Hallo!

In Antwort auf: ohne Gasgriff
Felgenbrems- und reiseradtaugliche Felgen gibt's gerade mal noch zweieinhalb Stück, nämlich die Ryde Big-Bull /Andra -hmm- 40(?), die SAS HALO und die Mavic EX721. (Das ist die Halbe, weil man sich die Bremsfläche mittlerweile selbst blankbremsen muß.) Was anderes fällt mir auf die Schnelle nicht ein. Vielleicht hat Rose noch was. Die Ryde ist dabei ziemlich hemdsärmlig verarbeitet (was jedoch nur mit Felgenbremsen stört), die SAS sackschwer. Von DT-Swiss gibt's überhaupt nix mehr in 26". Mit Scheibenbremsen und 27,5" stünde dir hingegen ein schier endloses Angebot an Downhill- und Endurofelgen offen. Da solltest du also wirklich nochmal in dich gehen.


Eine weitere Felge: Ryde Sputnik. Ich wüsste nicht, warum sie für den Reiseeinsatz zu schwach sein sollte. Sie kostet nicht einmal viel!

Zu den anderen Fragen, die diskutiert werden:
Ich sehe grundsätzlich zwei Ansätze mit dem Thema Pannenresilienz und Qualität um zu gehen: Einmal das Beste vom Besten (Wie das dann definiert wird, wird schnell zu einer philosophischen Frage!), das meistens außerhalb von sehr zivilisierten Ländern sehr exotische Teile bedeutet, dann der Ansatz "make it simple" als den anderen Pol. Vernünftiger weise werden wir uns eher nicht ganz an einem Pol einrichten, sondern je nach Belieben irgendwo dazwischen.

Bei einer Weltreise würde ich mich als alter Radbastler und Selbstaufbauer für eine Kettenschaltung entscheiden. Die kann ich reparieren und warten, bei Nabenschaltungen kann ich nicht viel machen. (Und ja, auch Rohloff ist nicht pannenfrei. Sie geht nur sehr selten kaputt. Aber wer damit steht, steht wirklich! was allerdings bei einer Weltreise eher hingenommen werden kann, da man eh Zeit ohne Ende hat, so lange man nicht gerade im hintersten Eck im Pamir sitzt, den drohenden Wintereinbruch im Nacken.) Was andererseits nicht heißt, dass ich Nabenschaltungen für eine schlechte Wahl halte.

Bei den Naben würde ich eher zu Shimano XT tendieren. Dagegen spricht in meinen Augen, dass Shimano immer wieder einzelne Serien von trauriger Qualität heraus bringt, auch bei hochpreisigen Naben. Dafür sollten Ersatzteile leicht zu bekommen sein. Mit den Alu-Achsen habe ich auch weniger Freude. Alu weist eine deutlich geringere Dauerschwingfestigkeit als Stahl auf.

Bei der Erstausstattung würde ich bei Kette und Kassette versuchen, etwas bessere Teile zu bekommen. Nur das Vielfache von günstigeren Teilen wäre mir das nicht wert. So viel länger halten die XT-Kassetten und Vergleichbares auch nicht.
Als Kurbel wäre mir wahrscheinlich eine simple Alivio-Kurbel am liebsten. Die Arbeitskettenblätter sind aus Stahl, einzeln zu ersetzen und kosten nicht die Welt. Den Liebhaber schöner Räder schüttelt es natürlich beim Anblick, klar!

Beim Rest bin ich auch pragmatisch: Laufräder mit normalen 2mm Speichen, stabilen Felgen (siehe oben), selbst eingespeicht und abgedrückt halten die ewig und noch drei Tage. Was wir am Tandem auf Rüttelpisten nicht kaputt kriegen, wird auch auf Reise lange halten. Bei den Bremsen würde ich sagen: Nimm, was dich freut, schaue aber auf Cantisockel am Rad. Dann kann auf keinen Fall etwas schief gehen, wenn die Felgen bremstauglich sind.

lg!
georg

lg!
georg