Hallo,

wie oft sollte man denn eigentlich ein Laufrad zentrieren? Ich war bisher der Meinung, dass es ok ist solange es keinen Schlag hat.
Jetzt habe ich neulich auf einer Seite mit Radreiseberichten gelesen, dass derjenige alle 800 Km seine Räder zentriert. Das erscheint mir aber doch reichlich übertrieben.
Ich habe meine Speichen befingert, mir fehlt aber die Erfahrung um zu sagen ob die Spannung ok ist. Die Räder laufen für mein Empfinden rund. (ca. 4500 Km seit dem letzten zentrieren)

Gruß
Holger

Laufräder werden nur bei Bedarf zentriert.
Für den Schnelltest:
Einen Gegenstand (Schraubenzieher ect.) fest an den Rahme drücken, so dass die Spitze nur minimal von der Felge entfernt ist. Laufrad drehen und Abstand kontrollieren.
Wenn das Rad keinen Schlag hat wird auch nicht zentriert.

Jemand der alle 800 km nachzentrieren muss, hat leider schlechte Laufräder.

Gruss

Zentrieren muß man nur bei Bedarf.

Wichtiger ist es aber regelmäßig die Spannung zu kontrollieren. Wenn die Spannung nachläßt muß nachgespannt und dann nätürlich auch neu zentriert werden.

Zur Spannungskontrolle nach Gefühl hilft natürlich nur Erfahrung. Am besten mal ein korrekt gespanntes Rad "fühlen" und dann diesen gefühlten Wert abspeichern.

Fakt ist , daß wenn das Nachspannen nicht rechtzeitig gemacht wird es ganz sicher zu Speichenbrüchen kommt insbesondere hinten wenn man mit schwerem Gepäck unterwegs ist.

Gruß aus dem Südwesten

Zur Speichenspannungskonntrolle ( SSK): noch besser als fühlen ist hören. Man zupft an den Speichen wie an einer Zitter. Ist das Rad gesund gibt es an jeder Speiche einen gleichmäßig hellen Ton. Beim asymetrischen Hinterrad darf und soll die Ritzelseite heller = strammer sein.
Und wenn man Felgenbremsen hat, dann stellt man die Bremse recht eng und guckt auf den Spalt zwischen Belag und Felge, das geht auch prima als Zentrierständer...

Zentrierte Grüße
Wolf

nach der Methode ergibt sich einen Abstandsunterschied von 1mm.
Was mich aber wirklich irritiert ist, dass ich beim Bremsen (Scheibenbremse)
das Gefühl habe dass sich das Laufrad Richtung Scheibe verwindet. Ist mir vorher nie aufgefalllen. Das Phänomen tritt aber erst bei Geschwindigkeiten > 20Km/h auf

die Scheibe sitzt auf einer Seite und baut beachtliche Kräfte auf. Und zwar nur auf der Bremsen-Seite, so ist es nicht verwunderlich, wenn sich etwas verwindet. Da sollte das Rad sehr gut eingespeicht sein und keinesfalls das Gewicht des Rades oberste Priorität besitzen.

Bei Felgenbremsen wirkt die Bremskraft symetrisch (wenn die Bremse richtig eingestellt ist) und "schont" Felge (bes. die Nippelllöcher), Speichen und Nabenflansch.

Klangprobe geht auch mit Schraubendreher: einfach gegen die Speichen schlagen. Wenn dein Gehör nicht geschädigt ist solltest du unterschiedliche Speichenspannungen an der Tonhöhe unterscheiden können. Bei "pling pling plong pling" war eine zu lasch.
Wichtig beim Nachspannen ist ein passender Speichenschlüssel, ist er zu groß wird der Nippel rund.
HS

schon klar, die Frage war eher: muß das Rad so stramm eingespeicht sein, das es sich nicht verwindet?

besser ist das
HS

...hat man mit dem Zentrieren meist keine Probleme - soweit man nicht der absolute Perfektionist ist.

Durch die Scheibenbremsen haben's Viele garnicht gelernt. Deshalb kam wahrscheinlich auch der Tipp mit der doch recht ungenauen Schraubenziehermethode.

Markus

Nicht das Laufrad verwindet sich, sondern die Gabel. Entweder Du baust eine Steifere ein oder Du gewöhnst dich dran. wenn sich eine Nabenhülse verwindet, das gab es eigentlich nur bei den alten, dünnen Hinterradnaben, reißen die Speichen auf der Antriebsseite. Eine Scheibenbremsnabe hat doch i.d.R. eine deutlich dickere Nabenhülse, durch welche sich die Zugkraft gut auf beide Seiten aufteilt.

Falk

Hallo Holger!
Ich bin jetzt über 60 000 Km in der Welt rumgefahren und habe nur einmal das hintere Rad zentrieren lassen etwa 40 000 Km. vorne ist alles noch O.K. Für Alaska wo ich eben auf meinen Heimflug warte, habe ich mir ein neues Hinterrad gekauft und nach etwa 200 Km sind mir 4 Speichen gebrochen, ich habe sie durch neue ersetzt, muste aber alle 500 Km nach spannen bei 2 500 Km gesamt Km,die ich in Alaska gefahren bin. Die alte Felge war ein billig Rad und das neue ein supper high tech Rad von Zak 2000 Holraumfelge. hätte ich nur mein altes laufrad behalten hätte ich wahrscheinlich keine Probleme bekommen. In Deutschland werde ich meinHinterrad wieder wechseln.
Wenn es richtig eingespeicht ist und gut zentriert ist, bekommst du auch keine Probleme,
Gruss Dodo.

Moin Dodo,

d.h. dein Vorderrad hat 60.000 km lang keinen Speichenschlüssel zu Gesicht bekommen?? Ich bin verwirrt

Florian

ich auch. Was es alles gibt, faszinierend.