Ganz abgesehen davon haben vor der Internetzeit wahrscheinlich von den allermeisten Sperrungen nur die unmittelbar Betroffenen etwas mitbekommen. Es gab darüber ja keine jederzeit und für jeden zugänglichen Echtzeitinformationen.
Ich war schon vor dem Internetzeitalter über größere Bahnprojekte und auch über längere Sperrungen informiert. Klar bekommt man jetzt auch kleinere Sachen mit, aber darüber reden wir hier ja nicht.
Auch über den genauen Umfang der jeweiligen Baumaßnahmen damals *und* heute? Und du kannst wirklich beurteilen, ob man früher für den jeweils gleichen Aufwand und bei gleichem Verkehrsaufkommen weniger Streckensperrungen hatte? Und ob es sich auch nicht um eine Mogelpackung handelte? Letzteres habe ich aufgrund diverser Stuttgart21-Baustellen praktisch das gesamte Jahr 2023 erlebt. Die betreffende Strecke war nicht gesperrt, aber das Zugangebot so reduziert, dass ich keine vernünftigen Verbindungen mehr für meinen Arbeitsweg hatte.
Ich habe das Thema Bahnverkehr schon mein Leben lang beobachtet, war darüber gut informiert. Ich habe früher regelmäßig in der Bibliothek Bauingenieurzeitschriften zu Bahnthemen gelesen, in denen solche Fragen behandelt wurden. Und ich habe mehrere Semester lang Vorlesungen zu Bahntechnik besucht. Und ich informiere mich auch jetzt noch etwas mehr als der Durchschnitt zu diesen Themen, habe mehrere Jahre für die SBB gearbeitet und so ist mir nicht entgangen, dass diese Vollsperrungen von Strecken eine "Neuerung" sind, um auf Kosten des Bahnbetriebs Kosten für die Erneuerung zu sparen.
Ich verstehe schon, Verkehr ist so ein Thema, in dem sich jeder für einen Experten hält, weil man ja täglich damit zu tun hat. In Wirklichkeit ist Bahnbetrieb ein sehr komplexes Thema, bei dem man viele Dinge beachten muss. Aber es gibt auch Leute wie z.B. Falk, die sich tatsächlich damit auskennen.