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#660903 - 11.10.10 21:26
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: aighes]
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IngmarE
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Das tolle ist doch, dass das GPS einem alles ermöglicht.
Sklavisches Abfahren von Tracks. Der Komfort liegt doch darin, dass man sich keine Gedanken mehr um Streckenführung machen braucht. Dieses Gefühl kennt doch jeder bei ner Tour mit vielen Menschen, wo es jemanden gibt der die Strecke kennt und der Rest fährt hinterher. Das finde ich total entspannend, weil ich mich da noch viel mehr auf die Umgebung konzentrieren kann, und nicht die ganze Zeit als Zusatzgedanken Routing betreiben muss. Ich verlege den Rechenaufwand vom Bioprozessor in meinem Kopf, in den Prozessor im Gerät.
Fährste nach Karten, musste dir doch innerlich immer vergewärtigen wo deine eigene Position ist, du musst ständig den Abbiegeplan im Hinterkopf behalten. Das fordert immer einen kleinen Teil aufmerksamkeit. Das ist der Komfort am sturen Track-Nachfahren. Und das man verschwiegene Wege findet, die man auch in der eigenen Region im Leben nicht gefunden hätte.
Selbst eine exakt vorgeplante Tour geht noch einfacher als hier dargestellt. Einfach Wegpunkte auf die Zwischenziele setzen. Dann die Zwischenziele nicht verbinden, und keine Tracks oder Routen daraus basteln, sondern einfach die Wegpunkte als eine eigene POI-Kategorie aufs GPS bringen. Dann braucht man nur noch in dieser Unterkategorie suchen, und nimmt von den beiden am nahesten gelegenen Wegpunkten, denjenigen der in der richtigen Himmelsrichtung liegt. Den Rest erledigen die Karten. Wer lieber auf Radrouten fährt, lässt sich auf der OSM-Radfahrkarte darin routen, wer lieber zügig vorrankommt nimmt die OSM-All-in-One, und wer möglichst spontan unterwegs sein will, macht ein Luftlinienrouting.
Und für die ganz spontanen bietet das GPS auf einer winzigen Speicherkarte etliche verschiedene Karten. Wenn man drei OSM-Maps mit unterschiedlichen GEwichtungen auf dem Gerät hat, braucht man keine käufliche Karte. Die Informationen die man aus allen drei Karten gewinnt, schlägt jede Papierkarte. Man hat doch in vielen Gebieten einen Kartensatz analog 1:20 000 und noch niedriger auf dem Speicherchip. Einfach mal durchrechnen wieviel 1:20 000 für ganz Deutschland wiegen würde. Das ist doch das geniale, extrem detaillierte Karten, für riesige Gebiete, die praktisch nichts wiegen. Ich hab jetzt paar Tage frei, da werd ich wohl mal ne größere Schleife drehen. Aber ich weiß jetzt noch nicht wohin, und brauch es auch nicht wissen, ich bin für jede Region vorbereitet. Ich weiß am Morgen nicht in welchem Bundesland ich am Abend bin. Wie soll das gehen mit sehr detaillierten Papierkarten.
1:200 000 ist vllt. ausreichend für Strassenfahrer, und selbst diese Karten sind schon schwer, wenn man z.B. ganz Deutschland bräuchte, weil man spontan mal losfährt, und nicht weiß ob man 5 Tage lang nur 50km macht, oder in 20h 300km.
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#660929 - 11.10.10 22:20
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: ]
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Hallo Ingmar! Das tolle ist doch, dass das GPS einem alles ermöglicht. Und vor allem, was alles noch dazu! Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen. Jeder soll doch so unterwegs sein, wie er mag. Mit kompletter digitalen Karte, mit beidem, oder gar nur mit Taschenatlas für D in 1:5Mio. Ich jedenfalls habe die Vorteile der Technologie erkannt und nutze sie je nach Bedarf und Tour verschieden und variabel. D.h. mal sind Papierkarten dabei (primär wenn ich in fremden Gegenden unterwegs bin), mal nicht (speziell hier in der Region). Auch sind mir die Tücken bekannt, wie z.B. Routing unter den diversen Einstellungen, die manchmal keinen Sinn ergeben, bzw. ich weiß, das es da eine schönere / bessere / kürzere Strecke gibt. Warum soll ich denn mit GPS nun plötzlich grundlegend anders planen, als wie früher auf / mit der Papierkarte? Auch heutzutage ist es durchaus möglich - mit GPS dabei - einfach ins Blaue zu fahren und der Nase nach auch wieder zurück zu kommen. Aber auch bei Bedarf mal direkt (mit Autorouting) "mal eben" den nächsten Bahnhof, Bushaltestelle, oder Tankstelle oder sonstwas zu suchen und die Tour entsprechend abzuändern. Gerade wenn jemand dabei ist, dem / der plötzlich mal eben einfällt, doch nicht mehr genügend Kondition für die restlichen 20km mehr zu haben... (oder sonstige "Unpässlichkeiten" ungeplant in die Quere kommen...). Früher hat man sich in Wolle gehabt, ob der "richtigen" Papierkarte, heute ob die "richtige" Tourenplanung, morgen, ja was kommt dann??? Eine eindeutige Antwort wird es, wie bei vielen anderen Diskussionen hier, nicht geben. Gewissermaßen haben alle Unrecht und doch - für sich selber gesehen - jeder Recht. Jedem halt das seine! Und so soll es doch auch bleiben!
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Schönen Gruß Markus Unterwegs zu sein, heißt für mich nicht auf der Flucht zu sein. Ich habe Zeit genug, oder nehme sie mir. Vielleicht weil ich noch kein Rentner bin? Bin auf Reisen nicht elektrifiziert unterwegs. Wieso? Weil ich es noch kann! |
Geändert von cyclist (11.10.10 22:20) |
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#660946 - 12.10.10 05:51
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Und die Verengung der Wahrnehmung auf eine rote Linie, der man ziemlich sklavenhaft folgt, wie es Falk anspricht, ist nun auch zu beobachten. Damit ist keineswegs jeder und alle gemeint. Es wäre allerdings auch ungewöhnlich, wenn neue Techniken nicht auch Verhaltensweisen ändern würden. Die digitalen Kommunikationsformen wie dieses Forum auch sind ja ein gutes Beispiel. Wie man das im Einzelnen bewertet, ist nun mal den verschiedenen Wertvorstellungen unterschiedlicher Wesen vorbehalten. Hallo Veloträumer, drängende Fragen dräuen da in unseren Sklavenherzen: - gilt Nachfahren als sklavisch, nur wenn es das Nachfahren von GPS-Tracks ist oder für jegliches Nachfahren von festgelegten Touren? - wie wollen wir denn dann unsere vielen Reiseradler an Donau, Elbe und Ostseeküste bezeichnen, die nicht einmal eigenen Routen, sondern gar nur, potztausend auch, fremden Schildern nachfahren also gänzlich fremdbestimmt durch die Lande tingeln? - und wo ist die Grenze, wann erhebt man sich aus den sklavischen Niederungen des dumpen Spurenradelns ins helle Licht des echten und edlen Reiseradelns? Ab wann darf man sich fürderhin als Herren-Radler bezeichnen, wer gilt nach deiner Werteskala quasi als Herrenreiter unter den Velocipedisten? Hans ;-)
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#660947 - 12.10.10 06:01
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Dietmar]
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... Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen. Wie gesagt: Klischee-Bastelkiste! Wozu baust Du Dir solche Phantome auf? Solche Leute gibt es. Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten. Ich fand das schon sehr Freaky. So weit ist es nicht hergeholt. LG Luki
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Mit pinkem Flecktarn kann man sich super zwischen Flamingos verstecken. | |
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#660950 - 12.10.10 06:16
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Auberginer]
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Solche Leute gibt es.
Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten.
Ich fand das schon sehr Freaky. ...
Dann wollen wir mal hoffen, dass der eine sich hier meldet und sich öffentlich zu seinen Schandtaten bekennt. Leben und leben lassen! Gruß Dietmar
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#660952 - 12.10.10 06:19
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: cyclist]
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Moderator
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[...] Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen.[...] Ich denke, sie sollen das gar nicht wollen: [...]Jeder soll doch so unterwegs sein, wie er mag. [...]
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#660964 - 12.10.10 07:22
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: aighes]
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, dass es eine Baustelle gibt und keine Umleitung. Umleitungen fahre ich nie mehr. Mit dem Rad kommt man fast immer durch. In Spanien hatte 65 km mit 1500 Hm Umleitung anstatt 7 km Abfahrt. Landschaftlich schön war's trotzdem.
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#660966 - 12.10.10 07:23
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Holger]
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Das beliebte 'Hols Stöckchen' Spiel.
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#660968 - 12.10.10 07:29
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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[/zitat] Bei Mountainbikern ist es wohl noch augeprägter. Komisch nur das sehr viele mich fragen, wie es ist mit GPS zu fahren... Beim Mountainbiken finde ich den Einsatz eines GPS sinnvoller als auf Radreise. Gruß Thomas
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#661024 - 12.10.10 11:36
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Auberginer]
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Auch dafür kann es eine Erklärung geben, weil es mir genauso geht. Auch ich fahre auf ausgeschilderten Fernradwegen gern mit meinem Nüvi und OSM-Radfahrerkarte, weil ich es hasse, beim Radeln eine Brille zu tragen (die brauche ich sonst nur beim Autofahren in unbekannten Gegenden oder um auf eine Konferenz am Arbeitsplatz die Excel-Tabellen erkennen zu können). Eine Brille bräuchte ich aber, um die relativ kleine Schrft auf den Hinweisschildern lesen zu können. Wnn mir nun mein Nüvi sagt: Nach 200 m rechts abbiegen, schaue ich höchstens zur Sicherheit an der Kreuzung noch mal auf das Hinweisschild, so es sich auf meiner Straßenseite befindet. Wenn es auf der anderen Straßenseite ist, verlasse ich mich "blind" auf die Ansage. Früher habe ich oft angehalten, über die Kreuzung geschoben, nur um die Angaben auf einem Hinweisschild entziffern zu können. Bikeline-Führer habe ich allerdings keinen dabei, und die Straßenkarte ist in der Packtasche. Es mag zwar blöd und übertrieben aussehen, wohl dem, dessen Augen 100%-ig sind. VG aus Budapest Martin
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#661033 - 12.10.10 12:04
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: cyclist]
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Nur reden wir leider hier gegen eine Wand, die auch nur aus ein paar wenigen besteht, die sich dieser Technologie nicht mal ansatzweise öffnen wollen.
Tja, da macht der Peter einen Thread auf mit einer ketzerischen These im Betreff, der nicht mal enthusiastische GPS-Freunde zustimmen können oder wollen. Und doch reibt sich mancher die Augen, dass das keinen Widerspruch hervorrufen soll - oder darf? Die Differenziertheit über die Pros und Contras werfen wir in den Müll und ersetzen "jeder wie er will" (von dir, Markus, selbst so formuliert) einfach durch den kategorischen Imperativ - "ich weiß, was für euch gut ist - so folget mir". Wer nicht alles nutzt, was der moderne Markt der technischen Eitelkeiten hergibt, ist der Hemmschuh, das verlassene Glied der Gesellschaft, ein Verräter des Fortschritts und des Wohlstandsbauches. Oh Wunder, dass ich seit 20 Jahren der Verführung des Autofahrens widerstehe, obwohl doch die Karossen immer schicker und wohlgefälliger geworden sind. Welch krasse Technologie- und Wohlstandsverweigerung - auch noch verbunden mit pedaltreibender Schinderei - unglaublich! - Wer liest heute noch Bücher ohne eBook, wer kocht noch ohne Mikrowelle und wer zwitschert noch ohne die Kommunikationsneurose im multimedialen Biotop. Die Vielfalt des Denkens ersetzen wir durch die Vielfalt der Geräte. Der Fortschritt als Gleichschritt des Konsums. Na denn. Ich glaube einige Argumente drehen sich nicht nur im Kreis, sie laufen auch aus dem Ruder.
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Liebe Grüße! Ciao! Salut! Saludos! Greetings! Matthias Pedalgeist - Panorama für Radreisen, Landeskunde, Wegepoesie, offene Ohren & Begegnungen | |
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#661038 - 12.10.10 12:22
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Das hast Du wirklich schön und treffend geschrieben, finde ich. Und ich muss es wissen, bin ja auch ein Peter.
Sonnige Grüße
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#661049 - 12.10.10 13:20
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Bin zwar kein Peter, aber ich fand´s auch gut! Ich selbst besitze aus Überzeugung z.B. keinen Fernseher - was soll ich auch damit? Fische drin halten geht angeblich nicht und ein anderer vernünftiger Verwendungszweck ist mir noch nicht eingefallen... Ja, aber was das GPS angeht: Wem das Teil Nutzen bringt, soll es nutzen. Und die, die sowas noch nie ausprobiert haben, können ja dann mal alle zusammen ein Forumsmitglied heim... äh... be-suchen und sich das GPS mal vorführen lassen. Wenn dann jemand merkt, dass er mit dem GPS glücklich werden könnte, kann dieser dies ja dem Weihnachtsmann mitteilen. So, dann fahr ich mal nach Hause - falls ich das finde! Habe weder GPS noch Karte am Mann... vG Thomas
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#661081 - 12.10.10 15:16
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Ich glaube einige Argumente drehen sich nicht nur im Kreis, sie laufen auch aus dem Ruder. wozu du selber mit deinen Vor-Beiträgen ein gerüttelt Maß beizutragen geruhtest - und jetzt spinnst du diesen Faden schon wieder mit der selben schwarzweißen Wolle weiter. Ansonsten habe ich die meisten Beiträge hier durchaus gut und differenziert gefunden. Hans
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Geändert von Hansflo (12.10.10 15:17) |
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#661085 - 12.10.10 15:51
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Wer nicht alles nutzt, was der moderne Markt der technischen Eitelkeiten hergibt, ist der Hemmschuh, das verlassene Glied der Gesellschaft, ein Verräter des Fortschritts und des Wohlstandsbauches. Nun krieg dich mal wieder ein Ich nutze auch so vieles nicht und wirke deswegen nicht als Hemmschuh. Erfreuen kann ich mich an den glänzenden Augen jeglicher Benutzer eines GPS, wenn sie mir mal wieder zeigen, wie schnell man von A nach B kommt. Ich müsste mir einen Spiegel mitnehmen, wollte ich meine glänzenden Augen sehen, wenn ich mal wieder per Landkarte von A nach B gekommen bin. Einen schönen Abend noch, Chris
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#661090 - 12.10.10 16:10
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: nöffö]
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... Und die, die sowas noch nie ausprobiert haben, können ja dann mal alle zusammen ein Forumsmitglied heim... äh... be-suchen und sich das GPS mal vorführen lassen. Bloß nicht! Dann müsste man ja all die schönen selbstgeschnitzten Klischees verwerfen und könnte damit nicht sämtliche GPS-Fäden füllen. Gruß Dietmar
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#661099 - 12.10.10 16:37
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Dietmar]
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. . . und könnte damit nicht sämtliche GPS-Fäden füllen. irgendwie muss ja die hohe Zahl der Beiträge innerhalb dieses Forum zustande kommen Aber mal im Ernst: wenn auch hier im Forum häufiger reichlich girlandenhaft debattiert wird, ist mir so etwas immer noch lieber als manche Sarrazin-Debatte mit Menschen im realen Leben! mfg - horst -
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#661102 - 12.10.10 16:44
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Hansflo]
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@hansflo, aber nicht nur
Wenn du meine Beiträge vollständig lesen würdest, würdest du die Differenzierung sehr wohl erkennen. Ich weiß nicht, was daran Schwarz/Weiß-Malerei ist, wenn ich erwähne, dass sich mit der Benutzung von elektronischen Navigationsgeräten auch Verhaltensweisen ändern. Der entsprechende Hinweis auf andere Bereiche ist auch nachvollziehbar. Internetkommunikation hat die Kommunikation insgesamt verändert, mit Vor - und auch mit Nachteilen für das Sozialverhalten. Das Nachfahren von vorgegeben Routen ist ja nicht charakterlich verwerflich oder sonstwie per se negativ. Ich stelle nur fest, dass die Neigung, vorgegebene Routen zu übernehmen größer geworden ist, weil das mit GPS einfacher und vielfältiger möglich. Solche Veränderungen zu beobachten und zu analysieren sind übrigens Teil der Informationswissenschaften. Um Entwicklungen herauszustellen, muss die Wissenschaft auch immer vereinfachen und abstrahieren können. Persönlich habe ich übrigens niemanden angegriffen. Offenbar fühlen sich aber einige durch eine solche Analyse bereits persönlich angegriffen - das lässt darauf schließen, dass sie in den Spiegel schauen (müssen).
Ich habe auch nirgendwo behauptet, dass es eine Herrenliga der Radtouren gibt - wie du weiter oben mir unterstellst. Ich habe sehr wohl Respekt vor jeder Art Radtouren, auch wenn sie an flachen Flußradwegen vorbeiführen. Ich finde es sogar äußerst bemerkenswert, wenn es Radler wie du schaffen, als ganze Familie regelmäßig zu einer Radreise aufzubrechen. Das ist nicht ganz einfach, Kinder dafür dauerhaft zu motivieren.
Das war aber gar nicht mein Thema. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Absicherung der Wegesroute auf gut ausgeschilderten und einfachen Radwegsverläufen nicht notwendig um nicht zu sagen überflüssig ist. Die Tendenz zur Überversicherung ist offenbar aber nicht auf Navigationssicherheit beschränkt, sie ist allgemein zu beobachten. Die Überbewertung von GPS ist dazu nur ein weiteres Indiz. Da du mit deiner Familie auf Radreisen häufiger durch größere Städte kommst, mag das GPS noch eine lohnende Investition für dich sein. Für die dazwischen liegenden Landwege aber wohl kaum nötig, soweit ich deine Touren in Erinnerung habe. Oder bist du in den zurückliegenden Jahren so häufig vor Orientierungslosigkeit verzweifelt?
Die GPS-Erfordernis steigt zwangsläufig mit der Zunahme von Routen durch größere Städte (werden aber von vielen Reiseradlern gemieden), Gebiete mit schlechter Wegausschilderung (insbesondere Mountainbikestrecken, erfordert aber gute digitale Karten) oder Gebiete, von denen es bessere Digitalkarten als Papierkarten gibt (liegen außerhalb meiner Reiseziele). Das ist eine analytische Aussage, die jeder unterschreiben kann, der Navigation sachlich unabhängig von Gerätschaften beurteilt. Ein Großteil der GPS-Radler gibt übrigens freimütig zu, dass die GPS-Navigation für Radreisen nicht unbedingt notwendig, aber eine angenehme und auch nicht ganz unnütze Spielerei ist. Dass die wenigsten GPS-Anwender nicht ganz auf Paierkarten verzichten können oder wollen, zeigt, dass Papierkarten immer noch essentieller sind als GPS (denn umgekehrt können Nur-Papierkartenfahrer sehr wohl auf GPS verzichten).
Was meine Radrouten angeht, spiele ich übrigens in der untersten Liga - navigationstechnisch gesehen: Die Regionen sind eher wohlstandsgesättigt und die Routenverläufe weitgehend ohne GPS genauso leicht zu finden wie mit. Im Zweifel ergänze ich mal meine Straßenkarten durch eine genauere Wanderkarte. Stadtpläne habe ich übrigens fast nie gebraucht und auch nie gekauft. (Im Zeifel gibt es sowas auch bei der Touristinfo, manchmal auch schon als Beigabe der Papierlandkarte oder des Reiseführers.) Wenn ich mich mal verfahre, ist das auch noch kein Grund, GPS für notwendig zu erklären. Das sind Einzelfälle, die auch nicht immer nachteilig enden.
Eine weitere differenzierte, leider sehr sachliche Analyse sagt auch dieses: Mit dem elektronischen Wohlstandsmüll, den wir in den wohlhabenen Ländern erzeugen, erdrücken wir immer mehr die armen Länder. (Beispiel Afrika und giftiger Elektronikschrott in den Händen von Kindern.) Auch die schleichende Zunahme des Energiebedarfs über solche Geräte sollte uns gelegentlich Einhalt gebieten, das gängige Handeln in Frage zu stellen. Ein Umdenken bei Standby-Haushaltsgeräten ist ja bereits im Gange. Es ist also mehr als legitim, darüber nachzudenken, ob wir immer und jede "erleichterne" Elektronik brauchen.
Noch eines zur Zukunft von GPS: Schon heute sind Navigationslösungen denkbar, die über das Mobiltelefon funktionieren. Die erdübergreifende Vermessung von Google dürfte künftige Navigationsmodelle möglicherweise auch unabhängig von Satelliten machen. Als ich vor 11 Jahren mit dem Radreisen anfing, wurde über GPS noch gar nicht gesprochen. Einige meiner Lankarten sind noch aus jener Zeit. Wer sagt mir, über was wir in weiteren 11 Jahren sprechen? - Sicher ist nur, das sich die Energiebilanz der "besseren" Welt nicht verbessert haben wird und wohl noch mehr Müll auf Entsorgung wartet.
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#661106 - 12.10.10 17:06
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Immer wieder die gleichen Klischees, angereichert mit wissenschaftlich klingender "Analyse" mit dem Horizont eigener Bauchnabel.
Und zum Schluss noch die Moralkeule (Kinder in Afrika.)
Mann, denk Dir mal was anderes aus!
Gruß Dietmar, der ohne GPS nicht mehr ins Bett findet
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#661111 - 12.10.10 17:32
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Ich stelle nur fest, dass die Neigung, vorgegebene Routen zu übernehmen größer geworden ist, weil das mit GPS einfacher und vielfältiger möglich. Stimmt, es kommt immer öfter die Frage ob man einen Track hat. Ein richtiger Wandel im Sozialverhalten wird aber erst kommen, wenn die GPS Generation, die gar nicht mehr mit Papierkarten aufgewachsen ist sich mit Radreisen beschäftigt. Alle derzeitigen Nutzer haben meist zusätzlich sehr gute, herkömmliche Kartenkenntnisse. Ich habe darauf hingewiesen, dass die Absicherung der Wegesroute auf gut ausgeschilderten und einfachen Radwegsverläufen nicht notwendig um nicht zu sagen überflüssig ist. Die Tendenz zur Überversicherung ist offenbar aber nicht auf Navigationssicherheit beschränkt, sie ist allgemein zu beobachten. Stimmt auch. Nie war es einfacher als heute. Die meisten Strecken sind sehr gut ausgebildet. Für mich ist der Hauptgrund gegen GPS auf Radreisen schlicht der Strombedarf. (habe auch kein Handy dabei) Zu Hause brauche ich es nicht. Hier sind alle Wege hervorragend ausgeschildert, auch durch die Wandervereine. Sich da zu verirren ist fast unmöglich. GPS und alles damit zusammenhängende wird sich aber immer weiter entwickeln, auch mit immer mehr zusätzlichen Möglichkeiten. Wahrscheinlich wird es auch noch billiger werden und die Karten immer besser.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#661113 - 12.10.10 17:40
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: HyS]
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Geraede Zuhause nutze ich es sehr. Ich war in Ecken in die Wäre ich nur mit Karte eher nicht gefahren. Online geplant, und dann den Track als Orientierungslinie nutzen hat meinen Streckenhorizont erweitert.
Bei uns sind viele Routen des Hessischen Radwegenetzes nicht oder nur spärlich ausgeschildert.
Detlef
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#661116 - 12.10.10 18:01
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: veloträumer]
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Das Nachfahren von vorgegeben Routen ist ja nicht charakterlich verwerflich oder sonstwie per se negativ. tja, das ganze Geschäftsmodell von Verlagen wie Esterbauer mit deren Bikeline-Reihe zielt auf eine Klientel ab, die bevorzugt vorgegebenen Routen folgt. Das ist also grundsätzlich keine neue Erscheinung, auch wenn durch die Verbreitung von GPS-Geräten hier ein Zuwachs, insbesondere durch den leichten Austausch von Trackdaten beobachtet werden kann. Und nur so am Rande: so 10 bis 15 mal im Jahre führe ich für meinen örtlichen Wanderverein Wanderungen durch. Bei solchen Wanderungen halte ich mich nicht an die von den Wandervereinen ausgezeichneten Wege, sondern kombiniere meine Wegeführungen nach eigenem Gutdünken. Dann passiert es häufiger, das voraus laufende Teilnehmer an Wegegabelungen einfach den bisher gesehenen Wegemarkierungen in der Landschaft folgen und jeweils erneut darauf hingewiesen werden müssen, dass ich nun mal eine andere Wegeführung gewählt habe. Also das Nachlaufen bzw. Nachfahren anderweitig vorgefertiger Wegeführungen ist sehr weit verbreitet, auch unter Nutzer von Papierkarten. mfg - horst -
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#661117 - 12.10.10 18:03
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Deul]
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Ich war in Ecken in die Wäre ich nur mit Karte eher nicht gefahren. Solche Ecken gibt es bei mir nicht. Ist hier aber auch nicht so dicht besiedelt.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#661119 - 12.10.10 18:11
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: HyS]
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Bei uns ist schon alle 5 km ein dorf im taunus und inmVogelberg etwas seltener, aber die Wege dazwischen sind oft nicht beschildert, oder nur Lückenhaft.
detlef
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#661120 - 12.10.10 18:19
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Deul]
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Jeder Weg ist auch nicht beschildert, aber dafür habe ich ja zur Not eine Karte. Meine Umgebung kenne ich zunehmend besser. Ich wohne jetzt seit März hier und brauche immer weniger die Karte. In ein paar Jahren brauche ich für meine Umgebung gar keine mehr.
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***************** Freundliche Grüße | |
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#661123 - 12.10.10 18:22
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: HyS]
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Ich wohne hier jetzt schon 50 Jahre und kenne im Umkreis von 70 km immer noch nicht jeden Feldweg.
Detlef
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#661124 - 12.10.10 18:26
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Deul]
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#661127 - 12.10.10 18:35
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Deul]
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Verstehe, Du wartest immer noch auf die Kollektivierung in der Landwirtschaft. Gruß Roul
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#661131 - 12.10.10 18:41
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Auberginer]
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StephanZ
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... Wenn jemand den Donauradweg mit Bikeline-Radführer, Straßenkarte und GPS abfährt, und behauptet, er braucht das alles zur Orientierung, weil ja mal ein Schild fehlen könnte, dann kann ich das nicht ernst nehmen. Wie gesagt: Klischee-Bastelkiste! Wozu baust Du Dir solche Phantome auf? Solche Leute gibt es. Ich kann Persönlich von einem, mir besonders im Gedächnis gebliebenem, Radler auf dem Elberadweg berrichten. Ich fand das schon sehr Freaky. So weit ist es nicht hergeholt. LG Luki Das ist nicht freaky, sondern pure Unsicherheit und mangelnde Erfahrung, weil manche einfach nicht wissen, wie unproblematisch das ganze eigentlich ist. Wobei GPS auf beschilderten Radwegen ist eine feine Sache, wenn man sich trotzdem verfährt oder die Beschilderung mal wieder im Eimer ist. Ich kann mich an manche Irrfahrt erinnern. Viele Grüße Stephan
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#661134 - 12.10.10 18:48
Re: Warum noch Landkarten kaufen?
[Re: Deul]
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abwesend
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Geraede Zuhause nutze ich es sehr. [...] Ich auch. Das heißt, eigentlich nicht ich, aber ich fahre hin und wieder mit Rennradfahrern aus anderen Foren durch die Region, da hat einer eine Strecke geplant, die fahren wir dann nach. Nebenaspekt: Je größer die Gruppe, desto genauer sollte die Planung sein, um Diskussionen zu vermeiden. Man kann schöne Strecken planen, die man noch nicht kennt, z. B. durch den Spessart oder Odenwald. Dann finde ich es bequemer, das zu Hause zu planen und dann der Route zu folgen, statt unterwegs auf die Karten zu schauen.
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