Wer war schon einmal mit dem Fahrrad im Nationalpark Coto Doñana (Provinz Huelva) und weiß, ob man mit dem Rad vom Besucherzentrum in Matalascañas Richtung Süden den Park verlassen kann, indem man die Mündung des Río Guadalquivir quert und nach Sanlúcar de Barrameda (Fährverbindung?) übersetzt?
Ich wäre für jegliche Hinweise dankbar. Gefühlsmäßig habe ich Zweifel, dass das geht, aber persönliche Erfahrungswerte wären sehr hilfreich. Es scheint nach den mir vorliegenden Informationen zumindest eine Piste von Matalascañas bis kurz vor die Grenze des Parks am Guadalquivir zu geben.

Gruß,
Martin

Ich kenne nur drei, vier (ältere) Reiseberichte im Web, deren Autoren äusserten, dass das nur bei Niedrigwasser auf dem Strand fahrend und das Verbot ignorierend möglich war.
Gruß
Uli

Hallo Uli,

kannst Du mir vielleicht die Verlinkungen zusenden?

Gruß,
Martin

Sorry, da müsste auch ich googeln. Oder schau mal unter http://www.velofahren.de/reiseberichte.html, eigentlich alle Reiseberichte, die ich lese, erreiche ich von dort oder aus dem Forum.
Gruß
Uli

Hallo Martin,

du kannst die topografischen Karten und Luftbilder von Spanien sehr bequem z.B. hier ansehen.

Demnach gibt es nur einen Weg, den Vereda de Sanlúcar de Barrameda, laut Kartenlegende eine Vía pecuaria, zu deutsch: Triftweg (für das Treiben von Vieh). Ob dieser sich überhaupt vernünftig befahren lässt ist fraglich.
Hier gibt es ein Dokument, wo der Weg als clasificada bezeichnet wird. Ob man das als "verboten" interpretieren muss? Keine Ahnung.
Der Fähranleger befindet sich hier .

Ich denke, mit diesen Stichwörtern kannst du gut weiter recherchieren...

Da die Editierzeit schon abgelaufen ist, hier noch eine Ergänzung zu meinem vorherigen Beitrag:

Transandalus beschreibt die Strecke am Strand:
http://www.transandalus.org/index.php?op...=39&lang=en

Hallo Martin,
genau so etwas hatte ich auch als Idee auf meiner Andalusien-Tour 2001 - zumal ich doch in meiner Jugend mal so etwas wie ein Vogelkundler war. Bei meinen Reisevorbereitungen konnte ich aber keinen Hinweis auf eine reguläre Querung des Deltas finden. (Hingegen hatte ich die Fährzeiten zwischen El Puerto de Santa Maria und Cadíz herausgefunden, was darauf hinweist, dass ich mich sehr genau vorbereitet hatte.) Der Umweg hin und zurück als Stichstraßenausflug wollte mir dann zuviel sein - zumal ich krankheitsbedingt meine Route ohnehin stauchen musste. Ich hatte mich nach Westen dann nur bis Sanlúcar de Barrameda bewegt, wo ich auch übernachtet habe. (Es gibt nicht so viele Hotels, sodass es in Saisonzeiten schwierig werden kann - zumal die Stadt und die anschließende Region am Meer doch sehr beliebt ist. Das einzig mit freiem Zimmer verbleibende Hotel war eher etwas teurer, dafür mit einem sehr schönen Patio.) An Aushänge von Personenfähren zur Überfahrt kann ich mich nicht erinnern - ich meine, ich hätte danach sogar geschaut - aber mein Gedächtnis (Altersalzheimer ) lässt eine genauere Aussage nicht mehr zu. Jenseits der Stadt kommt man eigentlich nicht an den Fluss wegen intersiver Feldbewirtschaftung. Ein Durchwaten bei Sanlúcar wäre jedenfalls undenkbar gewesen (Juli). Auf keinen Fall solltest du zur Zeit der Pfingstprozession in den Naturpark - da soll es in El Rocio quasi die Hölle im Zeichen des Herren sein. An der Küste Richtung Puerto de Santa Maria wurde übrigens damals unsäglich viel gebaut - lauter Appartments als Ferien- und Wohnanlagen. Es ist nicht unbedingt ein schöner Streifen, von Sanlúcar selbst mal abgesehen.

Hallo Helmut,

vielen Dank für die genialen Verlinkungen - die Seiten mit den Satellitenfotos kannte ich noch gar nicht. Perfekt geeignet für Detailplanungen. Wenn ich die von Dir verlinkte Transandalus-Teiltrecke am Strand entlang richtig interpretiere, müsste man von dort ja schon zu dem Fähranlager fahren können. Weiter landeinwärts scheint es auf den Satellitenbildern ja auch Wege Richtung Sanlucar zu geben. Ich habe also doch wieder Hoffnung, dass es dieses Mal (Osterwoche) doch endlich mit einem Besuch des Coto Doñana klappt. Vielleicht werde ich mich mal an das Besucherzentrum in Matalascañas wenden, denn dort muss man einen Besuch im Park ja ohnehin anmelden.

Gruß,
Martin

Hallo Matthias,

schön, dass Du als erfahrener Spanienradler auch wieder Tipps geben kannst. Helmut hat ja oben bereits eine Verlinkung zum Fähranleger über den Guadalquivir eingefügt. Man müsste halt nur rausbekommen, ob man dort nicht nur als Parkwächter, Viehhirte oder Forstangestellter, sondern auch als normaler Reisender über den Fluss wechseln kann und ob die Fähverbindung Ende März (unsere Reisezeit) schon in Betrieb ist. Ich werde weiter recherchieren und versuchen, Genaueres in Erfahrung zu bringen.

Gruß,
Martin

Da steht meinen marginalen Spanischkenntnissen zufolge nur etwas von einer organisierten Schiffstour - Ich würde dahin aber einfach mal mailen oder anrufen - du bist ja sprachlich gewandt genug.

Ich weiß auch nur von den organisierten Touren, meist besonders umweltfreundlich mit Geländewagen. Die romería von El Rocío soll die einzige zugelassene Ausnahme sein. Zumindest wenn man den Bildern im Fernsehen glauben kann, dann ist der Wallfahrtsweg mit dem losen Sand eher für Panzer als für Fahrräder geeignet.

Falk, SchwLAbt

Ich habe kürzlich noch diese Informationen über die Durchquerung des Nationalparks Coto Doñana gefunden:

Coto Doñana (übrigens sind dort noch viele andere tolle Touren beschrieben, z.B. La Ruta del Cid, Cañón del Río Lobos, etc.)

Dort steht unter anderem, dass der Weg am Strand von Matalascañas Richtung Sanlúcar de Barrameda zwar sehr schön sei, dass man aber genau zur richtigen Zeit die 36 km bewältigen müsse. Fährt man zu früh, so muss man offenbar mit noch feuchtem und entsprechend schwer befahrbarem Sand rechnen, fährt man zu spät, zwingen einen die Gezeiten zum Fahren auf dem höher gelegenen Strandabschnitt, wo man tief in den weichen, trockenen Sand einsinkt.
Hinzu kommt, dass man nicht damit rechnen kann, dass bei Ankunft an der Mündung des Guadalquivir auch zeitnah eine Barkasse nach Sanlúcar de Barrameda übersetzt. Selbst wenn man die Fahrzeiten des Fährunternehmens telefonisch in Erfahrung bringt, so ist die Fahrt am Strand angesichts der Umstände zeitlich einfach kaum kalkulierbar und man müsste im schlimmsten Fall bei Verpassen der Barkasse bis zum nächsten Tag am Flussufer ausharren.
All diese Unwägbarkeiten haben uns schließlich dazu veranlasst, die Strecke zu ändern, auf eine Durchquerung des Coto Doñana zu verzichten und stattdessen von Sevilla aus über Dos Hermanas, Las Cabezas de San Juan (Übernachtung) und Jerez de la Frontera nach El Puerto de Santa María zu fahren (auch auf Cádiz werden wir angesichts der radfahrerfeindlichen Verkehrswege verzichten), bevor wir die Tour anschließend Richtung Arcos de la Frontera fortsetzen werden.

Gruß,
Martin