Hallo,

ich habe mir bei einer Firma für Außenwerbung einige Reststücke PVC Plane der 680g/qm Qualität aus der Müllkiste besorgt. Ich möchte meinen Sohn daraus ein Paar Radtaschen fürs Kinderrad basteln. Hat jemand Erfahrung mit dem Material. Kann meine Mutter (sie ist sehr versiert an der Nähmaschine) die Plane mit einer haushaltsüblichen Maschine nähen ? Welches Garn verwendet man und welche Nadel ? Ich denke mehr als zwei Lagen und Steppnaht werden nicht erforderlich sein. Ich freue mich auf eure Tipps.

Gruß Robert

Hallo Robert,

muss unbedingt genäht werden? Ich würde einen Versuch mit Seamgrip und kleben starten.

Gruss chris

Hai,
diese LKW Plane wird normalerweise verschweißt. Dafür gibt es diverse Gerätschaften, untert anderem so eine Art Fön, der auch hausgebrauchtauglich ist. Frag mal in einem Laden für Elektro- und Haushaltsgeräte nach.
Es gibt zumindest ein Forumsmitglied, dass das ganze schon einmal ausprobiert hat, vielleicht meldet es sich noch bei Dir zu Wort.
LG Nat

Hallo Robert,

probiert habe ichs noch nicht, befürchte aber, dass eine haushaltsübliche Nähmaschine Schwierigkeiten haben wird, zwei Lagen LKW-Plane zu durchstechen. Auch mit dem Weitertransport könte es Schwierigkeiten geben.

Meine Mutter ist Schneiderin, ebenfalls versiert an der Nähmaschine und hat die Haushaltsteile z.B. mit Mantelstoff schon ziemlich oft an ihre Grenzen gebracht. Sie hat zwar ein altes Modell, aber ich glaube nicht, dass die neuen *in dieser Hinsicht* soviel anders sind.

Martina

Frag mal den Sattler Deines Vertrauens.
der hat das entsprechende Werkzeug und das entsprechende Geschick für sowas.

job

Ich wollte den türkischen Sattler in der Nachbarschaft vorschlagen.

Steffen war schneller.


Sigi

Ich denke, das kann auch ein deutscher Sattler. Falls du es deiner Mutter machen lassen möchtest: erst mal an einem Materialrest probieren, möglichst gerade Nähte und beim Nähen nicht ziehen. Möglichst etwas stärkere Nadel (die macht aber auch größerer Löcher)

Schusternähmaschine- oder händisch mit Ahle.
Aber Kontaktkleben mit geeignetem PU-Kleber ist auch sehr gut geeignet- ich habe auf die Weise eine Bootshaus geklebt.

Ja, ja,

Da können wir uns ja noch auf was gefasst machen, denn auch Ortlieb hat mal auf die Art angefangen.

Ich habe mal ein Segel nähen lassen das an den Nahtstellen ca. 3mm dick war; das ging einwandfrei. Auch die verwendete Haushaltsnähmaschine/Nadel hat dabei nichts abbekommen.

Mein Tip:
Einfach ausprobieren. Mehr als das die Nadel abbricht oder der Motor vielleicht brummt und kurz stehen bleibt (Versuch abbrechen?) wird nicht passieren.





Beste Grüße
Joachim

Meiner Meinung nach ist das Experiment mit der Haushaltsnähmaschine zum scheitern verurteilt. Für eine anständige Formgebung braucht man Kederband, damit es einerseits nähbar wird und andererseits auch halbwegs die Form behält. Andererseits ist so eine vergleichsweise komplizierte Sache wie Fahrradtaschen nichts für den dahergelaufenen Heimwerker.

Wenn man Arbeitszeit, Risiko für die Nähmaschine und Gehirnschmalz zusammen rechnet, kann man lieber für ein paar Ausflüge mit dem Nachwuchs und das eine oder andere Eis investieren. Das dürfte auf auch fürs Verhältnis zwischen Vater und Sohn beitragen. Kinder sind nämlich zu ehrlich als dass sie ein Lob heucheln würden, nach dam Motto "Hast Du das alleine gemacht? Das ist ja toll!"

Alternativ kann man sich einen kleinen Nebenjob suchen, ein paar Überstunden machen oder ähnliches und dann ein paar Ortlieb Frontroller oder Sport Packer Classic kaufen. Notfalls gebraucht. Die sind dann auch wasserdicht, weil sie Ultraschallverschweißte Nähte haben, ganz ohne die Kleberei mit Seamgrip. Das Zeug ist ohne Frage sensationell, nur sollte man damit nichts komplizierteres machen, als eine einen Gestängekanal flicken.

Wenn Du Dich nicht durch mein ernüchterndes Posting bremsen lassen willst, dann schau mal, was Du mit Ahle und Balsa- oder Korkblock nebst Ledernadel (ich würde zu Dreikantspitzen raten) hin bekommst. Witzig ist das bei der anzunehmenden Länge der Nähte sicher nicht. Am wenigsten für die Fingerspitzen.

Wer redet denn von Seamgrip- besser ist ein PVC-Kleber auf PU-Basis wie der vom Zölzer vertriebene. Trockenen lassen, aufheizen und fest, sehr fest zusammendrücken. So kompliziert ist etwas schlauchförmiges nun auch nicht....

Da ist was Wahres dran. In meiner Lenkertasche ist eine Art Rahmen plus stabilisierende Folie eingearbeitet, das bekommt man mit Heimwerkermethoden kaum hin. Andererseits, für einen fünfjährigen(?) Buben ist die Ausführung nicht so wichtig, er freut sich so oder so.

Joachim

Hallo Robert!

Mit einer normalen Haushaltsnähmaschine lässt sich vieles nähen, wo vorher alle die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Du musst nur einfach ausprobieren, obs deine auch kann. (Meine, eine gut 30 Jahre alte Husquarna Combina näht zB. mehrere Lagen Markisenstoff und/oder dünneres PVC für Vorzelte für Wohnwagen, und braucht nicht einmal den Langsamgang dafür.)
Nimm dicke Nadeln, Größe 100, dicker auch möglich, aber von mir nicht ausprobiert. Du könntest sogar Schneidnadeln (Ledernadeln, auch in Gr. 100) nehmen, die haben eine dolchförmige Spitze und dringen noch leichter durch. LKW-Planen wird die Form des Loches kaum was machen. Profis verwenden übrigens teflonbeschichtete Nadeln, die gleichten noch besser, wirst du aber nicht brauchen. An besonders dicken Ecken müsstest du vielleicht ein paar Stiche per Hand machen, geht auch schnell, wenn überhaupt nötig.
Garn: Aptan oder Nylonbond wird genügen, du verpackst ja keine Elefanten. Enden ein paar Stiche zurück nähen nicht vergessen, sonst geht die Naht wieder auf.
Abdichten: Die Taschen vor den Abdichten (verschiedene Möglichkeiten schon vor mir beschrieben) ausstopfen, damit die Nähte unter Zug stehen. Sonst könnte die Abdichtung beim Packen aufplatzen, das wäre schade. Vor dem Abdichten die Klebestelle entfetten (Benzin o.a.).

Und: Keine Angst vor dem Nähen, die Profis kochen auch nur mit Wasser. Ich fahre seit 26 Jahrem mit selbstgenähten Taschen (anderes Material wie du, ist aber egal) und wüsste nicht, warum ich auf die Qualität und den Preisvorteil meiner selbstgebauten Taschen verzichten soll. Weil "man" es nicht macht oder kann?

also: Trau dich! Das Material für einen ersten Versuch (starke Nadeln und eine Rolle starkes Garn) kostet fast nichts und du kannst es auch später gut brauchen.
Falls die Nähmaschine das Material nicht selbst durchstechen kann, könntest du übrigens die paar Nähte auch mit Maschine nähen, indem du das Handrad selbst weiter drehst, das geht mit ein bisschen Übung gar nicht so schlecht.

lg! georg

vs

Immer wieder interessant, wie stark die Meinungen auseinandergehen...




Joachim

hallo Robert,
auch ich bin mit der Plane am basteln. Erstversuch war/ist eine Toptasche fürs Steintrike mit Nähen und Schweissen ( Heissluftfön hierbei entsprechende Düse nehmen). Aktuell sind Handschützer gefertig, und im Test. Halten die Kälte/Wind und Nässe ab und wesentlich leichter als die Schutzbleche .
Als nächstes Projekt kommen Seitentaschen für das Trike dran.

Klaus

hier zusehen neuste Bastelei

http://picasaweb.google.de/laugaweck/TrikeBasteleien02#

aus LKW-Plane

Klaus

Versau das gute Material nicht mit Nahtlöchern. Das verursacht nur unnötige Mehrarbeit und Probleme beim Abdichten der Nähte.
UHU Kraft (gibt es in jedem Baumarkt), nach Anleitung verarbeitet, ergibt eine Kaltverschweißung, die sich nicht mehr trennen lässt. (Meine derart geklebten Taschen aus LKW-Plane halten seit mittlerweile 15 Jahren trotz höchster Belastung).
Achtung: Verklebung möglichst nur im Freien, es riecht halt ein wenig, die Duftmarken sind aber nach ein paar Stunden verflogen