29477 Mitglieder
98342 Themen
1546571 Beiträge
In den letzten 12 Monaten waren 2196 Mitglieder aktiv. Die bislang meiste Aktivität war am 02.02.24 17:09
mit 5102
Besuchern gleichzeitig.
mehr...
|
|
#770978 - 11.11.11 15:42
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.189
|
[ ... ] Ich kann die Darstellung von "Kettenraucher" insofern teilen, als das ich glaube, das kleinere Räder nach dem Kreiselprinzip ein höheres Aufrechtmoment erzeugen und deshalb ein sichereres Fahrgefühl bei geringer Geschwindigkeit. Sorry, dass ich dir schon wieder widersprechen muss. Das Ganze kann man auch wieder mit einem kleinen Gedankenexperiment klären, das Du aber auch leicht in der Realität nachvollziehen kannst. Nimm einen kleinen Spielzeugkreisel, versetze ihn in Drehung, und dann tipp mal die Achse oben an, um ihn abzulenken. Dann nimmst Du das Vorderrad deines Fahrrades (darf ruhig ein 26"-Rad sein, ein 28"-Rad ist aber besser ), hältst es mit beiden Händen an der Nabe fest, und lässt es von jemand in Drehung versetzen. Darf ruhig langsam sein. Dann versuchst Du, die Achse/Nabe mit einer Hand aus ihrer Lage zu bringen. Bei welchem der beiden Kreisel-Systeme (auch das Rad ist physikalisch ein Kreisel) benötigst Du mehr Kraft, um es auszulenken? Richtig, bei dem Vorderrad, da es ein viel größeres Trägheitsmoment hat. Lässt sich mit Hilfe der Eulerschen Gleichungen auch (relativ leicht) ausrechnen. Folge in der Fahrradwelt: je kleiner die Laufräder, desto kippeliger ist das Ganze. Leicht zu beobachten bei Kinderfahrrädern. Dass die so rumeiern liegt nicht nur daran, dass kleine Kinder noch nicht so gut Fahrrad fahren können, sondern eben (vor allen Dingen) daran, dass das Trägheitsmoment der Kreisel (i.e. Laufräder) bei Kinderrädern viel kleiner ist. Das gleiche gilt natürlich auch für den Vergleich 26"- und 28"-Laufräder. Ein gleich schnelles 622 fühlt sich immer "näher am Umkippen" an als ein 559. Dieser Effekt wird durch breitere Reifen, die ein 559 wohl durchschnittlich eher hat als ein 622, noch verstärkt. Wenn das stimmen würde hättest Du gerade die Fahrradwelt revolutioniert. 28er (und damit natürlich erst recht 29er) wendiger als 26er! Revolution!!! Poste diese These mal hier. Die Jungs und Mädels warten nur darauf, dass ihnen mal jemand erklärt, warum die 26er-Böcke, die sie seit Jahrzehnten fahren, völliger Quatsch sind, weil 29er viel wendiger sind! Dieser "näher am Umkippen-Eindruck" könnte das instabilere "Höhersitzen-Gefühl" beim 28er erzeugen; insbesondere mit naturgemäß schmaleren Reifen.
LG Ich weiss nicht, was Du da für einen Eindruck hast, aber physikalisch belegen lässt sich das nicht. Es sei denn, Du fährst sowas wie Autoreifen auf deinem 26er. Das ist dann natürlich so stabil, dass es auch im Stand nicht umkippt. Das liegt dann aber eher an der geraden Aufstandsfläche. Grüße, hawiro Dann tip mal einen kleineren Kreisel an und einen größeren, beide legen an ihrem Radius den gleichen Weg zurück, wobei der größere dabei dementsprechend langsamer dreht. Der kleinere wird sich schneller wieder aufrichten als der größere. Im Extremfall wird der größere Umkippen und der kleinere noch länger weiterdrehen. Deshalb kann man mit kleineren Rädern langsamer fahren, ohne umzukippen.
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#770996 - 11.11.11 16:58
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: globetrottel]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.189
|
...oder anders ausgedrückt: Ein größerer Kreisel (Rad) reagiert zwar träger gegen antippen, richtet sich aber auch träger wieder auf. Ein kleinerer Kreisel (Kinderrad) reagiert zwar leichter auf Querkräfte, richtet sich aber auch leichter wieder auf.
Deshalb - um bei deinem Beispiel zu bleiben - "hibbeln" Kinderräder auch immer so rum, fallen aber trotzdem eher selten um. Versuch mal mit einem 28er neben einem langsam fahrenden, nervösen Kinderrad herzufahren; mit den gleichen Lenkausschlägen und impulsiven Fahrtrichtungänderungen. Du würdest höchsten durch gekonnte Balance oben bleiben, aber nicht durch ähnliches Aufrichtmoment deines großen Rades.
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#770997 - 11.11.11 17:01
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: Asphaltjäger]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.588
|
Gut, ich habe jetzt viel aus den Beiträgen und Kritiken gelernt und bin - wie es sich in diesem Forum gehört - deutlich schlauer geworden. Aber ich sehe mich inzwischen noch weniger in der Lage, dem Fragesteller eine halbwegs fundierte und konkrete Antwort zu geben. Der Mann wiegt hundert Kilo, wenn ich es korrekt in Erinnerung habe. Außerdem ... mit Entschuldigung ... und ein bisserl Augenzwinkern - 28 oder 26 Zoll is doch wurschd, oder? ….. Nein, nein, das war nur subjektiv und ohne technischen Sachverstand - Ich spüre schon den Widerspruch im Forum und wäre aber trotzdem neugierig: Zu welcher Einschätzung oder Entscheidung kommt jetzt eigentlich Asphaltjäger? Kagu oder Spotlight? Feedback bitte.
|
Allen gute Fahrt und schöne Reise. |
Geändert von kettenraucher (11.11.11 17:12) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771072 - 11.11.11 21:27
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: globetrottel]
|
hawiro
Nicht registriert
|
Dann tip mal einen kleineren Kreisel an und einen größeren, beide legen an ihrem Radius den gleichen Weg zurück, wobei der größere dabei dementsprechend langsamer dreht. Der kleinere wird sich schneller wieder aufrichten als der größere. Im Extremfall wird der größere Umkippen und der kleinere noch länger weiterdrehen. Deshalb kann man mit kleineren Rädern langsamer fahren, ohne umzukippen. ...oder anders ausgedrückt: Ein größerer Kreisel (Rad) reagiert zwar träger gegen antippen, richtet sich aber auch träger wieder auf. Ein kleinerer Kreisel (Kinderrad) reagiert zwar leichter auf Querkräfte, richtet sich aber auch leichter wieder auf. Da hast Du leider ein Grundprinzip der Physik völlig vergessen: "Bei der Rotation eines starren Körpers ist die Winkelgeschwindigkeit ω im Gegensatz zur Geschwindigkeit v vom Radius unabhängig."Des weiteren gilt: "Das Kreiselreaktionsmoment (Kreiselwirkung) ist direkt proportional zur Größe des Dralls des rotierenden Sytems und der Größe des Störmoments. Der Drall ist das Vektorprodukt aus dem polaren Trägheitsmoment der drehenden Masse und ihrer Winkelgeschwindigkeit."Du siehst wahrscheinlich schon, worauf das hinausläuft: Die Winkelgeschwindigkeiten sind beim Kinderfahrrad und beim 28er gleich, die Trägheitsmomente sind aber unterschiedlich, und zwar beim 28er deutlich größer. Insgesamt gilt: "Je größer im Durchmesser und schwerer die Räder sind, desto größer sind die Kreiselmomente. Bei einem normalen Gebrauchsrad (Laufraddurchmesser 60 cm, Masse 1 kg) sind die Kreiselwirkungen etwa fünfmal so groß wie bei einem Kinderrad (30 cm; 0,4 kg)."Für das Beispiel mit dem kleinen bzw. großen Kreisel folgt daraus, dass mein Sohn schon auf der Straße liegt, wenn ich noch gemütlich rolle und mich frage, wo er denn bleibt. Deshalb - um bei deinem Beispiel zu bleiben - "hibbeln" Kinderräder auch immer so rum, fallen aber trotzdem eher selten um. Das kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Ich kann mit meinem 28er deutlich langsamer Fahren als mein Sohn mit seinem 18"-Rad. Und das liegt nicht an meinen besseren Fahrkünsten, sondern an den viel geringeren Kreiselmomenten, die an seinem Rad wirken. Deswegen kippt er viel früher um. Versuch mal mit einem 28er neben einem langsam fahrenden, nervösen Kinderrad herzufahren; mit den gleichen Lenkausschlägen und impulsiven Fahrtrichtungänderungen. Die gleichen Lenkausschläge kann ich wegen der größeren Trägheitsmomente an meinem Fahrrad gar nicht machen. Die impulsiven Fahrtrichtungsänderungen macht das Kind ja nicht, weil es ihm Spaß macht, sondern weil die Kreiselmomente eben nicht ausreichen, das Kinderfahrrad zu stabilisieren. Du würdest höchsten durch gekonnte Balance oben bleiben, aber nicht durch ähnliches Aufrichtmoment deines großen Rades. Das Gegenteil ist richtig. Du kannst das auch gerne mal nachrechnen, die Formelsammlung dazu, die sich in Wikipedia findet, ist ein guter Anfang. Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771076 - 11.11.11 21:39
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: kettenraucher]
|
hawiro
Nicht registriert
|
Also, ich wiege auch knapp hundert Kilo und bin des öfteren mit Gepäck und Junior am FollowMe auf Tour. Ich fahre schon immer 28er, und mir ist noch nie eine Speiche kaputtgegangen oder eine Felge gebrochen. Auch früher nicht, wo ich zwar ohne Junior, aber mit deutlich mehr Gepäck unterwegs war. Ich würde mich so entscheiden: - In Deutschland oder Europa und auf Straßen, Feld- oder Waldwegen würde ich auf jeden Fall ein 28er nehmen, des besseren Fahrkomforts halber. Hier in Europa sollte die Ersatzteilversorgung in Zeiten, in denen 29er MTBs immer mehr in Mode kommen, eigentlich kein Thema mehr sein.
- Wenn es irgendwo im Outback über fieseste Pisten geht, würde ich evtl. über ein 26er nachdenken, weil man 26er Laufräder noch ein kleines Bisschen stabiler bauen kann. Und auch wegen der Ersatzteilversorgung. Eine Einschränkung muss ich persönlich aber noch machen: Das 26er würde ich auch nur nehmen, wenn ich kleiner als 185 - max. 190cm wäre. Für große Fahrer taugen 26er einfach nicht, wie ich schon selber feststellen durfte. Ich persönlich würde es wahrscheinlich eher mit einem 28er/29er versuchen (z.B. 29er Hardtail mit Gepäckträgerösen oder etwas ähnlich robustes).
Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771088 - 11.11.11 22:43
Sollte ein Reiserad überhaupt noch 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 242
|
Ist vermutlich keine Überraschung, aber für Deine Beiträge 100% Außer vielleicht, dass ich das "evtl." fett drucken würde, denn es muss schon viel passieren, dass ich wegen solcher Restrisiken (die sich mit ordentlichem Laufradbau und Planung weiter marginalisieren lassen) auf den ständigen Komfort-, Sicherheits- und Geschwindigkeitsgewinn gerade auf den Strecken des Outbacks verzichten wollte. Insofern könnten wir auch jetzt umbenennen in: "Sollte ein Reiserad überhaupt noch 26 Zoll sein?" (Bahntransport und 559er Standards seit 1969 ausgenommen - Gruß an Falk)
|
Geändert von Bodoh (11.11.11 22:51) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771092 - 11.11.11 22:57
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.189
|
Aber wenn ein größeres Rad bei sehr geringer Geschwindigkeit kaum noch rollt, rollt ein kleineres Rad bei der gleichen Geschwindigkeit doch noch mehr, dreht sich also schneller.
Bei schnellerer Rotation habe ich doch auch eher die Möglichkeit, einen Fallimpuls durch Gegenlenken auszugleichen als bei geringerer Rotation, da ich doch auf dem kleineren Reifen (äußeren Radiuspunkt) bei gleicher Vorwärtsgeschwindigkeit und gleicher Wegstrecke mehr Korrekturstrecke zur Verfügung habe als auf einem Größeren.
|
Geändert von globetrottel (11.11.11 23:04) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771095 - 11.11.11 23:07
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: globetrottel]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 242
|
Lassen wir mal für einen Moment die Theorien beiseite: Worauf fährst Du sicherer: auf einem 26er/28er (hier egal), oder auf einem 20"-Faltrad? Und dann fahr mal beide Räder bei gleicher Bereifung schnell einen Berg herunter. Selbst bei Asphalt sollte es sehr deutlich werden, bei Forst- und Schotterwegen umso mehr.
|
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771096 - 11.11.11 23:16
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: globetrottel]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 25.085
|
Dann tip mal einen kleineren Kreisel an und einen größeren, beide legen an ihrem Radius den gleichen Weg zurück, wobei der größere dabei dementsprechend langsamer dreht. Der kleinere wird sich schneller wieder aufrichten als der größere. Im Extremfall wird der größere Umkippen und der kleinere noch länger weiterdrehen. Deshalb kann man mit kleineren Rädern langsamer fahren, ohne umzukippen. Das Trägheitsmoment ist es, worauf es ankommt. Ein großes Rad ist in jeder Lage, ob nun senkrecht oder schon gekippt, träger, dh, schwerer zu verändern. Ein kleines Rad kippt leichter, aber es kann eben auch leichter wieder korrigiert werden. Das bedeutet aber nicht, daß es nicht in der Summe instabiler läuft.
|
...in diesem Sinne. Andreas | |
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771104 - 12.11.11 03:53
Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: ]
|
Gewerblicher Teilnehmer
abwesend
Beiträge: 2.571
|
Moin hariwo, Du siehst wahrscheinlich schon, worauf das hinausläuft: Die Winkelgeschwindigkeiten sind beim Kinderfahrrad und beim 28er gleich, die Trägheitsmomente sind aber unterschiedlich, und zwar beim 28er deutlich größer.
Du siehst was, was ich nicht sehe. Bei gleicher Fahrgeschwindigkeit ist die Winkelgeschwindigkeit am kleinen Laufrad entsprechend höher. Wichtig ist natürlich auch noch die Höhe des Schwerpunkes über dem Boden, aber mit etwas Training lassen sich auch sehr tiefe Schwerpunkte im Gleichgewicht halten. Gruß Felix PS: Wenn Du Lust hast über den Tellerrand Deiner Physik zu schauen, dann gibt es hier, über diese Untersuchungen, noch Gelegenheit.
|
Geändert von Spreehertie (12.11.11 03:56) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771105 - 12.11.11 05:42
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.588
|
Danke hawiro für Deine eindeutige Stellungnahme. Das ist doch mal ´ne klare Empfehlung für Asphaltjäger, die auf profunder Erfahrung basiert. Vergangenen Sommer habe ich irgendwo auf einer großen Straßenkreuzung in Süddeutschland einen Italiener getroffen, der mit seinem eindrucksvoll bepackten 28er nach Norwegen unterwegs war. Wir konnten uns aufgrund der unangenehmen Verkehrssituation kaum unterhalten und haben nur kurz miteinander gesprochen: Woher? Wohin? Gute Fahrt! Sein Name war Eduardo und er warnte mich, dass Radreisen süchtig machen würde. Kennt hier jemand Eduardo? Der Typ muss oft und lange unterwegs sein. Claro, mit einem 28er !
PS: Und wie seht ihr die Lage zum Rennlenker am Reiserad? Ja, unbedingt oder nein, niemals? Fahren 28er Fans eher Rennlenker und Anhänger der 26er meist MTB-Lenker?
|
Allen gute Fahrt und schöne Reise. |
Geändert von kettenraucher (12.11.11 05:49) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771125 - 12.11.11 08:29
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: kettenraucher]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 3.923
|
Mir ist auf meiner Nordamerikadurchquerung in diesem Sommer ( mit 28er und Rennlenker natürlich!) eines aufgefallen: Amerikaner und Kanadier waren durchweg mit 28"-Rädern, Rennlenker und schmalen Reifen (oft 28mm Marathon Plus oder auch Conti Ultragator Skin)unterwegs, Europäer überwiegend mit 26"-Rädern und breiten Reifen.
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771133 - 12.11.11 08:51
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: rayno]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 642
|
Mir ist auf meiner Nordamerikadurchquerung in diesem Sommer ( mit 28er und Rennlenker natürlich!) eines aufgefallen: Amerikaner und Kanadier waren durchweg mit 28"-Rädern, Rennlenker und schmalen Reifen (oft 28mm Marathon Plus oder auch Conti Ultragator Skin)unterwegs, Europäer überwiegend mit 26"-Rädern und breiten Reifen. Hallo. Das ist mir in Kanada auch aufgefallen, ich glaube aber das hat andere Gründe, wenn versucht wird eine Empfehlung auszusprechen wird häufig gesagt: 28er für Touren innerhalb Europas und für Fernreisen eher ein 26er auf Mtb-Basis, auch hier im Forum häufig zu lesen. Was nicht heißen soll, dass es umgekehrt nicht genauso gut geht. USA bzw. Kanada ist für einen Europäer eine Fernreise und die Kanadier/US-Amerikaner fahren mehr oder weniger in vertrauten Gebiet, wie es für uns die meisten Gebiete in Europa sind. Das war die Theorie von meinem zwischenzeitlichen, schottischen Mitradler und Mir, das geht natürlich nur auf wenn die Amerikaner in Europa vermehrt auf 26er unterwegs sind. Viele Grüße Tommes
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771207 - 12.11.11 15:03
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: Spreehertie]
|
hawiro
Nicht registriert
|
[ ... ]Bei gleicher Fahrgeschwindigkeit ist die Winkelgeschwindigkeit am kleinen Laufrad entsprechend höher. [ ... ] Ist sie nicht. Du verwechselst Umdrehungen pro Minute und die Winkelgeschwindigkeit. Letztere ist vom Radius des Kreisels/Rades unabhängig und entspricht beim Fahrrad der Geschwindigkeit der Vorwärtsbewegung. Daraus erschließt sich auch leicht, warum die größeren Räder ein größeres Trägheitsmoment haben: der Großteil der Masse ist weiter aussen angeordnet. PS: Wenn Du Lust hast über den Tellerrand Deiner Physik zu schauen, Das ist nicht meine Physik. Physikalische Gesetze gelten allgemein. Es ist schon sehr lustig, dass einige hier meinen, physikalische Effekte wegdiskutieren oder als Minderheitenmeinung abtun zu können. Klar, es macht sicher viel Spaß, sich seine eigene Physik zu basteln, aber die hat dann halt nicht viel mit der Realität zu tun. Das ist mir durchaus bekannt, hat aber mit der Diskussion hier überhaupt nichts zu tun. Ich habe ja auch nie behauptet, dass das Kreiselmoment die einzige Kraft ist, die das Fahrrad stabilisiert. Ich habe nur versucht zu erklären, dass die "Meinung", 26"-Laufräder seien fahrstabiler als 28"-LR, schlicht falsch ist. Aber manche Leute wollten ja auch nicht verstehen, dass die Erde rund und nicht der Mittelpunkt der Erde ist. Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Erkenntnis aber dann doch durchgesetzt, weswegen ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben habe. Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771212 - 12.11.11 15:11
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: globetrottel]
|
hawiro
Nicht registriert
|
Aber wenn ein größeres Rad bei sehr geringer Geschwindigkeit kaum noch rollt, rollt ein kleineres Rad bei der gleichen Geschwindigkeit doch noch mehr, dreht sich also schneller. Es dreht sich zwar schneller, die Winkelgeschwindigkeit des Umfangs ist aber die gleiche. Das darf man nicht verwechseln. Bei schnellerer Rotation habe ich doch auch eher die Möglichkeit, einen Fallimpuls durch Gegenlenken auszugleichen als bei geringerer Rotation, da ich doch auf dem kleineren Reifen (äußeren Radiuspunkt) bei gleicher Vorwärtsgeschwindigkeit und gleicher Wegstrecke mehr Korrekturstrecke zur Verfügung habe als auf einem Größeren. Die Theorie musst Du mir noch mal erklären. Was ist eine Korrekturstrecke? Keine Ahnung, auf was Du hinaus willst. Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771213 - 12.11.11 15:15
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: iassu]
|
hawiro
Nicht registriert
|
[ ... ] Das Trägheitsmoment ist es, worauf es ankommt. Ein großes Rad ist in jeder Lage, ob nun senkrecht oder schon gekippt, träger, dh, schwerer zu verändern. Ein kleines Rad kippt leichter, aber es kann eben auch leichter wieder korrigiert werden. Das bedeutet aber nicht, daß es nicht in der Summe instabiler läuft. Doch, und Du hast auch gerade beschrieben, warum. "Instabil" heisst doch gerade, dass der Zustand leicht zu ändern ist. Grüße, hawiro
|
Geändert von hawiro (12.11.11 15:20) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771215 - 12.11.11 15:28
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 3.524
|
Mal eine Kleine Exkursion:
Wir haben ein Rad mit 600mm Umfang und eines mit 300mm Umfang. Mir wird an der Stelle noch jeder zustimmen das das mit 600mm Umfang größer ist. Nun rollen wir eine Strecke von 1200mm ab, das mit jedem Rad innerhalb von einer Sekunde(also haben beide die selbe Geschwindigkeit).
Das 600mm Rad braucht dafür 2 Umdrehungen(2*600mm=1200mm). Es hat also die Winkelgeschwindigkeit von 720°/s (2Umdrehungen*360°). Das 300mm Rad braucht hingegen 4 Umdrehungen(4*300mm=1200mm), demnach hat es eine Drehgeschwindigkeit von 1440°/s (4Umdrehungen*360°).
Demnach hat bei gleicher Strecke und gleicher Geschwindigkeit das Kleinere Rad eine größere Winkelgeschwindigkeit inne.
Winkelgeschwindigkeit bezieht sich nämlich gerade nicht auf dem Umfang sondern auf die Rotation, deshalb heißt sie ja auch WINKELgeschwindigkeit, sonst wäre ja auch die Einheit von Rad/s vollkommener Quatsch.
Wir können aber auch gerne mit Demokratischer Physik weitermachen.
LG Lukas
|
Mit pinkem Flecktarn kann man sich super zwischen Flamingos verstecken. |
Geändert von Auberginer (12.11.11 15:29) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771219 - 12.11.11 15:40
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: Asphaltjäger]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.588
|
Hallo Asphaltjäger,
Deine Frage "Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?" wurde nach meinem Eindruck vom Forum klar mit Nein beantwortet. Du hast Dich auf die Marke Simplon festgelegt: "das Kagu oder das Spotlight". Ich würde mal bei Simplon anfragen, welches der beiden von Dir favorisierten Räder der Hersteller Dir empfehlen würde.
E-Mail: service@simplon.com
PS: Ich hatte auch mal an den Simplon-Service ´ne Frage zum Kagu gestellt und erhielt prompt eine kompetente Antwort.
|
Allen gute Fahrt und schöne Reise. |
Geändert von kettenraucher (12.11.11 15:41) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771233 - 12.11.11 16:48
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 5.190
|
[ ... ]Bei gleicher Fahrgeschwindigkeit ist die Winkelgeschwindigkeit am kleinen Laufrad entsprechend höher. [ ... ] Ist sie nicht. Du verwechselst Umdrehungen pro Minute und die Winkelgeschwindigkeit. Wenn dich schon jemand auf einen so offensichtlichen Fehler aufmerksam macht, und du dann so verbohrt den Fehler als richtig hinstellst, disqualifizierst du dich als ernstzunehmender Schreiber. Die Winkelgeschwindigkeit ist doch gerade die Drehfrequenz (Winkel pro Zeiteinheit).
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771244 - 12.11.11 17:10
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: rayno]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 2.432
|
Mir ist auf meiner Nordamerikadurchquerung in diesem Sommer ( mit 28er und Rennlenker natürlich!) eines aufgefallen: Amerikaner und Kanadier waren durchweg mit 28"-Rädern, Rennlenker und schmalen Reifen (oft 28mm Marathon Plus oder auch Conti Ultragator Skin)unterwegs, Europäer überwiegend mit 26"-Rädern und breiten Reifen. Genau das gleiche habe ich nach meiner Californien-Tour hier auch geschrieben - die in Mitteleuropa so verbreiteten "Trekking-Bikes" (die meiner Meinunung nach nur die Nachteile von RR und MTB in einem Radtyp vereinen) sind dort völlig unbekannt. Ich habe für Reisen geeignete Räder in 26" und in 28" und halte es einfach so : Asphalt (in allen Qualitäten) oder gute Schotterpisten (wie die Gravel-Roads in NZ) 28" Reiserad mit Rennlenker (je nach Gepäckgewicht das Surly LHT oder das VN Yukon) und jeweils geeigneter Bereifung (max. 32er). Oder es geht nicht oder kaum auf Asphalt - dann das ReiseMTB (dann meide ich den aber unterwegs bzw. achte schon bei der Planung darauf Asphaltstraßen möglichst zu vermeiden). Und dann mit Stollenreifen das ich wirklich für alle Erfordernisse gerüstet bin. Bei meiner nächsten Tour durch Sri Lanka im Feb. wird es das MTB (mit Leichtgepäck - also nur ein Packsack hinten am Träger und ein Rucksack - werden. gute Fahrt wünscht Gerold
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771246 - 12.11.11 17:13
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 25.085
|
[ ... ] Das Trägheitsmoment ist es, worauf es ankommt. Ein großes Rad ist in jeder Lage, ob nun senkrecht oder schon gekippt, träger, dh, schwerer zu verändern. Ein kleines Rad kippt leichter, aber es kann eben auch leichter wieder korrigiert werden. Das bedeutet aber nicht, daß es nicht in der Summe instabiler läuft. Doch, und Du hast auch gerade beschrieben, warum. "Instabil" heisst doch gerade, dass der Zustand leicht zu ändern ist. Hast du die doppelte Verneinung überlesen?
|
...in diesem Sinne. Andreas | |
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771248 - 12.11.11 17:15
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: atk]
|
hawiro
Nicht registriert
|
@atk & Auberginer: Ja, ihr habt Recht, was ich meinte war die zurückgelegte Strecke (während der sich das kleine Rad natürlich öfter dreht) und nicht die Winkelgeschwindigkeit. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ein größeres Rad stabiler läuft. Soviel zum Thema demokratische Physik.
Grüße,
hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771249 - 12.11.11 17:17
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: iassu]
|
hawiro
Nicht registriert
|
[ ... ] Das Trägheitsmoment ist es, worauf es ankommt. Ein großes Rad ist in jeder Lage, ob nun senkrecht oder schon gekippt, träger, dh, schwerer zu verändern. Ein kleines Rad kippt leichter, aber es kann eben auch leichter wieder korrigiert werden. Das bedeutet aber nicht, daß es nicht in der Summe instabiler läuft. Doch, und Du hast auch gerade beschrieben, warum. "Instabil" heisst doch gerade, dass der Zustand leicht zu ändern ist. Hast du die doppelte Verneinung überlesen? Ja, hab' ich. Ich verspreche, dass ich nächstes Mal, wenn ich einen Raummeter Holz im Wald gesägt habe, erst den Kaffee fertigtrinke, bevor ich hier was schreibe. Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771271 - 12.11.11 19:06
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: atk]
|
hawiro
Nicht registriert
|
Wenn dich schon jemand auf einen so offensichtlichen Fehler aufmerksam macht, und du dann so verbohrt den Fehler als richtig hinstellst, disqualifizierst du dich als ernstzunehmender Schreiber.
Die Winkelgeschwindigkeit ist doch gerade die Drehfrequenz (Winkel pro Zeiteinheit).
Was ich noch vergessen hatte: wenn ich mich so völlig disqualifiziert habe, dann erklärst Du uns sicher gerne noch, warum kleinere Räder stabiler fahren. Natürlich physikalisch fundiert. Danke! Grüße, hawiro
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771290 - 12.11.11 22:23
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: ]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 25.085
|
wer behauptet denn das eigentlich?
|
...in diesem Sinne. Andreas | |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771298 - 12.11.11 23:12
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: rayno]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.882
|
Ich war wie du als Europäer in den USA auch immer mit 28er und Rennlenker unterwegs, hab' mich also den lokalen Sitten angepasst. Hauptsächlich lag das aber am Angebot, denn ich hab' mir 2x ein Tourenrad drüben gekauft. Es waren schlicht und ergreifend keine 26-er Tourenräder mit Gepäckträgern vorne und hinten (oder zumindest Lowriderösen) erhältlich. Es fällt auf, dass die Tourenmodellanbieter drüben, also Cannondale, Trek, Bruce Gordon, Surley bis vor wenigen Jahren einfach nur 28-er Tourenradmodelle angeboten haben.
Aber woher die fehlende Nachfrage? - Generell bessere Belagsqualität, Velorouten gehen sehr selten über Schotter. - Eher traditonalistische Tourenradlerszene. - Eher kleine Nische für die Anbieter, in der sich Experimente nicht so richtig auszahlen.
... Ein spannendes Feld... Eigentlich seltsam, dass fast nur im deutschsprachigen Raum 26-er Tourenräder bevorzugt werden.
Gruss Markus
|
Geändert von mstuedel (12.11.11 23:15) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
Off-topic
#771381 - 13.11.11 10:17
Re: Sollte Reiserad 26 Zoll sein? Achtung: Völlig OT!
[Re: iassu]
|
hawiro
Nicht registriert
|
wer behauptet denn das eigentlich? Die Diskussion fing mit diesem und diesem Beitrag an. Grüße, hawiro
|
Geändert von hawiro (13.11.11 10:18) |
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771463 - 13.11.11 15:23
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: mstuedel]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 242
|
Ein spannendes Feld... Eigentlich seltsam, dass fast nur im deutschsprachigen Raum 26-er Tourenräder bevorzugt werden. Ist es somit für Dich seltsam, dass die anderen keine 26er dafür nutzen, oder das wir es tun? Habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht und werfe mal zwei Thesen in den Raum: Wir Deutsche sind besonders sicherheitsorientiert: viele der heutigen Auto-Sicherheitssysteme wurden in Deutschland erfunden bzw. erstmals eingesetzt, die Sparquote ist hoch, wahrscheinlich sind wir führend bei der Versicherung aller möglichen Risiken, und die deutschen Toiletten sind inzwischen weitgehend keimfrei. Vor die Wahl gestellt zwischen dem Risiko von Überlastung und fehlender Ersatzteile auf der einen Seite und Komfort & Geschwindigkeit auf der anderen, entscheiden wir uns eher für ersteres (der Sicherheitsvorteil großer Räder wird kaum thematisiert). Die Reiseradhersteller in D sind konservativ, jedenfalls deutlich konservativer als die US-MTB-Hersteller. Selbst mitten im 29er-Trend legen die ihre 29er-Reiseräder nur zaghaft auf möglichen Geländeeinsatz aus (kaum profilierte Standardreifen, max. 50mm Reifenbreite, verbaute Felgen, geringer Abstand Schutzbleche). Die haben eher den MTB-Trend 26" übernommen, anstatt die eigentlich sinnvolle 622er-Historie eigenständig weiterzuentwickeln, bzw. wenigstens entsprechend zu vermarkten. Besonders fällt mir das bei Patria und Utopia auf, die schon ewig passende 29er-Rahmen anbieten, aber die weiterhin als altbackene Big-Apple-Seniorenräder vermarkten, als hätten die von den MTB- und SUV-Booms der letzten Jahre nix mitbekommen!
|
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771481 - 13.11.11 16:09
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: mstuedel]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 3.326
|
Ich war wie du als Europäer in den USA auch immer mit 28er und Rennlenker unterwegs, hab' mich also den lokalen Sitten angepasst. Hauptsächlich lag das aber am Angebot, denn ich hab' mir 2x ein Tourenrad drüben gekauft. Es waren schlicht und ergreifend keine 26-er Tourenräder mit Gepäckträgern vorne und hinten (oder zumindest Lowriderösen) erhältlich. Es fällt auf, dass die Tourenmodellanbieter drüben, also Cannondale, Trek, Bruce Gordon, Surley bis vor wenigen Jahren einfach nur 28-er Tourenradmodelle angeboten haben.
Aber woher die fehlende Nachfrage? - Generell bessere Belagsqualität, Velorouten gehen sehr selten über Schotter. - Eher traditonalistische Tourenradlerszene. - Eher kleine Nische für die Anbieter, in der sich Experimente nicht so richtig auszahlen.
... Ein spannendes Feld... Eigentlich seltsam, dass fast nur im deutschsprachigen Raum 26-er Tourenräder bevorzugt werden.
Gruss Markus
Wir sollen ja auch das einzige Land sein, dass noch nach Rücktrittbremsen verlangt. Ich kann mir die große Nachfrage nach 26-Inch-Rädern nur mit dem Bedürfnis immer mit beiden Beinen auf den Boden kommen zu wollen erklären.
|
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
#771546 - 13.11.11 19:02
Re: Sollte ein Reiserad immer 26 Zoll sein?
[Re: Bodoh]
|
Mitglied
abwesend
Beiträge: 1.882
|
Ist es somit für Dich seltsam, dass die anderen keine 26er dafür nutzen, oder das wir es tun? Beides, aber speziell, dass wir es tun! Denn eigentlich kam der ganze 26er Boom ja durch die MTBs aus den USA, wo aber die meisten Tourenradler weiterhin 28er fahren. Ist doch eigentlich absurd. In der Schweiz ist vieles durch die dominante Stellung des Papalagi im Reiseradbereich erklärbar; Butch Gaudi hat schon sehr früh (mitte 80-er Jahre) auf 26er Reiseräder gesetzt und damit speziell im Luxus-Reiseradbereich eine domiminante Stellung eingenommen. Konkurrenten, wie Cilo und Villiger, sind früh nachgezogen und das hat einen 26-er Boom im Reiseradbereich ausgelöst. Konservative Anbieter wie Aarios und Cortebike haben lange zugewartet und den Zug (fast) verpasst. In Deutschland scheint die Sachlage doch eine andere zu sein, mit euren eher konservativen Reiseradanbietern (wie du unten beschreibst): Wer waren denn bei euch die 26er Reiseradpioniere in den 80-ern? Fahrradmanufaktur? Riese & Müller? Kettler? Habe mir dazu ein paar Gedanken gemacht und werfe mal zwei Thesen in den Raum:
Wir Deutsche sind besonders sicherheitsorientiert: viele der heutigen Auto-Sicherheitssysteme wurden in Deutschland erfunden bzw. erstmals eingesetzt, die Sparquote ist hoch, wahrscheinlich sind wir führend bei der Versicherung aller möglichen Risiken, und die deutschen Toiletten sind inzwischen weitgehend keimfrei.
Vor die Wahl gestellt zwischen dem Risiko von Überlastung und fehlender Ersatzteile auf der einen Seite und Komfort & Geschwindigkeit auf der anderen, entscheiden wir uns eher für ersteres (der Sicherheitsvorteil großer Räder wird kaum thematisiert).
Mag ja alles zutreffen, nur schätze ich die US-Amerikaner nicht gerade weniger sicherheitsfanatisch ein. Da muss ja alles zertifiziert und mit Warnklebern versehen sein. Als ich 1990 mit einem Römerhelm (nicht einen wie bei Asterix & Obelix, ich meine einen solchen hier in den USA unterwegs war, wurde ich da belehrt, dass dieser, da nicht aus Schaumstoff, nicht den Sicherheitsvorschriften entspräche. Ausserdem ist das Helmtragen doch in den USA generell weit verbreiteter als hier. Die These "grösserer Sicherheitsfanatismus" im deutschsprachigen Raum sticht also imho nicht. Die Reiseradhersteller in D sind konservativ, jedenfalls deutlich konservativer als die US-MTB-Hersteller. Selbst mitten im 29er-Trend legen die ihre 29er-Reiseräder nur zaghaft auf möglichen Geländeeinsatz aus (kaum profilierte Standardreifen, max. 50mm Reifenbreite, verbaute Felgen, geringer Abstand Schutzbleche). Die haben eher den MTB-Trend 26" übernommen, anstatt die eigentlich sinnvolle 622er-Historie eigenständig weiterzuentwickeln, bzw. wenigstens entsprechend zu vermarkten. Besonders fällt mir das bei Patria und Utopia auf, die schon ewig passende 29er-Rahmen anbieten, aber die weiterhin als altbackene Big-Apple-Seniorenräder vermarkten, als hätten die von den MTB- und SUV-Booms der letzten Jahre nix mitbekommen!
Vielleicht sind sie dies heute; aber dies würde ja nicht erklären, warum sich die 26er in den 90-ern hier als dominierende Form der Reiseräder durchgesetzt haben. Waren denn damals die Amerikaner konservativer und heute ist's gleich anders rum? Gruss Markus
|
|
Nach oben
|
Drucken
|
|
|