Hallo Mont Ventoux,

Du schreibst:
> Ob man aber in dieser Zeit (in der man essen geht) Rad und Zelt samt Inhalt ihrem Schicksal überlässt ist dann eine ganz andere Frage.

Das war meiner Ansicht nach auch ein ganz großer Vorteil des Essen gehens und gleichzeitigen Zeltens, denn es war überhaupt nicht mehr nötig, Rad und Gepäck sich selbst zu überlassen: Wir haben immer abends nur schnell das Zelt aufgebaut (ich halte es für relativ unwahrscheinlich, dass auf Campingplätzen Zelte geklaut werden), geduscht und sind dann mit den noch halb bepackten Rädern in Restaurants gefahren (die wir nicht zuletzt danach ausgesucht haben, ob wir die Räder immer im Blick haben konnten).

Als ich noch 20-25 kg Gepäck mit mir rumgeschlürt habe, hätte ich mir nicht vorstellen können, freiwillig noch mal mit einem bepackten Rad abends loszufahren. Stattdessen sind wir meist, wenn wir überhaupt noch mal losgekommen sind, zu Fuß gegangen und mussten dann notgedrungen fast alles, was uns wichtig war (inkl. der Räder, die im Urlaub ja ganz blöd zu ersetzen sind) zurücklassen.

Wenn man nur noch die Scheck-Karte und kein Zelt mehr mitnehmen muss, ist das natürlich noch viel besser - aber dafür reicht mein Geld dann wirklich noch nicht. Inzwischen glaube ich, dass es nicht unbedingt (nur) eine Generationenfrage ist, ob man zelten und kochen will oder nicht, es hängt auch viel damit zusammen wie man den Urlaub überhaupt gestalten will: Für viele gehört die komplette Selbstversorgung mit Kochen usw. einfach unverrückbar zum Fahrradurlaub dazu (ich zählte früher auch eher zu dieser Gruppe), inzwischen nervt mich das viele Rumgeräume unheimlich, weil es mich davon abhält, entweder auf dem Rad oder in der Sonne zu sitzen oder im Meer zu planschen oder sonstwas zu tun - vor allem aber vom Radfahren. Zum Beispiel abends um halb zehn noch mit Taschenlampe oder sonst irgendeiner Beleuchtung das Kochen anzufangen, weil die Strecke etwas länger gedauert hat als erwartet oder weil es einfach zu gut lief, hat mir noch nie besonderen Spaß gemacht: diesen Luxus konnten wir uns jetzt aber ohne "Kochzwang" - denn wenn ich das Ding schon mitschleppe, will es schließlich auch genutzt werden - jederzeit leisten, denn um 10 Uhr abends kriegt man eigentlich immer noch irgendwo was zu essen (im südwesteurop. Ausland).

Viele Grüße

Antje

(Interessehalber: wo hast Du Dir denn den Stahlrahmen bestellt?)