Für viele Autofahrer ist die Situation insbesondere dann unklar, wenn es Fußwege gibt, die für Radfahrer freigegeben sind. Dass die Nutzung dieser Wege aber dem Radfahrer
Regeln auferlegt, die für viele Radfahrer nicht befolgt werden können, wenn sie an einem "normal schnellen" Fortkommen interessiert sind, und dass es schon gar keine Verpflichtung für Radfahrer zur Nutzung dieser Wege gibt, ist durchaus einer großen Zahl von Kraftfahrzeugführern unbekannt. Das dort vorgeschriebene Langsamfahren ist für mich keine Option, so dass ich solche Wege praktisch immer meide. Dabei wird man aber dann gerne einmal von Kfz-Hupen überrascht, mit denen man von der Straße vertrieben werden soll.
Bei allem Schimpfen auf Kfz-Lenker sollte man aber bitte auch immer die Regelverstöße von Radfahrern im Auge behalten. Die für Radfahrer freigegebenen Fußwege sind nur ein Beispiel. Dort kann man viele Radfahrer beobachten, die trotz gleichzeitiger Nutzung von Fußgängern, die dort Vorrang haben (!!!), mit großer Geschwindigkeit und dem Finger an der Klingel entlangbrausen. Die Mißachtung von Radampeln, die ich z. B. bei Fahrten durch Bremen ständig beobachten kann, oder das Nutzen von Radwegen in falcher Richtung sind weitere Beispiele. Zahlenmäßig gesehen, beobachte ich bei "Stadttouren" Regelverstöße bei Radfahrern deutlich häufiger als bei Kfz-Nutzern. Natürlich kann ein Auto oder ein Lkw mehr Schaden anrichten als ein Radfahrer, aber an Regeln sollten sich alle halten.
Hält man Regeln für unsinnig oder beobachtet man z. B. hinderliche oder gar gefährliche Wegführungen für Radfahrer, so sollte man versuchen, "offiziell" dagegen vorzugehen. Dafür könnte sich der lokale ADFC-Verband anbieten oder entsprechende Schreiben an Gemeinden, Verkehrsämter oder die Presse. Besonders verhasst sind mir z. B. die Hinweise "Radfahrer absteigen". Ich habe noch kein Schild gesehen, welches Autofahrer auffordert, ihr Fahrzeug stückweise zu schieben

.