Moin zusammen

Ich möchte gerne, während ich auf Radreise bin, ab&an Rad+Gepäck sicher deponieren, um auf nen Berg hochzulaufen oder sonst eine nicht befahrbare Gegend anzuschauen, ob nun eine kurze 3h-Wanderung, oder ein mehrtägiger Abstecher, oder auch nur um eine Stadt anzuschauen

Dazu müsste ich natürlich einen Rucksack mitnehmen und mir stellt sich die Frage, was für ein solcher da geeignet ist.
Ich habe den "Deuter Futura" 32L und einen 60L von BigPack/Lafuma.

Ersterer ist zu klein, da ich zumindest Schlafsack+Isomatte verstauen will und eventuell auch (Aussen)zelt + Kochzeugs; letzterer ist halt doch ordentlich sperrig und wiegt 2.5 kg

wahrscheinlich wird es auf einen 40-45L-Rucksack hinauslaufen mit nicht zu sperrigem Tragesystem

nimmt jemand von euch einen Rucksack auf Radreise? (welchen?)
schnallt ihr den auf den hinteren Gepäckträger? (ev. mit balligem Zeugs, wie Zelt/Schlafsack gefüllt)

Danke für Antworten

Der hier ist immer dabei, ein alrounder, eigentlich nur ein packsack mit 2 schulterschlaufen. Topteil, und günstig, es gibt auch andere hersteller mit ähnlichen säcken.
http://leichtsinnig.net/tagesrucksack-sea-to-summit-ultra-sil-dry-day-pack-getestet

Den Sea-to-summit habe ich auch und nutze ihn auf meinen Radreisen auch täglich (kleine Abstecher, Einkaufen), aber für den angefragten Zweck ist er eindeutig zu klein mit seinen ca. 20 Litern. Das fragt der TE ja auch an und findet, dass er mit seinem verfügbaren 32 Liter-Teil zuwenig Platz hat für Schlafsack, Isomatte, Kochzeug und Außenzelt.

Für sowas halte ich den JAM 2 von GoLite für geeignet (oder was ähnliches) - gutes Tragesystem ohne Rückenplatte o.ä., leicht verstaubar, sauleicht und sauteuer.
Schau dafür mal im UltraLeicht-Forum:
http://www.ultraleicht-trekking.com/forum/

lytze

Da ich ohne Zelt unterwegs bin, ist mein Rucksack auch der Ersatz für die hinteren zwei Packsäcke, der Schlafsack, soweit mitgenommen, bleibt am Rad, weil Abstecher nicht über Nacht erfolgen, zur Not könnte man ihn aber an den Rucksack schnallen. Da dieser Rucksack normal schwer und klobig ist, kommt er für Dich nicht in Frage (ist das nachgebaute "Zorrocarry" von stuntzi).

Wenn ich aber leicht und groß lese, fallen mir spontan die Gleitschirmflieger Rucksäcke ein. Ich kenne mich mit denen zwar nicht aus, habe nur hin und wieder Flieger damit gesehen, aber Du könntest Dich auch mal in dieser Ecke umschauen. Klar ist nur, leicht und damit rudimentäres Tragesystem trägt sich umbequemer, am besten noch relativ gut gefüllt, dh Du solltest ihn so groß wie nötig, aber eben auch nicht zu groß wählen. Evtl alles mitnehmen zum Kauf und reinpacken, dann hast gleich das echte Tragegefühl.

ciao Christian

Moin,

wie wäre es mit dem Ortlieb X-Plorer (Link zu Globi).

Gibts in zwei Größen (35l und 59l) und ist ein Packsack mit Tragegurten dran. Ich nutze den als Rolle bei Radtouren und zu Fuß dann als Rucksack.
Durch die Rollung der Öffnung ist das Volumen flexibel einstellbar. Habe ich viel dabei, ist er groß, habe ich wenig dabei, ist er klein.
Dazu ist der Packsack von sich aus wasserdicht.

Ich liebe dieses Teil und nutze es seit... hmmm... 5 oder 6 Jahren täglich?

Viele Grüße, Richard.

Hab schon seit Jahren einen Deuter Guide 45+ mit auf Reisen, der mir den hinteren Packsack ersetzt und somit Zelt, Isomatte und (wenn in den Taschen sonst kein Platz mehr ist) Schlafsack aufnimmt.

Gedanke war der gleiche wie bei dir - hab ich unterwegs Lust, eine kleine Trekkingtour zu starten, so kann ich schnell umsatteln. Auch hab ich die vielen Ösen und Schlaufen am Rucksack ganz gerne, um irgendwelche Sachen für den kurzen Transport ranzuhängen.

Den Hüftgurt und das Innengestänge mach ich bei Radtouren ab (Gewicht und besser auf Gepäckträger platzierbar), festgespannt wird der Rucksack mit zwei Spannriemen (einmal längs, einmal quer - hält bombenfest), Regen lass ich an den Rucksack ran (sonst könnte man auch eine große Mülltüte drüberziehen).

Auch wenn der Rucksack erstmal recht teuer wirkt - ist auch zum klassischen Bergsteigen oder Reisen ein super Rucksack.

Hallo,
bei meiner letzten Reise durch Neuseeland hatte ich ähnliches vor und dachte, ein 38L Rucksack reicht dafür. Als ich dann aber einen kleinen Schlafsack und ein kleines Zelt im Rucksack hatte war aber schon fast Schluss mit Gepäck. Kocher, Vorräte, Wechselklamotten und Regensachen haben dann nicht mehr wirklich gepasst. Von der Technik oder Hygenie fang ich gar nicht erst an. Der Rucksack hat von der Höhe gerade so quer auf den Gepäckträger gepasst, daher wollte ich auch keinen größeren nehmen und hab mich dann auf Tagestouren und evtl. Hüttentouren beschränkt. Aus den Hüttentouren ist dann aus Zeit- und Kostengründen nichts geworden. Wenn du einen 60L-Rucksack hast, packe doch einfach mal den Kram rein und schau nach, ob noch 1/3 leer ist, wenn alles drin ist. Dann weißt du am ehesten, ob 40L reichen oder nicht. Meiner Erfahrung nach langen die 40L nicht für Mehrtagestouren mit Zelt und Selbstversorgung.

Also mit meinem 45+10 Liter Rucksack hab ich auch schon 5-tägige Zeltdurchquerungen inkl. Kocher und Verpflegung für die Tage unternommen. Zelt und Isomatte waren allerdings außen am Rucksack.

Und von der Breite passt er perfekt über beide Packtaschen.


Einen 60-Liter Rucksack hab ich auch noch zuhause rumliegen. Der wäre mir deutlich zu groß/breit/schwer, um ihn ständig quer auf dem Gepäckträger zu haben.

hallo Richard

Sowas ähnliches hab ich auch schon in Erwägung gezogen (gibt ja mehrere Hersteller, die "Packsack mit Tragriemen" haben), wäre einfach und robust, in andere tasche stopfbar, grössenverstellbar

aber, was ich mich frage: ist das wirklich bequem (sack direkt auf rücken) und sicher (seitliches spiel), um damit stundenlang mit gepäck, auch in den bergen, rumzulaufen, oder eher für an- + abreise gedacht?

was hast du damit für erfahrungen gemacht?


dank und liebe Grüsse
Wulfram

Hi Wulfram,



Mit dem Teil mache ich quasi alles. Einkaufen gehen (riesiges Volumen), verreisen (riesige Reisetasche und einfach transportierbar - auf dem Rücken), Fahrradtouren und Wanderungen.
Der riesige Vorteil ist die immer vorhandene Wasserdichtigkeit (also wie bei Fahrradtaschen halt - tauchen gehen geht nicht ).

Zu Deiner Frage:
ich persönlich empfinde diese Art von Rucksack angenehmer als aufwändige Tragesysteme. Vielleicht hatte ich die nie richtig eingestellt, aber gerade dadurch, dass sich der Rucksack direkt am Rücken befindet und sich anpasst, steigte meiner Meinung nach der Tragekomfort.
Die Tragegurte rutschen gerne nach Außen, weswegen ich sie mit einem zusätzlichen Riemen vor der Brust zusammen ziehe (wie die "richtigen" Rucksäcke auch).

Dadurch dass sich das wasserdichte Material direkt auf dem Rücken befindet, ist die Belüftung desselben natürlich nahezu nicht vorhanden. Man schwitzt stark.
Da ich persönlich sowieso bei jeder kleinen Anstrengung schwitze wie Sau ist mir das völlig egal.

Ich habe damit mehrtägige Wanderungen mit viel und schwerer Ausrüstung gemacht und will mit keinem anderen Rucksack tauschen.

Ein Nachteil noch: das Ding ist ja simpel. Nur eine Öffnung, keine Ösen usw. Man schmeißt also alles hinein. Und das, was Du suchst befindet sich erfahrungsgemäß nie dort, wo Du blind hintastest. Also kleine Sachen da drin zu suchen ohne den Inhalt teilweise auszuräumen, ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Allerdings: ich habe immer eine große Gürteltasche dabei. Da landet alles drin, was ich unterwegs brauche und der Rucksack wird nur bei Pausen geöffnet.

Zusammenfassung
Vorteile:
- von Haus aus wasserdicht
- riesiges Volumen
- flexibles Volumen
- flexible Einsatzmöglichkeiten (Rolle auf Radl, Mopped, Rucksack am Mann)
- einfach, kein Geraffels, keine zigtausend Gurte und Kram
- trägt sich subjektiv besser als "echte" Rucksäcke
- unverwüstlich
- Ortlieb-Service: mir ist mal der Gurt gerissen, weil ich ihn unbemerkt um einen Gegenstand gewickelt hatte - beim Aufheben des Rucksacks mit Schwung riss er. Eingeschickt zu Ortlieb, eine Woche später kostenfrei repariert. Die haben mir zusätzlich kostenlos alle Gurtaufhängungen nochmals vernäht

Nachteile:
- liegt direkt auf dem Rücken: keine Belüftung
- wer sucht, der sucht: Kleinteile nur mit Tasten finden ist schwer
- ohne Brustgurt unbequem, den kann man aber selber dran machen

Wie gesagt, seit Jahren bei mir im Einsatz und ich gebe ihn nicht mehr her ;o)

Und noch ein Vorteil: man wird immer wieder erkannt. So rot, so eigenartig scheinbar, dass man immer wieder angesprochen wird ;o)

Viele Grüße, Richard.

Eventuell kannst du den Rücken mit diesem Material tunen, damit man nicht so schwitzt:
http://www.extremtextil.de/catalog/3D-Netzgewebe-9mm-elastisch-570g-qm-Kleinmenge::1511.html

Alternative ist noch Hiko Trek
http://www.arts-outdoors.de/Shop/product...k-Rucksack.html

Hallo,
bedenke auch das Eigengewicht des Rucksacks. Ich staune in den Outdoorgeschäften immer wieder was die Dinger wiegen. Die Gewichtsangaben bei Globi sprechen Bände.
Jakob

Daher auch mein Tipp bzgl der Gleitschirm-Rucksäcke, wenn man nicht so viel Robustheit und bestes Tragesystem benötigt aber viel Volumen braucht.
Christian

Ist halt die Frage, ob Du auf mehrtägigen Abstechern auch eine komplette Übernachtungsausrüstung (Zelt, Isomatte, Schlafsack, vlt. sogar Kochgarnitur?) mitschleppen wirst oder nicht. Das macht einen extremen Unterschied und falls ja, dann wird es ein ebensoextremer und wahrscheinl. nicht zufriedenstellender Kompromiss werden, wenn der Rucksack sowohl für solche Mehrtagestouren mit kompletter Campingausrüstung als auch für kurze Stadtbesichtigungen eingesetzt werden soll. Evtl. würde ich dann gleich zwei Rucksäcke mitnehmen. Für Stadttouren reicht ja ein Ultraleichtdaypack mit spartanischem Minimaltragesystem, der nur wenige hundert Gramm wiegt. Selbst einen billigen 08/15-Daypack findet man problemlos mit knapp 400g. Mehrtagestouren verlangen nach einem soliden Tragesystem, das sein Gewicht hat, andernfalls versaust Du Dir solche Wandertouren. Ich würde (immer unter der Vorausetzung einer kompletten Campingausrüstung) von einem Rucksackgewicht von 1,5kg ausgehen. Rucksäcke mir abnehmbarem Hüftgurt, wie der von gaudimax vorgeschlagene (leider schon recht schwere) Deuter Guide sind für Radtransport natürlich ideal. Bei Modellen mit abnehmbarem Hüftgurt handelt es sich i.d. Regel um Kletter- bzw. Hochtourenrucksäcke. Allerdings sind die oft auch ein bißchen schwerer als andere, da auf Robustheit ausgelegt.
Beschreib doch mal, was für Mehrtagestouren es sein sollen, also ob mit kompletter Campingausrüstung oder nicht und was für Strecken Du zu Fuß voraussichtl. zurücklegen wirst.

Relativ leicht und trotzdem noch ein richtiger Rucksack ist z.B. der Osprey Exos. Die Idee eines Packsack-Rucksacks finde ich von Exped gut gelöst: z.B. mit dem Mountain Lite oder dem Cloudburst. Der StS-UL-Rucksack hat bei mir leider nicht lange gehalten.

Soo, hab meinen Rucksack gefunden
danke für die Hinweise von euch

schlussendlich ist es der "Exped, Mountain Pro" mit 50 L geworden, den zwar hier keiner genannt hat aber möglicherweise der Nachfolger vom von Radlsocke vorgeschlagenen ist?

den Deuter Guide 45 hab ich auch Testgetragen, schlussendlich hat mir der Exped aber mehr zugesagt

ist im Prinzip ein Packsack mit Schlaufen und kleinem (aber völlig ausreichenden) Hüftgurt, lässt sich zu einem flachen Viereck machen wenn leer, wenn gefüllt auf Gepäckträger ist es eine Rolle ohne viel Zeug, das noch in die Quere kommen könnte
macht einen sehr robusten Eindruck und laut Hersteller absolut wasserdicht (kein Reissverschluss am Packsack, oben Rollverschluss)
dank vieler Schlaufen auf der Seite und vorne kann man auch noch beliebig dranhängen/erweitern, obwohl der Rucksack auch so für mehrere Tage reichen sollte
bin im Geschäft 20min mit 15kg rumgelaufen und geht gut (aber auch nicht für viel mehr)

Kontra: mit 260 SFr (215 €) teuer




ein knalliges Rot ist für mich eher ein Nachteil
ich bevorzuge meine Ausrüstung in grün/schwarz/grau/braun, möglichst unauffällig halt^^