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#354072 - 17.07.07 08:46 Kette trocken fahren?
Radlfreak
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.146
Hallo,

Da ich auf meiner Islandtour sicherlich auch in staubigen und sandigen Gebieten unterwegs bin, mach ich mir Gedanken um den Kettenverschleiss. An geölte Ketten bleibt ja jedesmal Sand/Staub hängen, und bilden eine Schmierpaste, die ja nicht gerade förderlich für die Kette ist bäh
Im Buch "Island per Rad" wird davon beschrieben, die Kette auch trocken zu fahren zu können, aber im Grunde trotzdem egal ist, ob man sie trocken oder geschmiert fährt. Aber eine trockene Kette rostet wiederum sehr schnell....Was meint Ihr dazu?
An diejenigen, die in Wüstengebieten unterwegs sind: Wie handhabt's Ihr mit der Schmierung? Regelkmässig mit Säubern von Kette und Ritzel, oder gar nicht?
Bevor es nach Island geht, zieh ich ne neue Kette auf, und die ist vom Werk aus mit klebrigen Öl geschmiert, die den Sand nur so anzieht wirr
Wie mache ich es am besten, um die Kette möglichst nicht zu sehr zu verschleissen?

Gruss Alex

Kilometerstand 63.488 km
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#354074 - 17.07.07 08:50 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
PeLu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.532
In Antwort auf: Radlfreak
..die Kette auch trocken zu fahren zu können,...
Ich verwend ja die rostfreie KMC S10 und die quietscht auch trocken nicht. (warum? keine Ahnung). Bin auch sonst mirt der recht zufrieden (Nabenschaltung!)
Gruß aus Linz/Donau, PeLu
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#354077 - 17.07.07 08:54 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Hi Alex

es gab hier vor ein paar Monaten den Thread ueber Kettenverschleiss bei 9 fach Ketten. Sieger: Campagnolo!
hab die gekauft. fahre sie jetzt schon ueber 1000km mit nur einmal schlecht oelen, weil ich es mal anders probieren wollte.
Ergebnis: trocken, sauber (einzige Pflege: zweimal durch einen Socken gezogen (ich hoffe ihr wisst wie es gemeint ist ;-)) und die Geraeuschentwicklung haelt sich auch sehr in Grenzen. Natuerlich ist sie etwas lauter als meine, von mir in Oel getraenkten alten Sram Ketten, aber das koennte mit etwas oelen wohl auch behoben werden. Allerdings denke ich, dass sie im jetzigen Zustand, wohl laenger haelt, als wenn sie eingeolt und damit schneller schmutig werden wuerde.
Du muesstest die Kette nur ein paar 100 Kilometer vor Island schon draufziehen (also nicht waehrend du durch den Ozean pfluegst, sondern noch zuhause ;-) damit sich das Fett das von Haus aus drauf ist etwas abfaehrt.

Viel Spass auf Island
Peter
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#354116 - 17.07.07 10:38 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
sloughirad
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 207
Hallo Alex, Ich fahre auf meinem Altagsfahrrad eine Kette die ich vor ca. einem Jahr als Gebrauchtteil angebaut und seit dem auch über den Winter noch nicht gefettet oder geölt habe. Die Kette ist absolut trocken. Die Kette wird nur durch einen Schmutzfänger am vorderen Schutzblech geschützt. Laufleistung seit dem ca. 1000 Kilometer und es ist kein ende in sicht. Das Fahrrad selber hat eine Nabenschaltung. Oder probier es für den Urlaub einfach mal mit dem Hebie-Chainglider wenn du auch eine Nabenschaltung fährst. Also mit einer neuen gefetteten Kette wirst du wohl im Sand großen Verschleiß haben. Vielleicht kannst du die neue Kette an einer Tankstelle mit einem Dampfstrahler erst mal vom Fett befreien. Sloughirad
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#354127 - 17.07.07 10:55 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
JensD
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.546
Hallo Alex,

bei meinem 9-er Kettentest ist mir so nebenbei das unterschiedliche Quitschverhalten der Ketten aufgefallen.
Ich habe da zwar wegen gleichmässigerer Bedingungen im gleichen Intervall alle Ketten gleich geschmiert, aber 2 Ketten hatten unter keinen Umständen einen Quitscher von sich gegeben:
Rohloff SLT-99 und Campa UD C9.
Eine neue Campa habe ich nach dem Test draufgezogen und fahre sie jetzt seit 1800km quitschfrei.
Ich würde also die neue Kette aussen vom Herstellerfett reinigen (Petroleum/Lampenöl-Lappen) und losfahren.
Nebenbei- die Kette zeigt nach 1800km nur 0.1mm Verschleiss auf 132mm!!! (aber der Wert ist mit meiner Verschleisstabelle nicht direkt vergleichbar, die Rahmenbedingungen am Rad haben sich geändert).

Grüsse von
Jens.
Permanente Fahrradelektrik: www.forumslader.de

Geändert von JensD (17.07.07 10:57)
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#354184 - 17.07.07 14:37 Re: Kette trocken fahren? [Re: JensD]
Radlfreak
Mitglied
Themenersteller
abwesend abwesend
Beiträge: 1.146
In Antwort auf: JensD


Ich würde also die neue Kette aussen vom Herstellerfett reinigen (Petroleum/Lampenöl-Lappen) und losfahren.


Ich hab noch ne neue SRAM-Kette 7-fach. War auch nicht die billigste, sondern hab ne bessere Qualität genommen.
Aber ich werde sie jetzt mal durch ein Petroleumbad ziehen und anschliessend montieren und dann trocken testen. Schmieren kann ich sie ja immer noch zwinker

Gruss Alex

Kilometerstand 63.490 km
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#354189 - 17.07.07 15:17 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
IngmarE
Nicht registriert
Ich hätte versucht, sie nur außen so trocken wie möglich zu bekommen.

Gruß, Ingmar
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#354197 - 17.07.07 16:09 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
slowbeat
Nicht registriert
metall auf metall ohne schmiermittel ist nur dann eine gute paarung, wenn es darum geht möglichst viel wärme und verschleiß zu produzieren.

ich würd mal die schmiermittel probieren, die vom hersteller extra für trockene, staubige gegebenheiten angepreisen werden. z.b. finish line kry tech, finish line teflon plus oder motorex dry lube. diese sachen sind wohl im trockenen besser als normale öle, waschen sich aber im regen schneller aus.
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#354209 - 17.07.07 16:52 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
IngmarE
Nicht registriert
Mit solchen Produkten fährste deine Kette auch trocken. Da wo der größte Druck im Gelenk ist, wird jedes Schmiermittel weggepresst. Die müssen daher kriechfähig (und damit auch klebend) sein, um nach der Belastung an die Stellen zurückzukommen. Das funktioniert mit diesen Trocken"schmier"mitteln nicht mehr.

Klar haste mehr Verschleiss als wenn du in eine saubere geölte Kette hast, aber immer noch, vermutlich erheblich, weniger als bei einer unsauberen geölten Kette.
Reib doch mal glatte und gehärtete Metalle aufeinander, da musste schon ne ganze Weile reiben um der Oberfläche zu schaden. Packste Sand und Öl dazwischen gehts viel schneller.

Gruß, Ingmar
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#354210 - 17.07.07 16:56 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
JensD
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.546
Hallo Alex,
In Antwort auf: Radlfreak

Ich hab noch ne neue SRAM-Kette 7-fach. War auch nicht die billigste, sondern hab ne bessere Qualität genommen.
Aber ich werde sie jetzt mal durch ein Petroleumbad ziehen und anschliessend montieren und dann trocken testen. Schmieren kann ich sie ja immer noch zwinker

naja, grade die SRAM (waren ja eigentlich auch meine Lieblingsketten) brauchen aber doch recht schnell was öliges um nicht zu quitschen.
Die von mir empfohlenen Ketten für den "Trockeneinsatz" scheinen eine Beschichtung zu haben die das Quitschen verhindert (möglicherweise trifft das auch auf PeLus Edelstahlkette zu).
Ich meinte übrigens auch nur eine oberflächliche Entölung mittels feuchtem Lappen, etwas beträufelt mit Petroleum/Lampenöl.
So eine äusserlich recht trockene Kette bringt einen schönen Komfortgewinn, muss ich als eingefleischter Öler schon zugeben. Und wenigstens bei der momentan gefahrenen Campa scheint auch die Lebensdauer super zu sein....

(würd auch gern in Island Ketten testen.... träum...)

Grüsse von
Jens.
Permanente Fahrradelektrik: www.forumslader.de
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#354211 - 17.07.07 16:57 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
manfredf
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 2.293
In Antwort auf: Ingmar E.

...... Packste Sand und Öl dazwischen gehts viel schneller.

Gruß, Ingmar


Vor allem mit Sand.
Wie immer werde ich die Experimente aufmerksam verfolgen zwinker
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#354212 - 17.07.07 17:00 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
slowbeat
Nicht registriert
In Antwort auf: Ingmar E.

Reib doch mal glatte und gehärtete Metalle aufeinander, da musste schon ne ganze Weile reiben um der Oberfläche zu schaden. Packste Sand und Öl dazwischen gehts viel schneller.

meine berufserfahrung sagt mir, daß stahl/stahl (gehärtet, poliert, evtl. beschichtet) den höchsten verschleiß ohne schmiermittel hat. die standzeit wird höher wenn öl dran beteiligt ist, selbst wenn sich im öl schon metallabrieb tummelt.

du willst mir also weißmachen, daß alle trockenschmiermittel kompletter unsinn sind? netter versuch. nur weil du dir nicht vorstellen kannst, wie das funktionieren soll heißt das noch lange nicht, daß es nicht funktioniert.
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#354218 - 17.07.07 17:07 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
IngmarE
Nicht registriert
In Antwort auf: slowbeat
du willst mir also weißmachen, daß alle trockenschmiermittel kompletter unsinn sind? netter versuch.
Von Rohloff soll es Untersuchungen dazu geben, einen Link hab ich allerdings nicht.

Metallabrieb ist IIRC nicht so hart wie Sand.

Gruß, Ingmar

Geändert von Ingmar E. (17.07.07 17:08)
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Off-topic #354223 - 17.07.07 17:25 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
slowbeat
Nicht registriert
In Antwort auf: Ingmar E.
Von Rohloff soll es Untersuchungen dazu geben, einen Link hab ich allerdings nicht.

fundiertes halbwissen oder halbiertes fundwissen?
solange sowas nicht von einem unabhängigen institut bestätigt wird glaub ich sagt das nix, die wollen ja ihre sauce verticken.

glaub mir: es gibt trockenschmierstoffe, die funktionieren - sogar bei belastungen, die in einer kette niemals auftreten werden weil diese vorher reißen würde.
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#354225 - 17.07.07 17:46 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
der tourist
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.332
Eine meiner Töchter war nach dem Abi einige Wochen in Island. Sie hat erzählt, dass es praktisch immerzu und fast jeden Tag geregnet hat.

Insofern denke ich, dass sich das Problem mit dem "trocken" fahren für dich sich nicht wirklich stellen wird, Du wirst vielmehr mit einer voll funktionierenden ständig erneuerten "Naß/Wasser"-Schmierung unterwegs sein!

Auch das "Sand"-Problem wird sich somit doch deutlich relativieren.


Sigi
Nic squis was maneth!

Geändert von der tourist (17.07.07 17:47)
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#354236 - 17.07.07 19:08 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.473
Zitat:
Vielleicht kannst du die neue Kette an einer Tankstelle mit einem Dampfstrahler erst mal vom Fett befreien.

Zitat:
durch ein Petroleumbad ziehen
solcher Unsinn tut schon manchmal weh. Haben wir das nicht alles schon hundertmal durchgekaut ?
Zitat:
die rostfreie KMC S10

wer in den Kettenthreas bestimmte Fabrikate empfielt, sollte dies IMHO auch begründen. Edelstahl ist sicher nicht die beste Wahl.
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#354304 - 17.07.07 23:22 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
Lord Helmchen
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.471
In Antwort auf: Ingmar E.

Mit solchen Produkten fährste deine Kette auch trocken. Da wo der größte Druck im Gelenk ist, wird jedes Schmiermittel weggepresst. Die müssen daher kriechfähig (und damit auch klebend) sein, um nach der Belastung an die Stellen zurückzukommen. Das funktioniert mit diesen Trocken"schmier"mitteln nicht mehr.

Klar haste mehr Verschleiss als wenn du in eine saubere geölte Kette hast, aber immer noch, vermutlich erheblich, weniger als bei einer unsauberen geölten Kette.
Reib doch mal glatte und gehärtete Metalle aufeinander, da musste schon ne ganze Weile reiben um der Oberfläche zu schaden. Packste Sand und Öl dazwischen gehts viel schneller.

Gruß, Ingmar


Es wird nicht jedes Schmiermittel weggepresst. Ein gutes Schmiermittel ist genau deswegen gut, weil es so hohe Drücke aushält, ohne dass der Film abreißt. Sonst könnte man sich das Schmieren von allen Ketten (außer als Rostschutz) sparen. Da wird dir mein Freund der Gabelstaplerfahrer aber was anderes erzählen.

Reib mal gehärtete Metalle mit dem Druck, der auf den kleinen Laufflächen einer Kette auftritt, aufeinander. Das sieht ohne Schmierung schon etwas anders aus.

Ich möchte behaupten, dass sich das Schmieren von reibenden Metallpartnern nicht ohne Grund in JEDER Umgebung etabliert hat. Ob Sand oder nicht.


Und nochmal, wegen dem Regen in Island: Wasser verringert die Reibung nicht, weil der Wasserfilm zwischen den Metallteilen schon bei geringem Druck aufreißt, und das Metall wieder direkt reibt. Ein gutes Kettenöl hält mindestens einen Tag Fahrt in starkem Regen in der Kette, das ist jedenfalls meine Erfahrung mit den Finish Line Kettenöl.

Ich finde das Experiment, die Kette trocken zu fahren, trotzdem ganz interessant. Bin gespannt.

Geändert von Lord Helmchen (17.07.07 23:25)
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#354321 - 18.07.07 05:46 Re: Kette trocken fahren? [Re: schorsch-adel]
PeLu
Mitglied Übernachtungsnetzwerk
abwesend abwesend
Beiträge: 1.532
In Antwort auf: schorsch-adel
wer in den Kettenthreas bestimmte Fabrikate empfielt, sollte dies IMHO auch begründen. Edelstahl ist sicher nicht die beste Wahl.
Läuft seit ~13.000 km wunderbar, 6-7.000km pro Kette, wird oft naß, bisweilen dreckig, selten mit White Lightnig geschmiert (etwa alle 2.000km, bisweilen seltener). w.o. erwähnt, qietscht sie nicht. Hab dzt. keinerlei Grund auf was anderes umzusteigen (Hab mir einmal einen Schub davon bestellt um eigentlich die div. alltäglichen Familienräder zu versorgen). Die weiteren positiven Eigenschaften hab' ja schon ad nauseam berichtet.
Gruß aus Linz/Donau, PeLu
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Off-topic #354465 - 18.07.07 12:01 Re: Kette trocken fahren? [Re: PeLu]
der tourist
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 3.332
In Antwort auf: PeLu
schon ad nauseam berichtet.

Wenn ich das lese wird mir doch glatt übel!

Sigi
Nic squis was maneth!
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#354490 - 18.07.07 13:25 Re: Kette trocken fahren? [Re: Lord Helmchen]
IngmarE
Nicht registriert
In Antwort auf: Lord Helmchen
Es wird nicht jedes Schmiermittel weggepresst. Ein gutes Schmiermittel ist genau deswegen gut, weil es so hohe Drücke aushält, ohne dass der Film abreißt. Sonst könnte man sich das Schmieren von allen Ketten (außer als Rostschutz) sparen.
Natürlich kann man sich schmieren nicht sparen, das Öl fliesst ja wieder dahin zurück wo der Film riss, und nein ich sage auch nicht, dass es immer und überall der Schmierfilm reisst, und wenn er nur im Bereich des größten Druckes reisst, bringt er in den anderen Bereichen dennoch noch Schmiereigenschaften. Es geht nicht gegen Schmiermittel sondern gegen Trockenschmiermittel. Wenn die einmal weggepresst wurden kommen die nicht wieder.

Aber da muss ich halt Smolik als Autoritätsargument heranziehen ( http://www.smolik-velotech.de/technik/04kette.htm ): "Bei dem Abwinkeln der Kettenglieder unter voller Tretlast steht der Schmierfilm unter sehr hohem Druck (bis über 1.000 N/mm an den Bolzenkanten). Es genügt ein winziges Staubkörnchen, der Film ist durchtrennt und Metall schleift auf Metall. Darum haben sich Fließfette und Fließöle als Kettenschmiermittel bewährt. Sie fließen relativ schnell nach und kitten auf diese Weise den gerissenen Schmierfilm."

Das ist bei Trockenschmiermitteln nicht möglich, die Arbeit die Rohloff-Tests zu suchen mach ich mir jetzt aber nicht, ich denke ihr seid jetzt an der Reihe seriöse Quellen für eure Behauptungen zu liefern.
An einer Fahrradkette herrschen durch die Dimensionen auch viel höhere Flächenpressungen als bei den allermeisten anderen technischen Gerätschaften, ein Gabelstaplerfahrer kann mir dementsprechend über Belastungen an Fahrradketten recht wenig sagen.

Gruß, Ingmar - der keine Ahnung hat, ob das eigener Text-Zitat-Verhältnis so ok ist
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#354492 - 18.07.07 13:40 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
slowbeat
Nicht registriert
gehts noch?
wieso muß ich deine eigenwillige argumentation durch irgendwelche quellenzitate widerlegen?

ich bezog mich lediglich auf meine berufspraxis, in der ich unter anderem auch mit trockenschmierstoffen und gleitlacken zu tun bekam. außerdem gibt es schmierstoffe, die feststoffe enthalten, die im falle des reißens des schmierfilms für verbesserte notlaufeigenschaften sorgen. wenn das im industiellen maßstab unter härtesten belastungen funktioniert wird es auch am rad funktionieren.

wie wärs wenn du die angesprochenen trockenschmierprodukte erstmal testest bevor du etwas darüber schreibst?
"das kann ja gar nicht..." ist der spruch der theoretiker.
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Off-topic #354495 - 18.07.07 13:50 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
IngmarE
Nicht registriert
Zitat:
wieso muß ich deine eigenwillige argumentation durch irgendwelche quellenzitate widerlegen?
Weil du nur deine Behauptungen hast, aber nichts was sie untermauert. Aber ist mir im Endeffekt egal, der geneigte Leser wird sich schon ein Bild machen.
In Antwort auf: slowbeat
wenn das im industiellen maßstab unter härtesten belastungen funktioniert wird es auch am rad funktionieren.
Meine Argumentation nennst du eigenwillig, aber es ist ja nicht nur meine, sondern auch die von Smolik, der sich mit Fahrrädern vermutlich noch besser auskennt als du mit deinen Anlagen. Ausser dass du sagst "es ist so weil ich das weiß, weil ich mich auskenne" kommt von dir keine Argumente. Und nochmal: an einer Fahrradkette herrschen Bedingungen die die meisten industriellen Situationen von der Belastung weit übertreffen. Deine Berufserfahrung nützt hier nichts.

Gruß, Ingmar - ist alles gesagt von meiner Seite, für mich also EOD
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Off-topic #354498 - 18.07.07 13:57 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
slowbeat
Nicht registriert
hm, klar. in der kette herrschen abartigste belastungen. in stanz- und biegewekzeugen (wo reibung, abrieb und wärme galore entsteht), die alle 5000-10000 hub mal geschmiert werden aber nicht.

ich sag nur: klickmich

ich bin raus.
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#354503 - 18.07.07 14:05 Re: Kette trocken fahren? [Re: Peter2]
Peter2
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 888
Da ich nicht genau weiss wenn von euch ich mich anzureden trauen soll, rede ich mich selber an
Waere aber nett wenn jemand anderes antwortet
zwinker

Geht es bei dieser geschmiert oder nicht Diskussion um das aussere der Kette, also Kette auf Zahnkranz ohne Schmiermittel=> grosse Reibung, schnelle kaputt.
oder um das innere der Gelenke der Kette?
Draussen, also zwischen Kette und Zahnraeder hat meiner ansicht ja sowieso Oel nichts verloren, da sofort alles verschmutzt.
Sofern also durch das nicht Schmieren nicht auch die Ritzel staerker verschleissen, fahre ich ruhigen Gewissens so weiter, wie ich es mir seit neuester Kette angewoehnt habe.

fragende Gruesse
Peter
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Off-topic #354505 - 18.07.07 14:08 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
IngmarE
Nicht registriert
In Antwort auf: slowbeat

hm, klar. in der kette herrschen abartigste belastungen. in stanz- und biegewekzeugen (wo reibung, abrieb und wärme galore entsteht), die alle 5000-10000 hub mal geschmiert werden aber nicht.
Da herrschen bei weiten nicht so hohe Flächenpressungen. Und man hat bei feststehenden Maschinen kein Gewichts- und Leistungsproblem (bei MEnschen ist die Leistung begrenzt, bei Maschinen brauchts halt einen etwas größeren Motor um die schwereren Teile zu bewegen), man kann also die kraftübertragenden Teile entsprechend größer dimensionieren, damit die Flächenpressungen klein bleiben. Was im Sinne des Verschleisses nur vernünftig ist. Eine Fahrradkette ist sehr viel leichter gewechselt, eine Maschine nicht so schnell auseinander- und wieder zusammengebaut.
Zitat:

ich sag nur: klickmich
Die Frage ist, was du damit sagen willst? Der Beitrag sagt nur aus, dass ich der Meinung bin, dass die werksseitige Schmierung sehr lange hält.

@Peter2: Es geht um die innere Reibung der Kette, die Rollen dürften auf den Zähnen so gut wie gar nicht reiben, weil sie in Relation zum Zahn stillstehen müssten.

Gruß, Ingmar
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#354571 - 18.07.07 17:00 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.473
Zitat:
Aber eine trockene Kette rostet wiederum sehr schnell....
...was das geringere Problem ist. Bevor eine Kette so weit verrostet ist, daß sie die anderen Antriebspartner schädigt, ist sie längst überlängt. Eine ungeölte Kette zieht zumindest weniger Sand an, der der größte Feind jeglichen ungekapselten Getriebes ist, das er gnadenlos zerbröselt.

Nach einer 10tägigen Fahrt an der Ostsee entlang waren bei mir Kette, Ritzel und mittleres Kettenblatt so gut wie hin. Ich würde auf Sandboden daher zu Leihfahrrädern oder gebrauchten Antriebsteilen raten, die man hinterher entsorgt.

Gegen eine Edelstahlkette spricht die geringere Zugfestigkeit des Materials. Für winterliche Matschfahrten mag sie wegen der Salzresistenz jedoch eine Überlegung wert sein.

BTW die Frage an die Fachleute: ist Edelstahl denn nicht auch weicher ?
Markus

Geändert von schorsch-adel (18.07.07 17:02)
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#354618 - 18.07.07 19:20 Re: Kette trocken fahren? [Re: ]
JensD
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend abwesend
Beiträge: 2.546
Hallo Ingmar,
In Antwort auf: Ingmar E.

Und nochmal: an einer Fahrradkette herrschen Bedingungen die die meisten industriellen Situationen von der Belastung weit übertreffen. Deine Berufserfahrung nützt hier nichts.

hier dürftest Du irren. Die meisten industriellen Situationen übertreffen die Bedingungen wirklich, aber nie und nimmer die Situation in Schneidwerkzeugen. Die Verhältnisse dort sind wirklich abartig und es wird deshalb ständig mit neuester Verschleissverhinderungstechnologie experimentiert.
Eine davon ist z.B. die Beschichtung der Schneiden im Vakuum mit superharten Dünnschichten. Damit wird auch die Standzeit von Dreh- und Fräswerkzeugen erheblich gesteigert- alles Bedingungen die deutlich schlimmer als Radelketten im Sand sind.
Irgend sone Beschichtung habe ich im Verdacht für die erstaunlichen Notlaufeigenschaften von z.B. Campa und Rohloffketten verantwortlich zu sein.
Eine andere Variante wäre z.B. Teflon als Notschmierstoff. Auch Du fährst Deine Ketten ja praktisch trocken (nach spätestens 1000km dürfte vom Originalöl nun wirklich nichts mehr übriggeblieben sein).
Auf jeden Fall quitscht Stahl auf Stahl trocken- und einzelne Ketten quitschen eben eigenartigerweise auch nach grossen Strecken nicht, also sollte irgendwas trotzdem noch schmieren.

Achja, Edelstahl ist meist recht weich. Stimmt aber auch nur halb- es gibt durchaus beachtlich harten Edelstahl und der ganz weiche wiederum (austenitischer) neigt extrem zur Kaltverfestigung beim Umformen und ist dadurch doch wieder ziemlich Verschleissfest (deshalb sind die Bohrer immer so schön schnell stumpf beim VA-Bohren schmunzel ).

Schwieriges Thema also, kannste glauben.

Grüsse von
Jens.
Permanente Fahrradelektrik: www.forumslader.de
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#354636 - 18.07.07 19:55 Re: Kette trocken fahren? [Re: JensD]
schorsch-adel
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 6.473
Zitat:
Edelstahl ist meist recht weich
somit wären Edelstahlketten absoluter Schwachsinn.

Bevor sie auch nur ans Rosten denken können, haben sie mangels jeglicher Qualitäten längst Ritzel samt Kettenblätter ruiniert. Glänzen aber weiter munter vor sich hin.
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#354668 - 18.07.07 21:08 Re: Kette trocken fahren? [Re: schorsch-adel]
dogfish
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 9.434
Nicht meckern, sondern selber ausprobieren!

Gibts aber nicht für 5 Ocken... schmunzel


Gruß Mario
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#355286 - 20.07.07 19:11 Re: Kette trocken fahren? [Re: Radlfreak]
HyS
Mitglied
abwesend abwesend
Beiträge: 14.163
Zitat:
Bevor es nach Island geht, zieh ich ne neue Kette auf, und die ist vom Werk aus mit klebrigen Öl geschmiert, die den Sand nur so anzieht
Wie mache ich es am besten, um die Kette möglichst nicht zu sehr zu verschleissen?


Ich öle meine Kette immer, am besten mit richtig gutem Öl wie z.B. Oil of Rohloff. Als Kettenhersteller wird der wissen, was der Kette am besten dient. (war auch vor ein paar Jahren mal Testsieger im Tour-Magazin).

An die nun viel besprochene trockene Kette glaube ich nicht, weil folgendes in der Diskussion übersehen wird:
Der Staub, der außen an der Kette sichtbar kleben bleibt, verschleißt die Kette nicht.
Dort wo der Verschleiß stattfindet, ist auch bei der trockenen Kette noch etwas Öl, so das dort feinster Sand ebenso kleben bleibt und dann bei ausbleibender Ölung den Verschleiß forciert.
Somit bleibt nur, die Kette ordentlich zu ölen. Bei Rohloff gibt es sogar ein System, bei dem die Ölflasche mit am Rad ist um dauernd zu schmieren.
Lubmatic
*****************
Freundliche Grüße
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