsere Naben haben wir rückzu eingesammelt und mit nach Hause genommen.

schmunzel als beste Verpackung haben sich Mountainbikecartons, in denen die Radhändler ihre Lieferung bekommen, erwiesen. Pedalen kommen ab, der Lenker wird gedreht, alle Rohre in Isoliermaterial gepackt. Am Gepäckträger wird in Richtung Kettenumwerfer ein breites Stück Pappe festgeklebt (das "federt" noch ein bisschen was ab). Wir schneiden dann die schmale Vorderfront und den Boden vom Carton ab. Der obere Teil des Cartons wird aufgeklappt und Löcher für die Durchführung von Sattel und Lenker eingeschnitten. Dann wird der Carton von hinten über das Rad geschoben und alles mit Gewebeband befestigt. Der Carton geht nicht ganz zum Boden, so dass man das Rad noch rollen kann. Lenker und Sattel kucken oben raus. Das hat sich als günstig erwiesen, da es der Kollege Transportarbeiter einfacher mit dem Handling hat. Er hat 2 Stellen (Lenker und Sattel), an denen er das Rad hochheben kann. Wenn man nur ein bisschen Luft aus dem Reifen läßt (zur Beruhigung der Angestellten, die darauf bestehen bäh ), kann der Kollege das Rad auch am gedrehten Lenker schieben und muss es nicht werfen. Den Sattel umwickeln wir zum Schutz mit nem alten Handuch und über die Schalthebel am Lenker kleben wir Pappe.
Auf die Art und Weise haben unsere Räder auch schön häufiges Umsteigen überlebt.

schmunzel Auf sehr kleinen Flughäfen kann man die Verpackung meist deponieren. In Island kann man sie gegen eine kleine Gebühr am Zeltplatz lassen. Letztes Jahr haben wir sie in Neufundland am "lost and found"-Schalter abgegeben. Die haben ja auch meistens noch ne kleine Ecke frei.

bd
Anja