In Antwort auf: Fricka
Ein Infektionsrisiko besteht bei so einer Operation immer. Der MDK meiner Krankenkasse erklärte mir, dass bei jeder 3. OP in Deutschland eine Infektion verursacht wird. Und wenn es dazu kommt, ist nicht mehr allzuviel zu erwarten. Passiert das bei einer Hüftgelenksprothesen-OP sitzt man erst einmal etliche Monate im Rollstuhl. Und hinterher muss man mal sehen. Ich habe Patienten getroffen, die nicht mehr das konnten.


Anektdotische Relevanz zum Thema Infektion: bei der ersten Hüft-OP meiner Schwiegermutter 1989 (da war sie 51) ist eine Infektion passiert, die auch noch verschleppt wurde, weil der Arzt auf dem Trip war, dass sie simuliert. Das Ende vom Lied war, dass man musste das Gelenk wieder herausnehmen musste. Sie lief daraufhin über ein halbes Jahr ohne Hüftgelenk herum. Und lief ist wörtlich zu nehmen, sie saß nämlich mitnichtem im Rollstuhl, sondern hatte zwar das Bein in einem seltsamen Gestell, war aber mobil (ok, Rad fahren wäre nicht gegangen).

Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt, ebenso wie ein paar Jahre später der Ersatz des zweiten Hüftgelenks und beider Kniegelenke.
Auch als die erste Prothese nach über 20 Jahren ersetzt werden musste, zog sich der Heilungsverlauf aufgrund einer Infektion etwas. Nichtsdestotrotz ist meine Schwiegermutter mit ihren inzwischen 83 Jahren weiterhin mobil und ihr Tenor ist nach wie vor, sie hätte die OPs früher machen lassen sollen.