Für eine längere Radtour, werde sowohl in sehr heißen als auch relativ kalten Gegenden (-10) sein. Was würdet ihr empfehlen?

Was ich bisher in Erfahrung gebracht habe:
TNF Westwind 2
+ Kochen angeblich gut möglich in der Apsis
- Sammelt laut Erfahrungsberichten gerne Kondenswasser (ich habe einen Daunensack)

Wechsel Aurora 2
+ Gut belüftbar(?), da 2 Eingänge
- Kleine Apsiden, evt. zum Kochen ungeeignet?

Beide kosten (im Angebot) unter 300€, was für mich gerade noch akzeptabel ist.

Hallo dhomas,

die besten Erfahrungen, was gute Belüftbarkeit (und entsprechend wenig Kondenswasser betrifft) hab ich bisher mit einem Mark III long-Zelt von Vaude gemacht und entsprechend vor kurzem das Terraquadro bestellt (basiert auf dem Mark II). Leider ist es nicht ganz leicht, bzw. die Leichtgewichtsversion Mark II Light lasst sich ihre 1kg Gewichtsersparnis mit (mir zu teuren) zwei Hunnies entlöhnen (für ein kg Gewichtsersparnis am Rad geben manche weit mehr aus ).
Footprint hab ich nur noch für die Long-Version bekommen, da steht demnächst mal Umnähen an.

Kochen würde ich im Zelt nur, wenn es sich nicht unbedingt vermeiden lässt, (z.B. bei Starkregen). Dann kannst du das Wechsel aber sicher vergessen, die Absiden scheinen mir wirklich zu klein und bei Regen stellst du diese Regensammelsegel vor den Eingängen sicher auch nicht auf (für mich die unpraktischste Sache, die man je an Zelteingängen erfunden hat).
-10°C? Da musst du wohl auch Benzin statt Gas verheizen!? Das würde ich mir im Zelt erst recht überlegen, die Dinger sind nicht so "steril" wie Gaskocher...

Richtig, werde einen Benzinkocher haben. Bei dem TNF kann man ja die Apsis schräg an 2 Seiten aufmachen... würde halt dann die Seite abseits vom Wind aufmachen und dann müsste es doch gehen oder? Auch wenn kein Wind kommt noch so schräg drunter... vermute mal man muss ein wenig auf Schräglage achten bzw. eine kleine Rinne um die Apsis ziehen damit man dabei nicht unter Wasser steht.
Zumindest das Anheizen würde ich auf alle Fälle unter freiem Himmel versuchen(Stichflamme wenn man nicht aufpasst).
Oder ist das völliger Blödsinn und ich kann das Kochen bei Regen eh vergessen? Insgesamt ist es ja eher als Notlösung gedacht.

Ich hatte/ habe das Westwind. Für zwei Leute ist es ein schönes, breites Zelt mit intelligentem zweiteiligem Eingang, auch meine Frau war zufrieden. Nach mehr als zehn Jahren wurde leider der Boden undicht.

Da sollen ruhig mal die "Im-Zelt"-Kocher antworten, ich hab das wie gesagt bisher erst einmal gemacht. Da war ein derartiger Gewitterguss, dass selbst ein Öffnen der Belüftung der Apsis des Mark III kaum möglich war.

Das TNF ist ein Tunnelzelt, dieses baut man sinnvoller Weise in Windrichtung auf, nicht senkrecht dazu (soviel zur windzu/abgewandten Seite). Die Windrichtung kann sich aber auch ändern, das ist nicht ungewöhnlich

Letztlich gilt "Versuch macht gluch", beim Wechsel unke ich mal, dass du nicht weit kommen wirst, beim TNF sollte es gehen. Neben der enormen Brandgefahr im Zelt, besteht (zumindest theoretisch) immer auch die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung, der Ruß von nem Benziner ist auch nicht grade die Wucht, eine sehr gute Belüftung sollte schon da sein. Wenn das TNF zu Kondens neigt, ist diese da zumindest suboptimal...

Hm, also ich habe ja einen Multifuelkocher und falls möglich würde ich Petroleum verwenden.

Es geht eigentlich nur um den Extremfall
a) in einer Gegend wo man nur Benzin bekommt
b) es über 0°C hat
c) es seit Tagen regnet und auch keine Übernachtungsmöglichkeit gibt, und am x. Tag man gerne etwas warmes hätte
d) überhaupt keine Unterstellmöglichkeit draußen zum Kochen da ist

Was dann?

Würd ich drinnen sitzen und draussen Kochen. Benzin wär mir zu heikel, Mit Gas gehts.

Detlef

Ja aber da regnet es mir doch den Kocher zusammen. Außer eben man kann den irgendwie schräg unter die einseitig geöffnete Apsis stellen.

Und außerdem: welches von den 2 Zelten ist jetzt besser?

Das hängt wohl von der Regenintensivität ab. Bei leichtem Regen hatte ich mit dem Gaskocher noch nie Probleme, außerden steht ja der Topf über der Flamme. Mit Benzinern hab ich keine Erfahrung.

Besser ist relativ, musst eben entscheiden was dir wichtiger ist. In meinen Augen ist das Zelt mit der großen Apside geeigneter, ich halte allerdings das Terraquadro für die noch bessere Wahl. Ist alldings als 2seasons deklariert (welche Kriterien dies beeinflussen, weiß ich nicht. Die Belüftung ist nicht wirklich schneesturmsicher und unten hat es keine Snowflaps - wie hilfreich die sind, hab ich nicht ausprobiert) und relativ schwer.

Das Terraquattro gefällt mir auch sehr gut, aber ist mir schon ein bisschen zu schwer. Ich bin schließlich alleine.

Beimvorheizen it win großes Risiko des Zeltabfackelns gegeben. Ich würde immer das Zelt mit dem Größten Inneraum incl Apsiden wählen.

Außerdem ist Ruß im Zelt wirklich mist.

Stell dir mal vor Du mußt 1 - 2 Tage Schlechtwetter abwarten, da bekäm ich nen Koller.

Gruß
Detlef

Dann schau lieber noch mal, da gibt es sicher kleinere (und leichtere) Zelte, die geeigneter scheinen. Zumindest eines deiner Zelte wog auch 3,5 kg, das wäre mir als 1-Personen-Zelt zu schwer! Bekannte sind von den MSR Hubba Hubba ganz begeistert (nutzen es als 2-Personenzelt), ist sehr leicht, die Wintertauglichkeit kann ich schlecht einschätzen.
Andere 2-Personenzeltalternativen wären z.B. sowas, sowas oder sowas. Da du über den Apsiden die "Decke öffnen" kannst, sollte das "drin-sitzen-draußen-kochen" damit ganz gut funktionieren.

Bezüglich Kochen und Zelt: Die Situation, dass es in Strömen regnet, man keine Möglichkeit eines gewissen Regenschutzes (Baum?) findet und man aber auf eine warme Mahlzeit angewiesen ist, ist relativ selten. Willst du dennoch darauf vorbereitet sein, würde ich mir überlegen, eventuell doch einen Gaskocher oder Multifuel- (den du auch mit Gas betreiben kannst) Kocher mitzunehmen. Klar funktioniert das nicht, wenn es eisekalt ist, transportierst du das Gas aber körpernah, oder lagerst es im Schlafsack, sollte es gehen.
Von den Benzinern hab ich ehrlich gesagt wenig Ahnung, aber in einem engen 1-Personen-Zelt bin ich sehr skeptisch.

Dann gibts halt nur was kaltes zwischen die Kiemen - mensch, du kannst nicht gegen alles gewappnet sein! Kenne beide nicht, Tunnel waere nicht unbedingt meine erste Wahl ...

Jou, dachte mir schon dass es darauf hinausläuft

Ich will nicht fies klingen, aber ich hab das Gefühl, dass keiner hier mit nem Benzinkocher gekocht hat!
Mein Senf:
Beim Kochen im Zelt mit Bezin gilt: Draußen vorheizen, da es dort zu Stichflammen kommen kann. Wenn der erstmal sauber brennt, egal. Es wird keiner einen Erstickungstot erleiden, denn 1. ist das Zelt nicht luftdicht verschlossen, 2. kocht man nicht über mehrere Stunden und 3. könnte man die Lüfter voll aufmachen
Grundsätzlich empfehle ich aber den Kocher vor dem Zelt stehen zu haben und in der Apsis zu hocken. Der Kocher geht zu 98% nicht aus, da über der Flamme das Kochgeschirr steht und deshalbt kein Regen ran kommt. Wenn es einen so gewaltigen Wolkenbruch gibt, dass das alles nicht geht: Warten, so schnell verhungert man nicht

Und wenn der Kocher einigermaßen gewartet ist und nicht unbedingt Diesel verbrannt wird ist das mit Ruß auch nur ne Geschichte! Ich koche seit 15 Jahren bei schlechtem Wetter oder auf Wintertour im Zelt, mit Ruß hatte ich noch nie was zu tun bzw. nie Probleme. Hängt aber natürlich vom Kocher/Brennstoff ab

Bei den Zelten hat das Wechsel den Vorteil, dass das Gestände am AZ läuft - oder hat TNF das beim Westwind geändert?

So wie ich das sehen, läuft das Gestänge bei beiden Zelten in Kanälen am Außenzelt. Insoweit gibts da keinen Unterschied. In dem Punkt haben sie einen Vorteil gegenüber z.B. dem Hubba Hubba, da kommt das Außenzelt nachher drüber. Wenns richtig regnet, ist das Innenzelt nass.
(andererseits kann man im Sommer das Hubba Hubba ohne Außenzelt aufbauen).

Jepp, stimmt, hab grad bei Globi auf der Seite geschaut. TNF hat das Westwind geändert, war früher ein inner first. Da tun sie sich also nix.

Finde ich ausserhalb des "eternal summers" echt ein wichtiges Feature.

Das HH halte ich nicht für so wetterfest wie das Westwind, von daher würde ich die beiden nicht unbedingt vergleichen wollen. Beim HH kann man auch zuerst das AZ aufbauen wenn man z.B. die Bodenplane verwendet.
Beim Westwind kann man auch nur das Innenzelt aufbauen, ist allerdings etwas Bastelarbeit. Hilleberg bietet z.B. für seine Innenzelte extra Stangenhalter an, man kann sich diese Teil auch selber aus Filmdöschen und etwas Schnur basteln, sieht dann aufgebaut ungefähr so aus (runterscrollen).

Moin,

ich suche gerade ein neues 'Kinderzimmer' und bin dabei über das Aurora 2 TL gestolpert und danach auf diesen Faden gestoßen. Im Netz gibt es zu diesem Zelt ja bisher wenig Erfahrungsberichte. Hat hier jemand mittlerweile zu diesem Zelt neue Erkenntnisse?

LG Christian