hallo liebe forumgemeinde,

bin neu hier im forum und will mich mal kurz vorstellen.

ich bin der egon ,23 jahre alt und komme aus bayern.

was führt mich in dieses forum?

ich plane gerade eine fahrradreise von münchen bis mindestens indien
(ungarn,rumänien,ukraine,russland,kasachstan,kirgistan,china,indien).

da ich bis jetz nur wenig erfahrung mit rädern habe, hoffe ich auf euere hilfe

meine raderfahrungen beschränken sich auf tagestouren in bayern und
ein mehrtägiger trip von münchen nach prag.

eigentlich bin ich begeisterter motorradfahrer und habe mit meinem bike bis jetz
meine urlaube verbracht(kroatien, tschechien,frankreich,italien,schweiz,australien)

seit der tschechien tour letzten sommer erfuhr ich wie schön es doch mit dem fahrrad ist und wie viel intensiver man alles erlebt im vergleich zum motorrad...

die reiseplanung befinden sich noch in den kinderschuhen.

abgehakt ist bis jetz:
-grobe reiseroute
-klima
-grobe vorstellung vom reiserad
-grober visaüberblick

beim thema visa beginnen sich schon die fragezeichen zu türmen

bis bald

Hallo Egon,

zunächst mal herzlich willkommen! Warum von 0 auf 100? Ich kenne ein paar Beispiele, bei denen sich das bereits nach wenigen Tagen erledigt hatte und der Kollege zerknirscht wieder daheim war. Ich denke Du solltest zunächst herausfinden, ob Radreisen über Monate überhaupt Dein Ding sind. Die Schönheit einer Radreise relativiert sich bereits, wenn du 14 Tage Regenwetter hast. Jockel doch einfach mal durch den Bayrischen Wald, vielleicht durch Tschechien und Polen(auch schon Ausland) und sammel Erfahrungen. Die sind mehr wert, als alles was Dir andere erzählen können. Such Dir dafür instabiles Wetter, denn das ereilt Dich auf einer so großen Reise ganz sicher. Wenn dann alles noch schön ist, arbeite dich an größere Ziele. Das wäre mein Vorschlag - ich glaube er ist gut.

Gruß Peter

Also ich habe letztes Jahr den Sprung von max 8 Tage Europa auf 60 Tage Asien gemacht, und dabei nichts bereut.
Ein komisches Gefühl ist es zwar schon, wenn einem auf der Tour so richtig bewusst wird, wie lange man eigentlich unterwegs sein wird, aber das ging bei mir schnell vorüber.

Einmal eine Tour bei Regenwetter oder Kälte zu machen halte ich für einen sehr guten Vorschlag.

Ich behaupte ja nicht, dass es grundsätzlich schiefgehen muss. Ich finde man wächst mit den Aufgaben. Egon ist jung und hat vermutlich gute Voraussetzungen. Trotzdem finde ich es gesünder und reichlich interessant, sich zunächst den europäischen Kontinent näher zu betrachten. Wer mit dem Radreisen beginnen will und jung/unerfahren ist, der beginnt aus meiner Sicht an der Haustür und begibt sich in Regionen, aus denen man im Zweifelsfall leicht zurückkommt. Ggf. wählt man einen Rundkurs, der einem noch den Stress und die Kosten mit Visa, Bahn und Flugzeug spart. Gut, zumindest war das bei mir so.

Mich nach Asien zu begeben, fehlte mir bislang selbst der Mut. Ich bin aber deshalb nicht neidisch und bekam anderes schönes zu sehen. Meine 2x 90 Tage - Reisen in Alaska/Kanada und Neuseeland glänzten dann und wann auch mal mit bizarren Begegnungen. So begegneten mir in Chicken/Alaska 3 junge Deutsche zwischen 20 und 25, die nach Ushuaia radeln wollten. Sie erzielten Tagesleistungen von 30 - 50 km. Ich war sehr verblüfft, weil ich den Marketenderwagen mit Lebensmitteln nicht finden konnte. Die Antwort war mir suspekt, offenbar hat es aber funktioniert. Die haben Fahrer von Wohnmobilen nach Essen angebettelt. Sie haben es aber irgendwie anders genannt. Wie sie mit diesem Tempo dem Winter davonradeln wollten, hab ich dann nicht mehr gefragt. Ich will dieses Benehmen keinesfalls auf Egon übertragen. Bei jungen Leuten ohne große Erfahrung, mit umso größeren Zielen, trete ich aber gerne mal als "Bedenkenträger" und "Oberverdachtschöpfer" auf. Man möge mir verzeihen, wenn ich damit mal unrecht tue.

Gruß Peter

Ich bin auch erst 23 und muss sagen, dass ich es umgekehrt mache.
Da man bei dem meisten Menschen beobachten kann, dass mit dem steigenden Alter
höhere Ansprüche auf Kompfort oder Sicherheit entstehen, mache ich die aufwendigeren Touren lieber jetzt, wenn Zeit und weniger soziale Bindungen vorhanden sind.

Wenn man sich die Kommentare zu meinen letzten Reiseberichten durchliest, merkt man das für die meisten so ein Stil nicht in Frage kommt, was ich mir selbst in einigen Jahren auch zuschreibe.

danke erst mal für die vielen antworten

ich bin ganz der meinung von estate.

mit dem alter wächst die bequemlichkeit.
kleine anzeichen davon kann ich bei mir schon erkennen
warum ich diese reise jetz machen will hat mehrere gründe.
ich wohne noch zuhause und so wie ich dieses zimmer verlasse wird es nach der reise immer noch aussehen.
meine eltern sind noch bester gesundheit.
meinen arbeitsplatz würde ich sowieso wechseln.
habe keine freundin.
habe momentan das geld dazu...

das man sich langsam steigern soll finde ich auch,aber ich habe das gefühl,
wenn nicht bald, dann werd ich es garnichtmehr machen.

ich bin mir auch im klaren auf was ich mich einlasse.
sep.2009 war ich mit meinem motorrad 4 monate in australien und konnte dort einige
erfahrungen sammeln ,das es nicht immer ein zuckerschlecken ist unterwegs zu sein.

ich musste 3 mal vergaser reinigen,3 mal reifen wechseln,1 mal kettensatz,1mal öl,
diese dinge konnte ich nicht immer in einer stadt erledigen und merkte
schnell wie kostbar schatten,wasser und eine helfende hand sind.
nach einer reifenwechselaktion die stunden dauerte fing ich mir so einen
sonnenbrand ein ,das ich mich zwei tage später im krankenhaus behandeln lassen musste.
aus zeit gründen musste ich am nächsten tag weiter und habe mir das gesicht verbunden
um weitere sonneneinszrahlung zu vermeiden.am abend konnte ich dann gleich
den ferband samt haut von meinem gesicht ziehen,zur freude der fliegen
das zog sich über eine woche...

das waren vorwiegend erfahrungen im bereich outdoor.

in sachen visa,korupption,fahrräder,kulturen fehlen allerdings noch erfahrungswerte.

Seh ich nicht so. Der Koerper ist mit Anfang 20 in einem naturgemaess besseren Zustand, aber wenn ich von mir ausgehe bin ich jetzt mit 39 aktiver als mit Anfang 20. Zum anderen ist es einfach auch eine Frage der Motivation. Ich liebe Orte mit geringer Bevoelkerungsdichte, hohe Berge, Pisten und schlechte/eingeschraenkte Versorgungslage. Um nichts in der Welt wuerde ich das mit der Moeglichkeit regelmaessig in Guesthouses/Hotels zu uebernachten tauschen.




Fahrad:
Bau dein Rad selber auf, bzw. zerleg es und bau's wieder zusammen bevor's los geht und zwar mit dem Werkzeug das du mitnimmst.

Visa:
Das Internet ist dein Freund.

Kulturen: Du bekommst es schon mit wenn du dich falsch verhalten hast - und du bist Tourist man wird es dir i.d.R. verzeihen

Korruption:
m.M.n. ueberbewertet. Meist ist sie versteckt und betrifft eher die Einheimischen. Falls doch mal was ist, aussitzen, dabei immer freundlich bleiben, Zeit ist dein bester Freund. Ausserdem hilft es nicht wie ein reicher Tourist auszusehen, d.h. geringfuegige Vernachlaessigung der Radpflege (Rad putzen, bewegliche Teile ja, den Rest eher weniger) und sich selbst kann unterstuetzend wirken, ist aber Geschmackssache.

Erstmal ein freundliches HALLO!! Mein Tipp: Plane alles wirklich wichtige (Visa, Krankenversicherung, etc,), besorge eine gute Ausrüstung, packe Dein Zeug und mach Dich auf den Weg. Du bist alt genug, zu wissen was Du tust und jung genug, um in so ein Abenteuer zu springen. Ratschläge wirst Du hier sicherlich genug bekommen. Filtern muss Du die selber. Viel Spass beim planen. Rollo

danke dir

sowas lässt die zweifel schwinden

Noch ein paar Anmerkungen. Falls Dir die Fahrradtechnik noch nicht geläufig ist, mach doch ein Praktikum in einer Fahrradwerkstatt. Lass dir z.B. beibringen wie Du gebrochene Speichen erneuerst, Laufräder zentrierst, Lager zerlegst und einstellst. Solche Dinge kommen mit ziemlicher Sicherheit auf Dich zu. Frage einen erfahrene Mechaniker nach möglichen Schwachstellen an Deinem Rad. Spare nicht an der falschen Stelle. Und nimm nicht zuviel mit. Du kannst unterwegs lieber etwas neu kaufen. Beispiel: Wozu 5 Shirts mitnehmen? Wenn Du ein neues brauchst, wirst Du irgendwo eines kaufen können. Wozu Brennstoff für den Kocher in Massen mitschleppen? Du wirst unterwegs eh Nachschub besorgen müssen. Jedes Kilo das Du sparen kannst, lässt Dich leichter radeln. Sind nur ein paar Denkanstösse. Und lass Dich nicht beirren. Geh Deinen Weg. Tu es einfach!! So eine Tour wird Dein Leben unheimlich berreichern. Und die Probleme, die zweifellos auftreten werden, wirst Du bewältigen. Das macht Dich nur stärker. Also, rauf aufs Rad. Die Welt wartet auf Dich. Gruss Rollo